11
Sofia sprang so schnell vom Stuhl auf, dass dieser nach hinten kippte und mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlug. Sie drängte sich an Franz Oswald vorbei und eilte auf die Tür zu. Er unternahm zunächst nichts, um sie zurückzuhalten. Erst als sie ihre Hand auf die Türklinke legte, brüllte er: »Bleib stehen!«
Und sie gehorchte. Wie ein trainierter Hund hörte sie auf seine Kommandos. Ihre Großhirnrinde reagierte auch jetzt noch auf seine Stimme.
»Hör mir bitte einfach nur zu, was ich dir sagen will. Ich werde dich nicht berühren.«
Er hob beide Hände zu einer kapitulierenden Geste in die Luft.
»Du sadistisches Schwein, ich will nichts mit dir zu tun haben.«
»Meine liebe Sofia, hör mir nur eine Minute lang zu, bitte. Kein Tag ist vergangen, an dem ich nicht bereut habe, was ich dir angetan habe. Verzeih mir bitte. Die zwei Jahre im Gefängnis hatten mich so verbittert, und ich habe dir die Schuld an allem gegeben. Da war ich wie besessen von dem Wunsch, dich dafür zu bestrafen. Aber jetzt bitte ich dich, mir kurz zuzuhören.«
Später würde sie unzählige Male an diesen Augenblick zurückdenken und sich fragen, warum sie nicht einfach
gegangen war. Tief in ihrem Herzen wusste sie ja ohnehin, warum. Sie waren durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Und sie hoffte inständig, dass er niemals herausfinden würde, wer diese Verbindung ausmachte. Julia
. Dass sie in den vergangenen fünfzehn Jahren jeden Tag an Franz Oswald gedacht hatte, hatte nichts mit seinen Gräueltaten von damals zu tun. Allein Julia galten ihre Sorge und ihre Gedanken. Denn wenn er auch nur die leiseste Ahnung, den geringsten Verdacht hätte, dass er ihr Vater sein könnte, wäre sie für immer verloren. Und diese Sorge, die unaufhörlich in ihrem Bewusstsein mitschwang, hatte eine neue Kraft und Dimension erreicht, als er plötzlich vor ihr stand.
Aber da war noch etwas anderes. Er sah nicht im Geringsten gefährlich aus. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, könnte man in seinem Blick tatsächlich Reue und Bedauern erkennen.
»Kannst du dir nicht vorstellen, mir jemals zu verzeihen, Sofia?«, fragte er.
»Nein. Niemals. So etwas ist unverzeihlich.«
»Aber du hast das Herrenhaus in Brand gesteckt. Ich wäre deinetwegen fast wegen Versicherungsbetrug ins Gefängnis gekommen. Da sind dreißig Millionen Kronen in Rauch aufgegangen.«
»Sehr gut. Ich hatte gehofft, dass die Summe noch höher ist. Wie hast du es geschafft, dass diese Firma mich hierhergelockt hat?«
»Niemand hat dich hergelockt«, sagte er und schmunzelte. »Mir gehört Stone Equity. Das ist eine meiner Investitionen. Dies hier ist mein Büro – das ich nur sehr selten benutze, wie man sieht. Ich habe wichtigere Dinge am Start, aber die spielen sich mehr auf internationaler Ebene ab.
«
»Du lügst, sie haben mir am Telefon gesagt, dass es einen Interessenten für den Wiederaufbau der Herberge
geben würde.«
»Und das entspricht auch der Wahrheit. Jetzt hör mir bitte zu. Nur eine Minute, dann kannst du meinetwegen gehen.«
»Was willst du denn von mir? Los, raus damit, dann kann ich Nein sagen und wirklich gehen.«
»Es ist etwas komplizierter. Ich glaube nämlich, dass du etwas hast, das mir gehört.«
»Ich schicke dir die Familienchronik mit der Post. War es das jetzt?«
»Kannst du dich nicht bitte kurz hinsetzen, damit ich es dir erklären kann?«
Sofia blieb stehen, lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie würde ihm zuhören und danach sofort verschwinden. Er hatte sich wirklich verändert. Die vergangenen fünfzehn Jahre hatten der Selbstgefälligkeit, die sein Wesen bestimmt hatte, die hässliche Spitze genommen. Auch die ständige, unterschwellig lodernde Wut war erloschen. Was seine Ausstrahlung nur verstärkte und ihn vermutlich auch eher noch gefährlicher machte.
