Kapitel 1
Mein ganzes Leben stand nun kopf. Alles hatte sich verändert und mich in den Abgrund gezogen. Ich war enttäuscht, war gedemütigt worden und hatte mein Vertrauen in die Menschen gänzlich verloren.
Nun erinnerte ich mich wieder, wieso ich einen Menschen nie so an mich heranlassen wollte.
James war in mein Leben gekommen, hatte Stück für Stück mein Herz erobert, es in die Hand genommen und auf den Boden geschmissen. Und dann war er auch noch darauf getreten und hatte es regelrecht unter seiner dreckigen Schuhsohle zerquetscht.
In mir wütete seit Wochen ein Sturm, der immer stärker wurde und nur auf den Moment wartete, bis er ausbrechen konnte.
Trauer darüber, dass James mich verraten hatte.
Wut darüber, dass er mich angelogen hatte und nie ehrlich zu mir gewesen war.
Hass auf Charlie, die nach wie vor alles daransetzte, mein Leben zu zerstören und mich in ein schlechtes Licht zu rücken.
Mein jetziges Leben fühlte sich an wie ein grausamer Witz. Wie viel konnte ein Mensch ertragen, bevor er zerbrach?
Nicht mehr viel, so wie ich es empfand. Ich stand einmal mehr auf der Klippe und es fehlte nur noch ein einziger Schritt, dann würde ich fallen. Tief. An dem Punkt hatte ich schon damals gestanden, als meine Eltern gestorben waren. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es wieder so sein würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Es fühlte sich sogar noch schlimmer an als vor geraumer Zeit.
Es war zu viel für ein Jahr – das wäre es für jeden Menschen.
Ich hatte mich so sehr in James getäuscht und das tat unendlich weh. Niemals würde mein Leben wieder so sein wie vorher, denn das Einzige, das mein Herz am Schlagen gehalten hatte, war mir nun auch gestohlen worden. Ich fühlte mich leer und einsam, obwohl ich nicht allein war. Denn ich hatte meine Schwester, die jeden Tag für mich da war und mir Kraft gab.
Trotzdem war mein Herz gebrochen, denn der Eine, dem ich mich geöffnet hatte, hatte mich hintergangen. Nie wieder würde ich einem Mann vertrauen können. Sie waren alle gleich. Er hatte mich mit seinem Betrug daran erinnert, wieso ich niemanden an mich heranließ.
Mein Unterbewusstsein hatte es bereits geahnt. Nur ich doofe Kuh wollte es nicht wahrhaben. Niemals würde jemand wie ich einem Mann wie James reichen. Er konnte einfach nicht treu sein, er würde immer mehr wollen als nur eine Frau und ich fragte mich, wie lange das zwischen den beiden schon lief.
Damals schon hatte ich Charlie aus seinem Büro gehen sehen, aber wie hätte ich mir denken können, dass die beiden miteinander geschlafen hatten? Früher hatte sie sich häufig darüber ausgelassen, dass er nie etwas von ihr wollte. Es ergab einfach keinen Sinn! Was war jetzt anders an ihr, dass er mit ihr ins Bett stieg?
Zum Glück war mir noch meine Schwester Darina geblieben, denn wenn ich auch sie nicht haben würde, wüsste ich nicht, wo ich jetzt wäre. Wahrscheinlich neben dem Grab meiner Eltern. Unter der dunklen, feuchten Erde, die mich eins mit der Natur werden lassen würde.
Ich saß in meinem Zimmer, welches nicht mehr dasselbe war. Alles lag verstreut herum, nichts war mehr an seinem Platz. Es war ein einziges Chaos. Alles erinnerte mich an James und ich hatte nicht ertragen können, dass meine Bettwäsche nach ihm roch. Kurzerhand hatte ich diese im Kamin verbrannt. Sie zu waschen erschien mir nicht genug. Ich brauchte diese Symbolik eines endgültigen Abschlusses.
