Roxy sitzt mit ihrem Vater auf dem Balkon und blickt auf das Meer. Ein schöner Gedanke, dass, egal was passiert, das Meer immer da sein wird.
»Also, Dad, das hast du ganz schön vergeigt, was?«
Bernie mustert seine Hände. Roxy erinnert sich noch, als diese Hände ihr mehr Angst eingejagt haben als alles andere.
»Ja«, meint er. »Schätze schon.«
Roxy sagt lächelnd: »Hast deine Lektion gelernt, oder? Machst es beim nächsten Mal anders?«
Beide lachen. Bernie legt den Kopf in den Nacken, sodass seine nikotinfleckigen Zähne sichtbar werden mitsamt ihren Füllungen.
»Ich sollte dich wirklich umlegen, weißt du.«
»Ja, das solltest du. Kannst es dir nicht leisten, weich zu sein, Mädchen.«
»Das sagen mir alle. Vielleicht habe ich ja meine Lektion gelernt. Hat auch lange genug gedauert.«
Ein Blitz zuckt über den Horizont. Rosa und braun, auch wenn es kurz vor Mitternacht ist.
»Was Nettes gibt es auch zu erzählen«, fährt sie fort. »Ich habe da einen Typen kennengelernt.«
»Ach ja?«
»Ist noch früh und auch ziemlich kompliziert, so wie es gerade auf der Welt aussieht. Aber ja, vielleicht. Ich mag ihn. Er mag mich.« Sie lacht ihr altes raues Lachen. »Ich habe ihn aus einem Land voller verrückter Frauen gebracht, die ihn töten wollten, und ich besitze einen Bunker unter der Erde, es ist also klar, warum er mich mag.«
»Enkelkinder?«, fragt Bernie hoffnungsvoll.
Darrell und Terry sind tot. Ricky wird sich in diesem Bereich nie wieder betätigen können.
Roxy zuckt mit den Schultern. »Vielleicht. Irgendjemand muss das alles hier ja überleben, nicht wahr?«
Ihr kommt ein Gedanke. Sie lächelt. »Wenn ich eine Tochter hätte, wäre sie bestimmt richtig, richtig stark.«
Sie trinken noch ein Bier, bevor sie wieder hinuntergehen.