Vierzehntes Kapitel

Eckenformation und Kapriolenin Stanton St John

»Also fassen wir zusammen, Ma’am«, sagte der Inspektor behäbig. Er stand in dem kleineren von Careys Ställen und betrachtete eine Schar junger Tamworth-Schweine. Die rotbraunen Ferkel beachteten ihn nicht. Manche schnüffelten zufrieden mit ihren langen Rüsseln in der Luft, andere lagen auf der Erde und schliefen, wieder andere durchsuchten den leeren Futtertrog oder rieben ihre Flanken aneinander. »Ich selbst habe ja mehr für Berkshire-Schweine übrig«, fügte der Inspektor hinzu, beugte sich über die Absperrung und gab einem der Tiere einen Klaps auf die Seite. »Aber das hier sind auch sehr gute Schlachtschweine, Ma’am. Also, was den Mord an Mr. Simith angeht, gibt es Ihrer Aussage zufolge mehr als eine Person, die dafür infrage käme und froh gewesen wäre, ihn los zu sein. Den Tod von Mr. Fossder werde ich nicht untersuchen.« Sein ruhiger Blick begegnete ihren scharfen schwarzen Augen. Er löste die Hand von dem Schwein, das er gerade streichelte, und winkte Fossders Tod mit einer grandiosen Geste beiseite, die eines Jupiters würdig gewesen wäre. »Der betrifft mich nicht. Er wurde auf natürliche Ursachen zurückgeführt. Was den Tod von Simith angeht, gibt es also verschiedene Möglichkeiten. Als Erstes hätten wir da den Neffen und seine junge Dame. Bemerkenswert lockerer Lebenswandel, bei den beiden. Sie sind miteinander ins Bett gestiegen.«

Er sah Mrs. Bradley fragend an, und sie nickte.

»Es gibt Leute, die würden sagen, dass ein solches Verhalten von Mord noch weit entfernt ist, aber ich bin sehr religiös aufgewachsen, und eins führt immer zum anderen. Das sagt mir jedenfalls meine Erfahrung.«

Mrs. Bradley nickte erneut.

»Sie denken, Fay und Tombley haben Simith umgebracht, damit Tombley sein Erbe antreten konnte?«

Der Inspektor lehnte sich ein weiteres Mal über die Absperrung und kraulte eines der Schweine am Kopf.

»Tja, Ma’am, das wäre gut möglich, so etwas ist schon oft passiert, und es wird auch weiterhin passieren, steht zu befürchten. Außerdem: Diese Verbindung zwischen den beiden Todesfällen, die Sie so gerne herstellen wollen, die würde sich doch ergeben, wenn Tombley und die junge Dame die Schuldigen wären, nicht wahr? Mr. Fossder stand zwischen ihnen und ihren Heiratsplänen, weil er den anderen Burschen bevorzugte, und Mr. Simith stand zwischen ihnen und ihrem Einkommen.«

»Ich weiß«, sagte Mrs. Bradley verdrießlich. »Aber wissen Sie, das ist alles falsch, Inspektor.«

»Tja, Ma’am, Sie müssen zugeben, dass ich Ihnen in diesem Fall mehrere Wochen Zeit gegeben habe. Aber jetzt kann ich das nicht mehr vertreten, das muss ich Ihnen leider so deutlich sagen. Sobald Mr. Tombley aus Dänemark zurückkehrt, werde ich ihn wegen Mordes an seinem Onkel verhaften und die junge Dame gleich mit, als seine Komplizin. Ich kann das unmöglich noch länger hinauszögern. Es tut mir leid, wenn das Ihre Gefühle verletzt, aber ich glaube, dieses Mal irren Sie sich.«

Er räusperte sich entschuldigend.

»Aber, Inspektor, denken Sie auch an die anderen Personen, die in diesen Fall verwickelt sind!«

»Das habe ich. Ad infinitum, Ma’am, wie die jungen Burschen auf der Universität sagen würden. Und ich kann da nichts finden. Pratt überzeugt mich nicht. Ich habe mit ihm geredet. Scheint ein recht affiger Kerl zu sein, soweit ich das beurteilen kann. Und dann dieser komische Papierpfeil, den man in der Kirche in Horsepath gefunden hat, und diese Wappen … Alles, was Sie erwähnt haben, habe ich sorgfältig überprüft, und trotzdem lande ich immer wieder bei Tombley. Es ist doch nicht natürlich, dass eine wohlerzogene junge Dame einfach mit so einem Burschen ins Bett steigt, da muss schon noch etwas anderes dahinterstecken! Ich weiß, wie es in der Welt zugeht, Ma’am. Das soll jetzt nicht respektlos klingen. Kann gut sein, dass junge Damen sich schlecht benehmen wollen. Dagegen will ich gar nichts sagen. Aber Tatsache ist doch, dass sie es normalerweise nicht tun

Er ging in Richtung Ausgang. Mrs. Bradley blieb an Ort und Stelle stehen und starrte zu den Tamworth-Schweinen hinunter. Einen Moment später hörte sie, wie sich die Tür schloss. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen – und plötzlich breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie eilte dem Inspektor hinterher und holte ihn bei Toms Koben ein.

