12. KAPITEL

„Höre ich da etwa Hochzeitsglocken?“

Luc drehte sich mit funkelndem Blick zu seinem Bruder um, als Wolf sich zu ihm an den Rand der Tanzfläche stellte. Die Geburtstagsparty war in vollem Gange, gut ein Dutzend Paare drehte sich auf der Tanzfläche zu dem Rhythmus der Musik.

Darci und Cesare waren eins dieser Paare …

„Nur, wenn du an Tinnitus leidest“, lautete Lucs wütende Antwort.

Wolf lachte leise. „Die ganze Familie ist begeistert von deiner kleinen Darci“, sagte er leichthin.

„Sie ist nicht klein.“ Zumindest nicht an bestimmten Stellen, dachte er still und verspürte sofort ein unangenehmes Ziehen in den Lenden. Er sah diese Stellen deutlich vor sich. Dieses knappe schwarze Kleid ließ der Fantasie wenig Spielraum! „Und sie ist auch nicht ‚meine‘ Darci“, fügte er vehement hinzu.

„Also nicht?“ Wolf nippte an seinem Wein und sah hinüber zur Tanzfläche, wo Darci sich in Cesares sicheren Armen drehte. „Warum hast du sie dann mit hierher gebracht?“ Er wandte den Blick neugierig zurück zu Luc.

Dieser schnitt eine Grimasse. „Hätte ich es nicht getan, dann hättest du oder Cesare – oder noch schlimmer, Mamma! – den ganzen Abend damit zugebracht, mir eine potenzielle Heiratskandidatin nach der anderen vorzustellen.“ Er selbst konnte mindestens ein halbes Dutzend solcher Damen im Saal ausmachen. Alles wunderschöne und zweifelsohne vermögende Frauen – die ihn allesamt komplett kaltließen.

„Das siehst du völlig falsch, kleiner Bruder“, widersprach Wolf. „Diese Kuppelversuche gehen allein auf unsere Frauen zurück. Cesare und ich wissen es doch besser.“

Luc zog düster die Brauen zusammen. „Soll heißen?“

Wolf seufzte. „Soll heißen, dass ich selbst jahrelang alles getan habe, um den Gambrelli-Fluch zu vermeiden – nämlich eine einzige Frau so tief zu lieben, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann. Vermutlich bin ich sogar der größte Playboy in ganz Europa gewesen – na schön, ich war der größte Playboy in ganz Europa“, gestand er bei Lucs kritischem Blick ein und lächelte eines dieser berüchtigten wölfischen Lächeln, die dafür verantwortlich waren, dass die ganze Welt ihn kannte. „Doch als ich mich dann verliebte, gab es absolut nichts, was ich dagegen hätte tun können. Bei Cesare war es das Gleiche. Keiner von uns beiden ist ausgezogen, um die Frau zu finden, die das Schicksal für uns bestimmt hatte – eher sogar das Gegenteil! Aber sie sind trotzdem aufgetaucht, wie aus dem Nichts. Und soll ich dir was sagen, Luc?“ Wieder lächelte er, und dieses Mal war nichts Wölfisches in seinem Lächeln zu erkennen. „Nachdem ich erst einmal damit aufgehört hatte, gegen diese ganze Idee mit der Liebe anzukämpfen, nachdem ich akzeptiert hatte, dass ein Leben ohne Angel mir absolut nichts mehr zu bieten hatte, habe ich nur allzu willig kapituliert und mein Schicksal angenommen.“

„Nun, mir wird das nicht passieren“, behauptete Luc entschieden. „Da können sich eure Frauen mit ihren Kuppelversuchen noch so viel Mühe geben. Scheinbar begreift hier niemand, dass ich absolut zufrieden mit meinem Junggesellendasein bin.“

„Wirklich?“ Wolfs Blick glitt abwägend zu Darci zurück.

Luc spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, als er dem Blick seines Bruders folgte und sah, wie Darci gerade über etwas lachte, das Cesare zu ihr gesagt hatte. Ihr schönes Gesicht leuchtete, ihre grünen Augen schimmerten warm und herzlich.

