5

Als Perikles es zurück zu dem Grab geschafft hatte, waren Kimon und die anderen fort. Er wusste nicht, ob er das als Kritik nehmen sollte oder als ihr Gegenteil – vielleicht vertraute Kimon darauf, dass er das tat, was auch immer er tun musste, und dann hinunter zu den Schiffen kam. Das Grab war völlig leer – nur der zerbrochene Stein, der es bedeckt hatte, und zertrampeltes Gestrüpp waren ein Beweis dafür, dass sie überhaupt hier gewesen waren. Leider bedeutete das aber auch, dass niemand zugegen war, der ihm helfen konnte. Eine Weile stand er da und dachte nach. Er konnte Kimon nicht vorwerfen, dass er fortgegangen war, nicht, während seine Männer angegriffen wurden. Er verzog das Gesicht, als er begriff, dass er keine Wahl hatte. Wenn er Attikos dem Tod überließ, würde er damit leben müssen. Er musste es versuchen, und wenn auch nur, um sich zu versichern, dass er ihn nicht retten konnte. Perikles war, als lägen Blicke auf ihm, und er schauderte zusammen. Es gab niemanden, der ihn beobachtete, auch wenn das offene Grab wie eine Anklage wirkte. Er kehrte zu der Felsnadel zurück, die zu dem Abgrund führte.

Als er seinen Kopf erneut über den Rand hinaussteckte, lag Attikos in einer leicht veränderten Position. Der ältere Mann hatte sein gebrochenes Bein nah an das andere gezogen. Er sah Perikles sofort und winkte. »Hol ein Seil!«, schrie er. »Ich kann mich dran festbinden. Lass ein paar der Kerle mich hochziehen.«

»Sie sind fort«, rief Perikles ihm zu, »da bin nur noch ich.«

Er sah, wie Attikos’ Miene düster wurde. Attikos hatte einen Sturz überlebt, der ihn leicht hätte töten können, und war auf einen Vorsprung etwa ein Dutzend Schritte tiefer gekracht. Wenn er sich nur einmal herumgewälzt hätte, wäre er noch viel weiter und ins Meer gefallen. Doch es schien, als ob er all sein Glück aufgebraucht hätte.

Attikos war zwar nah genug, dass Perikles dessen grimmige Resignation sehen konnte, aber es war immer noch ein beängstigender Höhenunterschied. Er befürchtete, es ebenfalls nicht mehr zurückzuschaffen, wenn er hinabkletterte. Die Felswand verlief fast senkrecht und war vernarbt von Möwennestern. Als Junge war Perikles auf ein paar Bäume geklettert; das hier war jedoch etwas ganz anderes. Bei dem Gedanken, einfach zu fallen und zu fallen, brach ihm frischer Schweiß aus. Die Klippen verschwammen vor seinem Blick, als er Attikos anblinzelte. Langsam ließ er sich auf seinen Bauch nieder und lehnte sich mit ins Gras gekrallten Händen so weit hinaus, wie er es riskierte, um einen Weg hinab zu sehen, während um ihn herum weiße Möwen schrien und ihm drohten.

In dem Gedanken, Attikos seinem Schicksal zu überlassen, lag nicht viel Ehre, aber weder die Götter noch seine Pflicht verlangten das Unmögliche. Perikles holte tief Luft, um zu fragen, ob Attikos ihm eine Botschaft mitgeben wollte, die er zurückbringen sollte. Da sah er einen Spalt im Fels, eine Art Naht durch einen langen Riss, an der er sich für einen Teil des Wegs festhalten konnte. Das war mit Sicherheit der Verlauf, dem er folgen würde, wenn er dumm genug war, da hinunterzugehen …

Er schwang ein Bein über den Rand und versuchte, nicht nachzudenken. Sein Herz klopfte und hämmerte und ließ ihn schwindeln, während er sich hinabließ und sich, so nah er es vermochte, an das kalte Gestein presste. Das war Wahnsinn! Er konnte spüren, wie seine Arme zitterten, aber er bewegte sich voran, mit einem Griff wie aus Eisen. Er konnte nicht hinabschauen, um seine Füße zu sehen! Wie würde er eine Stelle finden, um zu stehen? Er betete zu Athene, ihn zu beschützen, während er eine seiner Sandalen verbog, damit sie in einen kleinen Spalt passte, der kaum sein Gewicht hielt.