»Vergessen Sie nicht zu fragen, wer am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertags ein Schwein geschlachtet hat, mein Lieber«, sagte sie.

Der Inspektor sah ihr nach, während sie mit forschen Schritten zum Haus hinüberlief. Dann nahm er seine Kappe ab, kratzte sich am Kopf, zog den Haftbefehl für Tombley aus der Tasche und las ihn durch.

»Also ich weiß nicht«, sagte er zu sich selbst und steckte den Haftbefehl wieder ein. »Wer würde denn so was tun? Am Weihnachtstag ein Schwein schlachten? Das würde ich tatsächlich sehr gern wissen«, sagte er und drückte seinen breiten Rücken durch. »Und ich werde es auch herausfinden.«

»Also schön, Linda«, sagte Mrs. Bradley, die zu Besuch in der Nervenheilanstalt war – vorgeblich aus rein professionellen Gründen. Sie hatte ihre Runde gemacht, war von der Oberschwester zum Tee eingeladen worden und hatte danach Linda zu sich kommen lassen, um sich mit ihr zu unterhalten. Diese stand nun steif und trotzig vor ihr. »Wer hat Ihnen die Bampton-Variante des Liedtextes vom Constant Billy beigebracht?«, wollte Mrs. Bradley wissen.

»Mr. Simith«, antwortete Linda und schniefte. Doch ihre Haltung wirkte nun ein wenig entspannter, wie Mrs. Bradley bemerkte.

»Nicht vielleicht ein junger Mann namens Maurice Pratt?«, schlug sie vor.

»Den kenne ich nicht«, sagte Linda und wich Mrs. Bradleys Blick aus.

»Er ist mit der jungen Frau verlobt, die Tombley gern heiraten würde«, sagte Mrs. Bradley.

»Ach ja?«, sagte Linda und gab sich dabei große Mühe, desinteressiert zu wirken. »Das hat nichts mit mir zu tun. Ich bin jetzt eine achtbare Ehefrau.«

»Linda, wie sind Sie in der Nacht des zweiten Weihnachtsfeiertags in das Priesterversteck gelangt?«

»Vom Badezimmer im oberen Stock aus.«

»Woher kannten Sie diesen Gang?«

»Ich habe die Falltür beim Saubermachen entdeckt. Ich habe sie geöffnet, um nachzuschauen, wo sie hinführt. Das ist alles.«

»Und warum haben Sie den Gang in jener Nacht benutzt? Was hatten Sie zu verbergen?«

»Ich bin mit Jim Priest im Holzschuppen auf Roman Ending gewesen.«

»Wessen Idee war das?«

»Weiß nicht. Haben wir uns einfach so ausgedacht. Ich konnte ihn nicht auf den Alten Hof einladen, wegen meiner Mutter. Die hätte mir das Fell über die Ohren gezogen, wenn sie mich mit Jim erwischt hätte.«

»Aber Sie hatten doch sicher Ihr eigenes Bett auf Roman Ending. Warum haben Sie denn das nicht benutzt, Kind?«

»Ich hatte dort kein Bett. Hab immer im Holzschuppen geschlafen, weil man da die Tür verriegeln kann. Im Haus selbst gibt es kein einziges Schlafzimmer, das man abschließen kann. Schon schade, dass Sie das nicht herausgefunden haben, als Sie dort rumgeschnüffelt haben.«

Mrs. Bradley nickte, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen.

»Sie sind durch den Schnee zurückgelaufen, nehme ich an?«, fragte sie.

»Ja. Mein Festtagskleid und die Schuhe hatte ich in der Geheimkammer zurückgelassen, da bin ich dann wieder hineingekrochen, nachdem ich zurück war.«

»Und Sie sind von Roman Ending weg, weil Sie einen Streit hörten, richtig?«

»Ja, Jim ist zum Schweinestall und ich, ich bin heimgelaufen, aus Angst.«

»Angst wovor?«

»Weiß nicht. War ja mitten in der Nacht. Das kann einen schon nervös machen.«

»Ich verstehe. Aber Linda, warum haben Sie denn dann Ihr Kleid wieder angezogen, als Sie zurück auf dem Alten Hof waren?«

»Ich hatte gar kein Kleid an, als ich nach Roman Ending rüber bin. Und auch keine Schuhe. Was wollen Sie sonst noch wissen? Ich muss wieder an die Arbeit.«

»Ich nehme an, es war nicht zufällig Ihr Gatte, der Mr. Simith ermordet hat, Linda?«

»Was? Jim?« Linda kreischte vor Lachen. »Dieser klobige Karrengaul? Das hätte mir gefallen, o ja, das hätte ich richtig genossen, wenn der den alten Simith meinetwegen um die Ecke gebracht hätte!« Ihre Belustigung hatte eindeutig etwas Hysterisches.

