Kapitel 13
Ich konnte es nicht ertragen, Kaycee so zu sehen. Sie zerbrach direkt vor meinen Augen, dabei sollte ich derjenige sein, der sie vor all dem Unheil dieser Welt beschützte. Doch stattdessen hatte ich zu ihrer Zerstörung beigetragen! Zu was für einem Menschen machte mich das? Zu einem schrecklichen, genau!
Ich stand auf und ging vor ihr auf die Knie, dann nahm ich ihre Hände behutsam von ihrem Gesicht in meine und küsste ihre Tränen von den Wangen. Sie so zu sehen, brach mir das Herz. Und ich hatte ihr das alles angetan! Nur weil ich einmal in meinem fucking Leben nicht aufgepasst hatte. Weil ich einmal etwas richtig machen wollte. Nur deswegen hatte diese Schlampe mich in der Hand.
Kay sah mich an und ihre Tränen versiegten langsam. Ihr Blick senkte sich auf meine Lippen. »Lass mich vergessen, James, ich
brauche dich«, hauchte sie heiser und ich konnte die verzweifelte Lust in ihrer Stimme hören. Ihre grünen Augen verdunkelten sich, als sich ihre Pupillen weiteten.
Eine heiße Welle der Erregung fuhr durch mich hindurch. Ihr Blick und ihre Worte sammelten Lust in meinen Lenden. Ich konnte sie nicht betteln lassen, also zog ich sie hoch, setzte sie auf meinen Schreibtisch und fegte die ganzen, säuberlich geordneten Unterlagen mit einem Arm von der Platte. Ein Regen aus Dokumenten und Büroartikeln ging zu Boden.
Schnell gab ich ihr einen innigen Kuss, biss in ihre Unterlippe und zog sie in meinen Mund. Kay schmeckte so unfassbar gut. Ich berührte sie überall an ihrem sinnlichen Körper, öffnete ihre Hose und zog sie ihr über den Knackarsch. Sie reckte ihre Hüfte empor und drückte mir ihre heiße Mitte entgegen.
Ich konnte bereits den Duft ihrer Lust riechen und sofort jagte er mir das Blut in mein Geschlecht. Schnell zog ich die enge Jeans über ihre Beine und streifte noch die weißen Sneaker von ihren Füßen. Mein Blick wanderte hinter ihr auf die Uhr an der Wand. Das würde jetzt nur ein Quickie werden. Für mehr war keine Zeit. Doch ich würde mein Bestes geben, ihr ihren Wunsch zu erfüllen und sie für ein paar Momente vergessen zu lassen.
Ich ließ meine Hände unter ihren Pulli gleiten, öffnete mit einer Hand den Verschluss des BHs vorne. Ich zog ihre weichen Schenkel nach vorne, bis sie mit dem Arsch an der Schreibtischkante lag und schob ihr Oberteil hoch, um ihre schönen Brüste zu entblößen. Ihre Nippel waren hart, reckten sich mir entgegen. Ich zwirbelte sie zwischen meinen Fingern, was ihr ein kleines Stöhnen entlockte.
Sie rieb ihre Pussy an meiner Jeans, was die Wölbung darunter noch härter werden ließ. Langsam ließ ich meine Finger über ihren roten Spitzentanga fahren, hielt bei der kleinen Perle inne und massierte sie mit meinem Daumen.
Ihre Lider schlossen sich.
»Lass deine Augen auf und sieh mich an«, befahl ich ihr rau.
Sie gehorchte und belohnte mich mit ihrem verschleierten, erregten Blick. Es war für mich so leicht, sie geil zu machen.
Es schmeichelte mir, denn ich war der festen Überzeugung, dass sie diese Seite von sich nicht jedem zeigte. Sie war kein Flittchen – nur bei mir. Das war auch gut so, denn sonst hätte ich zahlreiche Köpfe abreißen müssen.
Ich glitt mit den Fingern unter den Bund des Tangas und schob Zeige- und Mittelfinger hart in sie. Den Daumen nutzte ich, um sie noch heißer zu machen.
»James!«, rief sie aus und verdrehte die Augen voller Lust.
Zu lange war es her. Langsam konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Schon wieder schloss sie die Augen. Sie wusste, dass sie auf mich hören sollte, also schloss ich meine andere Hand um ihren Hals, drückte leicht zu und sagte: »Du sollst mich ansehen, Kay.«
Die Erregung in ihrem Blick wuchs. Fuck. Ihr gefiel es, wenn ich sie fester anpackte. Genauso verdorben wie ich. Ich zog meine Finger aus ihr, nahm auch die andere Hand von ihrem Hals und zerriss den Slip. Er segelte zu Boden. Ihre nackte Pussy machte mich noch wilder. Dadurch, dass ihre Beine schon gespreizt waren, konnte ich alles sehen.