Stück für Stück ließ er sich hinab. Attikos unter ihm sagte nichts. Die Gestalt des gestürzten Mannes nahm vor Perikles’ Augen an Schärfe ab und zu, während er nach Handgriffen suchte. Die Muskeln in seinen Unterarmen protestierten, und seine Beine begannen zu zittern, als hätte er Fieber. Er war jung, sagte er sich – jung und stark.

»Ich werde nicht fallen«, flüsterte er, wieder und wieder.

Beinahe strafte er sich selbst Lügen, als sein Fuß abrutschte und er sich wie eine Krabbe mit zwei Händen und einem Zeh festhalten musste, während er nach dem verlorenen Halt umhertastete. Er hatte sich einen Fingernagel seiner linken Hand ausgerissen. Seltsamerweise schien er keinen Schmerz zu verspüren, aber die Verletzung blutete stark, sodass die Tropfen den Fels verschmierten. Seine Fingerspitzen waren taub.

Als Perikles den Vorsprung erreichte, auf dem Attikos lag, sank er mit seinem Rücken zur Felswand zusammen. In grausam weiter Tiefe erstreckte sich die See. Attikos starrte ihn mit etwas wie Fassungslosigkeit an. »Du hast kein Seil mitgebracht?«, fragte er.

Perikles schüttelte den Kopf, während er nach Luft rang. Er war sowohl aus Furcht als auch vor Erschöpfung außer Atem, aber er brachte sich schnell unter Kontrolle. »Nur … mich selbst«, erwiderte er.

»Dann hättest du mit den anderen gehen sollen«, sagte Attikos. »Ich kann nicht hochklettern, nicht mit beiden erledigten Beinen. Und jetzt hängst du hier ebenfalls fest. Könntest genauso gut runterspringen. Das geht schneller, als zu verdursten.«

Perikles blickte zu der Felswand hinauf, die er überwunden hatte, um hinabzukommen. Er war niemals etwas wie sie entlanggeklettert, aber er hatte mit jedem ächzenden Schritt etwas gelernt. Er zuckte zusammen, als er auf den Finger starrte, dessen Nagel er sich ausgerissen hatte. Zu klettern war hart, und es tat weh, aber etwas an der Herausforderung hatte ihm gefallen. Er dachte, dass er es wieder zurück zum oberen Rand schaffen konnte.

»Unter uns ist nur das Meer«, sagte er. »Denkst du, du könntest den Sturz überleben?«

Attikos schnaubte erschöpft. »Mit einem gebrochenen Bein und einer Stichwunde im anderen? Nein.« Er schwieg eine Weile. »Ich nehme an, das Miststück ist entkommen?«

Perikles zuckte die Achseln. »Ich hab sie nicht gesehen«, sagte er. Er fühlte Attikos’ starren Blick auf sich. »Wirklich nicht!«

»Ich dachte nur, wenn du sie einfach besser festgehalten hättest, dann läge ich jetzt nicht mit einem gebrochenen Bein hier. Und ich würde nicht darauf warten, mich über die Kante zu rollen, wenn ich’s nicht mehr aushalte. Das ist alles.«

Perikles überlegte, dann schüttelte er den Kopf. »Du hättest immer noch ein gesundes anderes Bein, wenn du sie nicht angegriffen hättest«, sagte er. »Das war deine eigene Schuld.«

Während er sprach, betrachtete er die Felswand. Zuvor hatte er eine Idee gehabt, doch was vom oberen Rand aus machbar erschien, sah von unten viel schwieriger aus. Vor allem aber wusste er, dass er sich ausruhen musste, ehe er es versuchte. Es würde sich wahrscheinlich immer noch als unmöglich herausstellen, aber er war neunzehn. Nichts ist unmöglich mit neunzehn.