»Selbst wenn wir davon ausgehen, dass Sie sich tatsächlich gefürchtet haben und heimgelaufen sind, kann ich mir kaum vorstellen, dass Priest bei dem Geräusch zweier sich streitender Leute ebenfalls Angst bekommen haben soll«, sagte Mrs. Bradley.

»Das war wegen des Schweins, das er geschlachtet hat«, sagte Linda.

»Welches Schwein, Kind?«

»Er hat am Weihnachtstag ein Schwein getötet und das Blut in einen Eimer laufen lassen. Und später haben die Leute in der Küche genau darüber geredet, dass da ein Eimer voller Blut war. Deshalb. Jim hat gesagt: ›Ich bin erledigt, wenn Simith rauskriegt, dass ich das war!‹ Und dann ist er abgehauen, und ich hab mich bald darauf auch aus dem Staub gemacht. Seitdem war der die ganze Zeit ein einziges Nervenbündel, der arme Depp, weil ja Mr. Simith voller Schweineblut war, als man ihn gefunden hat. Seit er in der Zeitung von dieser Erde gelesen hat, die Sie zum Analysieren nach London gebracht haben, bricht ihm andauernd der Angstschweiß aus. Ich hab diese Stelle hier nur angenommen, weil ich sein Gejammer nicht mehr ertragen konnte.«

»Ich bin nicht Ihre Feindin, Linda«, sagte Mrs. Bradley mit einem plötzlichen, überraschenden Lächeln. Linda starrte sie an.

»Müssen Sie ja auch gar nicht sein. Ich wär Ihnen sowieso nicht gewachsen.« Sie nickte in einer Weise, die signalisieren sollte, dass sie sich geschlagen gab. »Aber etwas Größeres als ein Schwein zu töten – das bringt Jim auf keinen Fall fertig!«

»Und jetzt, guter Mann«, sagte Mrs. Bradley in der Waschküche von Roman Ending zu Priest, »möchte ich keinen weiteren Unsinn mehr von Ihnen aufgetischt bekommen! Was genau haben Sie gehört, bei dem Streit, der in der Nacht des zweiten Weihnachtsfeiertags hier in der Küche stattgefunden hat?«

Priest schüttete gereizt einen Eimer Kartoffeln in den Kupferkamin.

»Was hat Linda Ihnen erzählt, Ma’am?!«

»Die Wahrheit, glaube ich.«

»Tja, dann werde ich das wohl auch mal tun. Wahrscheinlich wissen Sie schon, dass ich am Weihnachtstag ein Schwein für jemanden geschlachtet habe …«

»Ja, die Frage ist nur: Für wen?«

»Ah, da verlangen Sie zu viel von mir. Das kann ich Ihnen nicht sagen. Jemand hat ein Schwein gebracht und mich gebeten, es zu schlachten.«

»Das ist doch gewiss eine etwas merkwürdige Vorgehensweise, oder nicht?«

»Ja, das ist es. Aber ich hab nicht groß drüber nachgedacht. Er hat angeboten, mir jeden Preis zu zahlen, ganz gleich, was ich dafür verlange, und ich hab gesagt, ich will zwei Pfund dafür. Das Schwein war noch ziemlich jung, eigentlich noch ein Ferkel, und das hab ich ihm auch gesagt, aber er meinte, das könne er auch nicht ändern. Es müsste sein, hat er gesagt. Also hab ich das Schwein geschlachtet und das Blut in einen Eimer laufen lassen, so wie er es mir aufgetragen hat. Und dann hat er den Eimer in den alten Koben gestellt, den wir nicht mehr benutzen, das baufällige Ding, das jeden Moment zusammenfallen könnte, und hat den Kadaver in seinem Auto mitgenommen.«

»Hat er irgendeinen Grund für dieses Vorgehen angegeben? Das Ganze muss Ihnen doch höchst seltsam vorgekommen sein«, sagte Mrs. Bradley.

