Kapitel 19
Es war dunkel, feucht und stank. Ich saß gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl und konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Wahrscheinlich saß ich schon Stunden hier, aber ich hatte mein Zeitgefühl verloren. Drei Männer waren in mein Haus eingebrochen und hatten mich überrumpelt. Ich hatte keine Chance gegen sie gehabt, konnte mich nicht im Geringsten gegen ihren Überfall wehren. Sie waren zu dritt und ich allein. Selbst Casper konnte mir nicht helfen, denn als er auf sie zugesprungen war und mich hatte beschützen wollen, hatten sie ihn mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt. Der arme Kerl. Sein schreckliches Jaulen klang jetzt noch in meinen Ohren. Ich machte mir große Sorgen um ihn …
Was wollten diese Männer von mir? Und was würde mit mir passieren? Steckte Jason wieder dahinter? Aber er war doch tot!
Im gleichen Moment, in dem ich diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, öffnete sich die Tür und sie kamen zurück. Sie schalteten das Licht ein, welches nur aus einer mickrigen Glühbirne bestand, die von der Decke baumelte und flackernd anging.
Der eine Typ ging um mich herum und verharrte hinter mir. Er streichelte meine Haut am Nacken und spielte an meinen Haaren. Ein Schauer lief mir die Wirbelsäule hinab, Ekel überkam mich und mir stieg Magensäure die Speiseröhre hinauf. Der Kerl beugte sich so dicht hinter mich, dass ich seinen Atem an meinem Ohr spüren konnte, dann leckte er mir mit seiner ekligen, schleimigen Zunge den Hals entlang. Mir war so übel, dass ich gleich kotzen musste, aber wegen des Knebels in meinem Mund versuchte ich mit aller Kraft, das Erbrechen zurückzuhalten. Ich atmete nur noch flach, damit ich diesen widerwärtigen Geruch nicht in der Nase hatte. Eine Träne der Furcht vor dem, was sie vorhatten, rann meine Wange hinab.
»Schau mal, Owen, unser Blümchen hier ekelt sich. Meinst du, dieses Gezucke bekommen wir ihr ausgetrieben? Ich hasse solche Weiber, die sich nicht zu benehmen wissen«, sagte der Typ hinter mir.
»Ach was, Samuel. Ich mag es genau so am liebsten, wenn sich sie wehren, schreien und einpissen vor Angst.«
Ich riss meine Augen auf und mein Herz blieb stehen. Der dritte Typ lachte nur dreckig. Alles in mir zog sich zusammen.
Ich dachte schon, es könnte nicht schlimmer werden, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Der erste Tag war widerlich. Sie setzten sich zu mir, aßen und zwangen mich, ihre Reste vom Boden zu essen. Doch nicht, ohne dass Samuel vorher draufgepisst hatte. Immer und immer wieder würgte ich, doch aus Angst vor den Konsequenzen tat ich, was sie sagten. Sie ließen mich nicht auf Toilette und ich hatte das Gefühl, dass meine Blase gleich platzen würde. Nach dem Essen gestern hatten sie mich wieder festgebunden. Meine Arme schmerzten und mein Kiefer drückte durch den Knebel. Ich zitterte vor Kälte und Angst. Am zweiten Tag zogen sie mir mit einer Zange einige Fingernägel heraus. Eine langsame, grausame Tortur, die mich neue Sphären von Leid lehrte. Am liebsten wäre ich in Ohnmacht gefallen, doch ich blieb wach. Stattdessen nässte ich mich aus Angst und Schmerz selbst ein. Sie alle drei lachten mich aus und erniedrigten mich weiter. Das Blut lief an meinen Fingerspitzen hinab und ich sah einige Momente lang nur Sterne.
Dann banden sie mich los und vergewaltigten mich das erste Mal. Es war grausam, schmerzhaft und widerlich. Sie stießen immer wieder in mich, bis ich letztendlich doch bewusstlos wurde.
Ab dem dritten Tag ließen sie mich in einen Eimer pinkeln. Samuel sagte, das sei die Belohnung, weil ich so brav war. Dann hielt er mir seinen widerlichen Schwanz vor die Nase und als ich ihn nicht sofort in den Mund nahm, schlugen sie alle drei hart auf mich ein, bis ich grün und blau und mein ganzer Körper angeschwollen war. Völlig wehrlos und ausgeliefert, immerzu gefesselt und bewacht, gab es keinen Ausweg für mich. Ich war in einer Hölle gefangen, von der ich nicht wusste, wieso ich in sie geraten war.
Owen kam einmal am Tag und stellte mir den Eimer hin, daran konnte ich in etwa erkennen, dass es der fünfte Tag sein musste. Der dritte im Bunde, Paul, gab mir ab und zu den Rest seines Essens. Ich hatte das Gefühl, dass er von den dreien der Netteste war. Er pinkelte mein Essen wenigstens nicht an. Owen und Samuel waren da anders. Jedes Mal, wenn ich vor Owen in den Eimer pinkelte, holte er seinen Schwanz aus der Hose. Es war sowas von entwürdigend, vor fremden Männern mein Geschäft in einen verdammten Eimer zu erledigen, aber irgendwann konnte ich dieses Bedürfnis nicht mehr einhalten und musste da durch. Es war besser, als sich noch mal einzunässen.
Dabei merkte ich genau, wie sehr diese Männer meine Schutzlosigkeit erregte und anmachte. Einfach widerwärtig. Ich fühlte mich beschmutzt und eklig aber das, was sie mir auf diese Weise zumuteten, würde wahrscheinlich bald mein geringstes Problem sein.
Diese Männer würden mich körperlich und seelisch fertigmachen. Sie redeten zwar kaum mit mir, aber ich war nicht dumm und manchmal hörte ich ihre Gespräche vor der Tür. Hiernach, selbst wenn ich jemals wieder freikam, würde ich nie mehr so sein wie vorher. Sie würden Kaycee mit allem, was sie war, töten, ohne mir das Leben zu nehmen.
Es war nach wie vor stockdunkel in diesem Verlies und ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, wo ich mich befand. Möglicherweise war es eine Art Keller oder Lagerraum?
Selbst meine anfängliche Angst wich nach und nach einer gewissen Resignation. Ich konnte nicht das Geringste an meiner Lage ändern. Jeden Tag, gefühlt sogar jede Minute, hatte ich einen Weg gesucht, wie ich hier rauskommen konnte, aber es war unmöglich. Mein Gefängnis besaß kein Fenster. Die einzige Tür war die, die sie immer nutzten, und ich wusste inzwischen, dass es ein angrenzender Raum sein musste. Denn ich hörte ihre Stimmen, nie blieb ich von ihnen verschont.
Mir blieb nichts anderes übrig, als alles über mich ergehen zu lassen, mich zu ergeben und zu hoffen, dass die Qualen dann schneller endeten. Ich hatte bereits festgestellt, dass es deutlich schlimmer für mich wurde, wenn ich mich wehrte. Es war genau das, was sie wollten. Also biss ich meine Zähne zusammen und ertrug das Elend. Die Schmerzen waren dann sicher erträglicher.
Alles, was ich noch besaß, war die Hoffnung, irgendwann lebend hier herauszukommen. Dass jemand nach mir suchte und mir zu Hilfe kommen würde. Denn wenn nicht, dann war mir ein grausamer Tod gewiss.