»Sofia«, sagte er mit einer so sanften Stimme, dass man sie kaum hören konnte. Er machte einen Schritt auf sie zu. »Nur wenige Frauen werden mit dem Alter schöner, du gehörst ohne Frage dazu.«
»Hör auf mit dem Gequatsche und komm zur Sache.«
»Ich möchte dir das Geld schenken, damit du die Herberge
wiederaufbauen kannst. Außerdem hat mich ein Verlag angeschrieben, dass du ein Buch über meine Großmutter veröffentlichen willst. Ich habe vor, das zu genehmigen.
Wenn der Roman gut geschrieben ist, kann mir das ja nur von Nutzen sein. Es gibt bloß eine einzige Bedingung.«
Das ist jetzt der Zeitpunkt, an dem ich verschwinden muss, dachte Sofia. Aber sie war von seinem Blick wie hypnotisiert. Das Gefühl war ihr so vertraut, dass sie am liebsten ihren Körper verlassen hätte. Trotzdem blieb sie stehen, denn ihre Neugierde war geweckt worden. Aber sie war auf der Hut. Er registrierte ihre Unentschlossenheit sofort und kam noch einen Schritt näher. Jetzt war er sehr nah. Er hatte ein neues Rasierwasser, das teuer und exklusiv roch. Auch sein dunkelblauer Anzug war teuer und hundertprozentig maßgeschneidert. Er war breiter und muskulöser geworden. Und doch spürte sie, dass sie keine Angst mehr vor ihm hatte, obwohl er ihr nah war und ihr Puls raste.
»Es kommt ein Zeitpunkt im Leben, da muss man seine Taten und Entscheidungen überdenken«, sagte er. »Das habe ich nach dem Zwischenfall mit dir im Herrenhaus getan. Ich habe mich danach wirklich intensiv mit mir selbst beschäftigt, Reue empfunden und beschlossen, dass ich es wiedergutmachen will.«
»Ich möchte dein Geld nicht.«
»Warum nicht?«, entgegnete er. »Dann hättest du wenigstens ein Pflaster auf deiner Seele. Ich weiß, wie sehr du für deine Einrichtung gekämpft hast und wie wichtig sie dir ist, oder ich muss wohl eher sagen: war
. Ist es nicht logisch und konsequent, dass ich eine Institution unterstütze, die sich um Sektenaussteiger kümmert? Denk darüber nach. Ich habe damit aufgehört, Leute festzuhalten, die nicht freiwillig dabei sein wollen.«
»Ach ja? So, dann sind wir ja fertig hier.«
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie hatte damals als seine Assistentin gelernt, dass diese Geste
verriet, wenn er gestresst war. Dies war es – und das Zucken des kleinen Fingers. Aber der rührte sich nicht. Und sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
»Natürlich springt da auch für mich etwas raus«, sagte er. »Wenn der unglückliche Zwischenfall vor fünfzehn Jahren wider Erwarten ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden sollte, käme es mir zugute, wenn wir vorher Frieden geschlossen hätten.«
»Das werden wir niemals tun. Ist das so eine Art Bestechungsgeld? Damit die Vergewaltigung geheim bleibt?«
»Nein, überhaupt nicht. Du darfst erzählen, was du willst. Ich habe nur eine einzige Bedingung.«
»Und die wäre?«
»Ich möchte, dass du nach ViaTerra kommst. Nur zu einem kurzen Besuch. Ich will dir etwas zeigen und mit dir ein paar Ideen erörtern. Sobald wir das geklärt haben, überweise ich dir das Geld für die Instandsetzung der Herberge
. Danach musst du nie wieder etwas mit mir zu tun haben.«
»Du willst, dass ich nach Dimö komme? Vergiss es. Ich will dein Geld nicht.«
»Du kannst meinetwegen mit einer ganzen Polizeimannschaft anrücken, wenn du das brauchst. Aber nimm bitte bloß nicht diesen Benjamin mit, den kann ich nicht ertragen. Vielleicht kommt der … der Simon mit, obwohl der im Moment ja ordentlich zu tun hat. Also, ich will damit nur sagen – du musst nicht allein kommen. Ich möchte dir etwas zeigen, das ist alles.«
»Dann zeig es mir doch, jetzt und hier. Dann ist es überstanden.«
»Das geht leider nicht. Du musst es mit eigenen Augen sehen.