»Tja, er hat gesagt, man hätte ihn um seine Weihnachtsente betrogen. Er hat mir die zwei Pfund bezahlt und dann noch einen Zehn-Pfund-Schein in die Hand gedrückt. Und dann hat er mir frohe Weihnachten gewünscht und ist weggefahren. Ich kannte ihn nicht. Noch nie gesehen. Aber als ich dann dieses Geschrei gehört habe, von wegen Eimer voller Blut und so, da hab ich Angst bekommen und bin abgehauen, und Linda, die ist nach Hause gelaufen.«

»Sie haben Linda recht plötzlich allein gelassen, Priest, nicht wahr?«

»Ja, das habe ich, das muss ich leider zugeben. Die haben mir eben einfach einen Schrecken eingejagt, und da bin ich durch den Schnee gerannt, zu diesem alten Stall dort drüben, und hab mich ins Stroh gelegt. Hab wie irre geschwitzt vor Angst.«

»Ich verstehe«, sagte Mrs. Bradley. »Wo waren denn Tombley und Mr. Simith, als Sie das Schwein für diesen netten Fremden geschlachtet haben?« Priest starrte sie argwöhnisch an.

»Sie waren in der Kirche«, verkündete er widerwillig.

»Aha«, sagte Mrs. Bradley, die vergeblich versuchte, sich Tombley und Simith in einem Gottesdienst vorzustellen. »Natürlich. Am Weihnachtsmorgen. Das würden sie selbstverständlich tun. Übrigens, wie oft haben Sie an diesem Tag die Schweine gefüttert?«

»Dreimal, Ma’am. So wie immer.«

»Ah ja. Natürlich. Dreimal. Ich hätte eigentlich nicht gedacht«, fügte sie nachdenklich hinzu, »dass eins dieser drei Male genau in die Zeit der kirchlichen Andacht fallen würde, aber natürlich habe ich keine Ahnung. Ich bin ja keine Expertin, was Schweine angeht.«

»Nein, das sind Sie nicht«, sagte Priest. Er machte keinen besonders glücklichen Eindruck.

»Wann kommt denn Linda wieder zurück, um mit Ihnen zusammenzuwohnen?«, fragte Mrs. Bradley plötzlich.

»Keine Ahnung«, antwortete Priest und spuckte in eine alte Zinkschüssel, die zur Hälfte mit fauligem Regenwasser gefüllt war.

»Das tut mir leid«, sagte Mrs. Bradley. Sie verabschiedete sich und überquerte den Hof, wobei sie über zwei kleine Häufchen Schweinemist und ein paar leere Dosen steigen musste. Priest schaute ihr nach und runzelte verwirrt die Stirn. Er konnte nicht verstehen, warum ihr das leidtat.

»Ich habe den Schweinemörder gefunden«, sagte Mrs. Bradley zum Inspektor. »Ich bezweifle jedoch stark, dass es Ihnen gelingen wird, besonders viel zu dieser Geschichte aus ihm herauszubekommen. Aber wenn ich Ihnen versichere, dass er sich dadurch der Beihilfe schuldig gemacht hat, würden Sie dann immer noch bei Ihrem Entschluss bleiben, Geraint Tombley zu verhaften?«

»Ma’am«, sagte der Inspektor und sah ihr direkt in die Augen. »Was würden Sie denn an meiner Stelle tun?«

»Dasselbe wie Sie. Aber ich würde mir wünschen, dass Sie es sich auf die Fahnen schreiben können, den Fall erfolgreich gelöst zu haben, wissen Sie?«, sagte Mrs. Bradley.

»Ja, ich weiß«, sagte der Inspektor und machte ein besorgtes Gesicht, als er fortging.

»Und jetzt«, sagte Mrs. Bradley zu Carey, »ist es höchste Zeit, dass ich zu meiner Arbeit zurückkehre. Halt die Ohren offen, Kind, nach irgendwelchen Gerüchten und dergleichen, ja? Und lass es mich wissen, wenn Tombley heimkehrt. Er kann es wahrscheinlich kaum erwarten, endlich zurückzukommen. Ich könnte mir vorstellen, dass er Fay sofort heiratet, sobald sie das Aufgebot bestellt haben. Auf Wiedersehen, mein liebes Kind, und danke, dass du mich so lange ertragen hast.«

»Komm doch zu Ostern!«, sagte Carey. »Hugh und Denis kommen auch. Und wir laden auch Jenny ein, Hugh zu Gefallen. Vielleicht haben wir ja mehr Glück als an Weihnachten!«

Die Wochen vergingen, und bald schon nahte die Osterzeit. Die Primeln und Veilchen, die im Schatten der Bäume blühten, die Schlüsselblumen auf den Feldern und die Schachblumen in den Flussauen von Iffley hätten allein schon ausgereicht, um Mrs. Bradley nach Oxfordshire zu locken und Stanton St John einen weiteren Besuch abzustatten – von dem spannenden Mordfall ganz zu schweigen. Tombley war zurück in Roman Ending und hatte ein halbes Dutzend Handwerker eingestellt, die neue Ställe bauen sollten, und zwar ganz im Sinne der skandinavischen Zuchtmethode. Er war mit zahlreichen Ideen aus Dänemark zurückgekehrt, doch eine Heirat mit Fay schien nicht dazuzugehören. Am Tag nach seiner Ankunft hatte er nämlich einen Brief von Mrs. Bradley erhalten.

