Kapitel 16
E s war schon weit nach zehn Uhr, als Daria wieder daheim war. Sie war mit Cedric Hand in Hand einfach nur durch Fresienstein gelaufen. Sie hatten sich unterhalten und versucht, den dunklen Moment zu vergessen. Daria fühlte sich, als ob sie immer noch auf Wolken lief. Sie spürte, dass sie heute etwas wirklich Gutes getan hatte, und dieses Gefühl hallte immer noch in ihr nach.
Ihre Mutter telefonierte immer noch und Daria wollte sich schon in ihr Zimmer zurückziehen und in den kostbaren Erinnerungen der letzten Stunden schwelgen, als es plötzlich klingelte. Hastig ging Daria zur Tür. Gab es eine neue Katastrophe? War der kleine Moment des Glücks schon wieder vorbei? Schnell riss sie die Tür auf.
Esra stand vor der Tür und sie war leichenblass. „Der Liberalis-Orden ist auf dem Weg nach Fresienstein“, sagte sie mit eiskalter Stimme. „Du musst dich in Acht nehmen. Sie bereiten etwas wirklich Großes vor und sie werden eine Menge Blut vergießen.“
„Was?“ Daria starrte Esra fassungslos an. Ihre Freundin sah aus wie ein Geist und genauso benahm sie sich auch. Erst jetzt bemerkte Daria, dass Rosie neben Esra stand und ziemlich genervt wirkte.
„Sie hatte gestern Abend diesen Anfall, nachdem wir in einer Bar Cranberrysaft getrunken haben. Keine Ahnung, warum gerade dieses Zeug so eine heftige Wirkung auf Esra hat, aber seitdem steht sie total neben sich. Sie ist wie ein Zombie. Erst dachte ich, sie hat irgendetwas, aber als sie dann anfing, alle möglichen Schauergeschichten zu erzählen, da wusste ich, dass sie Visionen hat.“ Rosie nahm Esra am Arm und führte sie ins Haus.
Daria brachte die beiden in die Küche und bot Esra einen Stuhl an. Sie ließ sich erschöpft darauf sinken.
„Was hat sie noch alles gesagt?“ Daria brachte Esra ein Glas Wasser und setzte sich dann neben sie.
„Eine ganze Menge.“ Rosie sah den Rotwein auf dem Tisch stehen, holte sich ein Glas und schenkte sich ein. Mit einem erleichterten Seufzer nahm sie einen Schluck und sah Daria dann ernst an. „Es kommt mir so vor, als ob all die Visionen, die sie in den letzten Wochen unterdrückt hat, jetzt mit aller Kraft aus ihr rauswollen. Sie redet die ganze Zeit von einem Orden. Aber ich verstehe überhaupt nicht, was sie will. Im Internet steht auch nichts dazu. Es gibt keinen Orden, der so heißt.“
„Meinst du den Liberalis-Orden?“, fragte Daria überrascht.
„Genau den.“ Rosie schien erstaunt zu sein, dass Daria davon wusste.
„Was sagt sie noch?“ Daria beugte sich über den Tisch und musterte Esra, die durstig aus dem Glas trank und es in einem Zug leerte.
„Sie sprach von einer Bruderschaft und dass auch sie auf dem Weg nach Fresienstein sind.“ Rosie legte nachdenklich den Kopf schief. „Sag bloß, davon hast du auch schon gehört?“
„Die Alba-Bruderschaft?“ Daria nickte.
„Und was ist mit dem Tor, das sich mit jedem deiner Wünsche weiter öffnet und aus dem ein Dämon kommen wird?“ Rosie runzelte die Stirn.
„Das ist in Herrn Drostes Laden. Halt dich bloß von dieser Stelle fern. Cedric ist heute beinahe verblutet, als er es angefasst hat.“
Rosie stieß empört Luft aus. „Wieso fahre ich zwölf Stunden am Stück und breche unseren Urlaub eher ab, um dir diese total wichtigen Informationen zu bringen, wenn du sie schon weißt?“
„Ich weiß das erst seit Kurzem.“ Daria holte aus und erklärte Esra und Rosie, was heute geschehen war und was sie aus den Tagebüchern ihrer Urgroßmutter erfahren und sich gemeinsam mit Cedric zusammengereimt hatte.
