Beliebte Bücher für die einsame Insel

Zur Ausstattung aller Schiffbrüchigen in der beliebten BBC-Radiosendung Desert Island Discs (die übrigens am 27. Januar 1942 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde und damit zu den am längsten laufenden Hörfunksendungen der Welt zählt) gehören – ob die Gäste es wollen oder nicht – eine Bibel sowie eine Gesamtausgabe der Werke von William Shakespeare. Außerdem dürfen sie zusätzlich zu den acht Musikaufnahmen, die sich in ihrer an den Strand gespülten Seemannskiste befinden, noch ein Buch eigener Wahl auf die einsame Insel mitnehmen, quasi ein ultimatives Destillat ihrer Privatbibliothek, das den Hörern Aufschluss über ihren Charakter und ihre Persönlichkeit geben kann. In all den Jahrzehnten haben sich nur zwei Gäste jemals geweigert, ein Buch auszuwählen: der Springreiter Harvey Smith (mit der Begründung, er habe noch nie eins gelesen, 1971) und Jamie Oliver (2001). »Eigentlich lese ich keine Bücher«, sagte der bekennende Legastheniker. »Vermutlich klinge ich jetzt wie ein ignorantes Arschloch, aber ich schlafe beim Lesen ein.«

Manche Gäste gehen bei der Auswahl ganz pragmatisch vor. Barry Manilow entschied sich für Born Survivor von Bear Grylls, und Sandi Toksvig wählte aus praktischen Gründen Das Ashley-Buch der Knoten, während Debbie Harry Krieg und Frieden aussuchte, weil es so lang sei und die Lektüre daher eine Menge Zeit brauchen würde. John Peel entschied sich aus ähnlichen Gründen für eine zwölfbändige Ausgabe von Anthony Powells Ein Tanz zur Musik der Zeit. Sobald er mit allen zwölf Bänden durch wäre, meinte er, habe er den Anfang vergessen und könne noch einmal von vorn beginnen. Engelbert Humperdinck setzte auf seine Autobiografie.

Zum ersten Mal wurde die Bücherfrage 1951 gestellt. Hier sind die zehn Bücher, die seither am häufigsten ausgewählt wurden:

Lesen ist meine Lieblingsbeschäftigung, wenn ich Muße dazu habe und Bücher, die ich lesen kann.

Anne Brontë

(Agnes Grey)