2.5 Displays, Bedienteile, Smartphonesteuerung und Apps

Die Anzeigegeräte der Elektroräder stellen die Schnittstelle zwischen Motor, Akku und Radfahrer dar. Hier lassen sich die unterschiedlichen Unterstützungsmodi einstellen sowie verschiedene Radcomputerfunktionen abrufen. Auch das akkubetriebene Licht wird über das Bedienteil eingeschaltet. Doch moderne Displays können noch mehr.

Abb. 2.17:

Xion-Display

Je nach Preisklasse werden einfache Bedienteile mit LEDs und wenigen Tasten bis hin zu smartphoneähnlichen Geräten mit Touchoberfläche angeboten, die eine ganze Reihe von Fahrdaten darstellen können.

Moderne Anzeigegeräte zeigen für die unterschiedlichen Unterstützungsmodi die Restreichweiten an. Das ist jedoch nur eine vage Hochrechnung, die bei sich ändernden Fahrbedingungen nur einen ganz groben Richtwert darstellt.

a) Fühlen und Handeln

Damit ein Elektroradmotor immer weiß, mit welcher Leistung er den Radler unterstützen soll, bedarf es zwei wichtiger Bausteine. Zum einen muss die Leistung des Radlers gemessen werden. Das geschieht bei hochwertigen, modernen Elektrorädern mithilfe von Drehmomentsensoren auf der Kurbel, den Kettenblättern oder der Tretlagerachse. Über die elastische Verformung eines Sensors (meist Dehnmessstreifen) und über die Messung der Trittfrequenz kann die Steuerungselektronik die Leistung des Radlers messen. Zusätzlich wird auch die Geschwindigkeit mittels eines Speichenmagnets gemessen.

Abb. 2.18:

Bosch-Display (Foto: Bosch Intuvia)

Mit den drei Parametern Drehmoment, Trittfrequenz und Geschwindigkeit errechnet die Steuerungselektronik nun in nahezu Echtzeit die je nach Fahrsituation erforderliche Leistung des Elektromotors. Doch das ist nicht banal, denn für ein Pedelec mit ausgewogenem Unterstützungsverhalten ist eine ausgefeilte Steuerelektronik und vor allem Firmware notwendig, die in jeder Fahrsituation und bei jedem Unterstützungsmodus genau die richtige beziehungsweise vom Radler erwartete Unterstützung veranlasst.

Abb. 2.19:

Kopenhagen Wheel (Foto: superpedestrian

Abb. 2.20:

Bosch Intuvia, Mit der Fernbedienung kann die Hand beim Intuvia-System von Bosch am Lenker bleiben. (Foto: Bosch)

b) Smartphone und App

Moderne Antriebe können nicht nur mit dem dazugehörigen Display gesteuert werden. Auch die allgegenwärtigen und sehr leistungsstarken Smartphones übernehmen bei einigen Herstellern bereits diese Funktion. So steuert die Smartphone-App nicht nur den Motor, sondern erlaubt auch die Anzeige vieler Fahrrad- und Gesundheitsparameter (Bluetooth-Herzfrequenzgurt). Der Kontakt zum Rad wird über Bluetooth hergestellt und das Smartphone am Lenker mit einem speziellen Halter befestigt.

Andere Wege geht das ab 2015 von Bosch bei vielen Radherstellern erhältliche System Nyon, das mit einem Smartphone über Bluetooth gekoppelt wird. Über die Bosch-Anzeige lassen sich Kurznachrichten lesen, der Musikplayer steuern und auch Navigationsfunktionen abrufen.