„Das heißt, es wird irgendetwas ziemlich Gruseliges passieren, wenn alle Wünsche aufgebraucht sind.“ Rosie sah Daria nachdenklich an. Dann musterte sie den Ring an ihrer Hand. „Und du denkst echt, dass die Geschichte mit dem Dämon stimmt?“
„Ich weiß es nicht.“ Daria legte nachdenklich den Kopf schief. Sie dachte an den Tag im Wald zurück, als die Elfe sie mit dem grünen Pulver in eine Welt der Vergangenheit geführt hatte. Doch zwischen der Verbannung der Magie in den Nebelstein und der Errichtung des Tors waren vermutlich viele Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende vergangen, vorausgesetzt, diese Geschichte stimmte. Wenn Daria ehrlich war, dann hatte sie überhaupt keine Ahnung, was geschehen würde, wenn all ihre Wünsche verbraucht waren. Doch es musste etwas Großes sein, wenn es so viele Menschen interessierte.
Daria seufzte. „Ich hoffe, dass meine Mutter etwas bei meiner Oma erreichen kann. Sie sprechen noch miteinander. Vielleicht hat ihr meine Urgroßmutter ein paar wichtige Infos hinterlassen. Wir nehmen es zumindest an. Es könnte eine Art Warnung gewesen sein. Vielleicht bringt das etwas mehr Licht ins Dunkel. Außerdem hat Herr Droste noch die Chroniken seines Urgroßvaters und will sie durchsehen.“
„Das kann dauern mit Herrn Droste. Da erfahren wir wahrscheinlich bei deiner Mutter eher etwas. Wie lange telefoniert sie denn schon?“ Rosie blickte skeptisch in den Flur.
„Das kann noch eine Weile dauern. Die beiden haben seit Jahren nicht miteinander gesprochen.“ Daria sah Esra besorgt an. „Wie geht es dir?“ Dann griff sie nach ihrer Hand. „Erzähl mir, was du siehst, Esra.“
Esra seufzte, als ob sie gerade fest schlief und sich nur von der einen Seite auf die andere gedreht hatte. Dann richtete sie sich plötzlich kerzengerade auf und umklammerte Darias Hand mit all ihrer Kraft. Sie drehte sich zu Daria um und sah ihr mit klarem Blick in die Augen. „Du darfst dir nichts mehr wünschen. Hörst du, Daria? Keine Wünsche mehr. Wenn es vollendet ist, dann wird sich auch unsere Welt verändern.“
„Was wird sich verändern?“ Auch wenn Darias Herz raste, versuchte sie ruhig zu sprechen. „Hat es etwas mit dem Liberalis-Orden zu tun? Oder mit den Sünden?“
„Die Magie kommt in die Welt zurück.“ Esras mandelförmige Augen verengten sich zu Schlitzen und wirkten hinter den Brillengläsern fremd. „Aileens Fluch wird gebrochen. Du kannst es nur verhindern, wenn du dir nichts mehr wünschst. Verstehst du das?“
„Okay.“ Daria nickte.