»Lassen Sie bitte Fays Verlobung mit Pratt offiziell noch bestehen. Von dieser Entscheidung könnten Menschenleben abhängen. Seien Sie ein braver Junge! Es wird Ihnen nicht wehtun, noch ein oder zwei Monate zu warten.« Tombley hatte verärgert geschnauft, den unerquicklichen Rat jedoch befolgt. »Und halten Sie mich über alle Entwicklungen auf dem Laufenden, insbesondere, falls noch irgendwelche Zeichnungen von Wappen auftauchen«, hatte es in dem Brief im Befehlston weiterhin geheißen.

Mrs. Bradley kehrte am Gründonnerstag auf den Alten Hof zurück. Der Tag ihrer Ankunft verging rasch, genau wie der darauffolgende Karfreitag. Am Karsamstag machte Mrs. Bradley zusammen mit Denis einen Spaziergang nach Roman Ending. Überall blühte der Löwenzahn, den die Dorfbewohner sammelten, um daraus Wein zu machen. An den Ulmen sprossen winzige Blätter, und sogar die Eichen schienen in der Frühlingssonne allmählich aus ihrem Winterschlaf zu erwachen. Ein paar der Birnbäume auf Roman Ending standen in weißer Blüte, und ein knorriger Apfelbaum trieb Knospen.

Tombley lehnte an einem bereits fertiggestellten Schweinestall. Weitere vier befanden sich noch im Bau. Eine zutrauliche Schar junger Ferkel, die noch nach dem Freiluftsystem aufgezogen wurden, kam auf Denis zugelaufen und rannte ihn fast über den Haufen. Mrs. Bradley gesellte sich zu Tombley.

»Haben Sie Ihren Viehbestand überprüft, Kind, seit Sie aus Dänemark zurückgekehrt sind?«

»Ich hatte eine ganz scheußliche Überfahrt«, sagte Tombley. Er wirkte nicht gerade erfreut, sie zu sehen. »Ja. Mir fehlt dasselbe Middle-White-Schwein, das ich schon am ersten Weihnachtsfeiertag vermisst habe. Ich wette, das war Priest.«

»Richtig und falsch«, sagte Mrs. Bradley. »Priest hat das Tier zwar getötet, aber jemand anderes hat ihn dazu angestiftet. Erinnern Sie sich an das Schweineblut, das jemand über und neben die Leiche Ihres Onkels gegossen hatte?«

Tombley warf ihr nur einen finsteren Blick zu. Mrs. Bradley ging um den neuen Schweinestall herum, verlieh ihrer Bewunderung Ausdruck und schaute den Männern bei der Arbeit zu.

»Diese faulen Schufte haben sich den ganzen gestrigen Tag freigenommen. Und Sonntag und Montag nehmen sie sich auch frei!«, meckerte Tombley, der ihr gefolgt war. Er trug eine uralte Reithose, die er sich am Hosenboden offenbar an einer Dornenhecke zerfetzt hatte und die fast bis zur Hüfte mit Schweinemist besudelt war. Seine Gamaschen waren über und über mit Schlamm verkrustet, und auch sein Hemd starrte vor Schmutz.

»Es ist dringend an der Zeit, dass Linda Ditch wieder herkommt und sich um Ihren Haushalt kümmert«, sagte Mrs. Bradley. Tombley lachte laut und verächtlich.

»Dieses Flittchen, das mit Priest unter einer Decke steckt? Die würde ich gar nicht erst ins Haus lassen! Ich komme schon klar, bis ich verheiratet bin. Und wann das der Fall sein wird, das weiß anscheinend niemand außer Ihnen, Sie wichtigtuerische alte Besserwisserin. Warum können Sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?«

Mrs. Bradley sah ihn an und schüttelte den Kopf.

»Ich könnte Sie auch Ihrem Schicksal überlassen und zusehen, wie Sie gehängt werden, Sie undankbares Kind!«, meinte sie vorwurfsvoll.

»Ich will Fay«, sagte Tombley mit belegter Stimme.

»Kind, Sie müssen warten. Sie müssen. Ich rede nicht einfach so daher. Sie wollen doch nicht, dass noch jemand ermordet wird, oder?«

»Das ist doch alles großer Mist«, sagte Tombley düster.

