Kapitel 7 – Rack
Ich saß in meiner Kabine auf dem Bett, als Marcus eintrat. Wenige Minuten zuvor hatten wir noch an den letzten Maschinenteilen gesessen, damit für den Abend alles vorbereitet sein würde. Der Lautmacher war unser Schmuckstück und würde alleine auf dem Schwarzmarkt einige Goldpfund einbringen. Aber nach dem folgenden Abend würde das Gerät sicher niemand mehr kaufen wollen.
Ich legte meine Decke über die Notizen, die ich gemacht hatte und hob den Kopf. »Ich habe darüber nachgedacht und ich denke, wenn du als Lady Cunningham durchgehen willst, solltest du auch so reden können wie sie.«
Ich räusperte mich und veränderte die Klangfarbe meiner Stimme, ohne mein Äußeres zu verändern. Es kostete mich viel Kraft, aber Lady C hatte tagelang in meiner Gegenwart gesprochen, dass ich ihre Stimme praktisch auswendig kannte. »Du meinst, ich wüsste nicht, wie sie klingt?«, frage ich in der leicht rauen, aber doch aristokratisch klaren Stimme der Lady.
Marcus zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. »Das ist gruselig, aber nicht das, was ich meinte. Ich meinte ihre Art zu sprechen. Sie benutzt keine Schimpfwörter und hat ihre eigene Art, Dinge zu betonen.«
Ich setzte mich an den Rand meines Bettes und betrachtete Marcus. »Und du
willst mir das beibringen?«, fragte ich amüsiert und nutzte meine eigene Stimme.
Wir hatten die ganze Nacht durchgearbeitet, bis Jean und Theo nach Hause gekommen waren. Die beiden waren, ohne ein Wort zu sagen, in ihre Kabinen gegangen, hatten mir lediglich die Einladung in die Hand gedrückt und sich schlafen gelegt. Nur Marcus und ich hatten durchgemacht. Mit der Einladung waren wir zumindest drin und Teil A unseres Plans würde funktionieren. Für alles andere, mussten wir einige Dinge besorgen, aber darüber konnte ich mir später Sorgen machen.
»Ich denke nicht, dass ich noch Hilfe dabei brauche, wie ich mich als Lady zu verhalten habe.« Ich ging zum Tisch in der Kabine, um mir aus der Glaskaraffe etwas in mein Glas zu schütten.
»Gut, zeig mir mal bitte den Knicks, wenn eine Lady einen Lord offiziell begrüßt.«
Meine Hand erstarrte mit dem Glas vor meinem Mund. »Ich werde einfach jedem Lord ausweichen, den ich kennen könnte. Wir werden ohnehin nicht lange dort sein. Das kriege ich hin.«
Einen Moment zögerte ich, doch dann setzte ich das Glas an und trank es in einem Zug leer.
»Das bezweifele ich ehrlich gesagt.« Marcus lehnte sich in den Türrahmen. »Wir müssen mindestens eine Stunde vor Ort sein, ehe wir alles in Position gebracht haben. Und in der Zeit wirst du nicht jedem Lord aus dem Weg gehen können. Es ist üblich, dass sich die Reichen und Wichtigen auf solchen Veranstaltungen begrüßen, wenn man einmal von einigen sorgfältig gepflegten Feindschaften absieht.«
»Ach, das kriegen wir schon hin.«
Auf dem Gang ertönten Schritte. Die Uhr zeigte sieben Uhr morgens an. Uns blieben noch zwölf Stunden und jede Menge Arbeit. Hoffentlich hatten Jean und Theo ausgeschlafen. Marcus drehte sich um und reckte den Kopf über die Schulter.
»Du?«, fragte er überrascht und löste sich vom Türrahmen.
»Ich«, ertönte die weibliche Stimme, die ich wenige Sekunden zuvor imitiert hatte. »Und ich glaube ebenfalls nicht, dass Rack auch nur eine Minute in dem Schlangensumpf bestehend aus vermeintlich gepflegten Damen und Herren der Gesellschaft aushalten würde.«
»Leonora«, entfuhr es mir. »Was machst du hier?« Ich stellte mein Glas wieder ab.
