Ein Fall für zwei

„Ein Frack? Muss das sein?“, protestiert Kugelblitz, als sie in Borsodys silbernem Mercedes Richtung Innenstadt fahren.

„So will es die Kleiderordnung des Opernballs. Wir sitzen in einer Ehrenloge. Da kannst du nicht im normalen Anzug kommen“, versichert Alex.

„Ich will doch nicht als Pinguin in die Oper watscheln“, knurrt Kugelblitz.

„Stell dir vor, es wäre Karneval“, lacht Alex. „Da verkleiden sich auch alle.“

„Und wie krieg ich so ein Ding?“, brummt Kugelblitz genervt.

„Schneller, als du denkst“, sagt Alex von Borsody und schaltet die Freisprechfunktion seines Handys ein. „Beim Kostümverleiher Bobby von Reybach. Ein Freund von mir! Wir fahren auf dem Weg zum Hotel gleich bei ihm vorbei. Ich melde uns schon mal an.“

Servus, Alex“, ruft der Kostümverleiher erfreut, als er die beiden kurz darauf in seinem von oben bis unten mit Kleiderständern vollgestopften Geschäftslokal erblickt.

„Wetten, du brauchst wieder einen Frack für den Opernball?“

„Nein, meine Frau hat mir längst einen eigenen Frack schneidern lassen, Bobby“, lacht Alex. „Aber mein Freund hier braucht das richtige Outfit für den Ball.“

Döswernmergleiham“, versichert der Kostümverleiher. Er lässt einen abschätzenden Blick über Kugelblitz gleiten und murmelt: „Daschaumermal.“

Er greift nach dem gelben Maßband, das um seinen Hals baumelt, und nimmt Maß.

Dann legt er die Stirn in Falten, murmelt: „Extrakurz und extrabreit“, und verschwindet zwischen den Kleiderständern.

Dösmüssthinhaun“, brummt er, als er mit einem Arm voller schwarzer Fräcke zurückkommt.

Der erste Anzug ist zu eng, obwohl KK den Bauch einzieht. Der zweite hat zu lange Ärmel. Kugelblitz schlenkert mit den Armen und kommt sich wie ein Gorilla vor. Der dritte hat zu breite Schultern.

In der Nebenkabine bedient ein junger Verkäufer einen Kunden, der ebenfalls einen Frack anprobiert. Kugelblitz hört, wie er sagt: „Größe 52 passt ohne Änderung! Sie haben die perfekte Figur dafür, Mr Beam!“

„Ich nehme gleich zwei davon. Mein Bruder Jack hat die gleiche Größe“, antwortet der Kunde. „Fabelhaft“, freut sich der Verkäufer über das doppelte Geschäft. „Ist ja bequem, wenn immer nur einer probieren muss.“

„Einen, der für mich Klamotten probiert, hätte ich auch gern“, seufzt Kugelblitz.