Kapitel 17
Um kurz vor halb acht an diesem Donnerstagmorgen schaute Inge Krämer aus dem Fenster. Wie jeden Tag konnte man kaum davon sprechen, die Sonne sei aufgegangen. Es war besser damit beschrieben, wenn man sagte, es sei gerade hell genug geworden, um den Regen erkennen zu können. Dieser Regen unterstrich ihren seelischen Zustand. Von ihrem Sohn verlassen, vom Teufel nur allzu oft erfolgreich versucht und von grenzenlosen Hassgefühlen berauscht, war sie einer qualvollen Depression verfallen. Mehrmals am Tag konnte dieser verfluchte Vibrator ihr euphorische Wonnen bescheren, die jedoch nur temporärer Natur waren. Schon Sekunden nach dem Orgasmus wandelten sie sich zu schweren Schuldgefühlen. Es war nicht nur ihre Einsamkeit, die dafür verantwortlich war. Aufgrund der täglichen Nachrichten und den Neuigkeiten, die sie durch die Polizei erfuhr, war sie außerstande, jetzt noch wegzusehen. Sie musste akzeptieren, dass Ulrich all diese schrecklichen Dinge wirklich getan hatte. Und dennoch war der wahre Schuldige woanders zu suchen. Sie selbst machte sich Vorwürfe, nicht besser aufgepasst zu haben. Sie hätte ihn niemals ohne genauere Kenntnisse über sein Vorhaben ziehen lassen dürfen. Dadurch war er in die Fänge dieser Dreckschlampe geraten, dieser flatterhaften Verführerin, die ihn zu all dem veranlasst hatte. Und dann war die Hölle losgebrochen. Diese dumme Kuh hatte neben Ulrichs Leben auch das seiner Mutter zerstört. Und Inge hatte zu Gott gebetet, unter Tränen den Wunsch zum Firmament hinausgestoßen, diese dumme Ziege in die Finger zu bekommen. Doch Gott und der Himmel waren fern.
Inge hatte zum Frühstück etwas Speck angebraten und war gerade dabei, sich einen Tee vorzubereiten, als sie wieder einmal von fast unbeherrschbaren Lustgefühlen übermannt wurde. Die mit Zucker und Teebeutel ausgestattete Tasse in der Hand haltend, drehte sie sich vom Fenster weg und ging eher mechanisch ein paar Schritte in die Küche hinein. Sie ertappte sich dabei, dass der Weg ins Wohnzimmer schon fast zu einem Automatismus geworden war. Der Kunstpenis lag inzwischen standardmäßig auf dem Tisch, die Handtücher auf dem Sessel wurden nicht mehr ausgetauscht. Der Lustteufel hatte sie völlig unter seine Kontrolle gebracht.
Sie stellte die Tasse auf der Arbeitsplatte ab, fuhr sich mit einer Hand in den Ausschnitt ihres Morgenmantels und strich über ihre linke Brustwarze. Wollust überkam sie – bereits zum zweiten Mal an diesem Morgen. Lust und Gewissensbisse kämpften in ihr gegeneinander. Und die Lust siegte jedes Mal.
Als sie gerade den Knoten vor ihrem Bauch öffnen und sich das Textilstück vom Leib streifen wollte, hörte sie die Türklingel. Mit stockendem Atem versuchte sie, ihrer Geilheit Herr zu werden. Wer konnte das sein? Sie bewegte sich in den Korridor und griff mit leicht zitternden Fingern zum Hörer der Sprechanlage.
»Hallo?«, sagte sie nur.
»Frau Krämer?«, meldete sich eine junge weibliche Stimme. »Dürfte ich kurz reinkommen? Ich muss dringend mit Ihnen sprechen.«
Ohne nachzufragen, mit wem sie es zu tun hatte, drückte Inge den Türöffner. Sie hatte einen merkwürdigen Verdacht. Nur eine gute Minute später klopfte es an ihre Tür und sie öffnete sie zaghaft.
Das freche Gesicht, in das sie blickte, war ihr aus Zeitung und Fernsehen nur zu bekannt. In diesem Moment war ihr plötzlich klar, dass ihre Gebete und Wünsche doch noch erhört worden waren. Gott gab ihr eine letzte Chance. Und sie wollte sie ergreifen.
