Rückblick
Ich war so was von geliefert.
Fast fünf Wochen lang hatte ich Kaycee nicht mehr gesehen. Und genau in dem Augenblick, als ich meinen Schwanz in Charlie gesteckt hatte, hatte sie in der Tür gestanden und mir direkt in die Augen gesehen.
Fuck.
Der Blick ihrer smaragdgrünen Iriden ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte gesehen, wie alles in ihr zerbröckelt war. Meine zerbrochene Seele, meine Kay, hatte ich einfach gehen lassen. Und das nur wegen dieser dreckigen Schlampe.
Ich wusste, dass Kay jetzt genau das glauben würde. Obwohl es nicht der Fall war. Mit Sicherheit dachte sie, dass ich sie nicht liebte, aber das stimmte nicht. In ihrem Kopf würde sich das Hirngespinst
einnisten, dass sie mir nicht reichte und dass sie mir nicht das geben konnte, was ich brauchte.
Charlie hatte mich in der Hand und ich konnte nichts daran ändern, bis meine ganzen Planungen dingfest waren. Ich musste Kaycee ziehen lassen, doch ich wusste, dass ich das nicht schaffen würde. Ich brauchte sie. Allerdings konnte ich das Risiko auch nicht eingehen, mein Geheimnis ans Licht kommen zu lassen.
Nun hatte ich ihr das Herz gebrochen. Dabei war sie schon zuvor kaputt gewesen. Ich kannte sie – sie war genau wie ich.
Mein Gegenstück.
Und ich Arsch hatte alles kaputt gemacht, indem ich nicht ehrlich zu ihr gewesen war. Hätte ich ihr damals die ganze Wahrheit gesagt, wäre es vielleicht anders gekommen.
Sie hatte mir alles von sich gezeigt, ich ihr hingegen nur ein paar Bruchstücke. Gerade wünschte ich, ein Abgrund würde sich auftun und mich verschlingen. Mich für meine Taten büßen und leiden lassen. So wie ich Kay das Herz aus der Brust gerissen und es mit einem Messer an den Boden genagelt hatte. Es war meine Schuld und nun musste sie darunter leiden. Ich wusste nicht, ob ich das alles ohne sie schaffen würde.
Gerade rollte ich mir einen Geldschein auf, nur um dann das weiße Pulver in meine Nase zu ziehen. Ohne das Zeug kam ich zurzeit nicht mehr klar. Ich brauchte es, um weitermachen zu können. Es gab mir die nötige Kraft, die ich nicht mehr allein aufbringen konnte.