Mein Leben als Hochstapler
Als ich am 1. August 2019, morgens um neun Uhr, in einem kurzärmeligen schwarzen Poloshirt mit dem Vereinswappen des 1. FC
Union Berlin, schwarzen Sportshorts und himbeerfarbenen Joggingschuhen vor der Mannschaft stehe, komme ich mir vor wie einer dieser Neuzugänge, von denen vor Saisonbeginn immer geredet wird, aber niemand weiß, ob sie wirklich kommen. Mein Transfer in diesen Raum hat einige Wochen gedauert, hat etlicher Gespräche, interner Diskussionen und schlicht Bedenkzeit bedurft. Doch nun bin ich da und stehe vor den Spielern des 1. FC
Union Berlin, dessen erste Saison in der Bundesliga bald beginnen wird. Ich sehe Neven Subotic, der Deutscher Meister mit Borussia Dortmund war und in einem Finale der Champions League gespielt hat. Neben ihm sitzt mit Christian Gentner noch ein Deutscher Meister, er hat die Titel mit dem VfB Stuttgart und dem VfL Wolfsburg geholt, außerdem war er früher mal deutscher Nationalspieler. Beide sind Neuzugänge. Michael Parensen, der seit elf Jahren bei Union spielt und den ich als einzigen Spieler hier im Raum schon kenne, lächelt mir ermutigend zu. Die anderen schauen eher neutral, als mich Trainer Urs Fischer kurz vorstellt. Vor lauter Aufregung höre ich nicht, was er sagt.
Seit drei Jahrzehnten habe ich als Journalist beruflich mit Fußballspielern zu tun, habe vor Kabinentüren und in Mixed Zones gewartet, um mit ihnen zu sprechen. Ich habe Interviews geführt und Hintergrundgespräche, habe endlos viele Texte über Fußball geschrieben und ein paar Bücher. Doch nun bin ich aufgeregt wie ein jugendlicher Autogrammsammler, denn für eine Saison soll ich diese Mannschaft begleiten und den Klub, für den sie spielen. Ich soll dabei sein, wenn sie trainieren und sich Videos des nächsten Gegners anschauen. Ich werde mit ihnen zu Mittag essen, in der Kabine sein und zu Auswärtsspielen reisen. Ich werde zu
verstehen versuchen, wie eine Fußballmannschaft wirklich funktioniert und was es für die Menschen beim Klub bedeutet, dass sie die höchste Spielklasse des Landes erreicht haben, in der sie noch nie waren. Ich werde aufzuschreiben versuchen, was passiert, wenn die Träume auf die Wirklichkeit treffen.
Als ich vor über 30 Fußballprofis stehe, warte ich nur darauf, dass jemand sagt: »Du glaubst doch nicht, dass du hierbleiben kannst!« Worauf der ganze Raum in höhnisches Gelächter ausbricht. Aber nichts davon passiert, als mir der Trainer das Wort erteilt. Mein Publikum in den rot-weißen Trainingsshirts bleibt halb freundlich, halb desinteressiert. Ich sage also kurz, dass ich mich freue, hier zu sein. Vor allem aber sollen sie mir sagen, so bitte ich sie ausdrücklich, wenn ich ihnen auf die Nerven gehe. Denn auf keinen Fall möchte ich der Grund dafür sein, dass sie sportlich nicht erfolgreich sind. Aber auch nicht der Vorwand, wenn es nicht laufen sollte. Beides denke ich aber nur. Dann gibt es kurzen Beifall, und ich gehe mit weichen Knien zur Sofaecke links hinten und setze mich. Meine erste Mannschaftsbesprechung geht los, es ist kaum zu glauben.