»Ich bin …«, setzte das Mädchen an.
»Ja, ich weiß, wer Sie sind«, unterbrach Inge und hoffte, dass ihre Hintergedanken keine hämische Note in ihr freundliches Lächeln brachten. »Kommen Sie rein!«
Sie machte Platz, sodass Helga Schmidt eintreten konnte. Unbemerkt schloss sie für alle Fälle die Tür hinter ihr ab, zog den Schlüssel heraus und verstaute ihn in einer Schublade des Dielentischchens. Dann führte sie ihren Gast in die Küche.
»Ich bin gerade dabei, Tee zu kochen«, meinte sie lapidar. »Möchten Sie auch einen?«
»Ja, gern«, bestätigte Helga.
Inge hatte bereits den Wasserkocher gefüllt und drückte auf den Knopf. Dann bereitete sie eine zweite Tasse vor. Ihre Hände zitterten. Obwohl eigentlich die Freude über das zu erwartende Ausleben ihrer Gewaltfantasien die Oberhand haben sollte, waren die Lustgefühle trotzdem an der Oberfläche geblieben. Zu sehr hatte sie sich im Vorfeld dort hineingesteigert und zu schnell und abrupt hatte sie umschalten
müssen.
Sofort drehte sie sich misstrauisch wieder zu dem Mädchen um, das inzwischen am Küchentisch Platz genommen hatte und dort in merkwürdiger Pose saß: Es hatte die Arme verschränkt, doch eine Hand unbemerkt in seiner schwarzen Kunstlederjacke verborgen. Gleichzeitig blickte es irgendwie nervös und verstohlen im Raum umher.
»Dann mal los«, forderte Inge Helga auf, während hinter ihr das Wasser zu kochen anfing. »Worüber wollen Sie mit mir sprechen?«
»Sie wissen, was passiert ist?«, fragte Helga, ohne ihr Gegenüber anzusehen.
»Ja, ich weiß, was passiert
ist«, antwortete Inge leicht verächtlich. »Wenn Sie es so nennen wollen. Da kam man in den letzten Tagen kaum dran vorbei.«
»Nein, ich meine, ob Sie wissen, was heute Nacht
passiert ist?«
»Offenbar wissen Sie mehr als ich. Aber Sie werden es mir sicherlich gleich erzählen, nicht wahr?«
Das Summen des Wasserkochers ließ sie herumfahren. In dem Moment, wo sie ihn von der Station nahm, hörte sie hinter sich das polternde Schrammen von Stuhlbeinen auf der Erde, was ihr verriet, dass das Mädchen ruckartig aufgestanden war.
»Ihr verdammter Dreckssohn hat meine Mutter umgebracht!«, ertönte gleichzeitig ein wütendes Gebrüll.
Inge hatte die Gefahr bereits bemerkt und wusste, dass Helga eine Waffe unter ihrer Jacke versteckt gehalten hatte. Ohne zu zögern, öffnete sie die Klappe des Kochers, drehte sich abrupt herum und stieß das Gerät nach vorn. Das kochende Wasser traf die Schlampe genau in ihre Visage. Ein zischendes Geräusch begleitete ihr sofort einsetzendes Kreischen. Etwas fiel zu Boden, als sie sich beide Hände vors Gesicht hielt, welches augenblicklich die starke Rötung eines lebendig gekochten Hummers annahm. Gleichzeitig lösten sich Hautfetzen von Nase, Wangen und Stirn. Mit einem ersten Gefühl der Genugtuung sah Inge auf ihre halb durchgekochte Feindin. Sie hatte Ulrich verdorben und wollte schlussendlich auch auf sie losgehen. Bei dem Gegenstand, der ihr aus der Hand gefallen war, handelte es sich um einen Teleskopschlagstock, eine Art Totschläger. Da musste sie schon eher aufstehen.