Dieser Abend lief nicht so ab, wie er sich das vorgestellt hatte, gestand Luc sich resigniert ein. Darci hätte an seiner Seite als Puffer gegen die Kuppelbemühungen seiner Familie agieren und es ihm somit ermöglichen sollen, sich auf der Party seiner Mutter zu amüsieren. Morgen, wenn er mit Darci nach London zurückkehrte, hatte er sich sofort auf den Weg in sein altes Leben – in Freiheit! – nach Los Angeles machen wollen.

Nicht eingeschlossen in seine Kalkulationen gewesen war die Tatsache, dass er erst den Abend in der Gesellschaft einer äußerst verführerischen Darci durchstehen musste. Oder dass, wie Wolf richtig bemerkt hatte, die ganze Familie hingerissen von ihr war.

Dass er an Letzteres nicht gedacht hatte, verstand er selbst nicht. An Darci war alles faszinierend – angefangen bei ihrem überwältigenden Aussehen über ihre messerscharfe Intelligenz bis hin zu ihrem warmen und herzlichen Wesen.

„Ja, wirklich“, beantwortete er endlich entschieden Wolfs Frage. Ein letztes Mal schaute er zu Darci hinüber. „Also sag euren Frauen, sie sollen sich zurückhalten, okay?“

Darci ließ sich leichtfüßig von Cesare zum Takt der Musik über die Tanzfläche führen, trotzdem war sie sich jede Sekunde der düsteren Blicke bewusst, die Luc in ihre Richtung sandte. Es wäre wohl auch schwer, diese intensiven Blicke nicht zu bemerken!

Der Abend war lange nicht so schlimm geworden, wie Darci es sich ausgemalt hatte, im Gegenteil. Sobald sie gemeinsam nach unten in den Saal gegangen waren, wo die Feier stattfand, hatte Darci gleich mehrere Frauen gesehen, deren Kleider noch freizügiger waren als das ihre. Das hatte ihr die nötige Atempause verschafft, um über ihre Nervosität hinwegzukommen.

Durch Angels Warnung war sie auch vorbereitet gewesen, als sie Cesare vorgestellt wurde. Und natürlich auf die Wirkung, drei verboten gut aussehende Gambrelli-Männer in einem Raum zusammenstehen zu sehen.

Robin, Cesares Frau, war ebenso warm und herzlich wie Angel. Die beiden Ehen waren ganz offensichtlich gute Ehen, wenn die liebevolle Vertrautheit zwischen den Paaren ein Anzeichen dafür war. Darci zweifelte auf jeden Fall keine Sekunde daran.

Chantelle Gambrelli, Lucs Mutter, Französin und unbestrittene Matriarchin der Gambrelli-Familie, war die größte Überraschung für Darci gewesen.

Zierlich und auch mit Anfang sechzig noch immer unglaublich schön, war sie die Verkörperung des viel zitierten Chics ihres Heimatlandes. Das knielange Kleid, das sie trug, hatte die gleiche blaue Farbe wie ihre Augen, und das blonde Haar fiel ihr glatt und schimmernd bis auf die grazilen Schultern. Jetzt wusste Darci zumindest, woher das blonde Haar der beiden sizilianischen Brüder stammte. Ganz offensichtlich regierte Chantelle ihre Familie mit viel Charme und einem unbeugsamen Willen.

Dieser unbeugsame Wille erklärte auch, warum Luc solche Anstrengungen unternommen hatte, um zumindest an diesem Wochenende jeden Versuch seiner Mutter zu unterbinden, eine passende Braut für ihn zu finden.

„Kennen Sie und Luc sich schon lange?“, erkundigte Cesare sich während des Tanzes mit tiefer Stimme, in der ein leichter Akzent mitschwang.

Darci schien es auf jeden Fall eine Ewigkeit. Das Leben ohne Luc würde ihr nach diesem Wochenende leer und fad vorkommen. Aber eigentlich war es ja erst ein paar Tage her, seit sie sich getroffen hatten.

„Nein, nicht wirklich“, antwortete sie nicht sehr auskunftsfreudig.

„Hm“, kam es nur nachdenklich von Cesare zurück.

Darci sah ihn an. Sie konnte spüren, dass hinter dieser Reaktion noch mehr steckte.