Fünf Tage nachdem der 1. FC
Union Berlin erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen war, hatte ich mich mit Christian Arbeit getroffen, dessen Bedeutung im Klub die Bezeichnung »Geschäftsführer Kommunikation« nicht einmal annähernd wiedergibt. Wir tranken in einer leeren Loge des Stadions Kaffee, und er erzählte mir noch immer glücklich beseelt und leicht entrückt von den Feierlichkeiten nach dem Aufstieg mit einer Bootsfahrt über die Spree, bei der Abertausende Menschen am Ufer und auf den Brücken gestanden hatten. Als das Boot in Köpenick anlegte, wo der Verein zu Hause ist, war das ganze Ufer rot gewesen. Wir sprachen über die unglaubliche Atmosphäre beim entscheidenden Spiel, Union hatte als Dritter der Zweiten Liga gegen den Drittletzten der Bundesliga, den VfB Stuttgart, gespielt. Das Hinspiel in Stuttgart war 2:2 ausgegangen, und beim Rückspiel hatte sich die Energie im Stadion An der Alten Försterei so
verdichtet, wie ich das in vielen Jahrzehnten selten erlebt hatte. Die Menschen um mich hatten teilweise nicht mehr gesungen oder angefeuert, sondern einfach nur noch geschrien, weil sie die Spannung nicht mehr aushielten. Und dann löste sich alles in einen Jubel auf.
Im Rahmen der Feiern waren Christian Arbeit vor Tausenden von Zuschauern seine fast schulterlangen Haare geschoren worden, weil er eine Wette verloren hatte. Er hatte dabei auf dem Dach über der Auswechselbank gestanden, auf dem die Spieler herumsprangen, als hätten sie Drogen genommen.
Wir plauderten über diese Feier, und irgendwann rückte ich mit der Sprache heraus. Ich würde, so erklärte ich Arbeit, den Klub gerne durch seine erste Saison in der Bundesliga begleiten, um ein Buch darüber zu schreiben, so als würde ich dazugehören. Ich war davon ausgegangen, dass er mir die Idee freundlich und mit Ausdruck seiner persönlichen Wertschätzung klar und deutlich absagen würde. Andererseits war es gerade in Mode gekommen, dass Fußballteams sich von Kamerateams begleiten ließen, um das Publikum hinter die Kulissen zu führen. Die Zuschauer waren so in den Kabinen, Krafträumen, auf dem Trainingsplatz, im Mannschaftsbus dabei. Der FC
Sunderland hatte sich durch eine Saison begleiten lassen, an deren Ende die Rückkehr in die Premiere League stehen sollte. Stattdessen konnte man dabei zusehen, wie alles schieflief und der Klub in die dritte Liga abstieg. Serien über Manchester City, Borussia Dortmund, Leeds United, Juventus Turin und gleich drei dänische Klubs hatten diese Form der Dokumentation fast schon zu einem eigenen Genre gemacht. Auch weil es neue Abnehmer wie Netflix oder Amazon Prime gab, mit einem unersättlichen Hunger nach Inhalten und sehr tiefen Taschen, um die Vereine fürstlich für ihre Offenheit zu entlohnen.
Geld hatte ich keines anzubieten, aber zumindest würde nur ein
Mensch die Intimität stören, ohne Kameras und Mikrofone. Vielleicht, so dachte ich, würde dem Klub gerade die Idee gefallen, über diese historische Saison ein Buch entstehen zu lassen. Schließlich kannte ich Union gut genug, um zu wissen, dass sie
Spaß daran hatten, die Dinge anders zu machen als andere. Christian Arbeit gefiel die Idee, und er versprach, mit Vereinspräsident Dirk Zingler darüber zu sprechen. Dann vergingen drei Wochen, bis ich an einem heißen Mittwochnachmittag im Juli im Büro von Zingler saß, in der oberen Etage unterm Dach des verwinkelten ehemaligen Forsthauses.
Das Stadion An der Alten Försterei heißt so, weil es dort wirklich dieses ehemalige Forsthaus gibt, in dem der Klub seine Geschäftsstelle hat. Das Fenster von Zinglers Büro stand offen, und als ich mit ihm über das Projekt zu reden begann, flog eine Fliege herein. Erst war es nur eine, bald waren es drei, sechs oder acht, die nicht einfach nur träge durch die Luft taumelten, sondern beharrlich auf uns zu landen versuchten, während wir in der Sitzecke saßen, rauchten und darüber sprachen, warum der 1. FC
Union Berlin sich eigentlich von einem Journalisten eine ganze Saison begleiten lassen sollte. Von innen – mit Zugang zu allen Informationen oder zumindest sehr vielen.
