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Berlin,
JVA Plötzensee, Parkplatz,
Dienstag, 5. August, 12:45 Uhr
I mmer noch stiegen dicke, schwarze Rauchschwaden von den schwelenden Kunststoff- und Synthetikteilen in den blauen Himmel, auch wenn die Flammen, die Okyars Opel nahezu vollständig zerstört hatten, bereits von den Feuerwehrleuten gelöscht worden waren.
Es hatte fast eine Stunde gedauert, bis der komplette Lockdown der Justizvollzugsanstalt Plötzensee wieder aufgehoben worden und klar gewesen war, dass es sich bei dem Feueralarm nicht um ein mit einem Ausbruchs- oder Befreiungsversuch von Gefangenen in Zusammenhang stehendes Ereignis gehandelt hatte, sondern die Rauchmelder im Außenbereich des Gefängnisses angeschlagen hatten. Schließlich waren Abel und Okyar nach einer Ewigkeit des Wartens endlich aus dem Gefängnis geschleust worden.
Das nur unweit der Gefängnismauer geparkte Zivilfahrzeug von Okyar war in Flammen aufgegangen. Abel und Okyar standen jetzt in gebührendem Abstand zu dem völlig ausgebrannten Autowrack und beobachteten, wie mehrere Feuerwehrmänner nach erfolgreicher Löschung des Brandes nun ihre Schläuche und Ausrüstungsgegenstände wieder auf ihre beiden Löschfahrzeuge aufluden und dort verstauten.
Mehrere in unmittelbarer Nähe stehende Autos waren stark berußt, allerdings hatte sich das Feuer nicht auf benachbarte Fahrzeuge ausgebreitet.
Abels Blick wanderte in den hinteren Bereich des Parkplatzes, dorthin, wo er seinen Audi abgestellt hatte, ehe er sich mit Okyar getroffen hatte. Alles in Ordnung.
»Das ist kein Zufall, dass wir hier so ein Spektakel erleben und meine Karre abbrennt, während wir einen der Saads vernehmen«, murmelte Okyar.
Ja, das ist definitiv kein technisches Versagen oder ein anderer Zufall zur Unzeit, bestätigte Abel stumm. Aber wenn es Saads Leute waren, was wollten sie damit bezwecken? Von der Vernehmung Abdelkarim Saads werden sie die Kollegen vom LKA mit einem solchen billigen Trick nicht abhalten. Abel überlegte fieberhaft. Es sei denn, es ging gar nicht um Abdelkarim, sondern um etwas ganz anderes …
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