Am Mittwochmorgen ist Mia endlich wieder im Büro, und sie empfängt mich so herzlich, als hätte es Renner und sein leidiges Interview nie gegeben. Erleichtert schließe ich meine neu gewonnene Freundin in die Arme, als sie aufspringt, um mich ebenfalls überschwänglich zu begrüßen.
»Lou! Schön, dich zu sehen! Tut mir leid, dass ich so lange nicht hier war, aber bei mir war ’ne Menge los, zum Beispiel musste ich die Party für heute Abend vorbereiten, die wird der Knaller, ich sag’s dir!«
»Cool, ich freu mich schon. Soll ich vielleicht etwas mitbringen?«
Mia winkt ab. »Nein, nein, es ist für alles gesorgt. Komm einfach vorbei und hab Spaß. Ich kann’s kaum erwarten, dich meinen Freunden vorstellen, sie werden dich lieben!«
Den ganzen Tag warte ich darauf, dass Mia mich nach Renner fragt, doch dieses Gespräch bleibt aus. Sogar als Zafrina im Teammeeting erwähnt, dass ich ab morgen für die nächsten zwei Wochen Urlaub haben werde, fragt sie nicht nach. Einerseits bin ich erleichtert, dass wir nicht wieder über Renner reden müssen, andererseits würde ich das Thema gern ein für alle Mal abhaken, anstatt es weiter totzuschweigen.
Als ich am frühen Abend nach Hause fahre, bin ich nervös. Ich habe keine Ahnung, was mich auf Mias Party erwartet, und ich könnte mir Besseres vorstellen, als für alle die Neue zu sein, die mit neugierigen Blicken gemustert wird und die man mit Fragen über ihr altes Leben in New York löchert. Plötzlich kommen mir Zweifel, ob ich wirklich hingehen sollte, doch es wäre schade, diese Chance, neue Leute kennenzulernen, verstreichen zu lassen. Also dusche ich, drehe meine langen Haare zu lockeren Beach Waves und schminke mich mit leichtem Make-up. Vor meinem Kleiderschrank verbringe ich eine halbe Ewigkeit, denn ich möchte nicht overdressed sein und auch nicht zu auffällige Farben tragen – schließlich entscheide ich mich für eine enge schwarze Jeans und einen blaugrauen Oversize-Pullover, in dem ich mich einigermaßen gut verstecken kann. Anschließend schlüpfe ich in meine Boots, werfe mir meinen Mantel über und packe einen mit Walen bedruckten Jutebeutel mit meinen wichtigsten Sachen, dann verlasse ich meine Wohnung.
Es ist bereits dunkel, und in der Ferne heulen die Sirenen, als ich mich den kurzen Fußweg zu Mias Wohnung in Queen Anne mache. Schneller als gedacht erreiche ich die Nummer 308 in der gepflegten Lee Street. Wie ich bewohnt Mia ein Apartment im dritten Stock unter dem Dach, dessen Fenster hell erleuchtet sind. Mit klopfendem Herzen steige ich die Stufen des kleinen Mehrfamilienhauses hinauf und drücke die Klingel mit der Aufschrift Irwin. Nur wenige Sekunden später ertönt ein leises Summen und die Tür lässt sich aufdrücken.
Mia erwartet mich in der offenen Wohnungstür, als ich kurze Zeit später ein wenig außer Atem oben ankomme. Heute trägt sie ein bonbonrosafarbenes Kleid, und ihre dunklen Haare fallen ihr ebenfalls in leichten Wellen bis zum Kinn. Sie sieht toll aus.
»Lou! Da bist du ja.« Mia schließt mich herzlich in die Arme. »Gut siehst du aus. Komm rein.« Sie zieht mich in ihre Wohnung, in der es unverkennbar nach einem wilden Mix aller möglichen Yankee-Candles riecht, die Target jemals verkauft hat. Aus dem hinteren Teil des Apartments dringt Musik, Lachen und Gesprächsfetzen der Gäste an mein Ohr.
»Bin ich zu spät?«, frage ich.