„Wie meinst du das?“ Rosie runzelte die Stirn. „Was soll das mit der Magie bedeuten? Krieg ich dann einen Zauberstaub und kann auf einem Besen fliegen? Ich verstehe gar nichts.“
„Keine Besen und keine Zauberstäbe.“ Esra schüttelte energisch den Kopf. Sie schien wieder völlig klar zu sein. Es war, als ob sie aus einem Traum aufgetaucht war. „Das, was ich da gesehen habe, war ganz anders. Es gab Hexen, aber sie haben mit Zaubersprüchen gearbeitet. Sie konnten Feuer löschen, Krankheiten besiegen und sie konnten sich in Luft auflösen und an anderer Stelle erscheinen. Das war Teleportation. Aber es gab auch haufenweise düstere Typen in dunklen Umhängen, die den Hass schüren konnten. Sie haben Streitereien angezettelt und Diebstähle begangen. Alle waren irgendwie anders. Total verändert eben.“ Esras Augen wurden wieder groß. „Ich habe gesehen, wie Rosie Blumen zum Blühen bringt und Efeu über ein ganzes Haus wuchern lässt. Herr Grauland war ein richtiger Kraftprotz, und seine Hunde erst.“
„Oha!“ Rosie runzelte die Stirn und begann zu grinsen. „Das klingt doch beeindruckend.“
„Bist du dir sicher, dass du das gesehen hast?“ Daria runzelte die Stirn. „Ich meine, bist du sicher, dass es eine Vision ist und kein Traum? Bisher hast du noch nie solche Sachen gesehen.“
„Ich weiß, dass das albern klingt, aber die Vision war so klar, dass es keinen Zweifel gibt.“ Esra sah Daria ernst an. „Hat Cedric dich geküsst?“
Daria schüttelte den Kopf. „Nein, das wird nicht passieren. Ich bin mir absolut sicher, dass wir das verhindern werden. Wir kennen die Gefahr. Aber hast du gesehen, dass er heute beinahe gestorben ist?“
„Nein, tut mir leid. Meine Gabe scheint ziemlich löchrig zu sein.“
Esra schnaufte resigniert. „Ich habe nur gesehen, dass alles durcheinanderkommen wird. Aber ich weiß, dass wir noch eine Chance haben, das alles zu verhindern. Auch wenn ich nach der Party gedacht habe, dass es unmöglich ist. Aber vielleicht war das nur ein Versehen mit Marcellos Kuss. Du darfst Cedric auf keinen Fall küssen, hörst du? Besser, du hältst dich komplett von ihm fern.“
„Okay.“ Daria zog das Wort in die Länge. Besser, sie erzählte Esra nichts von dem endlos langen Spaziergang, den sie gerade mit Cedric gemacht hatte, und wie glücklich sie gewesen war.
„Versprich es. Du hast ja gesehen, wie schnell es bei Rosie gegangen ist, dass die Dinge außer Kontrolle geraten sind.“ Esra sah sie eindringlich an.
„Das stimmt.“ Rosie seufzte. „Ich hätte nie geglaubt, dass das wirklich passieren würde, aber es ist geschehen und ich konnte nichts mehr dagegen tun.“
„Es tut mir echt leid“, sagte Daria zerknirscht. „Das war meine Schuld. Wenn ich mir nicht gewünscht hätte, dass Elania und Marcello die Wahrheit sagen müssten, wäre das alles nicht geschehen.“
„Ach was.“ Rosie winkte ab. „Das nehme ich dir doch nicht übel. Zum einen konntest du nicht wissen, dass Marcello seine Phase nutzt, um jede Frau anzuspringen, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, und zum anderen hat dieser Kuss die Sache zwischen mir und Henning endlich in die richtige Richtung katapultiert. Wir haben es noch in derselben Nacht getan.“
„Was habt ihr getan?“ Daria runzelte überrascht die Stirn.
„Wir haben uns geküsst und was man eben sonst so macht, wenn einen die Sache mit der Leidenschaft überkommt.“ Rosie grinste. „Wir sind jetzt offiziell zusammen und das verdanke ich nur dir, Daria. Also, was mich angeht, ich finde jetzt nicht, dass dieser Kuss mich in mein Unglück gestürzt hat. Ganz im Gegenteil.“
„Freut mich, dass ich dir helfen konnte.“ Daria nickte und ließ sich von Rosies Grinsen anstecken.