»Hat mein Vater dich in Kimons Mannschaft gesteckt?«, fragte Perikles unvermittelt. »Um ein Auge auf mich zu haben?«

Attikos betastete sein gebrochenes Bein und zuckte angesichts der Schmerzen zusammen, die beinahe überwältigend sein mussten. Der Anblick war eine Erinnerung daran, was für ein knorriger alter Hurensohn er tatsächlich war, denn er schrie nicht ein einziges Mal auf.

»Um dich zu beschützen«, korrigierte Attikos ihn. Angesichts Perikles’ Überraschung zuckte er die Achseln. »Hat jetzt keinen Zweck mehr, es zu leugnen, oder? Ich geh nirgendwo hin.«

»Ich kann dich tragen«, sagte Perikles. »Auf meinem Rücken.«

Attikos wurde noch bleicher, als er den Fels hinauf und weiter hinauf blickte. »Nein«, sagte er schließlich. »Ich hab heute einen Messerstich abbekommen und mir die Knochen gebrochen und mehr Haut auf dieser verdammten Klippe gelassen, als ich mir ansehen mag. Ich hab genug, Söhnchen. Ich habe deinem Vater gesagt, dass ich auf dich aufpassen würde, also … das war’s. Klettere du dort rauf, wenn du kannst. Lass mich hier und sag deinem Vater, dass ich meine Pflicht getan hab.«

Perikles schmunzelte. Dramatischer alter Mistkerl. Kimon würde sie beide zurückerwarten. Solange es den Angreifern nicht gelang, griechische Hopliten in Rüstung zu überwältigen, würde er irgendwann jemanden schicken, um nach seinen vermissten Befehlshabern zu sehen. Er biss sich auf die Unterlippe. Andererseits … wenn Kimon getötet wurde, mochte es ein paar Tage dauern, ehe überhaupt jemand mitbekam, dass sie fort waren. Es war gut möglich, dass niemand kommen und sie holen würde.

»Ich glaube nicht, dass ich das tun werde«, sagte Perikles in ebenso festem Ton. »Leg deine Kleidung ab, Attikos.«

»Nicht, solange ich noch Kraft übrig habe«, sagte Attikos.

Perikles war nicht in der Stimmung für Humor. »Um das Gewicht zu verringern, und das wird eine Rolle spielen. Du kannst deine Arme um meinen Hals legen, und unter eine Achselhöhle. Ich glaube, wenn du dich festhalten kannst, schaffe ich es, dich hochzubringen. Dann komme ich für deine Sachen zurück.«

Attikos fluchte mit überraschender Kraft, aber der junge Mann, der über ihm aufragte, wirkte dazu bereit, ihn zusammenzuschlagen, wenn er sich weigerte. Brummend schnallte er seinen ledernen Brustharnisch ab, und Perikles half ihm dabei, sich die Tunika darunter über den Kopf zu ziehen. Die Brust des Mannes war bleicher als seine Arme und Beine, sodass er seltsam geschrumpft aussah. Das gebrochene Bein schwoll noch immer an und war mit Schlieren aus Blut marmoriert. Schon jetzt sah es mehr wie Fleisch und Knochen als ein funktionierendes Körperglied aus. Perikles blickte es nicht an, als er Attikos bei den Armen packte und ihn hochhob, wobei er ignorierte, wie dieser vor Schmerz in sein Ohr keuchte, als er sich an ihm festhielt.

»Ich kann das schaffen«, sagte Perikles zu sich selbst wie auch zu dem Mann auf seinem Rücken.

Attikos’ gebrochenes Bein hing lose herab, aber er schaffte es, das andere so gut wie möglich um Perikles zu legen. Seinen Unterarm führte er unter dessen Hals vorbei, eine haarige Latte, die Perikles über die Haut schabte. Es war unbehaglich und ungelenk, aber es ließ Perikles die Freiheit zum Klettern.