Mia winkt ab. »Quatsch, nein. Die anderen haben mir nur bei den letzten Vorbereitungen geholfen. Na komm, ich stelle sie dir vor.« Sie nimmt mich bei der Hand und zieht mich durch den Flur in ein überraschend geräumiges, mit bunten Luftballons geschmücktes Wohnzimmer, in dem sich bereits eine Handvoll Leute versammelt haben. Ich zähle fünf und atme angesichts der kleinen Runde sogleich erleichtert aus.
»Hey, Leute, das hier ist Lou, meine Kollegin aus der Redaktion. Sie ist neu in der Stadt, also seid nett zu ihr.«
Schüchtern hebe ich die Hand, um Mias Freunden zuzuwinken, als sie mich fröhlich begrüßen.
»Hi, schön, dich kennenzulernen.« Der Erste, der auf mich zukommt, ist ein hochgewachsener junger Mann mit Afro und ziemlich breiten Schultern. Er sieht aus, als wäre er zum Baseballspielen geboren. »Ich bin Deacon, nenn mich ruhig Deek, das tun alle.«
»Hey, Deek. Ich bin Louise, nenn mich gern Lou.« Ich schüttele die Hand, die er mir hinhält, und erwidere sein warmes Lächeln.
»Willkommen in Seattle, Lou.«
»Danke.«
Als Nächstes schiebt sich eine rothaarige Frau mit blasser Haut, grünen Augen und einer Menge Sommersprossen im Gesicht zu mir durch. »Ich bin Victoria, aber Vic ist mir lieber, hi.«
»Hey, Vic. Ist mir eine Freude.«
Wir schütteln uns ebenfalls die Hände, und Vic zupft am Ärmel des Mannes, der neben ihr steht, ein großer Typ mit schwarzen Haaren, schwarzer Kleidung und tätowiertem Arm. »Und das hier ist Austin, mein Freund. Er ist auch so was wie ein Journalist, daher habt ihr zwei bestimmt eine Menge Gesprächsstoff.« Sie grinst, als Austin sofort eine zaghafte Röte ins Gesicht kriecht.
»Ich bin kein … egal. Hi, Lou. Schön, dass du da bist.«
»Hey, Austin.« Mann, ich habe lange nicht mehr so viele Hände auf einmal geschüttelt.
Bevor ich dazu komme, das Gespräch mit den dreien irgendwie in Gang zu halten, kommt Mia zu uns und drückt mir ein bauchiges Glas mit undefinierbarer pinker Flüssigkeit in die Hand.
»Hab ich selbst gemixt«, erklärt sie stolz.
»Was für Alkohol ist da drin?«, frage ich, wobei ich mich bemühe, nicht allzu skeptisch zu klingen. Mia grinst.
»Oh, nur ein bisschen Gin.«
»Und ein großzügiger Schuss Wodka«, murmelt Vic so leise an meinem Ohr, dass nur ich es hören kann, und bringt mich damit zum Lachen.
Wenig später stellt Vic mir noch Grace und Jackie vor, zwei ehemalige Verbindungsschwestern von Mia und ihr, sowie Rami, ein Studienfreund von Deek, der aus Mumbai kommt und gerade sein Auslandssemester an der University of Washington macht. Wie ich erfahre, ist Deek Danais kleiner Bruder, Mias und Vics beste Freundin, für die diese Party heute Abend veranstaltet wird. Denn sie und ihre Partnerin Tara, die wiederum Austins beste Freundin ist, kommen nach langer Zeit aus LA zurück. Nach diesen Erklärungen schwirrt mir der Kopf, aber langsam blicke ich durch, wer mit wem in welcher Beziehung steht. Zumindest glaube ich das.
»Was haben Danai und Tara denn in LA gemacht?«, frage ich interessiert in die Runde, nachdem ich die Hälfte von Mias erstaunlich gutem Cocktail geleert habe. Endlich fällt die Anspannung von mir ab.
»Sie haben dort ein Album aufgenommen.« Mias Tonfall klingt so beiläufig, als wäre das etwas völlig Alltägliches. Anscheinend ist das für sie nichts Besonderes, für mich jedoch schon. Ich hebe die Brauen.