Cesare – groß, dunkel und verboten attraktiv – führte weiter aus: „Luc ist so gar nicht der lässige und entspannte Charmeur wie sonst immer.“

Luc war schon lange nicht mehr der lässig-entspannte Charmeur, den sie auf der Filmpremiere kennengelernt hatte, wie Darci wusste. Und sie war dafür verantwortlich. Die Veränderung in ihm hatte stattgefunden, nachdem er erkannte, wie sie ihn manipuliert hatte, um Rache für die herzlose Behandlung ihrer Freundin Mellie zu nehmen. Weil sie geglaubt hatte, er hätte Mellie so herzlos behandelt. Ein Irrtum, für den Luc sich wiederum gerächt hatte, indem er ihr Schuldgefühl ausgenutzt und sie für seine Zwecke mit nach Paris gebracht hatte.

„Mir scheint er so zu sein wie immer“, behauptete sie leichthin.

„Wirklich?“ Die Musik setzte aus, und Cesare machte Anstalten, Darci zurück an den Tisch zu geleiten, wo auch Robin, Angel und Chantelle saßen.

„Ja, sicher.“ Unter dem durchdringenden Blick aus den dunklen Augen huschte ein Hauch Röte auf ihre Wangen bei dieser Lüge.

Die Gambrelli-Männer hatten alle die unglaublichsten Augen. Das Rot wurde noch ein wenig dunkler. Nein, Luc war keineswegs wie immer!

Er war übelst gelaunt und reizbar. Vorhin hatte er sie regelrecht angeknurrt, als er sie zum ersten Mal in ihrem schwarzen Kleid gesehen hatte. Als wenn sie nicht schon verlegen genug gewesen wäre!

Natürlich könnte seine verdrießliche Stimmung auch darauf zurückzuführen sein, dass sie sich gestritten hatten, weil es in der Suite nur ein Schlafzimmer gab …

„Darf ich um den nächsten Tanz bitten?“, fragte Luc recht laut, als er dazutrat. Ihm fielen die roten Wangen bei Darci auf, und mit zusammengekniffenen Augen sah er fragend zu seinem Cousin.

„Darci ist eine wirklich großartige Tänzerin“, sagte Cesare lächelnd.

Jetzt waren Lucs Augen nur noch schmale Schlitze. „Darci ist in vielen Dingen großartig“, knurrte er. Er bereute seine brüsken Worte sofort, vor allem, als er hörte, wie Darci scharf nach Luft schnappte. Er fühlte sich noch miserabler, als er nun den verletzten Ausdruck in ihren Augen sah. „Ich meine natürlich, sie ist eine großartige und talentierte Ärztin.“

Cesar nickte knapp, seine Lippen verzogen sich leicht verärgert. „Natürlich meintest du das.“ Als er sich an Darci wandte, milderte sich sein Ton und wurde wieder warm. „Es wäre mir eine Freude, noch einmal mit Ihnen tanzen zu können, Darci.“ Damit ließ er ihren Ellbogen los, nickte Luc kurz zu und ging an den Tisch, um sich zu seiner Frau zu setzen.

Mit einem schlechten Gewissen, aber ebenso mit Ungeduld bemerkte Luc Darcis jetzt bleiches Gesicht. „Tut mir leid“, murmelte er, während er sie wieder auf die Tanzfläche zog und die Arme um sie legte. „Ich fürchte, das Zusammensein mit meiner Familie hat diese Wirkung auf mich“, versuchte er zu erklären.

„So? Ich dachte, ich allein sei für deine Stimmungsschwankungen verantwortlich“, entgegnete sie schnippisch.

Argwöhnisch schaute Luc sie an. „Wieso sagst du das?“, fragte er vorsichtig.

Herausfordernd schüttelte Darci die langen roten Locken zurück, sodass die schimmernden Halbmonde ihrer Brust jetzt in dem tiefen Ausschnitt freilagen.

Dieses Kleid stellte schon den ganzen Abend die unmöglichsten Dinge mit ihm an, wie Luc sich eingestand. Der großzügige Ausschnitt und die dünnen Schulterträger ließen für seinen Geschmack zu viel Haut frei, und der schwarze Stoff schmiegte sich viel zu eng um ihre Wespentaille und ihre Hüften.

„Ich will es vorsichtig ausdrücken … In den letzten Stunden bist du nicht gerade dein übliches charmantes Selbst gewesen“, erklärte sie.