Sie war so feucht für mich.
Ich beugte mich herab und leckte einmal durch ihre Pussy. Ich konnte mir ein Knurren nicht verkneifen, als ihr Geschmack meine Zunge benetzte. Dann öffnete ich meine Hose und zog ein Gummi über meinen Schwanz. Ich konnte es kaum erwarten, sie zu spüren. Mit einer schnellen Bewegung war ich in ihr und fickte sie sofort mit so harten Stößen, die sie alles vergessen lassen würden. Der Schreibtisch wackelte, Kay krallte sich an die Holzkante und umschlang mich mit ihren Beinen, zog mich noch dichter an sich heran.
Heute würden wir beide nicht lange durchhalten, also bearbeitete ich ihre Klit zusätzlich mit meinem Finger.
»Komm, Kay«, sagte ich, als ich schon merkte, wie sie sich immer fester um meinen Schwanz schloss und kam. Laut stöhnte sie und presste dann doch die Lider aufeinander. Ich stieß noch dreimal in sie und spritzte ab. Meine Kay war wirklich unverbesserlich.
Als wir uns wieder beruhigten, setzte ich mich auf den Bürostuhl und zog sie auf meinen Schoß. Unsere Atmung war noch ein wenig beschleunigt.
Meine Gedanken flogen zu dem, was mir gleich bevorstand. Zu dem Fight. Und zu meiner Vergangenheit. So viele schreckliche Taten pflasterten meinen Weg hierher. So unglaublich viele Sünden, die ich begangen hatte. Für so vieles würde es keine Vergebung geben, aber ich konnte es in Zukunft nur besser machen. Mit Kay an meiner Seite war ich auf dem richtigen Pfad.
Es gab nicht nur Schwarz oder Weiß. Jeder Mensch hatte eine gute und eine schlechte Seite, aber ich musste im Gegensatz zu meinem
verdammten Vater das Gute in mir gewinnen lassen. Nur so würde ich alles wieder geradebiegen können.
Wenn ich aus der Sache raus war, würde ich trotzdem nie ein Heiliger sein, darüber war ich mir bewusst. Die dunkle Seite in mir war zu groß. Sie war ein Teil von mir und das war okay, solange sie nie die Oberhand gewinnen würde.
Und dann gab es Kerle wie meinen Dad, die das Monster in sich nicht sahen, die glaubten, sie seien ach so gut. Dabei waren es genau diese, die nichts außer dem Tod verdient hatten. Niemals wollte ich genauso werden, denn dann würde ich mir lieber eine Kugel in den Kopf jagen.
Ich legte meine Stirn an Kaycees und zeigte ihr damit meine Zuneigung, die ich sonst niemanden gegeben hatte. Sie war eine Ausnahme, auch wenn sie das nicht verstand.
»Ich liebe dich, Kay. Das musst du mir glauben! Ich weiß, dass vieles zwischen uns steht, aber ich werde dieses Hindernis aus dem Weg räumen. Ich werde um dich kämpfen, Kay. Ohne dich macht mein Leben keinen Sinn. Und wenn du mir schon nicht glauben kannst, dass die Sache mit Charlie ein verdammter Fehler war, dann glaube zumindest daran, dass ich eigentlich nicht der Typ bin, der um eine Frau kämpft. Jedenfalls nicht, bis du in mein Leben getreten bist.«
Ihre Augen wirkten noch ein wenig rot und geschwollen von ihrem Gefühlsausbruch vor wenigen Minuten, aber dennoch war sie die schönste Frau, die ich je gesehen hatte. Das wäre sie selbst mit einem Kartoffelsack als Kleid und Dreck im Gesicht.
»Lass uns jetzt nicht darüber reden.« Damit senkte sie den Blick.
Ich würde ihr noch beweisen, was sie mir bedeutete. Denn sein Herz vergab ein Mann wie ich nur einmal im Leben. Das zwischen uns war etwas Einzigartiges. Und daran würde sich auch nie was ändern.
Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Lippen, ehe ich erneut auf die Uhr sah. Es war fast eine Stunde vergangen, seit wir im Club angekommen waren und in nicht mal einer weiteren Stunde erwartete mich der Kampf mit Jason. Fuck. Ich musste mich noch aufwärmen und 30 Minuten dorthin fahren.
»Kay, ich habe gleich einen Kampf und muss los. Entweder, du kommst mit oder du bleibst hier. Was ist dir lieber?«
Sie sah wieder auf und sagte:
»Ich begleite dich.« Angst zeichnete ihre Gesichtszüge.
