Nachrüstbausätze werden im Handel ab 700,– € angeboten und bestehen aus Motor, Akku und Ladegerät, Steuereinheit und Verkabelung. Hochwertige oder besonders leichte Bausätze kosten sogar über 3.000,– €.
Herkömmliche Fahrräder lassen sich nur mit zwei Antriebssystemen nachrüsten. In der Regel wird eine Nachrüstung mit einem Vorderradmotor vorgenommen. Aber auch Hinterradmotoren können nachgerüstet werden. In beiden Fällen ist die Montage des Akkus nicht ganz einfach. Achten Sie darauf, dass die Antriebsnabe ausreichend Platz im Rahmen oder in der Gabel findet. Bei Vorderradmotoren muss gegebenenfalls ein Seitenläuferdynamo nachgerüstet werden, weil der zuvor montierte Nabendynamo entfällt.
Eine Ausnahme bildet das Vivax-Assist-System, ein Motor, der im Sattelrohr verschwindet und direkt auf der Kurbelachse seine Kraft entfaltet. Hier wird der Akku in einer Satteltasche mitgeführt.
Ansmann, Bauer Bifis, BionX, E-Concept, Ego, Elfei, Heinzmann, Schachner, Vivax Assist, Utopia.
Das Nachrüsten von herkömmlichen, „nichtelektrischen“ Rädern mit Elektroantrieben wird besonders im Internet immer wieder konträr diskutiert. Viele Kritiker führen an, dass die herkömmlichen Rahmen nicht den Belastungen im Elektrobetrieb standhalten. Diese Aussage ist sicher nicht pauschal aufrechtzuerhalten. Es macht jedoch einen erheblichen Unterschied, ob ein 120 kg schwerer Radler sein Rad mit dem etwa 10 kg wiegenden System umrüstet und damit an die Belastungsgrenzen von Rahmen und Gabel stößt, wenn er beispielsweise durch ein Schlagloch fährt oder ein 70 kg schwerer Radler sein Rad mit einem Motor ausstattet. Dies macht klar, wie schwierig eine objektive Beurteilung für Laien ist.
Deshalb sollte vor dem Umbau immer ein erfahrener Fachhändler um Rat gefragt werden. Meist wird er sich jedoch mit einer definitiven Aussage zurückhalten, geschweige denn eine schriftliche Bestätigung herausgeben. Teilweise haben die Hersteller von Nachrüstsets Freigabelisten von Radherstellern und deren Modellen erstellt, auf die man sich auch juristisch verlassen kann.
Bauen Sie allerdings selbst um, sind Sie nunmehr juristisch als „Hersteller“ des Rades anzusehen und auch für etwaige Schäden verantwortlich, die beim Gebrauch oder einem Sturz eintreten.
Grundsätzlich sollte sich jeder Umbauinteressierte fragen, ob nicht der Kauf eines neuen Elektrorads mit moderner Technologie und speziell abgestimmten Komponenten der bessere und ggf. auch kostengünstigere Weg zum Thema Elektromobilität ist.
All-inclusive: Mit einem Nachrüstsatz kann ein herkömmliches Rad zum Pedelec mutieren. Doch Achtung: Nicht jedes Rad eignet sich. (Foto: vivax Assist)