„Hier, trinken Sie das. Das wird Ihnen guttun.“
Mit gerunzelter Stirn nahm Darci, die im Schneidersitz auf dem Sofa saß, das Glas Orangensaft von Luc an. Sie kam sich vor wie eine Betrügerin. So viel Nettigkeit hätte sie von ihm nie erwartet.
Wer hätte überhaupt damit rechnen sollen, dass der herzlose Luc Gambrelli, nachdem er erfahren hatte, dass Darci sich nicht wohlfühlte, herkommen und anbieten würde, sich um sie zu kümmern, bis Kerry wieder zurückkehrte?
Darci auf jeden Fall nicht. Es passte so gar nicht zu dem Image des egoistischen Playboys. Sie nippte an dem gekühlten Saft. Vielleicht …
„Ich habe Ihnen auch das hier mitgebracht“, murmelte Luc, bevor er ihr etwas an die Stirn hielt.
Dieses „das hier“ war eine Eispackung, bestehend aus Eiswürfeln, die er in Zellophan eingewickelt hatte. Darci versteifte sich unwillkürlich, als die Kälte fast schmerzhaft an ihre erhitzte Haut drang.
„Grundgütiger!“ Sie schnappte nach Luft und rappelte sich erschreckt auf. Es wirkte nicht nur ungelenk, sondern führte auch dazu, dass die eingewickelten Eiswürfel aus der behelfsmäßigen Packung herausrutschten – auf ihr Pyjamaoberteil.
„Ach du meine Güte!“, entfuhr es Luc zerknirscht. Allerdings genoss er den Anblick, der sich ihm bot, als Darci hektisch ihr Oberteil von sich abzog und schüttelte, um das kalte Eis von ihrer Haut fernzuhalten. Dabei erhaschte er einen Blick auf nackte feste Brüste und rosige Spitzen, und sein Körper reagierte prompt. Er trat einen Schritt auf das Sofa zu. „Soll ich Ihnen helfen?“
„Wagen Sie es ja nicht!“, wehrte Darci sofort ab. Endlich gelang es ihr, aufzustehen. Gut ein halbes Dutzend Eiswürfel fielen auf den Teppich zu ihren Füßen. „Das haben Sie absichtlich gemacht!“, fauchte sie ihn mit blitzenden Augen an.
Sicher, sie war wütend, doch das Funkeln könnte auch von sexueller Erregung her stammen …
„Ich wollte nur helfen, Darci“, widersprach er. Ihr Oberteil war an mehreren Stellen nass und haftete an ihrem Körper.
„Indem Sie bei mir einen Herzinfarkt verursachen?! Wohl kaum!“
Ehrlich gesagt, das glaubte er auch nicht. Als er Eiswürfel für den Saft aus dem Gefrierfach genommen hatte, hatte er sich überlegt, dass ein kühler Schock das Mindeste war, was Darci für ihr Nichterscheinen verdient hatte.
Denn inzwischen war er davon überzeugt, dass sie es ganz bewusst geplant hatte. Erstens war ihm ihre völlig entsetzte Miene aufgefallen, als sie die Tür aufgezogen hatte, dann hatte er die fast leere Schüssel Popcorn auf dem Tisch gesehen, und schließlich hatte er auch noch bemerkt, dass der DVD-Spieler auf „Pause“ stand. Sie war ebenso wenig krank wie er, sondern hatte es sich auf dem Sofa mit Popcorn und einem Film gemütlich gemacht!
Die Tatsache, dass sie weiter an der Täuschung mit ihrer angeblichen Krankheit festhielt, hatte in ihm das Bedürfnis geweckt, es ihr irgendwie heimzuzahlen. Daher hatte er die Eiswürfel nicht gerade sehr sorgfältig eingewickelt, noch dazu in Zellophan …
„Was, um alles in der Welt, könnte ich denn damit beabsichtigt haben?“, fragte er gespielt unschuldig. „Dass die Eiswürfel fallen?“
Nun, das wusste Darci auch nicht so recht zu sagen. Luc hatte doch hoffentlich nicht erraten, dass ihre Ausrede komplett erfunden war? Dummerweise hatte sie aber genau dieses Gefühl. „Nun, weil …“ Sie wich zurück, als er auf sie zutrat. Sie konnte seine Absicht in seinem Blick erkennen – Luc Gambrelli würde sie küssen! „Ich sagte bereits, Sie sollen es nicht wagen“, warnte sie ihn scharf und wich weiter zurück. So weit, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand, vor sich einen scheinbar fest entschlossenen Luc Gambrelli.
