Am Tatort

Als Kugelblitz mit dem Hoteldirektor in die großzügige Suite kommt, die Madame Bischu mit ihrem Begleiter Pierre Foulard in der ersten Etage bewohnt, ist der Hoteldetektiv schon in Aktion.

Er heißt Manfred Moser und sieht wie eine lange, dürre Sherlock-Holmes-Imitation aus.

Gerade untersucht er eifrig mit einer Lupe den Rahmen der geschlossenen Terrassentür und murmelt: „Keine Spur! Der Täter trug offenbar Handschuhe.“ Er wirft einen etwas ungehaltenen Blick auf die Neuankömmlinge.

„Nichts anfassen!“, befiehlt er wichtig. „Die Polizei ist verständigt!“

Kugelblitz stellt sich als Kollege vor und sieht ihm schweigend bei seinen Ermittlungen zu.

„Was haben Sie sonst herausgefunden, Herr Moser?“, erkundigt sich der Hoteldirektor.

„Die Diebe kamen über den Balkon in den Salon“, antwortet Moser. „Auf der Terrasse liegen noch die Scherben und der Ziegelstein, mit dem sie die Scheibe eingeschlagen haben, um von außen den Griff der Tür zu öffnen.“

„Der Safe ist aufgeschlossen, nicht aufgebrochen“, stellt Kugelblitz fest. „Die Täter hatten also einen passenden Schlüssel.“

„Da wär ich auch noch draufgekommen“, bemerkt Moser gekränkt.

„Wie ist das möglich? Ich hatte den Safe-Schlüssel immer in meiner Handtasche!“, versichert Madame Bischu. „Die lass ich nie aus den Augen.“

Sie öffnet die Tasche und zeigt ihn.

„Es gibt sicher einen Zweitschlüssel?“, fragt KK den Hoteldirektor.

„Der liegt in unserem Tresor. Und der ist so sicher wie die Bank von England!“, versichert der Hotelchef.

„Wann haben Sie den Diebstahl bemerkt?“, erkundigt sich KK.

„Eben erst! Wir gingen zum Abendessen. In der Eingangshalle fiel mein Blick in den Spiegel. Da sah ich, dass ich meinen Schmuck vergessen hatte. Und ohne Schmuck fühle ich mich nackt.“ Madame Bischu macht einen verlegenen Augenaufschlag.

„Da lief ich allein noch mal nach oben und entdeckte, dass der Safe im Schlafzimmer leer war.“

„Und Sie sahen die zerbrochene Scheibe im Salon“, ergänzt der Hoteldetektiv.

„Nein. Denn ich war nicht im Salon. Der Safe ist im Schlafzimmerschrank, und das Schlafzimmer liegt rechts. Der Salon ist links vom Eingangsbereich“, korrigiert ihn die Bestohlene.

„Auch nach unserem Einkaufsbummel am Nachmittag waren wir nicht im Salon“, mischt sich jetzt Foulard ins Gespräch.