«
»Warum ist dir das denn so wichtig? Nach fünfzehn Jahren?«
»Fünfzehn Jahre oder fünfzehn Minuten, was macht das für einen Unterschied? Es geht nur um den richtigen Zeitpunkt.«
Da klopfte es an der Tür.
»Jetzt nicht!«, brüllte er.
Die Stimme der Frau auf der anderen Seite der Tür war gedämpft und einschmeichelnd.
»Verzeihen Sie bitte, ich wollte nur fragen, ob Sie irgendetwas brauchen?«
»Ich sagte: Jetzt nicht!
«
Das war eine willkommene Unterbrechung für Sofia, um kurz durchzuatmen. Warum wollte er das so verzweifelt? Was wollte er von ihr? In ihrem Inneren war etwas zum Leben erweckt worden. Ihre Intuition wand sich wie ein Wurm in ihrem Bauch. Er ist alles andere als dumm. Seine Augen sind überall. Hau so schnell wie möglich ab von hier.
»Ich werde darüber nachdenken«, sagte sie. »Mehr kann ich dir jetzt nicht versprechen. Aber wenn jemand bei mir zu Hause auftauchen und herumschnüffeln sollte oder mir oder meiner Familie irgendetwas … Merkwürdiges passiert, dann werde ich zu deinem allerschlimmsten Albtraum, das allerdings verspreche ich dir.«
»Und das wäre wirklich schade. Denn wenn du so bist, will ich auch nichts mit dir zu tun haben. Vielen Dank, dass du mir zugehört hast. Du kannst hier im Büro eine Nachricht hinterlassen oder in ViaTerra die Rezeption anrufen, wenn du dich entschieden hast. Dann melde ich mich umgehend bei dir.«
Er trat einen Schritt zurück und zeigte winkend mit der Hand zur Tür. Sofia holte tief Luft
.
»Halte dich von meiner Familie und meinen Freunden fern.«
»Mir würde nicht im Traum einfallen, dir zu Schaden.«
So schnell sie konnte, verließ sie das Büro. Sie spürte seine Blicke. Die Frau am Empfang lächelte sie freundlich an, als wäre nichts vorgefallen.
Kaum saß sie im Auto, spürte sie, wie ihr Herz raste. Zuerst waren ihre Qualen rein physischer Natur. Schwindel. Atemnot. Übelkeit, trotz leerem Magen. Sie schwitzte am ganzen Körper, auf der Stirn, auf der Brust, unter den Achseln und zwischen den Beinen. Dann überkam sie die Scham, dass sie ihm nicht gesagt hatte, dass er zur Hölle fahren sollte, und einfach nur gegangen war.
Ich will dir etwas zeigen und mit dir ein paar Ideen erörtern.
Dieser Satz löste ein besonders starkes Unbehagen aus. Sie brauchte unbedingt Gewissheit, dass er keinen Verdacht geschöpft hatte. Sie wollte ihn zwingen, sich wieder zurück in sein Spinnennetz zu bewegen.