»Ein Album? Sie machen Musik? So richtig professionell?«
Austin, der neben mir steht, nickt. »Die zwei haben letztes Jahr einen Musikcontest von der Uni gewonnen und dadurch einen Plattenvertrag bei einem großen Label in LA unterschreiben dürfen. Seitdem sind sie als Singer-Songwriter-Duo unterwegs.«
»Wow. Das ist echt beeindruckend.«
»Ja, unser Freundeskreis ist tatsächlich ganz schön künstlerisch unterwegs«, bemerkt Mia. »Unser Austin hier zum Beispiel ist Youtuber.«
Wieder wird er rot und nimmt rasch einen Schluck aus seiner Bierflasche, wie um seine Unsicherheit zu überspielen.
»Stimmt das?«, frage ich ihn dennoch, denn ebenso wie waschechte Musikerinnen läuft einem auch ein Youtuber nicht alle Tage über den Weg. »Kannst du denn davon leben?«
Er zieht die Schultern hoch. »Ja, ganz gut sogar, aber das ist keine große Sache.«
»Keine große Sache?« Seine Freundin schnaubt entrüstet und wendet sich kopfschüttelnd an mich. »Er ist mal wieder viel zu bescheiden. Sein Kanal ist riesig, eins seiner Formate wurde von MTV aufgekauft und er ist bald im Fernsehen zu sehen. Mit seiner eigenen Sendung.«
Austin lacht, als Vic ihn in die Seite knufft. »Hör auf, mit mir anzugeben, Arielle.«
»Ich gebe nicht mit dir an, ich bin nur stolz auf dich.«
Sein Blick wird weich und er beugt sich zu Vic hinab, um ihr einen Kuss auf den roten Scheitel zu setzen. Daher also der Spitzname Arielle. Passend.
»Das ist wirklich großartig, Austin.« Ich proste ihm mit meinem Glas zu und entlocke ihm so ein kleines Lächeln.
»Danke. Ich kann’s immer noch kaum fassen. Apropos TV. Mia hat uns erzählt, dein Dad ist David Archer, das ist ja krass. Wie ist das so, einen total berühmten Dad zu haben?«
Wie so oft rattere ich meine einstudierten Sätze herunter, dass es für mich nichts Besonderes ist, die Tochter meines Dads zu sein, und bin froh, dass Austin und Vic es schnell dabei belassen. Während wir auf das Eintreffen von Danai und ihrer Freundin warten, setzen wir uns zu dritt auf Mias dunkelblaues Samtsofa, während Mia und Deek gegen Grace und Jackie Beerpong auf dem Esstisch spielen. Rami steht daneben und feuert sie an.
»Was machst du denn beruflich, Vic?«, frage ich, um ein neues Thema zu beginnen, und stelle mein leeres Cocktailglas zur Seite.
»Ich bin Sozialarbeiterin beim Jugendamt. Letztes Jahr habe ich meinen Uniabschluss gemacht und wollte danach eigentlich zurück nach Vancouver, wo meine Mom lebt, aber dann habe ich den hier getroffen, also bin ich geblieben.« Sie lächelt verliebt zu Austin hinüber, und sofort wird mir warm ums Herz. Die zwei haben sich offenbar gesucht und gefunden.
»Wohnt ihr zusammen?«
Sie schüttelt den Kopf. »Austin wohnt noch bei seinem Dad, um ein wenig Geld zu sparen, und ich wohne mit Tara zusammen, Danais Freundin. Nur seit die beiden von der Musik leben, sind sie sowieso kaum noch in Seattle. Und du?«
»Ich wohne auch hier in Queen Anne, mein Dad hat mir hier eine Wohnung gemietet. Gerade bin ich noch dabei, mich in Seattle einzuleben.«
Vic nickt verständnisvoll. »Ich habe auch ein bisschen Zeit gebraucht, um mich hier zurechtzufinden. Durch die Schwesternschaft hatte ich zwar direkt Kontakte, aber allein hierherzukommen ist trotzdem beängstigend.« Sie lächelt. »Jetzt hast du ja Mia und uns. Wir sorgen schon dafür, dass du dich in Seattle wohlfühlst.«

* * *
Um kurz nach elf klingelt es an der Tür. Mia springt auf, bringt uns mit fuchtelnden Armbewegungen zum Schweigen und eilt hinaus auf den Flur. Während sie dort auf Danai und Tara wartet, schaltet Deek die Musik aus, bringt uns in einer Reihe vor der Couch in Position und verteilt pinke Partyhütchen mit Gummizug, die wir uns alle auf die Köpfe setzen.