In jedem Möbelstück lagen Erinnerungen. Doch ich konnte mir nicht alles neu kaufen. Das Bett, in dem er mich gefickt und meine Jungfräulichkeit gestohlen hatte, in dem ich morgens neben ihm aufgewacht war. Das Bad, in dem er mit mir duschen gegangen war. Selbst mein verdammter Nachtschrank, auf den er die Kondome gelegt hatte.
Wirklich alles in meinem Zimmer verhöhnte mich, genau wie der Rest des Hauses. Unser Esstisch, an dem wir gemeinsam gesessen hatten, die Couch, auf der wir uns Die Schöne und das Biest angesehen hatten. Dieser verdammte Wichser hatte mich zerstört und er war sich sicher nicht mal einer Schuld bewusst.
Nicht ein einziges Mal hatte er sich bei mir gemeldet oder erklärt, was sein Verhalten sollte.
Es war über einen Monat her, dass ich James mit Charlie erwischt hatte, und kein Tag verging, an dem es mich nicht schmerzte. Dieses Bild, wie sie sich unter ihm räkelte und stöhnte und sein leerer Blick, dem man ansah, dass es ihm einfach scheißegal war, wen er vögelte. Über mein Unterlid quoll eine Träne, die ich mir wütend wegwischte.
Wieder und wieder versuchte ich, mir zu erklären, wie das alles hatte passieren können und doch fand ich keine Antwort.
Gleichzeitig musste ich jeden Tag daran denken, wie wir uns das erste Mal begegnet waren. Es war auf dem Friedhof gewesen, auf dem zu dem Zeitpunkt gerade die Beerdigung meiner Eltern stattgefunden hatte. Sofort hatte ich seinen durchdringenden Blick auf mir gespürt und in dieser schrecklichen Situation eine ungeahnte Verbundenheit gefühlt. Doch bei uns war es keine Liebe auf den ersten Blick, sondern die Lüge auf den ersten Blick.
Die erste Zeit nach seinem Betrug hatte ich sogar auf dem Boden geschlafen. Hatte es nicht ertragen können, in diesem Bett zu liegen. Es widerte mich an. Doch nach einigen Tagen hatte mein Rücken gestreikt.
Immer wieder war Dina zu mir gekommen und hatte mich gefragt, ob ich bei ihr schlafen wollte, doch sie hatte schon genug Ärger mit mir. Ich wollte sie wenigstens nachts in Ruhe lassen. Dina hatte zudem genug eigene Probleme.
Meine Gedanken schweiften ab, wie in jeder freien Minute. Aber ich hatte nicht die Zeit, ständig an James‘ Betrug zu denken, denn ich musste fast den ganzen Tag arbeiten.
Nach dem ›Vorfall‹ hatte ich meinen gut bezahlten Job im Heavenly’s, einem der Clubs, die James gehörten, mehr oder weniger gekündigt und arbeitete wieder in Joe’s Bar, hier in Queens Creek, wo ich wohnte.
Na ja – eigentlich hatte ich nicht gekündigt, sondern war einfach nie mehr in diesen Club gegangen. Aber wenn man so lange fehlte, hatte man die Anstellung eh nicht mehr. Sicher war nun eine andere Frau an meinem Platz und bediente die Gäste. Da der Verdienst im Joe´s jedoch nicht reichte, musste ich zusätzlich Zeitungen austragen, weil ich auf die Schnelle keinen anderen Job gefunden hatte.
Doch ich war kein negativ denkender Mensch, also sah ich das Positive und freute mich darüber, dass ich überhaupt Arbeit hatte. So hatte ich wenigstens etwas in meinem Leben, damit ich nicht komplett unterging. Etwas, das ich greifen konnte. Ein Rettungsanker, der mich vor dem Ertrinken bewahrte. So konnte ich mich über Wasser halten und kam nicht in dem Meer aus Wut und Trauer um. Ich musste für Dina und mich sorgen und konnte es mir nicht leisten, nichts zu tun. Aber ich würde es schaffen, so wie immer.