»Haben Jean und Theo gestern Nacht nichts gesagt?« Lady C schob sich an Marcus vorbei und betrat meine Kabine. »Ich werde euch helfen.«
Ob es das warme Wasser war oder reine Freude - in meinem Magen wurde es heiß. »Wirklich?«, fragte ich und grinste breit.
»Bilde dir nichts darauf ein. Es waren Jean und Theo, die mich überzeugt haben.« Sie setzte sich auf mein Bett, zog ihre Handschuhe aus und schlug diese zusammen in ihre Handfläche. »Was genau steht an?«
»Deswegen sind die beiden gestern Abend so früh ins Bett gegangen.« Auch Marcus lächelte. »Schön, dass du wieder dabei bist. Wir haben dich vermisst.«
Vermisst war gar kein Ausdruck, aber ich wollte mich hüten, das ihr gegenüber zuzugeben. Wir hatten keinen Ersatz für Lady C. Weder für ihr Geld noch für ihre erstaunlichen theatralischen Einlagen.
»Danke, Marcus. Aber mir wurde mitgeteilt, dass ihr dringend meine Hilfe benötigt. Was kann ich tun, damit wir The Stick
endlich zur Strecke bringen können?«
Eigentlich wollte ich ihr Fragen stellen, wollte wissen, warum sie sich jetzt doch entschieden hatte, uns zu helfen. Doch das musste hinten angestellt werden. Die Organisation für diesen Abend war wichtiger.
»Du wirst du selbst sein. Wie ich auf der Einladung gesehen habe, darfst du eine Begleitung mitnehmen. Das werde dann wohl ich sein.«
»Du oder ein anderes du?«, fragte Lady C und strich ihre Handschuhe glatt.
»Das muss ich noch überlegen. Auf jeden Fall müssen wir an den Glaskästen arbeiten, damit wir später ohne Probleme herankommen.«
Lady C stimmte zu. »In Ordnung. Und wie genau willst du vorgehen?«, fragte sie, wobei ich tief durchatmete.
»Das ist ein Plan, den ich dir unterwegs erklären kann.«
»Unterwegs, wohin?« Lady C erhob sich und stellte sich neben mich.
»Wir müssen noch ein paar Dinge einkaufen.«
Sie nickte, während sie Marcus anschaute. »Ich denke, wir werden heute Abend einiges erleben, nicht wahr General James?«
Marcus versteifte sich bei der Anrede. »Das werden wir. Ich hoffe, dass es das dann auch erst einmal gewesen ist.«
»Schon gut«, sagte ich, »Abenteuer hin oder her. Vorbereitung ist in unserem Falle unerlässlich, also los. Marcus, du weißt, was du zu tun hast?«
»Jetzt, da ich dir das Knicksen nicht mehr beibringen muss, habe ich wieder etwas Zeit für die Maschine«, sagte er und schlug mir auf die Schulter, als ich an ihm vorbei ging.
»Genau das. Versuch sie zum Laufen zu bekommen. Dann sind wir deutlich im Vorteil.«
Marcus wandte sich um und verschwand in Richtung Brücke.
»Welche Maschine?«, fragte Lady C und folgte mir durch den schmalen Gang, der von meiner Kabine zum Ausgang führte.
»Sie soll die anbarische Quelle im Boden außer Gefecht setzen, damit wir nicht aus Versehen gebraten werden.« Ich erreichte die Leiter und kletterte zuerst nach oben. Lady C war direkt hinter mir. Ich drehte mich nicht um. Sie würde schon hinterherkommen. Die Luke, die nach draußen führte, war von Marcus mit einem neuen Mechanismus versehen worden. Selbst wenn jemand alle Hindernisse überwunden hätte: Durch die mit einem Zahlenschloss gesicherte Luke kam jetzt niemand mehr. Zumindest nicht schnell.