Als er nach oben griff, begann Attikos hinter ihm zu murmeln. »Athene und Apollo, meine Schutzgötter, gebt auf uns acht in unserer Drangsal. Vergebt diesem Jungen seine Jugend und seinen Hochmut. Gebt auf uns acht, wenn es euer Wille ist.«

Perikles nickte und griff mit beiden Händen zu, wobei er einen Fuß zu einer guten Stelle anhob. Er streckte sein Bein und hob sowohl sich als auch Attikos mit angestrengtem Keuchen an. Der obere Rand der Felswand war noch weit weg, aber die Sonne schien auf ihn und seinen befremdlichen Mitstreiter. Er lächelte, während er sie beide langsam von Halt zu Halt emporhob.

»Lehn dich dicht an mich!«, zischte Perikles von jäher Furcht ergriffen.

Attikos hatte sein Gewicht verlagert, wohl um einen Krampf zu lösen oder eine Ermüdung zu verringern. Er hatte in Intervallen zu stöhnen begonnen, klägliche Klänge, die ihm entkamen, als sein schlaffes Bein herumschwang. Perikles wiederum, den Hitze überkam und dem Schweiß ausbrach, schnappte nach Luft. Sein malträtierter Finger wählte ausgerechnet diesen Moment, um wieder im selben Rhythmus wie sein rasendes Herz zu schmerzen. Er hatte kaum die Hälfte des Weges nach oben hinter sich gebracht und suchte nach einem weiteren guten Halt für seinen Fuß, aber seine Muskeln zitterten bereits wie die eines Pferdes, das von Fliegen heimgesucht wurde. Nein. Er war stark genug. Er war sich dessen nicht sicher gewesen, bis er zum ersten Mal seine Beine mit Attikos auf dem Rücken gestreckt hatte. Er konnte einen anderen Mann eine Felswand hinauftragen. Er konnte es.

Er wagte es nicht, auf etwas anderes zu blicken als auf eine Stelle für seinen nächsten Handgriff. Er ging schnell, denn er fühlte, wie seine Stärke sich mit jedem Moment mehr erschöpfte. Bald würde sie ganz fort sein, und sie würden hinabfallen und auf den Felsen zerschmettert werden, oder im Meer unter ihnen.

Attikos blieb sehr still, da er begriff, dass es besser war, einen Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes sein Leben in der Hand hielt, nicht abzulenken. Erst als er sah, dass Perikles mit gespreizten Fingern nach einem Halt drängte, nutzte er seinen besseren Überblick, um ihm »etwas höher mit der linken Hand« oder »heb den Fuß noch einen Fingerbreit« zuzurufen. Er schwitzte ebenfalls, sodass sein nackter Arm mit einer schlüpfrigen Intimität um Perikles’ Hals glitt, die keinem von beiden behagte.

Den Saum aus Gras direkt oberhalb von ihnen zu sehen, war reine Tortur. Perikles war ohne zu überlegen und in völliger Konzentration geklettert. Selbst die Schreie der Möwen waren nur gedämpft in seinen Ohren erklungen. Es strömte alles in seinen Verstand zurück, als er brennenden Schweiß aus seinen Augen schüttelte. Er wusste, dass er fallen konnte, dass es ein schrecklicher Fehler gewesen war. Seine Arme zitterten, und er konnte keine Möglichkeit sehen, sich selbst über den Rand zu hieven, nicht mit Attikos, der ihm das Gefühl gab, er sei aus Blei gemacht.

»Attikos, ich kann nicht … ich kann uns nicht rüberbekommen.«

»Was dann?«, schnappte Attikos dicht an seinem Ohr. »Was kann ich machen?«

»Du musst … schnell jetzt, Attikos … du musst die Hand ausstrecken und zupacken, bevor ich falle. Wenn du … dein Gewicht auf deine Arme verlagerst, schaff ich es über das letzte Stück.«

»Halt dich nur fest«, sagte Attikos. »Ich versuch’s.«

Er hatte dessen Verzweiflung gehört. Wenn Perikles fiel, waren sie beide tot, also machte er keinen Einwand. Er packte Perikles mit einer Hand um den Hals, als wollte er ihn erwürgen, sodass dem jungen Mann grelle Lichter vor dem Gesichtsfeld aufblitzten. Seine andere Hand packte den freien Klippenrand, und Perikles rang nach Luft, als dessen Gewicht sich über ihn erhob. Augenblicke später hing Attikos hilflos an der Felswand. Mit einem Bein tastete er nach einem Halt für seine Fußspitze, um sich weiter zu stützen. Das andere Bein hing schlaff herab, und der Schmerz musste außergewöhnlich sein, aber er sagte nichts darüber. In grimmigem Schweigen sah der ältere Mann mit an, wie Perikles sich über den Rand wälzte.

