Kapitel 3
Unglaublich, wie sich mein Leben in den letzten Wochen verändert hatte. Und das sicherlich nicht zum Guten. Jetzt saß ich hier im Heavenly‘s und drehte mir mal wieder einen Spliff, nur um das Ganze zu ertragen. Dabei war es noch nicht mal Nachmittag.
Charlie hatte mich erpressen können, weil diese dumme Bitch mein Telefonat belauscht hatte. Ausgerechnet jenes, in dem ich mit Cops der DEA geredet hatte. Das sind Polizisten, die darauf spezialisiert sind, den Drogenhandel und deren Herstellung in den USA zu unterbinden.
Ich wollte diesen ganzen Mist nicht mehr und sie wusste nun, was ich vorhatte. Fuck, mein Leben war so kompliziert. Wenigstens eins war wirklich positiv: Jetzt, wo ich nicht mehr mit Kay zusammen war, würden Jasons Leute ihr höchstwahrscheinlich nichts mehr anhaben.
Jason suchte die ganzen letzten Jahre ständig Gründe, um mir eins auszuwischen, doch ich hatte kaum Schwachstellen. An meine Mutter traute er sich nicht heran, aus Respekt gegenüber meinem alten, verstorbenen Herren. Doch bei Kay war das anders. Sie war gefundenes Fressen gewesen und das ab der ersten Stunde.
Jetzt war Kaycee sicher. Jedenfalls vor diesen zwielichtigen Typen.
Vor mir jedoch würde sie nie wirklich sicher sein. Ich liebte sie, so wie ich noch nie eine Frau geliebt hatte – auch nicht Lilly. Es tat mir leid für sie, aber Kay war einfach alles für mich. Sie war meine Königin und würde es immer bleiben, auch wenn die Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, kurz war. Ich musste irgendetwas tun, um sie wieder zurückzubekommen. Sie war meine große Liebe. Die erste Frau, zu der ich eine tiefe Verbundenheit gespürt hatte und die Einzige, die genauso war wie ich. Wir ähnelten uns so sehr, dass es mich verblüffte. Kay war meine Seelenverwandte, das wusste ich, seit ich sie das erste Mal auf dem Friedhof gesehen hatte.
Ich dachte jede Minute an sie und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren.
Mein Leben war einfach nur scheiße. Jeden Tag, an dem ich Kay nicht sah, wurde mein Verlangen nach ihr größer und größer.
Ich war ein verdammter Idiot, eine Frau wie Kaycee verloren zu haben. Die trotz all der Schicksalsschläge, die sie erlitten hatte, weitermachte und eine liebevolle Schwester sowie sanft und stark zur gleichen Zeit war. Deren Seele meiner derart glich. Fuck! Für mich würde es nie wieder eine Frau wie sie geben.
Man wusste erst, was man besaß, wenn man es verloren hatte.
Wieso musste diese dumme Charlie ausgerechnet jenes Gespräch gehört haben?
Ich arbeitete den ganzen Tag, zerbrach mir meinen Kopf und suchte akribisch nach einem Weg, um Kay zurückzubekommen.
Was vielleicht nie der Fall sein würde.