VON ROMERO BIS BOWIE: MEDIALE EINFLÜSSE

Kein Laut war zu hören, als die zum Teil verwesten Gestalten über den Friedhof gingen. Es war die Nacht der lebenden Toten.

GESPENSTER - KRIMI Band 1 »Die Nacht des Hexers«

Fragt man Jason Dark, ob es eine Person gibt, die ihn zu seinem Romanhelden inspiriert hat, kommt die Sprache zwangsläufig auf eine alte Fernsehserie, die von Mai 1970 bis Juli 1971 produziert wurde. In Deutschland lief sie gerade im Fernsehen, als Rellergerd seinen ersten Sinclair-Roman in die Tasten haute. Die Serie hieß »Die 2« (Originaltitel: The Persuaders! ), mit Tony Curtis und einem verdammt jungen Roger Moore in den Hauptrollen. Letzterer spielte eine Figur namens Lord Brett Sinclair, der Jason Dark als Blaupause für seinen Helden diente. Das ist umso bemerkenswerter, als Roger Moore später den Geheimagenten James Bond verkörperte, dessen Filme ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Serie hatten, und zwar nicht nur auf die Romane, sondern auch auf die Hörspiele. Nicht ohne Grund wurde die Hauptrolle mit zwei Sprechern besetzt, die beide unter anderem wegen ihrer Synchronisation von James-Bond-Darstellern gecastet wurden: Frank Glaubrecht (Lübbe Audio JOHN SINCLAIR Folge 1 bis 100, JOHN SINCLAIR -Classics Folge 1 bis 9 sowie die Sonder-Editionen 1 bis 4) und Dietmar Wunder (Lübbe Audio JOHN SINCLAIR Folge 100 bis heute, JOHN SINCLAIR CLASSICS Folge 10 bis 50 und die Sonder-Editionen ab Folge 5). Ersterer synchronisierte Pierce Brosnan, Letzterer Daniel Craig.

Und obwohl sich John Sinclair noch in Band 100 »Die Drohung« während eines Vortrages anhören muss, dass »in Zukunft die James Bond-Typen unter unseren Beamten immer weniger Chancen haben« und »die Männer, auf die sich die schlagkräftigste Organisation der Welt stützen muss und stützen wird, keine schießwütigen Gesellen sein dürfen, sondern Männer mit scharfem Verstand und logischem Denkvermögen«, hält ihn das nicht davon ab, jeden neuen James-Bond-Film im Kino zu gucken.

Selbst sein Pseudonym hat Helmut Rellergerd einer Fernsehserie zu verdanken. Da seine Frau den Schauspieler Peter Wyngarde nicht mochte, der damals die Hauptrolle in der Serie »Jason King« spielte, hat er sich, um sie zu ärgern, nach dem Titel- und Serienhelden benannt. Der Nachname Dark erklärt sich, denke ich, von selbst.

Doch das waren beileibe nicht die einzigen Referenzen an die damalige Film- und Fernsehindustrie.

Bereits Johns erster Fall wurde von einem Meilenstein des Horror-Kinos inspiriert: »Die Nacht der lebenden Toten« (Night of the Living Dead ), inszeniert von einem von Rellergerds damaligen Lieblingsregisseuren George A. Romero. Auch wenn sich das Setting, der Plot sowie die Art der Auferstehung der Toten in JOHN SINCLAIR natürlich erheblich vom Film unterscheiden, schließlich muss im Heftroman am Ende das Gute siegen. Eine nicht zu kontrollierende Armee wiederauferstandener Leichen, die nicht nur zu einer lokalen, sondern vielmehr zur globalen Bedrohung werden, wäre selbst für John Sinclair kaum aufzuhalten gewesen.

Daher wurde den Zombies (im Gegensatz zum Film wird der Begriff im Roman sehr wohl verwendet) ein Meister, eben der titelgebende Hexer, vorangestellt, der die Wiedergänger zwar nicht kontrolliert, dafür aber für ihre Entstehung sorgt. Und das auf durchaus originelle und innovative Weise. Die Leichen werden nicht etwa durch Magie oder irgendeinen Voodoo-Zauber ins untote Leben zurückgerufen, sondern von einer jungen Frau namens Lara, die die Kunst des Totsprechens beherrscht.

