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20.05 Uhr

Blutüberströmt und nackt lag sie vor ihm. Die Augen im Augenblick des Todes angstvoll aufgerissen, den Mund wie zum stummen, angsterfüllten Schrei geöffnet. Ihre Kehle war eine einzige klaffende Wunde. Eine ganz schöne Sauerei hatte er da angerichtet, da gab es jetzt einiges zu putzen in seinem Atelier. Doch nur die Ruhe. Er wollte jede Sekunde mit ihr auskosten.

Als er von ihr abließ, war schon kein Leben mehr in ihr. Doch ihr Körper war noch warm, und fasziniert starrte er auf ihren Schoß. Sein Blick glitt über das, was von ihrem makellosen, Sonnenbank gebräunten Körper noch übrig war. Über ihren Bauch hinauf zu ihren erigierten Brustwarzen. Doch die Brüste hoben und senkten sich nicht mehr. Als er die tiefe Bisswunde an ihrem Hals betrachtete, spürte er, wie die Erregung erneut in ihm aufloderte. Er hatte sie mit mehreren Bissen getötet, hatte ihr Fleisch verschluckt, schmeckte es noch auf der Zunge, gemischt mit dem süßlich-metallischen Geschmack ihres Blutes.

Sie hatte gut geschmeckt. Zart und fein war ihr Fleisch, wie edler Thunfisch oder zartes Hühnchenfleisch. Sie war eine Delikatesse.

Seine Hände glitten erneut über den leblosen Körper der jungen Frau. Das Gefühl der Macht beherrschte ihn. Er hatte ihr gezeigt, wer das Sagen hatte. Er hatte über Leben und Tod bestimmt und sich für ihren Tod entschieden. Dieser Gedanke der Macht erregte ihn. Er berührte sich. Lange und immer heftiger.

Sie spürte nichts mehr von dieser Demütigung.