»Hey, ihr zwei!« Mias Stimme tönt aus dem Flur. »Willkommen zurück, wie war der Flug?«
»Danke, aber mal ehrlich, Mia, wir sind todmüde. Wieso sollten wir unbedingt noch vorbeikommen?«, entgegnet eine fremde Stimme, und ich kann hören, wie jemand eine schwere Tasche oder einen Koffer abstellt.
»Der Flug hatte Verspätung, wir verhungern gleich und schlafen im Stehen ein«, meldet sich eine zweite Stimme zu Wort.
»Jaja, ich muss euch unbedingt was zeigen, also kommt rein.«
Schritte nähern sich uns, und als Mia mit zwei Frauen durch die Tür kommt, rufen wir laut »Überraschung!« und applaudieren.
Danai, eine hochgewachsene Schönheit mit langen Braids, macht große Augen und sieht völlig verdattert von ihren Freundinnen und Freunden zu Tara, deren blaue Haarpracht in einem hohen Dutt auf ihrem Kopf sitzt und völlig durcheinandergeraten ist. Beide tragen weite Pullover und Jogginghosen, sie sehen müde aus, doch die Überraschung ist Mia und den anderen augenscheinlich gelungen.
»Wir dachten, wir schmeißen euch eine kleine Willkommensparty!«, trällert Mia und fällt ihren Freundinnen um den Hals, während Grace die Musik wieder einschaltet. Ich halte mich im Hintergrund und sehe zu, wie sich alle herzlich begrüßen. Deek stürmt auf seine Schwester zu, drückt sie an sich und wirbelt sie lachend durch die Luft.
»Ihr seid die Besten!« Danai küsst Deek auf beide Wangen und fällt dann Vic in die Arme, während Tara Austin umarmt und ihm immer wieder versichert, wie sehr sie ihn vermisst habe. Plötzlich fühle ich mich einsam und würde so ziemlich alles dafür geben, Lien, Pete und Amy jetzt bei mir zu haben. Wenn auch nur für ein paar Minuten.
»Hey, geht’s dir gut?« Deek erscheint neben mir und drückt mir ein kaltes Bier in die Hand. »Du siehst traurig aus.«
»O nein, alles okay.« Ich versuche zu lächeln, doch es fühlt sich an wie eine Grimasse.
Deek hebt eine Augenbraue. »Es kann manchmal einsam sein, in eine neue Stadt zu ziehen«, sagt er. »Ich habe mein drittes Semester letztes Jahr in Mexiko verbracht, dort ging es mir ähnlich. Aber mach dir keine Sorgen, du gehörst jetzt zu unserer Clique, ab jetzt hast du immer jemanden von uns Chaoten um dich rum.« Er grinst mich an, und mit einem Mal sind die negativen Gedanken in meinem Kopf schon nicht mehr ganz so dunkel und kalt. Mias Freundinnen und Freunde sind toll, in ihrer Mitte fühle ich mich tatsächlich gut aufgehoben und gleich etwas weniger allein.
»Danke, das ist echt lieb von euch.« Ich berühre seinen Arm, um meiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Bevor er etwas erwidern kann, ruft Mia meinen Namen.
»Lou, komm her, ich möchte dich Danai und Tara vorstellen!«
»Entschuldige mich bitte einen Moment.« Ich schiebe mich an Deek vorbei und gehe auf Mia zu, die mit Danai und Tara am Esstisch steht und gerade beiden einen Cupcake in die Hand drückt.