Erledigt war die dreckige Hure jedoch noch lange nicht, deshalb setzte Inge mit einem Hieb des leeren Wasserkochers nach, ließ ihn geradewegs von oben auf ihren Kopf niederkrachen. Helga stürzte zu
Boden, hielt sich Gesicht und Kopf, während sich ein blutiges Rinnsal einen Weg von der Schädeldecke über ihr recht angefressenes Gesicht bahnte. Doch sie war zäh, griff zu ihrer Waffe und bekam sie zu packen, während sie gleichzeitig nach vorn schnellte und dabei auf die Beine kam. Der ausgeführte Schlag erfolgte jedoch recht unkontrolliert, sodass er Inge nicht am Körper erwischte. Stattdessen sauste das vordere Ende knapp an ihrem Schlüsselbein vorbei und fuhr im Schulterbereich in den rechten Ärmel des Morgenmantels. Durch die Wucht wurde Inge mitgezogen, wobei der Knoten des Gürtels nachgab und sich öffnete. Als sie stolperte und in eine ungewollte Drehung geriet, riss ihr der im Ärmel befindliche Schlagstock das komplette Kleidungsstück vom Leib. Und während Inge ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen suchte, holte Helga bereits zum nächsten Schlag aus – wohl in der Hoffnung, dass die Erniedrigung durch die unplanmäßige Entkleidung eine Art Paralyse erzielt hatte.
Doch da war sie schief gewickelt. Inge hatte sich voll unter Kontrolle, ihr Hass auf dieses Miststück trieb sie vorwärts und ihre völlige Nacktheit ignorierte sie. Sie schaffte es, dem kommenden Schlag auszuweichen, packte Helga am Arm und nutzte den Schwung des verpatzten Hiebes, um sie geradewegs zur Küchenzeile zu ziehen, wo sie das Mädchen mit dem ohnehin schon lädierten Gesicht in die auf der Herdplatte befindliche Pfanne drückte, in der letzte Speckstücke vor sich hin brutzelten. Wieder ein zischendes Geräusch, gefolgt von einem Schrei, der fast an ein verzweifeltes Lachen erinnerte. Den Arm ihrer Gegnerin fest gepackt, nahm sie den Schlagstock an sich und schlug damit derb von hinten auf deren Körper ein, ohne den Kopf aus der Pfanne zu ziehen. Wilde Schläge auf Rücken, Arme und Hintern wechselten sich ab, während Inge wie eine Wildkatze fauchte.
»Du – wolltest – mich – ficken?«,
keifte sie im Takt der Schläge. »Jetzt – fick – ich – DICH!«
Endlich zog sie die Unglückliche von der Herdplatte weg. Schwarzer Speck klebte an deren rechter Wange, Fett fraß sich durch die letzten Hautschichten. Ihr oberes Augenlid war verschrumpelt und Teile ihrer Haare weggeschmort. Sie stürzte zu Boden und kauerte sich dort wimmernd zusammen, verlor aber nicht ihr Bewusstsein. Offenbar waren die Schmerzen wahrhaftig noch zu milde.
Einen Moment hielt Inge inne und sah auf das Mädchen hinab. Wie in Trance rieb sie den Schlagstock an ihrem eigenen Schambereich. Es kitzelte. Es tat gut. Sie gestand sich ein, dass ihr nackter Körper sonderbar reagiert hatte, als er vorhin an dem Leib des Mädchens gerieben hatte. Zusätzlich machte dessen Gejammer sie geil.
Da war er wieder, der erbarmungslose Dämon der Unzucht. Und er verlangte nach mehr. Inge bückte sich zu ihrem Opfer. Helga leistete keine Gegenwehr, als Inge ihr die Jacke auszog. Nur noch resigniertes Schluchzen war aus ihrem Munde zu hören, während ihr Körper unrhythmisch zuckte. Inge nutzte den Zustand, um sie ihrer Schuhe und der Hose zu entledigen. Bei ihrem dünnen Shirt ging sie weniger professionell vor – sie packte es an einem Ende und riss es ihr vom Leib. Bei ihrem BH und ihrem Slip ging sie ähnlich vor.
»Bitte … bitte nicht«, stammelte Helga.
Doch Inge befand sich bereits in anderen Bewusstseinszuständen. Eine völlig neue Form lustvoller Erwartung hatte Besitz von ihr ergriffen. Sie hörte förmlich den Dämon lachen, als sie die zierlichen Brüste des Mädchens berührte und sich eingestehen musste, dass sie sich gut anfühlten und sie erregten. Sie stellte sich die Frage, ob das, was gerade passierte, eine göttliche Belohnung für die Erledigung dieser Teufelin oder im Gegenteil als eine weitere Versuchung zu sehen war. Doch das Interesse an der Beantwortung dieser Frage war von einem unkontrollierbaren Trieb überlagert.
