Wir machten weiter – ein Dorf pro Tag. Nur stimmten das Bild der Wirklichkeit, das ich in meiner Erinnerung mit mir herumtrug, und die Landschaft, durch die ich mich bewegte, irgendwie nicht überein.
Anfangs betrat ich die Eisenwarenhandlungen an D.s Seite, mein Körper erwies sich jetzt aber als zu groß, um erneut den Platz der früher von ihm dargestellten Figur einnehmen zu können. Dass meine Arme und Beine im Lauf der vergangenen Jahre mehrere Zentimeter länger geworden waren, machte mich für die Verkäufer unsichtbar.
Ich verwünschte den Großen Zimmermann. Er, der dafür sorgte, dass Zwerge und Ponys ein Leben lang klein blieben, hätte dasselbe auch in meinem Fall bewirken können. Hatte er aber nicht, was meine gesamten Pläne über den Haufen warf.
Jetzt hieß es erst einmal nachdenken. Weshalb ich beschloss, D. vorläufig nicht weiter in die Läden zu begleiten, sondern draußen auf ihn zu warten.
Als ich ihn bat, mir den aktuellen Kramp-Katalog auszuhändigen, damit ich mich auf den neuesten Stand bringen könne, erwiderte er, die Firma drucke keine Kataloge mehr. Das Wenige, was er verkaufe, präsentiere er aus dem Gedächtnis. So drückte er sich jedenfalls aus.
Da begriff ich, dass die Lage ernster war, als ich angenommen hatte, und entschied mich, unsere gemeinsame Reise lieber zu beenden, bevor sich unter mir der Boden auftat.
Manche meiner Erinnerungen hatten sich noch nicht mit der neuen Wirklichkeit vermischt, und um sie zu retten, verabschiedete ich mich von D., indem ich ihm diesmal nicht nur auf den Rücken klopfte, sondern ihn auch umarmte und ihm einen Kuss gab.
Eine Woche und etwas Geld hatte ich noch, also rief ich S. an.