„Bleiben Sie mir vom Leib!“, stieß sie atemlos aus.
Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. „Sind Sie sicher, dass es das ist, was Sie wirklich wollen, Darci?“ Noch ein Schritt, und er stand gefährlich nahe vor ihr.
Es gab rein gar nichts mehr, dessen Darci sich sicher war – außer, dass Luc Gambrelli sie auf keinen Fall küssen durfte! Denn entgegen aller Warnungen ihrer Vernunft, entgegen besseren Wissens wollte sie, dass er sie küsste!
„Das glaube ich nämlich nicht, Darci.“ Sein Blick hielt den ihren gefangen. Luc streckte die Hand aus und schob ihr die langen Locken über die Schulter zurück, dann strich er mit den Fingerspitzen über ihren Hals, hinunter zu ihrem Schlüsselbein, um anschließend mit einem Finger eine brennende Spur zwischen ihre Brüste zu ziehen.
Sie konnte nicht mehr atmen, konnte sich einfach nicht mehr erinnern, wie man Luft holte! Sie war wie erstarrt, als er den Kopf endlos langsam vorbeugte und seinen Mund auf ihre Lippen presste, sanft, zärtlich, verlockend. Und als er dann seine harten Schenkel an die ihren presste, ließ dies keinen Zweifel über den Zustand seiner Erregung.
Darci wusste nicht, wie ihr geschah. Ihr Körper schien einen eigenen Willen entwickelt zu haben und bog sich willig dem seinen entgegen, erfüllt von einer Sehnsucht, die sie nie zuvor erlebt hatte. Alles in ihr verlangte nach seiner Berührung …
Sein Kuss wurde drängender, und Darci vergaß alles um sich herum und nahm nur noch ihn wahr. Ihre Hände lagen flach auf seiner Brust. Sie spürte die Wärme seiner Haut an ihren Handflächen und die harten Muskeln, während er ihren Mund eroberte. Ihre Zungen tanzten einen erotischen Tanz, und Darci neigte automatisch den Kopf ein wenig zur Seite, als Luc den Kuss unterbrach, um eine Spur heißer Küsse über ihren Hals zu zeichnen, hinunter zu der schimmernden Rundung ihrer Brust. Mit fiebrigen Fingern machte er sich daran, die Knöpfe des Pyjamaoberteils zu öffnen. Ein Leuchten erhellte sein Gesicht, als er anschließend den Blick über ihre Brüste gleiten ließ.
„Du bist schön“, stöhnte er heiser und senkte den Kopf.
Darci blieb nur Zeit für einen kurzen Atemzug, bevor sein Mund sich um eine harte Knospe schloss. Eine Flutwelle des Verlangens brandete in ihr auf, und leise Laute des Vergnügens entfuhren ihrer Kehle.
Jetzt machte sich Luc an dem Band ihrer Pyjamahose zu schaffen, löste die Schleife, sodass die Hose an Darcis Beinen hinab zu Boden fiel. Er wollte sie an ihrer geheimsten Stelle berühren, denn er fühlte ihre erregte Hitze. Als er sie dort behutsam liebkoste, klammerte Darci sich an seinen Schultern fest und öffnete die Beine ein wenig. Mit den Fingern reizte und streichelte er sie, bis der Strudel sie mitriss und sie sich ihm entgegenbog, ihr Körper von Schauern geschüttelt.
Doch die losgelöste Erleichterung wandelte sich in Entsetzen, als Darci mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurückkehrte und ihr wieder bewusst wurde, wessen Arme sie hielten und wessen Hände ihren Körper erkundet hatten.
