Anmerkungen der Autorin

Das charmante Dörfchen Sainte-Valérie liegt irgendwo zwischen Weinbergen und Olivenhainen in der Nähe von Gordes. Wer es auf der Landkarte sucht, wird feststellen, dass es den Ort in der Realität gar nicht gibt. Ebenso wenig den Berg, auf dem es liegt, und somit auch die Straße, die hinunter ins Luberontal führt.

Nicht nur Sainte-Valérie ist meiner Fantasie entsprungen, sondern auch dessen Bewohner sowie alle Personen und deren Handlungen in diesem Buch. Ähnlichkeiten mit toten oder lebenden Personen oder realen Ereignissen sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Auch beim französischen Polizeisystem habe ich etwas gestrafft. Dieses unterscheidet sich stark vom deutschen, weshalb sich manche Dienstbezeichnungen nicht adäquat übersetzen lassen. Daher habe ich vom ersten Band der Krimireihe an beschlossen, teilweise eine literarische Form in der Tradition der Maigret-Übersetzungen zu verwenden.

Real hingegen sind die klimatischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Camargue sowie der zunehmende Einfluss der charismatischen Kirchen. Die Beschreibung des Alltags der fiktiven Pfingstgemeinde Mission de la Lumière wurde inspiriert von umfangreichem Material aus Dokumentationen, Videomaterial und Interviews.

Dieser Fall berührt viele sensible Themen, und ich habe mich bemüht, dem mithilfe intensiver Recherchen gerecht zu werden. Letztlich ist dies jedoch ein Kriminalroman, der seine Leserinnen und Leser nicht nur informieren, sondern vor allem unterhalten soll. Daher musste ich mich dabei auf das Wesentliche beschränken.

All jenen, die sich darüber hinaus zum Leben der gitans und zu den Hintergründen der wachsenden Einflussnahme der Pfingstkirchen informieren wollen, lege ich die Dissertation Les Enfants de Dieu der Ethnologin Michaela Chorinsky nahe, die gut zwei Jahre in einer Gastfamilie der gitans gelebt hat und deren Aufzeichnungen mir von unschätzbarem Wert waren.

Zur Einordnung der Rückkehr von konservativ-patriarchalisch geprägten Religionen haben mir die Studien des Religionssoziologen Martin Riesebrodt sehr geholfen. Sein Buch Die Rückkehr der Religionen ist ein enorm wichtiger Beitrag zum Hintergrundverständnis.