Er sitzt im Kellerraum vor der geöffneten Holzklappe auf dem Boden. Das Gefühl für die Zeit hat er völlig verloren, aber die Feuchtigkeit der lehmigen Erde dringt bereits unangenehm kalt durch seine Hose in seinen Körper. Er ignoriert es.
Sein Blick ist starr auf die halbverwesten Überreste in der Grube gerichtet, während in seinem Inneren ein alles zerfressender Hass lodert, so stark, wie er sogar damals nicht gewesen ist.
Neben ihm auf dem Boden liegt ein angerosteter Schürhaken.
Ab und zu löst sich der Blick des Mannes von dem Körper zu seinen Füßen, richtet sich kurz auf den metallenen Stab und kehrt dann wieder zurück.
Sein Verstand formt Gedanken, die in seinem Kopf ablaufen wie ein Film. Sie erinnern ihn daran, dass er diese Stelle damals ganz bewusst ausgesucht hat, weil der lehmige Boden dafür sorgt, dass ein Körper nicht so schnell verwest. Er hatte gewollt, dass die Überreste so lange wie möglich erhalten bleiben, weil somit zumindest symbolisch das Sterben auf eine lange Zeit ausgedehnt wurde.
Aber damit ist jetzt Schluss. Das muss endlich ein Ende haben. Mittlerweile ist sein Hass so sehr angewachsen, dass er das drängende Bedürfnis hat, diesem langsam verwesenden Körper sogar nach der langen Zeit Schaden zuzufügen.
Er drückt sich vom Boden ab, steht auf, dann bückt er sich und greift nach dem Schürhaken.
Er steht am Rand der Grube und schaut hinab, während seine Hand den dünnen, runden Metallstab so fest umschließt, dass sich die Fingernägel schmerzhaft in seinen Handballen graben.
Er geht auf die Knie und spuckt in das Loch.
»Ich hasse dich!« Er hört selbst, dass es eher zischende Geräusche sind als Wörter.
Dann hebt er den Schürhaken und beginnt damit, diese verhassten Überreste eines menschlichen Körpers zu zerstören.