Unter schweren Lidern hervor schaute sie Luc Gambrelli an. Seine glühenden Augen und die roten Wangen zeugten auch von seiner Erregung. Eine Erregung, die nicht erfüllt worden war.
Darci machte sich von ihm los und schloss das Oberteil, das ihr bis zu den Schenkeln reichte, über der bloßen Brust. Ihre Beine zitterten, ausgelöst von den Gefühlen, die er gerade in ihr ausgelöst hatte.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Luc. Er konnte sehen, welchen Kampf sie wegen dieser kleinen Episode mit sich ausfocht.
Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, so weit zu gehen. Er hatte Darci nur zeigen wollen, wie unnütz ihr Versuch gewesen war, ihn abzuweisen. Doch stattdessen hatte er sich mitreißen lassen – von ihrer Erregung und von seiner eigenen. Die Versuchung, sie zu berühren und zu streicheln, war zu groß gewesen, und er hatte nicht die Kraft gehabt zu widerstehen.
Sie hatte sich ihm hingegeben, doch diese Kapitulation hatte ihr Misstrauen ihm gegenüber nur noch wachsen lassen, der Wut und Selbstverachtung in ihrer Miene nach zu schließen.
Luc holte tief Atem, um das rasende Verlangen in seinem Körper unter Kontrolle zu bekommen. „Was hier soeben passiert ist, Darci, war letztendlich unvermeidlich.“
„Für dich vielleicht“, erwiderte sie schneidend und schloss den letzten Knopf. „Aber nicht für mich!“
Falls Darci davon ausging, dass das geschlossene Oberteil sie weniger verlockend machte, so irrte sie. Denn die langen Beine schauten noch immer verführerisch nackt unter dem hüftlangen Pyjamatop hervor.
„Was tust du unter solchen Umständen, Luc?“, fragte sie provozierend. „Schnitzt du dann nur einen halben Strich in deinen Bettpfosten anstatt einen ganzen?“
Düster sah er sie an. „Beleidigungen bringen uns in dieser Situation nicht weiter.“
„Du hältst das für eine Beleidigung? Glaub mir, Luc, ich habe noch nicht einmal angefangen, dich zu beleidigen.“
„Keiner hat dich gezwungen, so zu reagieren, verdammt!“ Er verlor die Beherrschung, und das eigene unerfüllte Verlangen toste schmerzhaft durch seinen Körper.
„Natürlich, eine solche Bemerkung hatte ich erwartet“, schleuderte sie ihm wütend entgegen. „Welche Chance hätte ich denn gegen den großen Liebhaber und Verführer Luc Gambrelli, der entschieden hat, sein gesamtes Können einzusetzen?“
„Ich würde dir raten, besser aufzuhören, Darci.“ Ein Muskel zuckte in seiner Wange.
„Warum sollte ich?“, fuhr Darci auf. „Du musstest dir beweisen, dass du jede Frau haben kannst, nicht wahr? Konntest einfach nicht verkraften, dass es vielleicht eine Frau in diesem Universum geben könnte, die nicht von dem legendären Luc Gambrelli beeindruckt ist …“
„Ich sagte, hör auf, Darci!“, stieß er warnend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Natürlich, und gehorchen soll man dir auch! Nun, willkommen in der realen Welt, Luc! Du bist der letzte, der absolut letzte Mann, dem ich je gehorchen würde. Weder jetzt noch in Zukunft!“
Ihre Unbeherrschtheit ließ ihn innehalten. Mit schmalen Augen musterte er sie und versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was genau passiert war, seit er sie getroffen hatte.
War es denkbar, dass ihre kühle Distanziertheit am Donnerstagabend genau geplant gewesen war? Um sein Interesse zu wecken? War ihre gleichgültige Reaktion auf seine Dinnereinladung und dann ihre Bedingung, sie in ein sündhaft teures Restaurant zu führen, ebenso kalkuliert gewesen?
Hatte sie das mit voller Absicht getan – ihn im Garstang’s sitzen lassen, um ihm dann erst eine halbe Stunde später Bescheid zu geben, dass sie nicht kommen würde? War es möglich, dass sie nie die Absicht gehabt hatte, die Verabredung einzuhalten?