Breitbeinig setzte sich Inge auf das nun ebenfalls nackte Mädchen, wobei sie dessen Arme mit ihren Knien einklemmte. Helga hatte keine Kraft mehr, sich erfolgreich dagegen zu wehren. Sie wand sich nur in Schmerz und Angst, während Inge mit dem Schlagstock an ihrer Vagina herumspielte. Die Atemgeräusche, die die junge Frau dabei von sich gab, waren undeutbar. Von Schluchzen unterbrochen, waren immer wieder Laute dazwischen, die auf einen unfreiwilligen Genuss hindeuteten. Inge änderte daher ihre Taktik und wechselte diese Liebkosungen mit harten Schlägen ab, die sie dem Bauch, den Rippen und den Beinen angedeihen ließ. Sie benutzte dazu nicht immer die Waffe. Harte Schläge in den Magen waren mit der Faust effektiver. Ebenso kam ein Hieb ins Gesicht besonders gut, wenn sie Helga an den Haaren festhielt, sodass sie unfähig war, den Kopf wegzudrehen, und mit ansehen musste, wie die Faust sich ihrer Nase näherte, um sie völlig zu zertrümmern.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis Helgas Körper mit grünen und
blauen Flecken übersät war. Ihr Gesicht war zu einem blutigen Fleischhaufen mutiert. Bei allem war Inge mit völliger Ruhe zu Werk gegangen. Es hatte sie über die Maßen erregt, wenn sie zwischen den schmerzhaften Behandlungen ihr Geschlecht an dem jungen Mädchenkörper gerieben hatte. Es war an der Zeit, ihre Lust auf den Zenit zu treiben. Sie rutschte weiter auf Helga nach oben, bis ihre Scheide das Gesicht ihres Opfers erreicht hatte. Inge zog ihren Kopf an den Haaren zu sich heran, sodass ihre Schamlippen Helgas Nase völlig umschlossen und ihr Damm sich über deren Mund legte. Mit Stoßbewegungen verschaffte sie sich die letzte Befriedigung, während Helgas Körper sich in Ermangelung von Atemluft panisch aufbäumte. Die Anspannung des Mädchens in Todesangst verschaffte ihr ein zusätzliches Maß an Wollust. Sie stöhnte wie sonst aufgrund Ulrichs Eindringen, doch es war eine gänzlich neue Erfahrung. Gerade durchzuckte sie das schlussendliche Emotionsgewitter, als Helga sich unter Krämpfen in Todesnähe einnässte; der einen Orgasmus war der anderen Ende. Und als Inge ihren feuchten Höhepunkt erreicht hatte und das zerfetzte Gesicht noch ein paarmal an ihrer klitschnassen Vagina rieb, erschlafften die Muskeln des Mädchens.
Inge stieg von der erstickten Schlampe herunter. Die Reue folgte auf dem Fuße. Diese kleine Nutte hatte nicht nur Ulrich verführt, sondern auch sie.
Hatte ihre Schwäche erkannt und mit dem Dämon in ihr gemeinsame Sache gemacht. Doch letztendlich hatte sie bekommen, was sie verdiente. So empfand Inge als Ausgleich zu ihrer Scham nun den Triumph. Fast hatte sie das Gefühl, auf ihrem leidvollen Kreuzweg endlich etwas Wasser bekommen zu haben.
Und dieses Glücksgefühl gab ihr wieder etwas Kraft. Sie würde Ulrich beistehen, ganz gleich, was er getan hatte. Denn sie hatte plötzlich den merkwürdigen Eindruck, dass er richtig handelte.
Zunächst musste sie aufräumen. Die Klamotten entsorgen, die Leiche loswerden. Und die Küche putzen, denn die Sau hatte ihr auf den Fußboden gepisst. Doch zuallererst wollte sie duschen. Weniger, weil sie Sex gehabt hatte, sondern hauptsächlich, um sich unliebsame Gerüche vom Leib zu waschen. Ihre Schamspalte stank nach verbranntem Speck.