»Das heißt, wir gehen auf die Ausstellung, bereiten alles vor und brechen dann ein?«, fragte Lady C, als ich ihr durch die Luke half. So früh am Morgen war in Victoria nur der Hafen aktiv und einige wenige Viertel im Norden, in dem die Industrie durchgängig arbeitete. Doch hier war niemand. Alle weit genug entfernt, um sich nicht über zwei Personen zu wundern, die aus einem Haufen Müll kletterten.
Vor allem nicht über eine Lady in einem grünen, schmal geschnittenen Kleid und mit einem Hut, der kaum durch die Luke passte. Wieso sie immer solche auffälligen Hüte trug, blieb mir ein Rätsel.
»Ja und nein. Lass dich überraschen«, sagte ich und lächelte sie an. »Bist du mit deinem Velocar hergekommen?«, fragte ich und suchte die Umgebung ab.
»Es steht am Viertelrand von Lastend
. Wir müssen ein wenig laufen und den frischen Morgen genießen.«
Sie hakte sich bei mir ein, während wir den matschigen Boden erreichten. Sofort besprenkelten Dreckspritzer meine Schuhe. In der Nacht musste es geregnet haben. Überall glitzerten die Tropfen auf den Müllbergen, dem wenigen Gras und den Zäunen, die die Friedhöfe von den Müllbergen trennten. Ihre Zutraulichkeit verwirrte mich auf einmal. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie dort weitermachte, wo sie aufgehört hatte.
»Der frische Morgen ist ganz schön kalt«, kommentierte ich und schob eine Hand in meine Manteltasche. Irgendwie musste ich ja das Gespräch am Laufen halten.
Lady C stieß ihren Atem aus und winzige, durchsichtige Atemwolken begleiteten uns auf unserem Weg. »Ein traumhafter Tag. Schon lange warte ich auf den Winter und den ersten Schnee. Ich denke, es ist nicht mehr lange, bis die ersten weißen Flocken zu sehen sein werden.«
»Winter?«, fragte ich. »Es ist Oktober. Wir haben noch ein wenig Zeit bis dahin. Solange wir in dem Luftschiff leben müssen, bin ich froh über jeden guten Tag, den uns Victoria zu bieten hat.«
Wie es im Winter werden würde, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Zwar besaßen wir einen Kamin auf der Brücke, aber den konnten wir unmöglich die ganze Zeit beheizen, da die Abgase irgendwohin abgeleitet werden mussten. Und ein Müllberg, der in stetem Gleichmut vor sich hinqualmte, erregte Aufmerksamkeit. »Wir müssen vor dem Winter The Stick
besiegt haben!«, murmelte ich vor mich hin und nickte mir selbst zu.
»Glaubst du, das schaffen wir?« Lady C's Griff um meinen Arm wurde steifer. Sie machte sich immer noch Sorgen, auch wenn sie sie zu überdecken versuchte.
»Keine Ahnung. Der Weg über die Bobbys scheint ihn nicht zu stören. Er macht einfach weiter. Und eines muss man seinen Leute ehrlich lassen: Niemand redet. Soweit ich Adonia verstanden habe, kriegt sie kein Wort aus ihnen heraus.«
Lady C presste die Lippen aufeinander, so dass sie so weiß wie die Atemluft des kühlen Morgens schimmerten.
»Keine Sorge, Leonora.« Ich nahm meine Hand wieder aus dem Mantel und strich ihr über den Handrücken. »Jeder hat eine Schwachstelle und ich werde sie finden. Auch The Stick
kann besiegt werden.«
Eine Weile gingen wir stumm nebeneinander her. »Und wenn wir es schaffen, ihn auf frischer Tat zu ertappen?«, frage sie.