Trotz der zwei Jobs war es nicht das Gleiche wie früher. Wir mussten nun auf vieles verzichten und auch mein sehnlichster Wunsch, von hier zu verschwinden, ging nicht in Erfüllung. Mehr als je zuvor sehnte ich mich nach meiner Heimat Deutschland. Aber die Flüge waren zurzeit teuer. Dazu kam noch, dass Casper bei uns lebte, der Hund, dem wir nach dem Tod meiner Eltern ein Zuhause gegeben hatten. Niemand konnte auf ihn aufpassen und er sollte nicht wieder im Tierheim landen. Das wäre unverantwortlich. Ohne Dina wollte ich zudem nicht nach Hause und zwei Tickets konnten wir uns nicht leisten. Uns Geld von Oma zu borgen, kam auch nicht in Frage, denn sie hatte selber nur eine mickrige Rente und konnte ihre Rechnungen gerade so zahlen.
Ich griff an meine Brust, weil ich das Gefühl hatte, innerlich zu zerbrechen. Ein Schluchzen entkam meinen Lippen, schüttelte meinen Körper. Sofort hielt ich meine Hand vor den Mund, um das Geräusch zu ersticken. Ich wollte nicht, dass Dina mich hörte und sich noch mehr Sorgen machte. Das würde ihr nicht guttun. Tränen rannen meine Wangen hinab und ich wünschte mir, James nie kennengelernt zu haben.
Stella hatte sich oft bei mir gemeldet und ich hatte ihr erklärt, was passiert war. Seitdem verging kein Tag, an dem sie mir keine nette Nachricht schrieb. Aber ich antwortete ihr eher selten. Es war zu schwer. Stella erinnerte mich an James und mit diesen Gefühlen konnte ich noch nicht umgehen.
Dina wusste nicht so recht, ob sie sich jetzt noch mit Aiden treffen sollte, denn er war schließlich James’ bester Freund. Es war natürlich Blödsinn, aber sie glaubte mir nicht. Aiden konnte nichts für die Handlungen seines Freundes. Wenn er uns besuchen kam, verzog ich mich in mein Zimmer oder gab vor, beschäftigt zu sein. Es war einfach zu viel für mich. Ich suchte mir andauernd Vorwände, um mich zu verschanzen, sodass Dina und Aiden es nicht mitbekamen. Er war ein toller Typ, tat Dina unglaublich gut und ich wusste, dass meine Gedanken mehr als falsch waren. Doch ich hatte Angst, dass die Gespräche in James‘ Richtung verliefen, denn ich wollte nichts von ihm hören.
Ich hoffte inständig, dass mein Leben bald wieder Normalität annehmen würde. Es war einfach schrecklich, wie ich mich im letzten Monat gefühlt hatte. Irgendwann musste es wieder vorwärtsgehen, auch wenn es schwer war, darüber hinwegzusehen.
Ich musste mich zusammenreißen, denn ich merkte, wie ich langsam, aber sicher immer weiter auseinanderbrach, und alles, was mich zusammenhielt, war das Arbeiten und meine Schwester.
Vielleicht sollten wir doch eine Weile sparen, damit sie zurück nach Deutschland konnte und nicht so abhängig von mir war. Und wenn es die Zeit und das Geld erlaubte, könnte ich vielleicht auch nachkommen.
Für Casper würde sich mit Sicherheit auch eine Lösung finden. Vielleicht würde ich ihn sogar mitnehmen.
Oma Tana würde Dina bestimmt gerne bei sich aufnehmen, auch wenn ich sie noch nie gefragt hatte.
Ich wusste, dass ich mit Dina darüber reden musste, also erhob ich mich, streckte meinen steifen Körper und wischte mir die Tränen von den Wangen. Meine Füße waren kalt und als ich die Zimmertür öffnete und in den Flur trat, spürte ich sie kaum noch.