„Warum willst du die Sache mit der Magie überhaupt verhindern?“ Rosie trank einen Schluck Wein und lehnte sich mit nachdenklicher Miene zurück, während sie Esra kritisch musterte. „Das klingt doch alles ziemlich aufregend, und mal ganz ehrlich, seitdem Daria diesen Ring trägt, ist unser Leben doch wirklich um einiges besser geworden.“
Esra schüttelte heftig den Kopf. „Es kommen nicht nur gute Dinge. Die Magie hat auch eine dunkle Seite. Ich sehe diese Typen in den Umhängen, die anderen ihren Willen aufzwingen können. Sie haben Kraft über die Dinge um sich herum und können zum Beispiel aus dem Nichts Mauern wachsen lassen. Ein Leben bedeutet ihnen nichts. Sie sind eine Gefahr für alle.“
„Aber es gibt auch gute Sachen?“ Rosie schien die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben, dass Esra sich irrte.
„Ja, die gibt es“, entgegnete Esra mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wassernymphen und Elfen, magische Quellen mit Heilkräften.“
„Na also, das klingt doch nicht schlecht.“ Rosie sah Daria erwartungsvoll an. „Wünsch dir noch ein paar Sachen, dann können wir das alles erleben.“
Esra schnappte nach Luft. „Aber die düsteren Typen wollen die Macht über die Welt ergreifen und sie gehen über Leichen. Es wird Kämpfe geben und Blut fließen. Sie werden jeden töten, der sich ihnen in den Weg stellt, und die Polizei kann das nicht verhindern.“
„Die Weltherrschaft? Echt? Können sich diese bösen Mächte nicht mal etwas Neues ausdenken? Haben die wirklich von der Weltherrschaft gesprochen?“ Rosie verzog missmutig das Gesicht.
„Na ja, jetzt nicht wortwörtlich.“ Esra umklammerte ihr leeres Wasserglas mit aller Kraft.
„Was genau hast du denn nun gesehen?“ Rosie sah Esra durchdringend an und auch Daria blickte ihre Freundin erwartungsvoll an.
Esra wurde rot. „Sie werden sich nicht an unsere Ordnung halten. Sie wollen die sieben Todsünden zur neuen Gesellschaftsordnung erheben. Sie finden den ganzen Anstand, von dem unsere Welt geprägt ist, widernatürlich.“
„Das ist das Ziel des Liberalis-Ordens. Eine neue Weltordnung.“ Daria holte tief Luft. „Du meinst solche Sachen wie Wollust, Völlerei, Hochmut und Faulheit?“
„Genau die meine ich.“ Esra nickte mit ernster Miene.
„Du hast also wilde Orgien gesehen?“ Rosie riss die Augen auf.
Esra wurde rot und nickte. „Sie nehmen sich, was sie brauchen, und damit meine ich absolut alles. Dank ihrer Fähigkeiten können sie das dann auch.“
„Vielleicht solltest du mit den Wünschen lieber doch warten, bis wir Genaueres wissen.“ Rosie sah Daria ernst an.
„Das halte ich auch für eine gute Idee.“ Daria nickte. Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er gleich platzen würde. Sie versuchte sich das, was Esra gesagt hatte, vorzustellen, doch sie scheiterte daran. Konnte sich Fresienstein wirklich in einen solchen Ort verwandeln, wenn alle Wünsche gesprochen waren? Wie sollte das denn geschehen? Daria schüttelte heftig den Kopf.
„Da muss es noch einen Haken geben.“ Daria stand auf und begann in der Küche auf und ab zu laufen. „Meine Urgroßmutter hat sich auch viele Dinge gewünscht und es sind keine magischen Wesen auf der Straße erschienen und Orgien wurden auch nicht gefeiert. Es hat sich nichts geändert. Der Stein wurde schwarz und hat keine Wünsche mehr erfüllt. Wenn der Stein wirklich alle hundert Jahre auftaucht, um Wünsche zu erfüllen, dann hat er es noch nie geschafft, die Magie in die Welt zu bringen. Warum sollte er es jetzt schaffen?“
Esra sah Daria besorgt an. „Aber dieses Mal ist es anders.“
„Warum?“ Daria verstand gar nichts. „Was soll jetzt anders sein?“
Esra sah sie mit großen Augen an. „Du hast den Ring.“
„Ich habe keine Ahnung, warum das einen Unterschied machen soll.“ Daria blieb stehen und seufzte frustriert. „Versuche dich noch mal an ein paar Details zu erinnern. Wo genau ist der Unterschied?“
Esra nickte und schloss die Augen. Eine Weile musterte Daria sie gespannt.
