Mein Messer. Mein Messer! Die tödliche Klinge.
Ich weiß, wo ich es verloren habe, aber ich kann nicht dorthin zurückkehren, um es zu holen. Ich kann nie wieder auf die Stone Acre Farm zurückkehren. Sie werden den Hof beobachten. Und selbst wenn ich zurückkehren könnte, würde ich das Messer nicht finden. Mit Sicherheit haben sie es längst entdeckt. Kriminaltechniker sind wie Ameisen – sie krabbeln über jeden Zentimeter meiner Welt, nehmen meine Arbeit auseinander, richten darüber. Richten über mich.
Sie werden beeindruckt sein. Zum Teufel mit ihnen!
Ich habe noch andere Messer. Natürlich. Aber dieses eine war ein ganz besonderes, mein Lieblingsmesser. Der Sammler hat es mir von einer Reise nach Japan mitgebracht. Es wird Monate dauern, einen Ersatz zu finden. Wie dem auch sei – als Erstes muss ich einen Ort finden, an dem ich bleiben kann. Der Sammler hat ein kleines Boot im Jachthafen. In der winzigen Kajüte kann ich meinen Schlafsack ausbreiten. Hier habe ich Luft zum Atmen, wenigstens für ein paar Tage. Solange er nicht herausbekommt, dass ich hier bin. Ich glaube nicht, dass er erfreut darüber wäre, obwohl ich so seinen Auftrag weiter ausführen kann. Er ist nach wie vor sehr darauf bedacht, dass ich diesen Teil seiner Sammlung fertigstelle. Außerdem hat er angedeutet, dass er bei seinem nächsten Plan noch einen Schritt weitergehen will. Er ist ein so ambitionierter Mann – das ist eine Sache, die ich an ihm bewundere. Vor einiger Zeit hat er mir etwas erzählt – eine Geschichte aus seiner Kindheit. Als er noch zur Schule ging, hat er Top-Trumps-Karten gesammelt. Natürlich war seine Sammlung die beste, aber ihm fehlte eine seltene Karte, die außergewöhnlich viele Punkte brachte. Als sein bester Freund diese Karte bekam, war der Sammler außer sich. Auf dem Heimweg von der Schule ließ er seinen Freund über ein Brückengeländer baumeln, zehn, zwölf Meter über einem breiten Fluss, und hielt ihn nur noch an einem Fußknöchel fest, bis er ihm versprach, ihm die Karte zu überlassen. Der Sammler bekommt immer, was er will. Ich fürchte und verehre ihn gleichermaßen. Ich muss sehr vorsichtig sein, wenn ich mit ihm rede, damit mir nicht herausrutscht, wo ich mich verkrochen habe. Vor allem aber muss ich meinen Auftrag fertigstellen.
Ich werde mich bedeckt halten, werde im Dunkeln kommen und gehen. Und ich werde wieder töten, sehr bald schon. Es juckt mir in den Fingern.