Doch, diese Möglichkeit bestand durchaus.
Nur das Warum war ihm völlig schleierhaft. Umso mehr, nachdem sie soeben derart hingebungsvoll auf ihn reagiert hatte.
Nun, es war offensichtlich, dass sie ihre Reaktion zutiefst bereute und dass das Vorgefallene ihre Feindseligkeit ihm gegenüber nur verstärkt hatte. Der Grund für ihre Feindseligkeit war allerdings unklar. Luc war absolut sicher, dass er Darci nie vorher getroffen hatte – daran würde er sich definitiv erinnern! Grant hatte ganz sicher auch nichts damit zu tun, die Zusammenarbeit zwischen ihnen bei Turning Point hatte hervorragend funktioniert. So gut, dass sie bereits über das nächste gemeinsame Projekt sprachen.
Was also war der Auslöser für Darcis Antipathie?
„Sag, Darci“, fragte er offen, „was habe ich getan, um dich so zu verärgern?“
Sie stutzte und blinzelte. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie durch ihr Verhalten viel zu viel preisgegeben hatte. Wenn sie etwas auf gar keinen Fall beabsichtigt hatte, dann das Vertrauen ihrer Freundin zu enttäuschen und Luc Gambrelli zu verraten, wie sehr er Mellie vor sechs Wochen verletzt hatte.
„Ist diese erotische Episode von vorhin nicht Grund genug?“, behauptete sie so würdevoll wie möglich.
„Nein“, erwiderte er prompt. „Denn deine Ablehnung war von Anfang an da.“
Darci befeuchtete sich die trockenen Lippen und wünschte sich, sie wäre wenigstens angezogen. „Das ist doch Unsinn, Luc …“
„Nein, ist es nicht“, widersprach er sofort, die Augen abschätzend zusammengekniffen.
„Natürlich ist es das. Du hast behauptet, du seist hergekommen, weil du dir Sorgen um mich gemacht hast, und dann …“
„Du bist ebenso wenig krank wie ich, Darci“, fiel er ihr ins Wort. „Ich bin überzeugt, du bist kerngesund.“
Vor allem, wenn man die Reaktion ihres Körpers auf Luc in Betracht zog! Allein bei der Erinnerung flammten die gleichen Gefühle wieder auf, und ihre Wangen begannen zu brennen.
Wie Kerry schon vor drei Tagen bemerkt hatte, war Darci während der letzten zehn Jahre viel zu beschäftigt gewesen, um überhaupt eine Beziehung in Erwägung zu ziehen. Ab und zu hatte sie sich eine kleine Ablenkung gestattet und war mit dem einen oder anderen Kollegen ausgegangen, mehr nicht. Scheinbar hatte ihr diese Enthaltsamkeit über die Jahre nicht unbedingt gutgetan, wenn sie so schamlos auf Luc Gambrelli reagierte, ohne auch nur einen Gedanken an ihre betrogene Freundin zu verwenden.
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, was du damit sagen willst“, behauptete sie überheblich und stieg aus der zusammengebauschten Schlafanzughose, um ans andere Ende des Zimmers zu gehen. „Ich möchte, dass du jetzt gehst“, fuhr sie unhöflich fort. Die Hose dort auf dem Fußboden erinnerte sie nur daran, dass sie vor wenigen Minuten noch fast nackt in der Umarmung dieses Mannes gestanden hatte, während er komplett angezogen war – in schwarzer Hose und schwarzem Hemd.
Luc sog scharf die Luft ein. Ihm war klar, dass hinter Darcis Verhalten sehr viel mehr steckte, als sie bereit war zuzugeben.
Noch nicht bereit war.
Denn er hatte keineswegs vor, jetzt einfach zu gehen und nie wieder zurückzukommen, im Gegenteil. Er würde herausfinden, was genau mit ihr los war.
Er nickte knapp. „Ich denke, das wäre ratsam – für den Moment.“
„Für den Moment?“, wiederholte sie argwöhnisch.