Ich ging noch mal zurück, holte mir violette Kuschelsocken und zog sie über meine tauben Füße.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg in den Flur, der völlig still dalag. Kein Geräusch ertönte im ganzen Haus. Es war gespenstisch und bereitete mir Unbehagen. Früher war hier alles voller Leben gewesen und voller Freude. Nun war es nur noch ein leeres Haus mit Erinnerungen an unsere Eltern. Im Flur hingen nach wie vor einige Bilder. Ich ging auf ein gerahmtes Foto zu und blickte es an. Es zeigte Dina mit ca. 16 Jahren, mich mit 19 sowie meine Eltern. Es war Weihnachten und wir alle hatten witzige Pullover mit Rentieren, Weihnachtsbäumen und Santa Claus an. Wir sahen wirklich zum Schreien aus, doch als Familie waren wir mehr als glücklich gewesen. Wir alle lachten herzlich in die Kamera und hielten uns in den Armen.
Ich lächelte und sammelte bei dem Anblick Kraft, obgleich er in meiner Brust stach.
Dann setzte ich meinen Weg nach unten fort. Die Treppenstufen knarzten bei jedem Schritt und ließen Dina, die vor den Fernseher saß, aufsehen.
Sie lächelte mich freundlich an und fragte:
»Guten Morgen, Kay. Wie geht’s dir heute?«
Ich überbrückte die letzten Schritte zur Couch und setzte mich zu ihr auf die Lehne.
»Gut. Und dir?«, erwiderte ich mit einem winzigen Lächeln und hoffte, dass es nicht wie eine Grimasse wirkte.
Dina zog ihre linke Braue hoch und sah dabei genau aus wie unser Dad. Jetzt musste ich wirklich lachen.
»Was ist so witzig?«
»Du siehst aus wie Dad, wenn du deinen Doktor-Blick aufsetzt.«
Sie schüttelte den Kopf und grinste. Es fiel uns immer leichter, wieder über unsere Eltern zu reden.
»Sag mal«, setzte ich unsicher an, »würdest du gerne wieder nach Deutschland?« Vor Nervosität knetete ich meine Hände.
Meine Schwester betrachtete mich nachdenklich, ehe sie antwortete:
»Ich weiß nicht, Kay. Klar, es hat viele Vorteile, in Deutschland zu leben, aber hier sind unsere Eltern. Hier sind ihre Gräber und das Haus, was sie sich immer gewünscht haben. Es war zwar ihr Traum, aber es fühlt sich auch falsch an, alles zurückzulassen, oder?«
Ich zuckte die Schultern, diesmal war ich wirklich ratlos.
»Aber in Deutschland wäre vieles einfacher, das weißt du, oder?«
»Ja. Wenn dir die ganze Arbeit zu viel wird, könnte ich gehen. Oma würde sicher helfen«, sagte Dina und blickte nach unten auf ihren Schoß. Sie dachte wirklich, ich fragte das, weil es zu stressig war?
»Du weißt, dass ich nicht ohne dich hier sein will! Aber wenn es zu schwer wird, wäre es eine Option, oder?«
Sie nickte, stand auf und zog mich in eine feste Umarmung.
»Es wäre aber nie mehr als das: eine Notlösung. Denn hier haben wir so viel mehr als in Deutschland.« Das stimmte. Immerhin interessierte sich unsere verbliebene Familie in der alten Heimat nicht für uns. Nur noch Oma. Selbst der Kontakt zu unseren Freunden war nach all den Jahren auseinandergebrochen.
Dina ließ von mir ab und sah mich an.
»Weißt du, wer sich noch bei mir gemeldet hat?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Zoey. Sie schreibt mir schon seit ein paar Wochen wieder, nur ich wollte dich nicht unnötig damit belasten. Sie hat Probleme zuhause und ihre Mum ist nicht mehr in der Lage, ihren Bruder zu versorgen. Du erinnerst dich? Er hat doch eine Behinderung. Und nun muss Zoey ihm helfen. Es war eine schwere Zeit und sie wusste nichts von dem Tod unserer Eltern.«
Ich nickte. Zoey war stets ein nettes Mädchen gewesen. Aber sie hatte auch kein tolles Elternhaus so wie wir. Ihren Vater kannte sie nicht, ihre Mum war Alkoholikerin und ihr Bruder saß im Rollstuhl, da er als Kind einen Unfall gehabt hatte. Zoey war die einzige Freundin von Dina gewesen, die sich nach der Diagnose nicht von ihr zurückgezogen hatte.