»Lou, das sind meine Freundinnen Danai und Tara. Danai, Tara, das ist Lou, meine neue Arbeitskollegin bei der Emerald Post.«
»Hi.« Ich schüttele den beiden die Hände. »Willkommen zurück in Seattle.«
»Oh, danke.« Tara schneidet eine alberne Grimasse. »Je öfter wir nach LA fliegen, desto fremder wird uns die Stadt hier. Wir müssen erst mal wieder ankommen, schätze ich. Du kommst aus New York, oder? Und dein Dad ist –«
»David Archer, ja.« Das hat sich heute Abend anscheinend schnell rumgesprochen.
Danai macht große Augen. »Ist ja unglaublich! Tara und ich haben nächsten Monat einen Auftritt in seiner Show, wir spielen The Price of Love, unsere Single-Auskopplung von unserem Debütalbum.«
»Das klingt ja super! Glückwunsch, Mia hat mir schon von eurer Musikkarriere erzählt, wirklich toll.« Ein Auftritt in der Tonight-Show meines Dads mit Topeinschaltquoten bedeutet tatsächlich, dass sie es geschafft haben. Die beiden strahlen und wechseln einen glühenden Blick.
»Danke, das ist lieb von dir. Wir haben es immer noch nicht realisiert.« Tara beißt von ihrem Cupcake ab. »Es ist wie ein Traum, aus dem ich manchmal fürchte, einfach aufzuwachen«, fügt sie kauend hinzu.
»Ja, das glaub ich gern.« Kurz denke ich an Renner, der diesen Trubel um seine Person im Gegensatz zu Danai und Tara nie gewollt hat. Stopp. Warum zum Teufel geistert jetzt Stephen Renner durch meinen Kopf?
Wenig später klingelt es erneut an der Tür, denn die Pizzen werden geliefert. Während wir essen, unterhalte ich mich weiter mit Vic und Austin, die wirklich nett sind. Im Laufe des Abends bemerke ich, dass Deek einige Male zu Mia hinübersieht, aber die beiden reden nur wenig miteinander. Bevor ich der Sache weiter auf den Grund gehen kann, setzt sich Mia zu uns und legt mir einen Arm um die Schulter.
»Also, Lou. Jetzt erzähl schon. Was macht die Sache mit Renner?«
Ich unterdrücke ein Seufzen. Jetzt will sie es wissen?
»Ich renoviere ab morgen eine Lagerhalle mit ihm.«
Es hat keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden, und erst recht nicht, Mia die Geschichte verheimlichen zu wollen, also rücke ich lieber gleich mit der Sprache raus.
Sie runzelt die Stirn. »Eine Halle? Wieso das denn?«
»Weil wir einen Deal haben. Ich renoviere mit ihm die Halle, in der er bald eine Selbsthilfegruppe für Veteranen leitet, und im Gegenzug bekomme ich mein Interview. Deshalb auch der Urlaub.«
Mia ist wie vom Donner gerührt. Ein paarmal öffnet sie den Mund, doch offenbar fehlen ihr die Worte, denn sie bringt keinen Ton heraus.
»Wie … wie hast du das denn geschafft?«, stößt sie dann mühsam hervor.
Ich zucke mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich schätze, ich habe ihn einfach so lange genervt, bis er eingeknickt ist. Ich habe ein paar Tage jeden Morgen in seinem Café gefrühstückt.«
»Und er hat dich nicht rausgeworfen?«
»Nur einmal.«
Mia seufzt. »Unglaublich. Der Typ ist wirklich schwer einzuschätzen. Na ja, ich wünsche dir jedenfalls viel Glück. Aber hey, gib jemandem die Adresse von dieser Halle, dann wissen wir, wo wir dich zuerst suchen müssen, wenn du vermisst wirst.«
Damit bringt sie mich zum Lachen, auch wenn die Aussicht, ab morgen mit Renner allein in einer Lagerhalle zu arbeiten, tatsächlich eine Gänsehaut über meine Arme schickt. Allerdings nicht aus Angst.
»Geht klar.«