a) Pumpen
Fahrradreifen oder vielmehr deren Schläuche sind nicht völlig dicht. Die Moleküle der verschiedenen Luftgase (vor allem Stickstoff) können sich durch die Gummiwand des Schlauchs davonquetschen und der Reifen muss spätestens nach zwei Wochen nachgepumpt werden, damit er leicht läuft und durchschlagunanfällig bleibt.
Aus diesem Grund braucht jeder Radler eine gute Pumpe. Wer regelmäßig pumpt, hat nur an einer Standpumpe wirklich Spaß.
Nur mit einer hochwertigen Standpumpe kann man schnell hohe Drücke erzielen. Reifen sollten alle zwei Wochen nachgepumpt werden. (Foto: RTI)
Eine Untersuchung an der Deutschen Sporthochschule in Köln hat ergeben, das weit über die Hälfte aller Radler mit deutlich zu wenig Luft im Reifen unterwegs ist. Der optimale Luftdruck findet sich auf der Reifenflanke. An der Untergrenze hat man maximalen Fahrkomfort, an der Obergrenze ist der Rollwiderstand minimal, der Dämpfungskomfort des Reifens jedoch leider auch. Übrigens halten die Reifen meist den doppelten maximalen Druck aus, der bringt dem Radler jedoch nichts, stellt aber eine Sicherheitsreserve dar.
b) Standpumpe
Mit einer Standpumpe lässt sich ein Reifen innerhalb kürzester Zeit mühelos mit dem gewünschten Luftdruck befüllen. Deshalb ist die Standpumpe die ideale Pumpe für zu Hause. Die Pumpe sollte einen stabilen Eindruck machen, mit einem ergonomischen Griff versehen sein und muss über eine Druckanzeige verfügen. Ein Multiventilkopf an einem langen Schlauch erlaubt das Aufpumpen von Schläuchen mit verschiedenen Ventilarten und mit Zusatzventilen lassen sich sogar Bälle oder Luftmatratzen aufpumpen. Mit der teilweise klappbaren Trittfläche wird die Pumpe mit den Füßen am Boden fixiert.
Eine Minipumpe passt in jede Trikottasche und hilft in der Not. (Foto: RTI)
c) Minipumpen
Etwas mehr Mühe hat man mit einer Minipumpe, denn aufgrund der geringeren Luftmenge pro Pumpbewegung muss man den Pumpengriff schon einige Male hin- und herbewegen, bis das Rad wieder rollt. Je nach Pumpen- und Reifengröße muss man bis zu 200 Pumpstöße durchführen, um einen Reifen aufzupumpen. Angefangen beim spartanischen CO2-Patronenhalter für schnelle Luft bis hin zu Minifußpumpen reicht das Angebot. Kompatibilität zu allen Ventilen und ein gut in der Hand liegender Griff sind Pflicht. Probieren Sie die Pumpe unbedingt im Fahrradladen aus, denn manche Modelle sind wahre Fingerquetscher. Eine Arretierung der Pumpe am Ventil erleichtert das Pumpen sehr, doch Achtung, kein Ventil hält rohe Gewalt aus. Fixieren Sie Pumpe und Ventil mit einem Daumen über dem Reifen. Dadurch wird die Bewegung des Ventils in der Felge reduziert. Eine Halterung für die Minipumpe zum Beispiel am Trinkflaschenhalter gehört normalerweise zum Lieferumfang, ist praktisch und gehört an jedes Elektrorad.
d) Flickzeug und Pannenspray
Wer schon einmal mit einem Platten liegen geblieben ist, kennt die nervige Situation, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Für technisch Versierte kommt das traditionelle Flicken des Schlauchs infrage, das sich beim Elektrorad aufgrund der Verkabelung und des Motors als kompliziert erweisen kann.
Viel einfacher ist die Arbeit mit Pannenspray, das einen Schlauch gleichzeitig flickt und aufpumpt. Dazu schraubt man den passenden Ventiladapter auf das Ventil und befüllt den Reifen mit einer klebrigen Masse und viel Druckluft. Die Masse dichtet das Loch ab, sofern es nicht zu groß ist und die Luft stellt die Fahrbereitschaft wieder her. Wichtig: Suchen Sie vor dem Einspritzen den Reifen nach größeren Fremdkörpern ab (Nagel, Holzsplitter) und entfernen Sie diese. Ansonsten hilft das Pannenspray nur ganz kurz und der Reifen ist wieder platt.
Eine weitere Möglichkeit, den Schlauch zu wechseln. stellt der neuartige Schlauch mit Enden dar. Bei eingebautem Hinterrad wird der defekte Schlauch entfernt (durchschneiden), Fremdkörper aus dem Mantel entfernt und der neue Schlauch problemlos eingesetzt. Die Enden müssen eng beieinander liegen. Aufpumpen und weiter geht die Fahrt.