»Das war der Tod Ihres Onkels auch. Und der von Mr. Fossder. Seien Sie nicht töricht, Kind«, sagte Mrs. Bradley. »Was haben Sie am Weihnachtsmorgen gemacht, als die anderen Leute alle in der Kirche waren?«

»Ich war ebenfalls in der Kirche. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Der Pastor hatte mich eigens aufgefordert.«

»Ist Ihr Onkel mitgegangen?«

»Nein, der hat tief und fest geschlafen. Er hatte ja in der Nacht davor kaum ein Auge zugetan. Ich weiß auch nicht, warum ich gegangen bin. Stellte sich als großer Fehler heraus. Hat mir wohl jemand einen Streich gespielt oder so was. Na ja, so schlimm war es auch wieder nicht. Früher, als ich noch jünger war, bin ich regelmäßig in die Kirche gegangen. Aber nicht hier. Das war noch in Cowley.«

»Temple Cowley? Da gibt es irgendeine Verbindung mit Sandford, habe ich recht?«

»Ich habe nicht die geringste Ahnung. Pratt würde das sicher wissen.«

»Ah ja,«, sagte Mrs. Bradley. »Natürlich würde er das.« Tombley sah sie an, und plötzlich war seine üble Laune wie weggeblasen.

»Sie denken ernsthaft, dieses zarte Butterblümchen hat Onkel Simith auf dem Gewissen?«

»Und auch Mr. Fossder. Und Sie, wenn Sie nicht aufpassen«, entgegnete Mrs. Bradley. Tombley lachte.

»Das glaube ich nicht.«

»Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob ich es selbst glaube«, sagte Mrs. Bradley. »Aber vergessen Sie nicht: Sie haben ihm Fay gestohlen! Mittlerweile wird er wohl darüber Bescheid wissen.«

Als sie wieder auf dem Alten Hof war, nahm sie die Wappenzeichnungen aus ihrem Notizbuch und legte sie in mehreren Reihen auf den Tisch. Sie zog sich einen Stuhl heran und starrte die Zettel an, als wollte sie eine Patience legen. Carey, der ins Wohnzimmer gekommen war, stellte sich hinter sie und schaute ihr über die Schulter.

»Würdest du mir den Gefallen tun und diese Dinger für mich abzeichnen? Und zwar viel größer«, sagte sie, ohne zu ihrem Neffen aufzublicken. »In Rot würden sie bestimmt sehr hübsch aussehen, denke ich.«

»Damit du meine bescheidenen Versuche mit denen des ursprünglichen Künstlers vergleichen kannst?«, fragte Carey grinsend. »Also schön, meine Liebe. Dann lass mal sehen.« Er beugte sich herab, um die Wappen näher zu betrachten.

»Die müssen doch irgendetwas zu bedeuten haben, oder?«, fragte er.

»Ich weiß, was sie bedeuten«, antwortete Mrs. Bradley leichthin. »Ich habe sie in der richtigen Reihenfolge sortiert. Das obere Paar stellt auf der einen Seite ein heraldisches Symbol dar, das man als Knotenkreuz bezeichnet, und auf der anderen Seite ein Tatzenkreuz. Das mittlere Paar ist zum einen ein Wappen mit Zinnenschnitt und zum anderen eines mit einem abgerissenen Eberkopf. Das dritte Paar zeigt links ein Wappen mit Zickzackschnitt und rechts ein Wappen mit Bastardfaden. Und zu guter Letzt haben wir da noch ein Signatur-Symbol – die offene Linkhand.«

Carey runzelte die Stirn.

»Der Eberkopf könnte eine Verbindung zu dem Mord an Simith haben«, sagte er. »Aber warum dann das Zinnensymbol? Und die anderen scheinen überhaupt nicht miteinander in Verbindung zu stehen.«

»Im Gegenteil«, sagte Mrs. Bradley. »Der dritte Wappensatz sollte uns dabei helfen, einen weiteren Mord zu verhindern. Und das Thema, das diesen Satz miteinander verbindet, ist der Morris-Tanz. Das verrät uns die Warnung. Der Bastardfaden hat doch große Ähnlichkeit mit einem Morris-Stock, meinst du nicht?«

»Schon möglich«, sagte Carey. »Aber was genau meinst du mit ›Warnung‹?«

»Die erste Warnung, das Knotenkreuz, zeigt an, dass Fossders Mörder die Geduld verloren hat. Das Tatzenkreuz hat mich eine Weile vor ein Rätsel gestellt, bis ich am ersten Weihnachtstag mit dem Auto durch die Gegend gefahren bin und mir Sandford angesehen habe. Dort hätte sich Tombley, wie du dich erinnerst, mit Fossder treffen sollen, um die Bedingungen der Wette zu erfüllen. Es gibt dort einen Giebelbau mit einem großen, mittlerweile zugebauten Ostfenster. Der Bau dient heute als Scheune, aber ich habe herausgefunden, dass es sich dabei früher einmal um eine Kapelle handelte. Auf einem Torbogen, der auf das Jahr 1614 datiert ist, kann man immer noch einige in Stein gehauene Ornamente erkennen, und darunter befindet sich auch ein Wappen mit Tatzenkreuz. Dieser Umstand fügt sich auf das Erfreulichste mit dem Rest der Geschichte zusammen, zumindest soweit diese mir bekannt ist. Während ich mich in London aufhielt, habe ich ein paar Informationen zur Wappenkunde eingeholt, und dabei habe ich entdeckt, dass dieses Kreuz das Zeichen der Tempelritter ist und daher auch als Templerkreuz bezeichnet wird. Und nachdem man die Ritter aus Temple Cowley vertrieben hatte, verlegten sie ihr Hauptquartier nach Sandford, und zwar genau dorthin, wo heute die Temple Farm steht.«