Ich hatte es mir beinahe schon gedacht. Auch wenn es jetzt in ihrer Verfassung nicht das Beste für sie war, so konnte ich wenigstens in ihrer Nähe sein. Immerhin wusste ich nicht, ob mein Rivale noch mehr Leute auf sie angesetzt hatte. Oder noch mehr ansetzen würde, wenn er von dem Scheitern seiner Mission erfuhr.
Aber ich würde Jason gleich fertigmachen und dann müsste er endlich sein dummes Schandmaul halten – und wenn nicht, würde ich ihn im nächsten Kampf töten.
Versehentlich, versteht sich.
Den würde eh niemand vermissen. Dann wäre die Welt von einem weiteren Widerling befreit. Jason war genauso ein hoffnungsloser Fall wie mein Dad. Diesen Menschen konnte man einfach nicht mehr helfen. Egal, was man versuchte, sie waren durch und durch mit einer schwarzen Seele behaftet.
Ich würde Kay die Zeit während des Kampfes und während meines
Aufwärmens in der Obhut von Aiden lassen. Dem konnte ich wenigstens vertrauen.
Wir fuhren zusammen zu dem verlassenen U-Bahnhof, wo auch die letzten Kämpfe stattgefunden hatten. Dort würden wir Aiden treffen. Ich hatte bereits mit ihm abgesprochen, dass er auf Kay aufpassen würde.
Zugegeben, ein bisschen nervös war ich inzwischen schon, aber ich konnte eben auch nicht wissen, mit welchem aufputschenden Drogen-Cocktail mir Jason dieses Mal gegenübertreten würde. Letztes Mal hatte er sich Koks reingezogen und damit war er schon ein ganz anderer Gegner als im Normalfall. Jason würde alles daransetzen, zu gewinnen. Andernfalls hätte er eine Revanche niemals verlangt. Und dieser Kerl spielte definitiv mit gezinkten Karten.
Wir kamen auf dem Parkplatz an, ich stellte den Mercedes ab und stieg gemeinsam mit Kaycee aus. Am Eingang des Bahnhofes stand Aiden und erwartete uns schon. Auch er sah ziemlich nervös aus, was mich ein wenig wunderte, denn er war sonst ein sehr gefasster Typ, den nichts so leicht aus der Ruhe brachte.
»Was ist los, Aiden? Du wirkst angespannt«, sagte ich in einem ruhigen Ton zu ihm. Aber ich wirkte dennoch so bestimmend, dass er sofort antwortete.
»Jason sieht nicht normal aus. Ich würde schätzen, dass es dieses Mal eine neue Mischung aus Drogen ist, die er intus hat. Pass einfach auf dich auf, James. Er wirkt heute wie besessen.«
Das hatte ich mir bereits gedacht. Nur das Kokain allein hatte ihm
letztes Mal nicht gereicht. Wer weiß ob, er sich jetzt nicht einen Speedball oder ähnlich kranken Scheiß reingeworfen hatte.
Ich ging einen Schritt auf Aiden zu und flüsterte in sein Ohr: »Wenn mir etwas passieren sollte, pass auf Kay auf. Das ist mein letzter Wunsch an dich als meinen besten Freund …«
Er schluckte sichtlich und nickte mir zu. Ich wusste, dass er mir diese Bitte erfüllen würde.
Dann drehte ich mich um, griff nach Kaycees Hand und ging in den schäbigen Bahnhof, der seine besten Zeiten schon längst hinter sich hatte.
Es stank hier bis zum Himmel, modrig und alt. Die Wände wurden immer grüner, die Luft immer stickiger und feuchter, jedes Mal, wenn ich hier war.
Stimmen hallten durch den Bahnhof, den Geruch von Schweiß konnte ich schon hier oben wahrnehmen. Die Halle unten war nur durch die aufgestellten Strahler beleuchtet sowie durch die Taschenlampen der Zuschauer, die sich schon freuten, ihre dummen Wetten abzuschließen. Diese Menschen waren alle so gierig nach Geld, dass es ihnen auch egal war, wenn hier Leute starben, und das war bei Undergroundfights nicht unbedingt selten. Gerade bei Bare-Knuckle-Kämpfen
war alles erlaubt. Es störte auch keinen, wenn man vollgepumpt mit Drogen herkam, denn hier im Untergrund galten andere Regeln. Der Stärkere gewann und die Schwachen gingen elendig unter. Wie Ratten in der Gosse, die nichts mehr zu fressen fanden. Alle, die mich in diesem Moment die Halle betreten sahen, verstummten und blickten mich respektvoll an.
Genau das war der Grund, warum mich mein Vater zu diesen
Kämpfen geschickt und natürlich bis zum Verrecken trainiert hatte. Denn ich hatte den Titel ‚The King‘ mit viel Blut und Schweiß erkämpft. Nicht alles konnte man sich mit Geld kaufen. Anerkennung in diesen Kreisen musste man sich erarbeiten.