Flickzeug und Pannenspray sollten immer „an Bord“ sein. Gerade mit Pannenspray ist man im Nu wieder mobil. (Foto: TipTop)
e) Packtaschen
Packtaschen werden am Gepäckträger oder Lowrider (Gepäckträger für vorne) befestigt und nehmen alles auf, was man gerade transportieren möchte. Mit zumindest einem Unterfach bleibt die Ordnung immer erhalten. Kleine, aufgesetzte Fächer nehmen wichtige Utensilien auf und ersparen lange Suchaktionen. Genauso angenehm sind kleine Reißverschlusstaschen und -fächer im Deckel oder im Inneren der Taschen. Ein flacher Boden erlaubt ein Stellen der Taschen auf den Boden. Beidseitig aufgebrachte Reflektoren erhöhen die Sicherheit in der Dämmerung und bei Nacht. Lange Riemen ermöglichen die zusätzliche Befestigung von Schlafsack oder Isomatte.
Packtaschen machen jedes Pedelec zum Lastenrad. (Foto: Thule)
Der Befestigungsmechanismus sollte durch Ziehen am Tragegriff gelöst werden. Meist werden Drei-Punkt-Befestigungen verbaut. Hinsichtlich der Fersenfreiheit ist die Verstellbarkeit der Taschen wichtig. Gerade bei großen Füßen sollten Sie eine Tasche vor dem Kauf beim Fachhändler zunächst an Ihrem Pedelec ausprobieren, denn auch Gepäckträger fallen unterschiedlich aus. Regenschutzhüllen oder von vorneherein wasserdichte Taschen mit Rollverschluss sind ein Muss. Zusätzlich packt man seine sieben Sachen innerhalb der Taschen in Plastiktüten, am besten thematisch sortiert.
f) Schloss
Zwar lässt sich jedes Schloss knacken, die Qualität entscheidet jedoch darüber, wie viel Aufwand ein Langfinger betreiben muss, um an seine Beute zu kommen. Bei den Topmodellen beispielsweise von Abus dauert es Dieben viel zu lange, bis sie das Schloss geknackt haben. Deshalb machen die meisten schon beim Anblick eines Hochsicherheitsschlosses einen weiten Bogen um das potenzielle Diebesgut und versuchen sich woanders.
Man unterscheidet sehr robuste Bügelschlösser von Kabel- und Speichenschlössern. Bügelschlösser mit Kunststoffummantelung sind verhältnismäßig schwer, aber dafür sehr stabil, denn der dicke Stahlkern muss langwierig durchgesägt werden. Widerstandsfähige Schließzylinder lassen sich nicht auf die Schnelle knacken. Mit einem Bügelschloss befestigt man den Rahmen mit Hinterrad an einem festen Gegenstand wie einer Laterne. Das Bügelschloss wird während der Fahrt mit einer speziellen Halterung am Rahmen oder an der Sattelstütze befestigt. Für hochpreisige Elektroräder sind hochwertige Bügelschlösser die erste Wahl. Dafür sollten Sie nicht unter 60,– € ausgeben. Genauso hartnäckig gegenüber Langfingern sind Falt- oder Gelenkschlösser.
Die sicherste Variante, um sein Elektrorad zu schützen: das Bügelschloss. (Foto: Abus)
Kabelschlösser sind länger (bis 150 cm) und ermöglichen das Abschließen von mehreren Rädern oder von zwei Laufrädern und dem Rahmen. Allerdings ist das aus vielen einzelnen Stahldrähten geflochtene Stahlkabel nicht so widerstandsfähig wie ein Bügel, dafür aber flexibler. Die geflochtenen Stahldrähte sind mit einer robusten Gummiummantelung versiegelt und können so nicht das Rad verkratzen.
Ein Kompromiss aus beiden Systemen sind Kabelschlösser mit einer flexiblen Stahlpanzerung. Das Stahlkabel ist hier durch stabile, ebenfalls kunststoffummantelte Stahlglieder vor einem Durchtrennen geschützt. Herstellerseitig verbaute Speichenschlösser verhindern nur das Wegfahren, also den Gelegenheitsdiebstahl effektiv.
Beim Kauf von Schlössern sollte man auf Wendeschlüssel, eine mitgelieferte Schlosshalterung und das TÜV- bzw. GS-Siegel achten. Namhafte Hersteller stehen auch im unteren Preissegment für Qualität. Absolute Sicherheit gibt es aber leider nicht und je höher die Sicherheitsanforderungen an ein Schloss werden, desto höher fällt Gewicht und Preis aus.
Fahrradrahmen an festem Gegenstand aus Metall anschließen (Vorsicht, der Rahmen kann beschädigt werden).
Wenn möglich, Vorder- und Hinterrad sowie den Sattel mit in den Schlossverlauf integrieren.
Wird ein Rad nur am Vorderrad angeschlossen, macht man Dieben das Spiel sehr leicht.
Rad an belebtem, einsehbarem Ort abschließen, an dem noch weitere Räder angeschlossen sind, gefährlich sind jedoch große Ansammlungen von Rädern, beispielsweise vor Bahnhöfen, denn hier geht der Dieb in der Masse unter.
Bei besonderer Diebstahlgefahr mehrere Schlösser verwenden.
Teure, leicht demontierbare Teile, wie Sättel, Laufräder etc., entweder mitnehmen oder mit speziellen Schrauben sichern.
Ein abklickbares Display immer entfernen.