Sie nahm ein paar lange Atemzüge. Dann holte sie ihr Handy raus. Und spürte seit langem wieder den Impuls, Simon anzurufen. Franz hatte etwas angedeutet – hatte er vielleicht Neuigkeiten von Simon? War das möglich? Sie rief Benjamin an und erzählte ihm stotternd – in einem einzigen, unendlich langen Satz – von dem Treffen mit Franz Oswald. Benjamin schwieg die ganze Zeit, und Sofia hatte die Befürchtung, dass er schon aufgelegt hatte.
»Komm nach Hause, dann können wir da ganz in Ruhe drüber sprechen«, sagte er.
Kein Wutausbruch, dass sie sich auf ein Gespräch eingelassen und ihm zugehört hatte. Ein tiefes Gefühl von Liebe überkam sie
.
»Ja, gut. Ich werde niemals Geld von ihm annehmen, aber jetzt habe ich Angst, dass er etwas ahnt, dass er vielleicht glaubt …«
»Nein, das glaube ich nicht.«
»Aber, worüber will er denn mit mir sprechen? Warum hat er ausdrücklich gesagt, dass er dich dort nicht sehen will?«
»Er ist schon immer auf dich fixiert gewesen. Und eifersüchtig auf mich. Er hasst mich. Erinnerst du dich daran, dass er mich gezwungen hat, vom Teufelsfelsen zu springen?«
»Erinnere mich bitte nicht daran, ich hab im Moment genug Chaos in meinem Kopf.«
»Wir sprechen heute Abend darüber. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir nichts mit diesem Typen zu tun haben sollten.«
»Meins auch. Ich liebe dich, weißt du das?«
»Natürlich weiß ich das. Fahr vorsichtig.«
Nach dem Telefonat war sie noch viel zu aufgewühlt, um gleich loszufahren. Sie rief Anna an und erzählte auch ihr von dem Treffen mit Franz. Anna war ganz anderer Ansicht als Benjamin.
»Das ist doch nur gerecht, das Geld ist eine Wiedergutmachung. Franz Oswald spendet Geld für den Wiederaufbau einer Unterkunft für Sektenaussteiger. Entschuldige mal, das ist doch … wirklich einmalig«, sagte sie und lachte. »Wir könnten alle unsere Träume verwirklichen. Allerdings bin ich dagegen, dass du nach Dimö fährst. Und du solltest ihn auch unter keinen Umständen allein treffen. Das klingt viel zu gefährlich.«
»Anna, er hat fast mein Leben zerstört. Und das vieler anderer.«
»Ganz genau! Du könntest ihn jetzt dazu bringen, dass
er sich öffentlich für das entschuldigt, was er uns allen angetan hat. Es liegt doch auf der Hand, dass du am längeren Hebel sitzt. Nutz das aus. Aber versprich mir, dass du ihn nie wieder allein triffst.«
»Das werde ich nicht tun. Ich trau ihm nicht über den Weg. Wenn ich nicht aufpasse, kann er jederzeit angreifen.«
Die Fahrt nach Hause war zäh und nervenaufreibend, auf der Brücke hatte sich ein langer Stau gebildet. Sie fühlte sich seltsam, ihre Gedanken sprangen in die Vergangenheit, nach Dimö, von einer Erinnerung zur anderen. Die Zeit dort erschien ihr fast wirklicher als die Straße und die Autoschlange vor ihr.
Julia saß auf einem Barhocker und unterhielt sich mit Benjamin, der in der Küche Arme Ritter briet. Sofia legte einen Finger auf ihre Lippen, als Benjamin sich zu ihr umdrehte, aber ausgerechnet in diesem Moment sah auch Julia hoch.