Die Menschen sprangen regelrecht aus dem Weg, den ich mir bahnte, und keiner dieser armseligen Wichte traute sich, mir direkt in die Augen zu sehen.
Sie hatten Angst.
Angst vor meiner Reaktion. Auf die meisten wirkte ich wie ein stiller Killer. Niemandem zeigte ich eine Reaktion und mein Blick war immer auf das Ziel fokussiert. Meine Größe, Muskeln und die Tattoos taten ihr Übriges.
Tja, aber niemand kannte mich, denn ich hatte mich, zumindest meistens, im Griff. Alles reine Selbstbeherrschung.
Diese war ein weiteres Element, das ich in den Jahren während des Trainings gelernt hatte.
Als wir zu einem der hinteren Räume gingen, die als Umkleiden genutzt wurden, sah ich Jason heute zum ersten Mal.
Und ja, er hatte sich mal wieder ganz sicher etwas eingeschmissen, so wie es schien. Seine Augen waren rot und blutunterlaufen. Als er mich anblickte, sah ich den Tod in ihnen. Er hatte wahrscheinlich zu viel von allem genommen und wenn ich ihn jetzt fertigmachte, konnte ich damit rechnen, dass ich ihn sofort in den Himmel beförderte.
Nein, Moment, solche Menschen wie er kamen in die Hölle.
Für sie war kein Platz bei den Guten.
Jason zitterte regelrecht. Er hatte viel aufgestaute Wut in sich, das
erkannte ich auf hundert Meter Entfernung.
Ich ging, ohne ein Wort zu verlieren, zu einer der Bänke, zog meine Sachen bis auf die kurze Hose aus, die ich schon drunter hatte, und wärmte meine Muskeln langsam auf. Dank meines täglichen Trainings war ich noch immer top in Form. Niemand durfte denken, dass ich nachließ.
Charlie betrat den Raum und als sie Kaycee sah, wurde sie ganz rot im Gesicht. Verfluchte Scheiße, ich hatte nicht daran gedacht, dass sie auch hier sein könnte, sondern nur daran, dass ich Kay wieder als meine Frau zeigen würde, damit ich nicht jeden Tag Angst um sie haben musste. Denn durch den jahrelang erarbeiteten Respekt vor mir würde sie niemand anfassen. Außer solche Idioten wie Jason, verstand sich. Doch diese waren zum Glück eher selten.
Charlie und ihr Bruder beredeten etwas und ich sah den puren Hass in ihren Augen blitzen. In seinen war nur die klirrende Kälte. Jason war nicht mehr bei sich, sein Körper war lediglich noch eine Hülle des Mannes, der er einst gewesen war.
Der Typ, der als Schiedsrichter den Fight bewertete, rief aus, wer heute antreten würde. Ich blendete alle Stimmen aus und sah noch ein letztes Mal in die smaragdgrünen Augen von Kay. Sie waren voller Angst, denn auch sie musste erkannt haben, dass mit J etwas nicht stimmte. Kaum zu glauben, dass er und ich als Kinder die besten Freunde gewesen waren. Wir hatten alles zusammen gemacht, aber die Gier und Macht meines Vaters hatten uns auseinandergetrieben. Plötzlich gab es nur noch Konkurrenzkämpfe. Seit diesem Tag war er mein größter Feind.
Das mag überspitzt klingen. Wie aus einem Film.
Doch das hier war leider keiner.
Es war pure Realität.
Ich machte mich auf den Weg in den Ring, der wie sonst auch aus den Massen von Menschen bestand, die ihn formten, und stellte mich in die Mitte. Jason folgte mir und hatte so eine furchterregende und wilde Ausstrahlung, dass die Leute sich bereits unsichere Blicke zuwarfen.
»Heute tritt abermals unser unangefochtener König der Fights an: James ›The King‹ Torres,
und zwar gegen seinen Herausforderer Jason ›The Dying‹
Lee! Die beiden treten BARE KNUCKLE an!«
Die Meute grölte jetzt nun doch und feuerte uns an. Schnell schlossen sie ihre Wetten ab und beobachteten uns eingehend. Viele, vielleicht sogar fast alle, setzten für gewöhnlich auf mich, denn ich hatte noch nie einen verdammten Kampf verloren. Doch heute würde es anders sein, denn sie alle konnten den Tod in Jasons Augen sehen. Dass er bereit war, über Leichen zu gehen. Und, dass er sich bis zum Anschlag gedopt hatte. Aber für mich gab es keine Zeit für Zweifel.
Ich musste es schaffen.
Für Kaycee.
Für uns.
Für unsere Zukunft.