»Und weiter?«, fragte Carey. »Was hat der Zinnenschnitt zu bedeuten? Dass das Blut des Mörders in Wallung geraten ist oder etwas in der Art?«

»Genau so habe ich es gedeutet, Kind. Der Eberkopf steht, wie du schon sagtest, in einer ganz offensichtlichen Verbindung zu dem Mord.«

»Und die offene Linkhand ist das Markenzeichen des Kerls? Das wirkt irgendwie ein wenig unausgereift.«

»Ja, Kind, ich weiß.« Sie lachte meckernd.

»Aber du weigerst dich immer noch, mir zuzustimmen, wenn ich sage, dass das genau die Art von unausgegorenem Plan ist, die Tombley aushecken würde?«

Mrs. Bradley spitzte die Lippen, sammelte sorgfältig die Blätter zusammen und drückte sie ihm in die Hand.

»Ein schönes, leuchtendes Rot, Kind, wenn du so nett wärst«, sagte sie.

»Wenn du so sicher bist, dass es Pratt war«, fragte Carey daraufhin, »warum lässt du ihn dann nicht verhaften?«

»Aus einem sehr gewichtigen Grund. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die beiden Tode Teil ein und desselben Plans sind. Aber wie du dich erinnerst, war ausgemacht worden, dass Hugh am Weihnachtsabend Pratt, Fay und Jenny abholen und sie hierherbringen sollte. Wäre Pratt davon ausgegangen, dass man ihn abholen würde, hätte er den Zeitpunkt des Mordes an Fossder nicht in jene Nacht gelegt. Beziehungsweise er hätte beschlossen, den Versuch aufzugeben, als er erfuhr, dass Hugh ihn und die Mädchen abholen würde. Was ich damit sagen will, ist, dass er den Mord dann gar nicht erst auf diese Weise geplant hätte …«

»Doch, hätte er«, widersprach ihr Carey. »Ich bin erst am Sonntag rübergefahren, um die Einladung zu überbringen. Das war der 20. Dezember. Fossder erhielt die Warnung aber schon am Samstag, den 19. Dezember.«

Mrs. Bradley nickte.

»In diesem Fall hätte Pratt die Einladung aber doch abgelehnt oder den Plan aufgegeben«, sagte sie.

»Ich wette«, sagte Carey nachdenklich, »dass dieser kleine Schafskopf von Jenny gar nichts davon erwähnt hat, bis es zu spät war!«

»Jenny?«

»Ich habe damals nur Jenny angetroffen. Sie war die Einzige, die nicht in die Kirche gegangen war.«

»Du denkst also, Pratt hatte seine Pläne geschmiedet, bevor er wusste, dass Hugh sie an Heiligabend abholen würde. Und als er schließlich davon erfuhr, wurde ihm klar, dass es zu spät war, um noch irgendetwas daran zu ändern. Er musste sich in sein Schicksal ergeben und auf Hugh warten, und Mr. Fossder würde zu seiner Verabredung nach Sandford gehen und wohlbehalten wieder zurückkehren.«

»Und dann, als Hugh nicht zur vereinbarten Zeit eintraf …«

»Dachte er, dass er das Risiko doch eingehen könne. Er hat Jenny gebeten, das Licht in seinem Schlafzimmer einzuschalten, um etwaigen Passanten den Eindruck zu vermitteln, dass er zur Tatzeit zu Hause war, und hat sich auf den Weg gemacht. Er wusste, dass er Fossder nur dazu veranlassen musste zu rennen. Das genügte schon, um ihn zur Strecke zu bringen. Letztendlich waren beide Morde sehr simpel. Die heraldischen Warnsymbole und die anderen Kunstgriffe – das passt alles sehr gut zu dem, was wir über Pratt wissen.«

»Du meinst seine Eitelkeit?«, fragte Carey.

