Die Benger sind Reingschmeckte aus Frankreich, Hugenotten vom einem Nachtschattengewächs von »Sonnenkönig« nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 ihres Glaubens wegen aus ihrer Heimat vertrieben und bettelarm hier in Degerloch angekommen. Und der Strumpfweber Wilhelm Benger I. (1818–1864) hat anno 1844 seine eigene Werkstatt aufgemacht im »Gäßle«, in einem Häusle, wo man aus der Dachrinne saufen konnte, ohne dass jemand so lang sein musste wie dumm. Und dort ist am 16. Mai 1851 sein Gottlieble auf die Welt gekommen. Und der Wilhelm ist ein fleißiger und wiefer Mann gewesen, und im Jahr darauf konnte er dank Ferdinand (noch ohne von) Steinbeis »den ersten in Deutschland gefertigten Französischen Rundwirkstuhl« aufstellen.
Und der Gottlieb hatte noch einen älteren Bruder, den Wilhelm Benger II. (1845–1896), und mit vier Jahren verliert er schon seine gute Mutter Magdalena, geborene Kaiser, aus dem Degerlocher Uradel, die stirbt mit fünfunddreißig. Und Lesen, Schreiben und Rechnen lernt er in der hiesigen Volksschule, und dann darf der gscheite Kerle als einer der ersten Buben des Dorfes in Stuttgart auf die Schule. Und macht dann eine Lehre beim »Carl Neeff & Comp. in Stuttgart am Markt« (jetzt Breuningerbunker). Das ist ein Freund und Vetterle vom Vater gewesen und hat dem seinerzeit das Geld ausgeliehen für seine modernen Maschinen im Gäßle, und seit 1858 in der neuen Fabrik an der Oberen Weinsteige am Josefsbuckel.