»Was soll das jetzt? Hast du Geheimnisse vor mir, Mama?«
»Quatsch, es geht um Weihnachtsgeschenke.«
»Jetzt schon? Ist das nicht ein bisschen zu früh? Wo bist du eigentlich gewesen?«
»Ich habe einen potentiellen Geldgeber getroffen.«
»Und wie ist es gelaufen?«
»Mies, ziemlich mies sogar.«
Julia verschlang ihren Ritter und verkündete, sie wolle noch einen Kumpel in Henån treffen.
»Ich dachte, du musst für die nächste Klausur lernen?«
»In der Schule herrscht noch totales Chaos. Wir haben keine Hausaufgaben aufbekommen.«
Mit diesen Worten verließ sie das Haus. Draußen war es
schon längst dunkel. Sofia war es nie wohl bei dem Gedanken, wenn Julia spätabends unterwegs war.
Benjamin kam zu ihr und zog sie an sich.
»Mein Liebling …«
Sie erwartete eine Standpauke wegen ihrer Leichtgläubigkeit, aber stattdessen berührte er ihr Kinn mit dem Zeigefinger und küsste sie. Sein Kuss war zärtlich. Seine Zunge vertraut und warm.
»Du siehst so hübsch aus«, sagte er.
»Danke, aber was hältst du von der Sache mit Franz?«
»Das hab ich doch schon gesagt. Du solltest dich von ihm fernhalten, so weit entfernt wie möglich. Ich könnte einen Kredit aufnehmen. Ich habe im Moment so viele Aufträge, das ist der Wahnsinn.«
»Mir geht es nicht um das Geld, sondern um Julia, und das weißt du auch. Ich würde alles tun, um sicherzustellen, dass er nicht mal auf den Gedanken kommt.«
»Dafür gibt es auch eine andere Lösung. Ein DNA-Test. Den hätten wir schon längst machen sollen.«
Sofia fing an zu weinen. Plötzlich und verzweifelt. Benjamin nahm sie in den Arm.
»Ich kann nicht. Ich trau mich nicht«, schluchzte sie. »Wenn sich herausstellt, dass er ihr Vater ist, dann gehe ich daran zugrunde. Ich glaube, dass ich das nicht aushalte. Denn ich wäre gezwungen, es Julia zu erzählen. Obwohl er ein Monster ist, würde ich mich dazu verpflichtet fühlen. Sogar, es ihm zu sagen. Und dann würde er ein Teil von uns sein, für den Rest unseres Lebens. Die letzten fünfzehn Jahre waren doch schön, trotz der Ungewissheit. Wir sind ja glücklich, oder nicht? Warum muss er ausgerechnet jetzt wieder auftauchen?«
»Nein, so richtig gut geht es uns nicht damit«, erwiderte
Benjamin. »Du denkst immer daran. Und ich auch. Aber ich liebe sie über alles und werde immer ihr Vater sein, ganz gleich, was passiert und dabei herauskommt.«
»Irgendetwas war merkwürdig an ihm.«
»Was denn?«
»Er hat sich verändert. Wirkt irgendwie schuldbewusst und reumütig. Glaubst du wirklich, dass es so gefährlich wäre, nach Dimö zu fahren? Ich möchte nur sicher sein, dass er nichts wegen Julia vermutet, und dann fahre ich wieder ab.«
»Mein Schatz, du darfst da unter keinen Umständen hinfahren. Ich würde mir solche Sorgen machen. Vergiss das bitte sofort wieder.«
»Aber, wenn ich jemanden mitnehme, kann er mir doch nichts antun.«
»Und an wen hattest du da gedacht?«
»Ich weiß nicht. Er hat Simon erwähnt …«
Ein Gedanke, der die ganze Zeit in ihr rumort hatte, nahm mit einem Mal Form an. Franz hatte etwas über Simon gesagt. Hektisch kramte sie ihr Handy hervor.
»Warte kurz, ich muss was nachsehen.«
Sie tippte »Simon Ahlgren« in die Suchmaske ein, was sie schon seit vielen Monaten nicht mehr getan hatte.
Und hatte auf einen Schlag fünfhunderttausend Treffer.