»Wie wollen wir das erreichen? Er hat es geschafft, jahrelang unerkannt zu existieren. Und wenn er nicht den Anschlag auf dich verübt hätte, wäre ich vermutlich heute noch unwissend.«
»Ja, der Anschlag. Das war wirklich eine unfeine Art.« Lady C schüttelte den Kopf, hob ihn dann ruckartig. »Aber wir könnten versuchen herauszufinden, wie weit er mit seiner Maschine ist. Wenn wir ihn dazu bringen, diese vorzeitig einzusetzen, haben wir eine Chance.«
Ich schnaubte. »Wir wissen immer noch nicht genau, was uns bei der Maschine erwartet. Das können wir nicht riskieren. Vielleicht machen wir alle etwas, was wir nicht kontrollieren können, so wie Jean.«
»Jean war hoffentlich eine Ausnahme«, sagte Lady C, als ob ich sie persönlich angegriffen hätte.
»Das glaube ich ehrlich gesagt nicht.« Ich strich mir mit einer Hand über den Bart an meinem Kinn. »Ich habe über den Namen der Maschine nachgedacht. Wenn The Stick
tatsächlich eine Maschine baut, die anbarischer Antropograph heißt, dann kann es nur bedeuten, dass er etwas mit den Menschen plant. Es muss auf einer anbarischen Quelle basieren. Vielleicht will er es als Folterinstrument benutzen, damit ihm alle gehorchen.«
Lady C hob die Augenbrauen und starrte mich an, als ob ich vom Teufel höchstpersönlich besessen sei. »Das ist das dämlichste, was ich bisher aus deinem Mund gehört habe. Und das heißt schon was.«
»Ich weiß.« Auch ich musste schmunzeln. »Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass er etwas mit den Einwohnern von Victoria vorhat.«
»Wir werden es herausfinden. Dessen bin ich mir sicher. Immerhin ist das unser Ziel, nicht wahr? Und bisher gab es nichts, das ich nicht erreicht habe.« Sie reckte ihre freie Faust in die Luft. Wann sie ihre grün weißen Handschuhe angezogen hatte, wusste ich nicht, aber sie bedeckten ihre schlanken Finger und wärmten sie. »Jetzt konzentrieren wir uns jedoch auf die Rettung von Jean. Die Sprengfalle lässt sich nicht entfernen, wenn ich es richtig verstanden habe?« Lady C marschierte strammen Schrittes. Die vorgegeben Höflichkeitsformen, dass der Mann die Dame beim Spazierengehen führte, schien sie gepflegt zu ignorieren, aber mich störte es nicht. Auf mich hatten Manieren schon immer mehr wie ein Zwang gewirkt, als dass es eine Hilfe war, in der Gesellschaft zurechtzukommen.
»Keine Chance.«
»Also bleibt uns nur die Unterstützung beim Juwelenraub oder die Fernbedienung zu stehlen, die dieser unflätige Kerl angeblich dazu benutzt.« Lady C ballte ihre Hände zu Fäusten, während wir über einen Zaun kletterten, der mir bis zur Hüfte reichte.
»Darüber haben wir uns unterhalten. Jean riet uns davon ab, da ihr ehemaliger Boss über Dutzende von Verstecken verfügt, von denen sie weiß, und trotzdem könnte die Fernbedienung sonstwo sein. Es würde zu lange dauern, das Richtige zu finden.« Ich seufzte. »Marcus hat sogar versucht, ein Gerät zu entwickeln, mit dem man die Frequenz im Äthernetz zurückverfolgen könnte, auf der die Fernbedienung den Auslöser betätigt. Aber auch der Bau einer solchen Maschine würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und wir wüssten nicht einmal, ob es funktioniert.«
»Was es nicht alles gibt. Gut, ein Einbruch in ein hochgesichertes Museum ist tatsächlich die einfachste Lösung?« Lady C schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas jemals sagen würde.«
Ich lächelte und sie hakte sich auf der anderen Seite des Zauns wieder bei mir ein. »Ich auch nicht. Vor allem, da ich als Detektiv Verbrechen aufklären und nicht begehen sollte.«
»Was wird Adonia dazu sagen?«, fragte Lady C und deutete mit der Hand nach rechts. Am Ende der Gasse stand das Velocar und wartete nur darauf, dass wir einstiegen.
