Er drückt sich in eine Nische zwischen zwei Häuser, um sie ungesehen beobachten zu können. Sie geht noch ein Stück die Straße entlang und biegt dann in einen schmalen, kurzen Weg ab, der von überwiegend verlassenen Häusern gesäumt wird. Die windschiefen Fronten erwecken hier und da den Eindruck, als müssten sie jeden Moment vornüberkippen. Einige Häuser haben schon vor zwanzig Jahren so ausgesehen.
Er wartet noch einen Moment, dann verlässt er seine Deckung und folgt ihr in großem Abstand. Kaltes Regenwasser läuft ihm von den Haaren über den Nacken und unter seinen Pullover. Er registriert es, aber es ist ihm gleichgültig. Er muss sich konzentrieren. Als sie ein weiteres Mal abbiegt, beschleunigt er seine Schritte. Ein älterer Mann kommt ihm entgegen, und er senkt den Kopf, als wolle er sein Gesicht vor den kalten Regentropfen schützen.
Als er die nächste Ecke erreicht hat, bleibt er stehen. Sie ist etwa fünfzig Meter vor ihm und läuft langsamer. Sie steuert eines der Reihenhäuser an. Die Front ist in einem dunklen Rot gestrichen. Er beobachtet, wie sie die Klingel betätigt und wartet. Die Tür wird geöffnet. Melli erscheint und redet mit ihr. Nachdem sie ein paar Worte gewechselt haben, die er aufgrund der Entfernung nicht verstehen kann, betritt sie das Haus. Die Tür wird geschlossen, er ist außen vor und hat keine Möglichkeit zu erfahren, worüber sie reden.
Er schaut sich um, sucht nach einem trockenen Platz, wo er sich unterstellen und darauf warten kann, dass sie Mellis Haus wieder verlässt. Er findet ihn ein paar Meter weiter neben einem anderen Haus unter dem Dachvorsprung der Garage.
Er lehnt sich gegen die Garagenwand, vergräbt die Hände in den Taschen und wartet.
Er weiß, was er zu tun hat.