Epilog
„Die Kollegen in San Diego haben ihnen die ganze Lagerhalle ausgeräumt, und sind zwei weiteren Verstecken auf der Spur. Drei Tonnen Koks, H und Meth, sowie genug illegale Waffen, um eine kleine Armee auszurüsten.“
Dr. Luis Chandler – an diesem Abend eigentlich „Hedgehog“ – nickte beeindruckt und hob sein Bier auf den Detective, der lässig am Pooltisch lehnte. Ganz privat, natürlich, und in seiner eigenen Bikerkluft. Seine Rechte hielt ein eiskaltes Little Creatures, und seine Linke war genau dort, wo sie sein sollte – um Linneas Hüfte.
Das gefiel nicht nur ihr, sondern auch Sabrina, die demonstrativ keine Sekunde lang von Peters Seite wich, und jede Interaktion zwischen ihm und Linnea mit Argusaugen überwachte.
Klar, Eifersucht und Revierverhalten. Sie wusste nur zu gut Bescheid, wie sich ihr ehemaliger College-Boyfriend und aktueller Verlobter die letzten Monate die Zeit im Club vertrieben hatte. Und sie wollte ein Zeichen setzen, dass sie nun nicht nur die Nummer Eins, sondern die einzige Frau an seiner Seite war.
Linnea konnte das nur echt sein. Zumal ihr Sabrina nicht wirklich unsympathisch war, im Gegenteil, und sie hatte eindeutig klar gemacht, dass sie sich nicht in den Club einmischen – sondern diesen nur als Mitglied und Gast genießen würde.
Bull räusperte sich.
„Übrigens, einen netten Partnerlook habt ihr da.“
Linnea und Lorenzo blickten sich einen kurzen Moment lang verwirrt an. Ihre Kleidung war, abgesehen davon, dass sie bei beiden laut „Biker!“ schrie, nun wirklich nicht ähnlich oder gar gleich.
„Ich meine das Branding, Leute!
Linnea lachte auf. Tatsächlich hatten sie beide nun an fast der gleichen Stelle eine dünne Narbe, ein ewiges Andenken an einen überlebten Schusswechsel. Bei Lorenzo war es Berufsrisiko, klar, bei ihr hingegen – eine gute Geschichte, die sie irgendwann in Zukunft ihren Enkelkindern erzählen konnte. Die hoffentlich einen leichten Hispanic Einschlag haben würden.
Peter nickte Martinez zu.
„Ich bin jedenfalls froh, dass du mit deiner Privatmaschine gekommen bist, Copster . Ich denke, es wäre für unseren Ruf nicht ideal, jedes Wochenende ein Polizeimotorrad vor der Tür zu haben.“
Lorenzo grinste.
„Keine Sorge – Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Apropos, ich denke, wir sollten zu Cocktails übergehen, was meint ihr?“
Allgemeine Zustimmung, ein paar Armzeichen zu Sol und wenige Minuten später hatten sie härteres Zeug als nur Bier in den Händen. Natürlich konnten sie nachher nichtmehr den weiten Weg nach L.A. auf ihren Bikes zurücklegen, das war sonnenklar.
Mussten sie auch nicht.
Mit einem wohlig warmen Gefühl ums Herz und im Schritt dachte sie an das großzügige Wohnzimmer, dass sie für sich und ihren Detective gebucht hatte…
ENDE