»Ja, Kind. Der Mörder ist stolz auf seine Kenntnis der örtlichen Legenden und Gebräuche. Er hält sich für klug und gebildet. Er möchte die Welt wissen lassen, dass er sich für Heraldik interessiert, und er …«

»Da kommt mir ein Gedanke«, unterbrach sie Carey. »Der dritte Wappensatz – der Bastardfaden und der Zickzackschnitt –, wo hast du die her? Es wurde doch gar keine dritte Warnung ausgesprochen!«

»Noch nicht«, sagte Mrs. Bradley mit einem gruseligen Unterton. »Aber wenn der Mörder tatsächlich so veranlagt ist, wie ich vermute, wird er dieser Botschaft und den damit verbundenen Implikationen nicht widerstehen können. Sie eignen sich perfekt für seine Zwecke, weit besser noch als die ersten beiden Wappensätze. Scotland Yard ist in diesem Moment damit beschäftigt, die öffentlichen Bibliotheken in London und Umgebung zu überprüfen. Sobald sie einen Lesesaal gefunden haben, dessen Personal Pratt anhand seiner Beschreibung wiedererkennt, und wenn dann noch seine Unterschrift im dortigen Register steht, werden wir mehr wissen. Glücklicherweise muss man in solchen Lesesälen Name und Adresse angeben, bevor man die Bücher benutzen darf.«

»Scotland Yard ist also involviert?«, fragte Carey.

»Nur, um den Londoner Teil der Geschichte zu überprüfen, Kind.«

»Aber woher wusstest du, dass es überhaupt einen Londoner Teil gibt?«

»Das habe ich geraten. Zunächst aufgrund der Briefe mit dem Poststempel von Reading. Man muss zwar nicht umsteigen, wenn man mit dem Zug von Oxford nach London fährt, aber die meisten Züge halten in Reading, es wäre also ein Leichtes, dort einen Brief einzuwerfen. Und außerdem gab es da diesen Verweis auf die Boar’s Head Tavern. Der einzige Gasthof dieses Namens, der für unseren mörderischen Amateur-Literaten von Interesse sein könnte, ist die Boar’s Head Tavern, die früher einmal in Eastcheap stand und durch Shakespeare Berühmtheit erlangte. Mistress Quickly war die Wirtin, und Falstaff hat seinen Sherry bei ihr getrunken.«

»Sherry? Boar’s Head Tavern?«

»Das Zitat mit dem Ingwer und der Speckseite, Kind. Und die Initialen B. H. T.«

Carey grinste.

»Du bist wohl selbst eine kleine Amateur-Literatin, meine Liebe, was?«

»Die Verbindung zum Mord ist natürlich der Name – Boar’s Head«, sagte Mrs. Bradley und ignorierte seine Stichelei.

»Und ausgerechnet du bringst uns zu Weihnachten einen mit«, sagte Carey, als ihm das schwere Paket wieder einfiel, das sie in die Küche geschleppt hatten. Mrs. Bradley nickte. »Dann ist Pratt ja so gut wie überführt.«

»Nicht unbedingt. Es ist gut möglich, dass er seine Informationen nicht aus dem Lesesaal einer öffentlichen Bibliothek bezogen hat. Aber das zu klären, können wir dankenswerterweise getrost der Polizei überlassen.«

»Aber du hast doch gesagt, dass du ihn verhaften lassen könntest, falls es dir gelänge, den Mord an Fossder irgendwie in das Gesamtbild einzufügen.«

»Nun ja, das könnte ich, aber der Inspektor verdächtigt immer noch den armen Geraint Tombley. Außerdem würde ich ihn nur sehr ungern verhaften lassen. Schließlich hat er nicht besonders viel Unheil angerichtet.«

»Menschenleben sind dir nicht gerade heilig, was?«

»Nun, nicht heiliger als die anderer Wesen«, sagte Mrs. Bradley. »Warum auch? Ohnehin wäre es gegenwärtig äußerst schwierig, ihm seine Schuld auch nachzuweisen. Geschworene halten sich gern an etwas Greifbares. Theoretisches Geschwätz über den Ödipuskomplex gefällt ihnen ganz und gar nicht.«

»Was hat denn Ödipus damit zu tun?«, fragte Carey.

»Ich denke, wenn wir nur tief genug graben, finden wir da bestimmt was«, sagte Mrs. Bradley und schenkte ihm ein spöttisches Echsengrinsen.

»Jetzt mal im Ernst! Wann hast du vor, den Inspektor zu einer Verhaftung aufzufordern?«

»Nach dem Mordversuch an seinem dritten Opfer, vermutlich.«

»Aber was, wenn … Ich meine, das ist doch eine furchtbare Verantwortung, die du dir da aufbürdest.«

»Nein. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Das Einzige, was mir Sorgen bereitet, ist die Möglichkeit, dass das Opfer sich der Bedrohung bewusst werden und den Spieß umdrehen könnte.«

»Und den Mörder ermordet?«

»Ja. Andererseits wäre das natürlich durchaus eine elegante Lösung.«

»Ziemlich makaber.«

»Nicht wirklich, Kind.«