Mir war klar, dass ich Zingler, einen Mann von 54 Jahren, würde überzeugen müssen. Er war seit 2004 der Präsident des Vereins, und niemand hier stellte ernsthaft infrage, dass er der Boss war. Die Fans nannten ihn »den Alten« und sahen in ihm einen Familienvater, den sie achteten, vor dem sie aber auch etwas Angst hatten. Obwohl er meist eine gewisse Gutmütigkeit ausstrahlte, konnte er umweglos schneidend scharf werden. Keine wichtige Entscheidung bei Union wurde getroffen, ohne von ihm abgesegnet zu sein. Er stand dem Verein zwar ehrenamtlich vor, verbrachte aber mehr Zeit in seinem Präsidentenzimmer als in seiner Firma, einem Logistikunternehmen mit über 200 Mitarbeitern.
»Sie wollen also beim Training und bei Besprechungen der Trainer dabei sein? Und im Mannschaftsbus wollen Sie auch mitfahren?«, fragte Zingler. »Ja, wenn es möglich ist«, antwortete ich und hoffte zugleich, dass er es nicht gehört hätte. Denn es kam mir, als er das so konkret benannte, wie die dreisteste Anmaßung vor, die ich in meinem Berufsleben jemals geäußert hatte. So, als würde ich an einer fremden Tür klingeln und mit einem freundlichen
Lächeln darum bitten, mal in den Wäscheschrank schauen zu dürfen – und dann, wenn’s geht, bitte schön noch zum Abendessen bleiben.
»Bei Präsidiumssitzungen sitzen Sie auch hier?«, fragte Zingler, deutete erst auf meinen Platz und zeigte dann auf den großen Tisch am anderen Ende des Raums, an dem diese wohl stattfanden. »Dann machen wir hier also eine Show-Präsidiumssitzung und treffen uns hinterher heimlich in der Kneipe, um das zu bereden, was wirklich wichtig ist?« Zum Glück wartete Zingler meine Antwort nicht ab und schaute auf seine roten Stoffturnschuhe mit weißer Sohle und Kappe, in den Vereinsfarben also.
Ich hatte mir keinen Plan gemacht, wie ich ihn überreden wollte, weil mir klar war, dass man ihn sowieso nicht würde bequatschen können. Es ging eher darum, eine gemeinsame Wellenlänge zu finden und herauszubekommen, ob ihm vielleicht einfach die Idee gefiel, dass bei seinem Klub etwas passierte, was noch kein anderer Fußballklub in Deutschland zugelassen hatte.
Wir redeten darüber, was Union in der Bundesliga erwarten würde, und Zingler wiederholte, was er schon eingangs des Gesprächs quasi zur Begrüßung gesagt hatte: »Wir wollen uns nicht verändern!« Das schien ihm wichtig zu sein. Ich schaute ihn an und sagte tapfer: »Vergessen Sie’s!« Zingler sprang auf, ging ein paar Schritte hin und her. Dann winkte er ab, vielleicht verscheuchte er auch nur wieder Fliegen und sagte: »Ich weiß es doch auch!« Er erzählte davon, wie viele Kameras in der nächsten Saison im Stadion stehen würden und dass er den Spielertunnel zum Spielfeld neu habe streichen lassen, weil es von dort demnächst Fernsehbilder geben würde.