„Du aber auch nicht.“

Damit spielte er auf den Streit an, den sie vor Wolfs und Angels Ankunft gehabt hatten. „Du weißt auch genau, warum.“

Ja, Luc wusste es.

Darci hatte sich zurückgezogen, um zu duschen, nur um Sekunden später aus dem Schlafzimmer gestürmt zu kommen, mit blitzenden Augen und kampfbereit.

Luc war nicht sicher gewesen, ob er beleidigt oder geschmeichelt sein sollte, weil Darci ihm die Versicherung, dass das Arrangement nur getroffen worden war, um den Schein vor seiner Familie zu wahren, und dass er auf der Couch schlafen würde, keineswegs abgenommen hatte.

Allerdings hatten sich auch bei ihm ernsthafte Zweifel angemeldet, als sie dann in diesem Kleid im Salon erschienen war, nur Minuten bevor Wolf und Angel ankommen sollten. Dieser knappe Fummel hatte eine verheerende Wirkung auf seine übliche eiserne Selbstbeherrschung gehabt!

Sie sah wirklich umwerfend schön aus heute Abend, und die wiegenden Bewegungen beim Tanzen, bei denen ihre Brüste und ihre Hüften hin und wieder an seinen Körper stießen, halfen überhaupt nicht, um seine aufgewühlten Sinne zu beruhigen.

Er zog sie näher zu sich heran, und Darci sah ihn mit großen Augen an, als sie seine Erregung an ihrem Schoß spüren konnte. „Warum vergessen wir die Meinungsverschiedenheit von vorhin nicht einfach?“, raunte er. „Wir beide sollten uns entspannen und den restlichen Abend im romantischen Paris einfach genießen.“

Darci wagte es nicht, sich in der Gesellschaft dieses Mannes zu entspannen, ganz zu schweigen davon, dass sie der Romantik eines Abends in Paris auf keinen Fall erlauben durfte, ihre Sinne zu verwirren.

Doch schon bald wurde ihr klar, dass das schwierig werden dürfte, da Luc durch die offen stehenden Türen mit ihr hinaus auf die Terrasse tanzte. Er nahm sie bei der Hand und führte sie an die Balustrade. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Seine, in deren Wasser sich die Lichter des Eifelturms spiegelten.

„Es ist wunderschön“, hauchte sie ergriffen.

„Ja, sehr schön“, murmelte er rau.

Darci wandte ihm das Gesicht zu, und ihr Mund wurde trocken, als sie bemerkte, dass Luc sie anschaute und nicht das hohe Wahrzeichen der Stadt.

Sie schüttelte den Kopf. „Luc, ich denke nicht …“

„Umso besser. Denke nicht!“, fiel er ihr leise ins Wort, dann trat er einen Schritt auf sie zu, sodass er direkt vor ihr stand, schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie eng an sich heran.

Darci konnte nicht mehr atmen, kein Wort kam ihr mehr über die Lippen. Sie verlor sich in den dunklen Augen, als Luc den Kopf beugte und den Mund in einem verführerischen und brennenden Kuss auf ihren presste.

In einem Kuss, dem sie nicht widerstehen konnte, nachdem sie in den letzten Tagen nur noch Lucs kalte Wut und Distanziertheit gespürt hatte. Ihre Lippen öffneten sich willig, ihr Körper schmiegte sich instinktiv an seinen. Es war das Paradies auf Erden, wieder seine Küsse zu spüren, sich zu erlauben, in seinen Armen schwach zu werden, das Gefühl zu haben, dass er nicht genug von ihr bekommen konnte.

Luc löste seine Lippen von ihrem Mund, nur um mit ihnen eine heiße Spur an ihrem Hals entlangzuzeichnen. „Das wollte ich schon tun, seit ich dich in diesem skandalösen kleinen Fummel gesehen habe …“

„Das Kleid ist nicht skandalös“, brachte sie schwach heraus.

„Nicht?“ Sein Blick lag vielsagend auf ihrem Dekolleté. „Was genau trägst du darunter?“

„Darunter?“ Sie befeuchtete ihre Lippen, und Luc folgte der Bewegung mit brennendem Blick. „Es ist so eng, dass ich … nur einen Slip“, gestand sie leise.

