Kapitel 8: Ich will dich. Mit allem, was du bist.
E s gibt nichts Schöneres, als neben dir einzuschlafen und, so wie jetzt, neben dir aufzuwachen. Deinen Fliedergeruch einzuatmen und dich in meinen Armen zu halten, bringt mich noch um, Jenny.
Du drehst dich auf den Bauch und ich ziehe langsam die Decke von deinem nackten Körper, um die vielen Schnitte auf deiner Haut zu betrachten, die ich dir zugefügt habe. Wenn du nur wüsstest, wie schön dieser Anblick ist, und dass ich mich dabei daran zurückerinnere, wie dir das Blut über deine hellgebräunte Haut geflossen und durch den Raum in kleine Tröpfchen gespritzt ist, würdest du verstehen, warum ich dich solange betrachte. Oder auch nicht. Vielleicht würdest du mich für krank halten, weil mein Schwanz sich gerade bei dieser Erinnerung regt und ich genau deswegen mehr davon will. Du wirst jedoch nie erfahren, wie sehr ich dein Blut wirklich fließen sehen möchte.
Ich werde durch das Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken gerissen und weil ich dich liegenlassen möchte, stehe ich auf. Adam steht da und sieht sich im Flur um.
»Was ist?«
»Du musst runterkommen.« Was ich muss, hat er nicht zu entscheiden. Deswegen hebe ich die Braue und verschränke demonstrativ die Arme vor der Brust. Noch immer bin ich mir sicher, dass du Adam nur zwischen uns gebracht hast, um die Eifersucht in mir zu nähren und mich zu quälen. Trotzdem hat sich dadurch einiges verändert und zum ersten Mal traue ich meinem Freund nicht mehr über den Weg.
»D, du hast Besuch bekommen.«
Von wem bitte? Als ich mich nicht in Bewegung setze, kommt Adam näher und flüstert vorwurfsvoll: »Sahra, du Depp!«
Fuck! Das kann ich sicher nicht gebrauchen.
Ich nicke Adam zu und schließe ungewollt laut die Tür, was dich aufweckt.
»Was ist los?«, fragst du und richtest dich verschlafen auf.
»Nichts. Ich werde kurz gebraucht.« Ich schnappe mir meine Hose, ziehe sie an und kurz darauf mein Hemd. Du willst ebenfalls aufstehen, aber ich halte dich auf, drücke dich aufs Bett zurück und küsse deine Stirn.
»Warte hier. Ich bin gleich wieder da.« Neben dir setze ich mich aufs Bett, um mir zügig die Schuhe anzuziehen.
»Verschweigst du mir wieder etwas?«
»Nein.«
»Dean, du weißt jetzt alles über mich, also kotz dich aus.« Über die Schulter hinweg sehe ich dich bei deinen krächzenden Worten an und erkenne die vielen Fragen in deinen Augen. Also stehe ich auf, lächle dich an und beuge mich zu dir vor, damit ich dir einen zarten Kuss auf die Lippen hauchen kann.
»Bleib einfach hier.« Daraufhin verschwinde ich aus deinem Zimmer, während ich die Knöpfe an meinem Hemd schließe.
Du bist manchmal so berechenbar. Denn ich weiß, dass ich nicht viel Zeit habe, bis du aufstehst und angezogen nach mir siehst.
Dann habe ich sicher ein richtiges Problem.