»Sie wissen doch, dass wir die Öffentlichkeit nicht so nah an uns heranlassen«, sagte Zingler. Ich wusste, dass sie hier in Köpenick gerne unter sich blieben und ihr Ding machten. Dafür hatte ich sie auch bereits das ein oder andere Mal verspottet. 2013 etwa hatte es in Berlin eine riesige Party zum 50. Geburtstag der Bundesliga gegeben. Reihenweise Legenden waren zur Feier in ein Hotel in Neukölln gekommen, von Uwe Seeler über Wolfgang Overath bis zu
Franz Beckenbauer. Alle Profiklubs hatten ihre Abgesandten geschickt, die Band Kool and the Gang war aus den USA
eingeflogen worden, um live zu spielen. Doch irgendwann entdeckte ich die kleine Abordnung Unioner, angeführt von Zingler, an einem Stehtisch neben dem Eingang, wie sie die Köpfe zusammensteckten. Gott und die Welt mochten anwesend sein, aber sie waren sich genug. »Ihr seid doch eine Sekte. Ihr seht euch jeden Tag, und jetzt hängt ihr schon wieder zusammen«, hatte ich Christian Arbeit damals zugerufen. Zwar erwiderten sie, dass sie sich so oft gar nicht sehen würden, und eine Sekte seien sie schon mal gar nicht, aber sie lachten auch, ein wenig gefiel ihnen schon, selbst bei so einer Gelegenheit ihr Ding zu machen.
Wir vertieften das Thema, dass Union gerne für sich blieb, nicht weiter, sondern sprachen über den Verein als politisches Projekt, als Klub mit DDR
-Geschichte und was der Aufstieg für Zingler privat bedeutete. Das öffentliche Interesse an ihm würde enorm wachsen, weil er nun Präsident eines Bundesligisten war. Das Gespräch verlief weiter in Schleifen, Kurven und Ellipsen, und zwischendurch fragte ich mich, ob er die Buchidee innerlich längst verworfen hatte. Weiter wedelten wir die Fliegen weg, rauchten und überlegten dann doch wieder, wie die Regeln für so ein Projekt aussehen könnten. »Hm«, brummte Zingler, der, wie ich später verstehen sollte, immer brummte, wenn er Argumente durchspielte. Ich ertappte mich dabei, wie auch ich zu brummen begann. Aus Verzweiflung, ein brummender Hochstapler. Nach mehr als zwei Stunden verkündete Zingler das Ergebnis unserer Besprechung: »Das muss der Sport entscheiden.«
Fünf Tage später flog ich von Berlin nach Salzburg, fuhr noch eineinhalb Stunden mit dem Auto weiter in eine Ortschaft namens Windischgarsten, deren gut zweieinhalbtausend Einwohner zwischen einer Handvoll Geschäften für Trachtenmode auswählen können. Außerdem wurde an der Kirche in der Ortsmitte auf den Christophorussonntag und die Autosegnung am Friedhofsplatz hingewiesen. »Wir ersuchen alle, mit neuem Moped, Auto, Traktor bis 9.30 Uhr Aufstellung zu nehmen.« Um eine Spende wurde
ebenfalls gebeten, »zur Anschaffung neuer Fahrzeuge in ärmeren Ländern der Welt«.
Auch ich hatte den Eindruck, dass ich Gottes Segen gut gebrauchen könnte. Denn ich war angereist, um mich nun mit »dem Sport« zu besprechen, der in Windischgarsten im Trainingslager war, um sich auf die Bundesliga vorzubereiten. Mit Cheftrainer Urs Fischer und Oliver Ruhnert, dem Geschäftsführer Profifußball, traf ich mich auf der Terrasse des Mannschaftshotels, von wo aus man einen wunderbaren Blick in die schöne Berglandschaft hatte. Unten am Hang lag zu unseren Füßen der Fußballplatz, auf dem trainiert wurde. Christian Arbeit hatte kleine Küchlein bestellt, die nach einigen Anstandshappen allerdings wenig beachtet in der Sonne verwelkten. Arbeit schien zu meiner Erleichterung gewillt, die Rolle des Moderators einzunehmen, denn zu sagen, dass »der Sport« skeptisch war, wäre eine schamlose Untertreibung gewesen.