»Ich hoffe inständig, dass sie niemals herausfindet, was wir vorhaben.« Ich pfiff leise vor mich hin. »Den Zorn einer Italienerin möchte ich ungern auf mich ziehen.«
Lady C lachte und ließ mich nach einigen Schritten los. »Das kann ich mir denken. Sie wirkt … lebendig.« Das erste Mal an diesem Morgen begegnete uns jemand auf der Straße. Es war ein kleiner Junge, der mit einem Buch vor der Brust an uns vorbeilief. Anscheinend war er auf dem Weg nach Mathema
, das Viertel der Schulen. Vielleicht hatte er das Buch aber auch geklaut. Beides war gleichermaßen denkbar.
»Sie kann auch äußerst lebendig zuschlagen.« Ich erinnerte mich gut an die erste Begegnung mit ihrer Faust. Für eine Frau war sie eine erstaunlich gute Boxerin. Andererseits lernte sie das in der Ausbildung zur Bobby vom ersten Tag an.
»Wird sie ein Problem sein? Oder einer der anderen Bobbys an dem Abend?«
»Bobbys werden kaum eingesetzt, wenn ich das auf dem Einsatzprotokoll richtig gesehen habe. Nur Söldner und Wachmänner. Aber die werden wir nacheinander ausschalten oder ablenken. Marcus arbeitet gerade daran, dass wir die Möglichkeit dazu haben.«
»Du bist ein wahrer Geheimniskrämer, weißt du das?« Lady C stieg in das Velocar, während ich mich nach vorne setzte und das Fahrzeug anwarf. Mit ein paar Tritten gegen das Amaturenbrett startete es auch recht zügig. Dazu noch zwei Pedalschläge, um den Motor in Gang zu bekommen und schon fuhren wir an. »Als Detektiv stehen mir eine gewisse Anzahl an Geheimnissen zu. Ohne sie, hätte ich meinen Beruf verfehlt.«
Lady C lachte und ließ sich in ihre Kissen fallen. »Wohin fahren wir als Erstes?«, fragte sie.
»In den Hafen. Wir benötigen Seile und ein Netz.« Ohne dass ich mich umdrehen musste, ahnte ich den fragenden Blick von Lady C und schob hinterher: »Frag lieber nicht nach. Das war Jeans Idee, und angeblich soll es funktionieren.«
Wir fuhren eine Weile schweigend durch die Straßen der erwachenden Stadt. Aus den Häusern drangen Menschen, stiegen in Kutschen oder liefen auf dem Bürgersteig an uns vorbei. Niemand beachtete uns und doch spannte sich mein Körper immer weiter an, je näher wir dem Hafen kamen. Das letzte Mal, als ich hier gewesen war, landete ich im Hafenbecken. Dabei war es wirklich keine angenehme Erfahrung in der mit Schlamm und Abfallresten der Schiffe getränkten Bucht zu liegen. Vielleicht sollte ich doch eines Tages schwimmen lernen, damit mir das nicht erneut passieren konnte.
»Kennst du denn einen Händler?«, fragte sie, als ich auf dem Halteplatz für Droschken, Kutschen und Velocars hielt.
»Den Besten, wenn man es genau nimmt, aber sprich nicht mit ihm. Er mag Frauen nicht so gerne. War schon vier Mal verheiratet und hat jetzt beschlossen, dass ihr daran schuld seid.« Ich schmunzelte, aber Lady C fand es anscheinend nicht besonders witzig.
»Der Herr hat von anständigem Christentum wohl auch noch nicht so viel gehört, oder?«
»Nein, er hat beschlossen, dass Christentum nur etwas für Menschen ist, die nicht eigenständig denken können.« Ich hob beschwichtigend die Arme und sagte ihr nicht, dass ich diesen Gedanken ebenfalls als reizvoll empfand. »Lass ihm seinen Glauben, und er lässt dir deinen. Nur überlass lieber mir das Reden, sonst haben wir heute Abend ein Problem.«
Lady C nahm meine Hand an und stieg aus dem Fahrzeug. Ihre Lippen waren zu einer Linie verkniffen, aber zumindest nickte sie. Hoffentlich hielt sie sich an die Anweisung.