„Nur einen …“ Luc brach ab, er atmete schwerer. „Kein Wunder, dass ich nicht der Einzige bin, der den Blick nicht von dir wenden kann!“ Es hatte ihn den ganzen Abend geärgert, wie die anderen Männer sie angesehen hatten.

Darci blinzelte. „Du kannst den Blick nicht von mir wenden, Luc?“

„Ich kann überhaupt nichts anderes mehr ansehen!“, bestätigte er und fuhr mit der Zunge über ihre duftende Haut. Er stellte sich so hin, dass sein Körper sie vor möglichen Blicken der anderen schützte, und umfasste mit einer Hand die Rundung ihrer Brust. Er konnte fühlen, wie sie bei seiner Berührung ein Schauer durchfuhr.

Seine Finger fuhren unter den fließenden Stoff ihres Kleides und streichelten dort die aufgerichtete Knospe. Darcis leises Stöhnen erstickte er mit seinem Mund, als er ihre Lippen erneut in Besitz nahm.

Sie fühlte sich so gut an, so voll und schwer … ihre Brust drängte sich seiner Berührung entgegen, während er mit seinem Kuss einen sinnlichen Rhythmus beschrieb. Er wollte ihre Haut fühlen, überall, also lehnte er sie langsam an die Balustrade, schob die dünnen Träger von ihren Schultern und rieb sich aufreizend an ihren bloßen Brüsten.

„Ich will dich, Darci“, stöhnte er an ihren Lippen. Sein Mund wanderte an ihrem Hals entlang, hinunter zu ihrem Dekolleté, um die harten Spitzen verlangend mit Zunge und Lippen zu liebkosen.

Ob sie sich diese eine Nacht gewähren sollte? fragte Darci sich leise. Nur diese eine Nacht. Durfte sie ihrer tiefen Liebe für Luc erlauben, die Führung zu übernehmen? Sich in dem Verlangen verlieren, das auch er für sie fühlte?

Wie sollte sie widerstehen, wenn sie in lodernden Flammen stand? Das Sehnen nach ihm war schmerzhaft, kaum zu ertragen … Die leisen Laute, die sich ihrer Kehle entrangen, zeugten von unermesslicher Lust. Sie schob die Finger in sein Haar, um seinen Kopf noch näher zu sich heranzuziehen.

Luc spürte ihre Erregung, und ein dunkles Stöhnen kam tief aus seiner Kehle. „Berühr mich, Darci. Fass mich an.“

Sie brauchte kein zweites Mal aufgefordert zu werden. Seit Tagen sehnte sie sich danach. Sie schob ihre Hand in den Bund seiner Hose, massierte, streichelte …

„Stopp, Darci!“ Luc machte sich von ihr los. „Nicht so“, sagte er leise, als er ihre enttäuschte Miene sah. „Ich will in dir sein. Ich will … Lass mich, nur für jetzt.“ Damit beugte er den Kopf, liebkoste ihre Brüste und ließ seine eigenen Finger immer tiefer zwischen ihre Schenkel wandern. Zärtlich reizte und liebkoste er sie, bis er die Schauer fühlte, die Darci durchliefen.

Darci meinte, in tausend Scherben zu zerbersten, als das Feuerwerk der erlösenden Explosion erfolgte. Es schien nie enden zu wollen. Den Kopf an Lucs Schulter, klammerte sie sich an ihm fest, während die Wellen der Lust langsam verebbten. Ihr Atem ging stoßweise, mühsam versuchte sie, wieder Herr ihrer Sinne zu werden.

So standen sie eine Weile nur da und hielten einander umschlungen, dann trat Luc von ihr ab, um ihr Kleid zu richten.

„Luc, chéri, ich glaube nicht, dass es die richtige Zeit noch der richtige Ort ist, um … faire l’amour.“

Die Stimme gehörte eindeutig Chantelle Gambrelli!

Darci versteckte das Gesicht an Lucs Schulter, am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken. Ihre Wangen brannten, als sie sich klar wurde, was hier soeben geschehen war.

Luc und sie hatten sich praktisch auf der Terrasse eines der Ballsäle des Pariser Gambrelli-Hotels geliebt!