Drei Wochen zuvor, nach dem ersten Testspiel der Saison gegen Bröndby Kopenhagen, als dem Publikum die Mannschaft für die Saison 2019/20 vorgestellt wurde, hatte Arbeit mich dem Trainer kurz vorgestellt, und ich hatte hastig versucht, ihm meine Idee zu umreißen. »Aber darüber können wir vielleicht mal in Ruhe sprechen«, hatte ich gesagt. Fischer hatte gesagt: »Das muss der Klub entscheiden.«
Unser Gespräch vor Alpenpanorama begann mit Ruhnerts schrägem Witz, dass Fischer über den Aufstieg in die Bundesliga gar nicht so happy sei. »Wegen der Punkteprämie – die werden wir dieses Jahr vermutlich seltener zahlen, weil wir nicht so oft gewinnen.« Fischer lachte, offensichtlich kannte er solche Frotzeleien schon, kam dann aber zum Thema: »Ich habe den Eindruck, der Verein möchte dieses Buch.« Aha, dachte ich, »der Sport« redete also über »den Verein«, meinte damit aber wohl Zingler. Ich sagte zu Fischer, »der Verein« könne das noch so sehr wollen, wenn er sich durch mich gestört fühlen oder den sportlichen Erfolg gefährdet sehen würde, würde es nicht funktionieren. Dann fragte ich, ob es stören würde, wenn ich rauchte.
Fischer holte daraufhin seine Zigaretten hervor, und wir rauchten
gemeinsam. Rauchen ist fürchterlich ungesund, aber manchmal schafft es Verbindungen unter den Menschen. Man ist still vereint in der Unfähigkeit, nicht zu rauchen, teilt also eine Schwäche. Ich will nicht sagen, dass es ein wunderbarer Durchbruch war, gemeinsam mit Urs Fischer zu rauchen, aber das Gespräch entspannte sich etwas. Leider rauchte Oliver Ruhnert nicht.
»Der Sport« hatte viele Bedenken. Fischer dachte laut darüber nach, wie meine Anwesenheit seine Arbeit verändern würde. Würde er anders mit den Spielern reden, wenn ich dabei wäre? Während er die Frage laut stellte, kam er zu dem Schluss, dass das nicht der Fall sei. Ruhnert hatte die Sorge, dass mich unzufriedene Spieler instrumentalisieren könnten, um ihre Version des Saisonverlaufs zu lancieren. Auf den Einwand war ich noch gar nicht gekommen, aber zweifellos wusste er besser als ich, wie Profis ticken.
Schnell wurde klar, dass es ein generelles Regelwerk brauchte, vor allem Ruhnert war das wichtig. Und mir auch. Ich erklärte ihnen also, dass ich bis zur Veröffentlichung des Buchs keine Zeile über meine Erlebnisse veröffentlichen oder mich anderweitig äußern würde. Christian Arbeit – aber nur er – würde das Manuskript lesen dürfen, um Fehler zu korrigieren. Vor allem aber einigten wir uns darauf, dass sie das Projekt jederzeit würden beenden können. Dieser Notausstieg, das wurde mir klar, entspannte ihre Nerven deutlich.
»Aber wir müssen vorher noch mit den Spielern sprechen«, sagte Fischer schließlich. So vergingen noch einmal fast zwei Wochen, in denen es ein Gespräch des Trainers mit dem Mannschaftsrat gab und anschließend eines des Mannschaftsrats mit den anderen Spielern, bis ich wieder einbestellt wurde.
Als Fischer kam und Platz nahm, hielt er ein leuchtend grünes Post-it in der Hand, das er auf seinen Oberschenkel pappte. Darauf hatte er notiert, was er noch mit mir besprechen wollte. Ich sollte zunächst einmal bei ihm im Trainerzimmer sitzen, zusammen mit den beiden Co-Trainern, danach wollten wir mal sehen. Dann gab
er mir einen kurzen Abriss der Abläufe und sagte, dass ich bei der Mannschaft immer Vereinskleidung tragen müsse.
»Das ist gut«, sagte Christian Arbeit, der in seiner Rolle als Mediator erneut dabeisaß, »dann wirst du gleich als Mitglied des Rudels erkannt.«
Fischer sagte mir, wann ich am nächsten Tag kommen sollte. Dann erhob er sich.
»Ich freue mich«, sagte ich, und wir schüttelten uns die Hände.
»Ich bin gespannt«, sagte er.