Luc lächelte ungut. „Ich mag keine Geheimnisse. Und dein Verhalten, Darci, ist mir ein Rätsel.“
„Ich wüsste nicht, warum.“ Sie warf ihr Haar zurück. „Akzeptier einfach, dass es eine Frau gibt, der nicht allein bei deinem Anblick die Knie weich werden.“
„Die Tatsachen sprechen dagegen“, spottete er und handelte sich für diese Bemerkung einen vernichtenden Blick ein.
Er wusste, dass er sich wie ein Mistkerl benahm, indem er sie immer wieder an ihre Schwäche erinnerte. Doch gerade dieser Moment bewies, dass sie ihm etwas verschwieg, etwas, das sie sogar ihre Reaktion auf ihn leugnen ließ.
Er verzog die Lippen. „Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass es uns heute Abend nichts bringt, noch weiter über … diese Situation zu diskutieren.“
„Wir werden überhaupt nichts diskutieren!“
„Morgen Abend essen wir Dinner zusammen …“
„Ganz bestimmt nicht!“ Seine Unverschämtheit war nicht zu fassen!
„Oh doch“, bekräftigte er. „Aber nicht in einem Restaurant. Ich besorge die Zutaten und bringe sie mit, während du dafür sorgst, dass deine Mitbewohnerinnen ausgehen.“
„Ich sagte, wir werden nicht zusammen zu Abend essen, Luc“, protestierte Darci frustriert. „Weder morgen noch zu irgendeiner anderen Zeit.“
Arrogant zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Möchtest du dieses Gespräch im Beisein deiner Mitbewohnerinnen fortführen?“
„Ich gedenke überhaupt nichts fortzuführen!“, fauchte sie.
Er lächelte nur dünn. „Nun, ich werde auf jeden Fall morgen um halb acht hier sein. Es liegt bei dir, ob deine Mitbewohnerinnen anwesend sind oder nicht.“
„Mitbewohnerin“, korrigierte sie scharf. „Ich sagte dir bereits, dass eine von ihnen im Moment nicht da ist.“
Mellie – die Frau, mit der dieser Mann so gefühllos umgegangen war. So wie Luc auch sie fallen lassen würde, sobald seine Neugier befriedigt war.
„Richtig, hattest du.“ Er nickte ungerührt. „Also dann, bis morgen Abend, Darci.“ Er nahm seine Jacke, zog sie über und schaute Darci mit zusammengekniffenen Augen an. „Ganz gleich, was du im Moment auch planen magst … ich würde dir nicht raten, morgen Abend nicht zu Hause zu sein“, warnte er sie. „Das würde nur dazu führen, dass ich mich schon wieder bei Grant nach deinem Aufenthaltsort erkundigen muss.“
Darci konnte ihn nur hilflos anstarren. Alle von Kerrys mahnenden Warnungen, sich nicht einzumischen und für Mellie zu revanchieren, schienen wahr geworden zu sein. Grant würde wegen ihrer Verabredung mit Luc Gambrelli so oder so schon vor Neugier platzen, und ganz sicher würde er sie auf ewig damit aufziehen. Es musste nicht noch Öl ins Feuer gegossen werden, weil Luc sich schon wieder mit Grant in Verbindung setzte.
„Ich verabscheue dich aus tiefster Seele, Luc Gambrelli“, spie sie ihm entgegen.
Er lächelte überlegen und ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten, um ihn dann auf ihren festen Brüsten festzuheften. Und die verräterischen Knospen reagierten sofort und richteten sich auf!
„Ja, das kann ich deutlich sehen“, erwiderte er vieldeutig und schlenderte damit lässig zur Tür. „Bis morgen, Darci“, warf er noch über die Schulter zurück, und schon war er zu ihrer Wohnung hinaus.
Darci starrte auf die Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel.
Sie wollte etwas an die Wand schleudern.
Sie wollte laut schreien und toben.
Doch das wäre nutzlos. Weder Schreien noch Toben würde etwas ändern. Wenn sie nicht wollte, dass Grant mit hineingezogen wurde – was sie ganz bestimmt nicht wollte! –, dann hatte sie keine andere Wahl. Sie würde sich darauf einstellen müssen, dass Luc Gambrelli morgen Abend um halb acht wieder auf ihrer Schwelle erschien.