Dann zuckte Esra plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. „Verdammt, ich kann nicht mehr.“ Sie hielt sich den Kopf.
„Esra.“ Daria war sofort bei ihr. „Alles in Ordnung?“
„Sorry, Leute, ich glaube, ich muss mich erst einmal hinlegen. Ich fühle mich total erschlagen. Mit ist schwindelig und ich glaube, ich muss mich gleich übergeben.“ Esra rieb sich die Schläfen und sah Daria bedauernd an.
„Kein Wunder“, sagte Rosie. „Du bist ja auch schon seit sechsunddreißig Stunden wach.“
„Du musst ins Bett.“ Daria sah Esra besorgt an. „Willst du dich gleich hier hinlegen?“ Daria zeigte in das obere Stockwerk, wo neben ihrem eigenen Zimmer noch ein Gästezimmer frei war.
Esra schüttelte den Kopf. „Ich gehe besser nach Hause. Wir können morgen weiterreden oder in drei Tagen, wenn ich mich ausgeschlafen habe. Vielleicht sehe ich dann alles etwas klarer und kann dir sagen, warum der Stein dieses Mal so ein Wunder vollbringt.“
„Und unterdrücke die Visionen nicht mehr, sonst kriegst du wieder so einen Daueranfall.“ Rosie erhob sich. „Ich bringe dich noch heim.“
„Danke.“ Esra sah Daria bedauernd an. „Tut mir leid, dass ich dir so schlechte Nachrichten bringe.“
„Sie sind nicht schlecht“, erwiderte Daria aufmunternd. „Sie sind nur ziemlich verwirrend und absolut schräg.“
„Das sind sie.“ Esra nickte und gähnte.
Daria brachte ihre Freundinnen noch zur Tür. Dann ging sie zurück in die Küche und räumte die Gläser weg. War das wirklich gerade geschehen? Daria hatte das Gefühl, dass ein D-Zug durch die Küche gerast war und sie das alles erst mal in ihrem Kopf sortieren musste. Aus dem Arbeitszimmer hörte Daria immer noch ihre Mutter leise telefonieren. Daria löschte das Licht in der Küche und ging in ihr Zimmer hinauf.
Endlich war alles ruhig. Daria legte sich einfach auf ihr Bett und tat nichts anderes, als sich das, was sie gerade von Esra erfahren hatte, durch den Kopf gehen zu lassen. Wieder und wieder. Eigentlich sollte sie Angst haben. Es war ja offensichtlich, dass die Ordensleute wegen ihr und dem Ring kamen. Sie sollte Cedric warnen.
Er hatte sich schließlich Sorgen um sie gemacht. Daria dachte darüber nach, Fresienstein zu verlassen. Doch der Gedanke, wegzulaufen, gefiel ihr komischerweise nicht. Cedric war auch nicht gegangen und sie verstand, dass er nicht weglaufen wollte.
Sie glaubte ohnehin nicht, dass es ihr gelingen würde, lange unterzutauchen. Wenn es die Ordensleute wirklich auf sie abgesehen hatten, dann würden sie ihr folgen und sie um die ganze Welt jagen, wenn es nötig war. Daria glaubte nicht, dass sie wirklich gut darin war, ihre Spuren zu verwischen.
Es musste doch noch einen anderen Weg geben. Während Daria darüber nachdachte, fielen ihr langsam, aber sicher die Augen zu und sie sank in einen tiefen und traumlosen Schlaf.