Das Bücherregal der Brownings

Im Herbst 1848 schrieb Elizabeth Barrett Browning an eine Freundin: »Wenn Robert und mich der Ehrgeiz packt, dann sprechen wir darüber, uns eine Gesamtausgabe von Balzac zu kaufen und in den Bücherschrank zu stellen.« Und später im selben Jahr »[Wir] erwarten unsere Bücher mit einem zeitigen Schiff und werden in Kürze vollauf damit beschäftigt sein, einen Rokoko-Bücherschrank mit geschnitzten Engeln und Dämonen aufzubauen.« Das Bücherregal der Brownings ist deshalb so außergewöhnlich, weil Robert Browning, ein begeisterter Tischler, es höchstpersönlich entwarf und baute. Er wählte für diese Arbeit drei verschiedene Eichenhölzer aus, die aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stammten. Mehr als drei Meter hoch, über zwei Meter breit und knapp einen halben Meter tief, verfügte seine Konstruktion auch über drei Schubladen, in denen er Manuskripte seiner eigenen Werke aufbewahrte.

Es ist enorm von Vorteil, dafür zu sorgen, dass das Auge dem Geist zu Hilfe eilen kann; innerhalb eines begrenzten Umkreises alle Werke zu sehen, die in einer beliebigen Bibliothek zu einem beliebigen Thema verfügbar sind; und die Befugnis zu haben, sich ihnen allen zugleich und am selben Orte zu stellen, anstatt sie in einer riesigen Ansammlung einzeln aufspüren zu müssen.

William Ewart Gladstone

(On Books And the Housing of Them)