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Claas stand fassungslos vor Schwester Verena und Professor Dr. Müller und verfolgte das Gespräch. Er konnte nicht glauben, was er hörte. Mit emotionsloser Stimme erklärte die Schwester dem Professor gerade, dass an dem Tod von dem Patienten nichts ungewöhnlich war. Die Operation sei gut verlaufen, doch der Allgemeinzustand des Mannes zu schwach gewesen.

Sie senkte ihre Stimme. »Er wollte wohl nicht mehr leben.«

In Claas’ Ohren klang der leisere Tonfall weder nach Anteilnahme noch nach Mitgefühl. Genauso gut hätte sie »Das Essen ist fertig« oder »Schönes Wetter heute« sagen können.

»Wenn man Sie so reden hört, könnte man glauben, Sie haben nachgeholfen«, entgegnete Müller trocken.

Schwester Verena fuhr herum. »Wie können Sie so etwas sagen!«

»Die Todesursache ist unklar. Ich kann keinen natürlichen Tod bescheinigen«, fuhr er fort. »Ich werde die Polizei informieren.«

»Das brauchen Sie nicht. Sie ist schon da.«

Oberschwester Bertha stand plötzlich im Zimmer. Hinter ihr tauchte Lorenz Staufenberg auf. Claas atmete erleichtert auf. Jetzt würde alles gut werden.