»Sie kann auch gerne mal mit ihrem Bruder herkommen, dann ist sie mal raus von zuhause. Sag mal, hast du noch mal mit Oma gesprochen?«
Dina nickte.
»Ihr geht’s gut. Sie sorgt sich nur um dich.«
Wir hatten seit der Beerdigung weiter den Kontakt zu Oma gehalten und es fühlte sich richtig gut an. Ich hatte sie immer noch nicht darauf angesprochen, was damals mit Dad und ihr losgewesen war, aber ich nahm es mir für bald vor. Ich musste einfach wissen, was bei den Menschen in meinem Umfeld los war, denn so einen Verlust wie bei James konnte und wollte ich mir nicht mehr erlauben.
Hätte ich damals mehr nachgefragt, hätte er mir vielleicht die Wahrheit gesagt. Ich hatte jetzt daraus gelernt, niemandem mehr so gutgläubig zu vertrauen.
Das Dumme war auch noch, dass ich bei James gewusst hatte, dass etwas – oder besser gesagt vieles – nicht stimmte.
Fuck, ich war echt sowas von dumm und hilflos! Was war nur aus mir geworden? Früher hätte ich mich nie darauf eingelassen und auch noch mein Herz verschenkt. Aber dennoch konnte ich meine Gefühle einfach nicht abschalten und liebte James immer noch. Auch wenn ich es nicht tun sollte, aber ich konnte es eben nicht abstellen.
Meine Hand stützte nun meine Stirn und ich merkte, wie sich ein Gewitter in meinem Kopf zusammenbraute. Es schmerzte so sehr hinter den Schläfen, dass ich meine Stirn gerne gegen die Wand geknallt hätte.
Ich musste meine Gedanken freibekommen, also sagte ich zu Dina:
»Ich muss kurz an die frische Luft. Mich überkommen wieder diese Gedanken.«
Dina nickte und blickte mich traurig an. Sie wusste, wie schnell die Gefühle bei mir umschwenken konnten, und nahm es mir nie übel. Ich lief nach oben, zog mir eine Jeans und einen dicken Hoodie an, nahm schließlich die Leine von Casper und ging mit ihm eine Weile spazieren.
Es war befreiend, in Ruhe eine Runde zu gehen.
Allein, ohne eine Menschenseele.
Mehr und mehr verfestigte sich in mir die Überzeugung, dass Menschen einfach scheiße waren. Die wenigsten waren gute Leute, denen man vertrauen konnte. Jedenfalls war das inzwischen meine Erfahrung.
Casper und ich gingen sicher schon eine halbe Stunde, als ich eine schwarze Limousine neben uns fahren sah. Dass ich verfolgt wurde, war mir die letzten Wochen öfter aufgefallen – aber ganz ehrlich? Ich war nicht blind. Ich wusste genau, was oder, besser gesagt, wer mich beschattete. Aber es war mir egal. Ich würde James das, was er mir angetan hatte, nicht verzeihen, denn er hatte Charlie verdammt noch mal auf seinem Schreibtisch gevögelt.
Diese Bilder gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. So jemandem wie ihm konnte ich einfach nicht vertrauen!
Ich hasste Charlie immer mehr. Sie hatte mir schon so viel in meinem Leben kaputt gemacht und ich wusste nach wie vor nicht, warum sie mir das angetan hatte. Immerhin waren wir Freunde gewesen …!
Die schwarze Limousine fuhr weiterhin hinter mir her, aber ich ignorierte sie geflissentlich. Die Blicke der Insassen bohrten sich in meinen Rücken. Schon über zehn Minuten folgte sie mir langsam. Keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte. So ein Schwachsinn! Ich machte mich wieder auf den Rückweg und ging mit Absicht durch eine Fußgängerzone, um sie endlich abzuschütteln.