Perikles schnaufte wie verrückt, fuhr unmittelbar herum und senkte seine Arme. Attikos ergriff dessen Hände, erst die eine, dann die andere, und sie wuchteten sich beide hoch und keuchten in einem chaotischen Durcheinander von Gliedern, bis sie völlig jenseits von Worten auf dem struppigen Gras lagen.

Eine Weile lang schwebten Möwen über ihnen, aufgebracht wegen der Männer, die es gewagt hatten, ihre Nester zu stören. Perikles konnte nur schnaufen und sie anstarren.

»Das war … härter … als ich gedacht hätte«, sagte er.

Attikos setzte sich auf. Zwar hatten seine Verletzungen ihn ausgelaugt, und er fror, er hatte sich jedoch nicht wie Perikles bis zur körperlichen Erschöpfung angetrieben. Er zitterte nackt im Seewind.

»Ich glaub nicht, dass du wegen meiner Ausrüstung zurückklettern kannst«, sagte er.

Perikles schüttelte den Kopf und begann in sich hineinzulachen. »Nein, das glaube ich auch nicht.«

»Und du musst mich immer noch runter zu den Schiffen tragen«, merkte Attikos nach einer weiteren Pause an.

Wieder schüttelte Perikles den Kopf. Seine Gelenke und alle seine Muskeln schmerzten. Schon allein der Gedanke, diesen nackten Affen über Hügel und durch Sümpfe zu tragen, reichte aus, um ihn aufstöhnen zu lassen.

»Wir machen uns besser auf den Weg«, sagte Attikos. »Ich hab keine Lust, der Gnade dieser Weiber ausgeliefert zu sein, wenn Kimon beschließt, dass wir nicht mehr auftauchen. Was glaubst du, wie lange wird er warten?«

Perikles schluckte nervös. Das war kein erfreulicher Gedanke. Er rollte sich auf seine Hände und Knie und stand auf. Attikos mühte sich auf ein Bein, hüpfte und fauchte leise.

»Ist es schlimm?«, fragte Perikles, während der andere Mann ihn am Hals und unter der Achselhöhle packte.

»Mein Schienbein ist gebrochen, darum würde ich sagen: ja, das ist es«, gab Attikos zurück. »Ich brauche zwei Schienen und ein paar Lederriemen, um alles an ihm festzubinden. Falls du nicht solche Sachen an dir herumträgst, ohne dass ich sie sehen kann, sollten wir uns auf den Weg machen.«

Perikles, der sich daran erinnerte, wie sehr er den Mann nicht mehr mochte, biss irritiert die Zähne zusammen.

»Mach schon«, sagte Attikos.

Er sagte nichts weiter, als Perikles dessen Gewicht schulterte und mit seiner unerwünschten Bürde lostrottete.

Nach einer Weile begann Perikles beim Marschieren mit gesenktem Kopf zu lachen.

»Was ist los?«, wollte Attikos wissen. Sein Bein wurde mit jedem Schritt herumgestoßen, und der Schmerz schwächte ihn und machte ihn schwindlig.

»Ich musste daran denken, wie sehr ich heute wie Aeneas bin«, sagte Perikles schmunzelnd. »Als Troja fiel, trug er seinen Vater auf den Schultern in Sicherheit.«

»Ich verstehe. Hat er seinen Vater auch dazu gebracht, sich hohles Geschwätz anhören zu müssen?«

»Nein«, erwiderte Perikles finster. Lange Zeit sagte er nichts mehr.