Derart brutal wie bei Romero und seinen Epigonen (beispielsweise Lucio Fulci) wird es bei JOHN SINCLAIR jedoch nie, dafür sorgt allein schon die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, die die Romane mit Argusaugen überwacht.

Trotzdem übernahm Jason Dark für einen seiner späteren Romane, der bezeichnenderweise den schlichten Titel »Die Zombies« (Band 57) trägt, den Slogan von Romeros »Dawn of the Dead«, der Fortsetzung von »Die Nacht der lebenden Toten«, der hierzulande unter dem nicht minder schlichten Titel »Zombie« lief:

»Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, werden die Toten eben auf die Erde kommen!«

Ein aufmerksamer Leser schrieb daraufhin einen Brief, in dem er um Stellungnahme bat (abgedruckt auf der Leserkontaktseite in Band 71 »Knochensaat«):

In Kinos läuft jetzt der Horror-Schocker »Zombies«. Untertitel: Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde. Und nun möchte ich gerne von Ihnen erfahren, wer von wem abgeschaut hat. Ich hoffe, dass Sie eine öffentliche Stellungnahme auf der Leserseite nicht scheuen.

Jason Dark antwortete daraufhin:

Nein, die scheue ich nicht. Aber ich darf dazu eine Erklärung geben, da ich mit ähnlichen Briefen gerechnet habe. Ich bin ein großer Filmfan und bekomme Material über Filme, die gedreht werden oder an denen gearbeitet wird, oft über ein Jahr vor der deutschen Premiere. Ich habe auch Informationen über die Zombies erhalten und darin den betreffenden Satz gelesen. Ohne es zu wollen, ist er mir gleich darauf in die Maschine gerutscht. So geht es vielen Autoren manchmal – eine bestimmte Aussage, die sie irgendwann hören oder lesen, fließt unbewusst in ihre Arbeit ein.

Dass dies nicht nur Aussagen oder Slogans betrifft, zeigt das folgende Beispiel.

In einem Interview, das Thomas Kaestle mit Jason Dark zum Erscheinen der Weltbild-Sammleredition führte, erwähnt der Autor seine Vorliebe für klassische Gruselfilme und die darin vorkommenden Topoi des Grauens:

Ich bin mehr der Gothic-Horror-Mann. Dieses Unheimliche, zur Spannung noch die Gänsehaut. Ich mag keine Splatter-Geschichten, keine unnötigen Brutalitäten, bei denen Gedärme aus irgendwelchen Körpern quellen, sondern den Horror der Friedhöfe, der alten Kirchen, der Vampire, der Werwölfe. Wie im alten Hammer-Horror, den Filmen der 50er Jahre und 60er. Das ist mein Grusel.

Gemeint sind natürlich die Filme der HAMMER -Studios, zu deren bekanntesten Werken die Dracula-Filme mit Christopher Lee in der Hauptrolle zählen. In »Dracula und seine Bräute« (in dem Christopher Lee ausnahmsweise nicht zu sehen ist) spielt am Ende eine Mühle eine wichtige Rolle. Eine Szene erinnert frappierend an das Finale des Romans »Die Hexenmühle« (Band 18):

Aber auch Suko rannte. Aus den Augenwinkeln sah ich ihn zum Mühlenflügel hetzen. Mit einem gewaltigen Sprung schnellte er in die Höhe, bekam den untersten Flügel zu packen und hängte sich mit seinem gesamten Gewicht daran. Die riesigen Flügel gerieten in Bewegung, drehten sich nach rechts. Und zwar so weit, bis ein gewaltiges Kreuz entstanden war. Dann sprang Suko zu Boden. Doch Suko war noch nicht fertig. Plötzlich hielt er ein Zündholz in der Hand. Das Material – pulvertrocken – wurde von den Flammen sofort erfasst. Innerhalb weniger Sekunden schoss die erste Feuerlohe hoch, erreichte bald den zweiten Mühlenflügel, den dritten – den vierten.

Hoch loderten die Flammen und bildeten ein brennendes Kreuz!

Wie sehr Dark von diesen Filmen geprägt wurde, wird auch zu Beginn von Band 702 »Die Nacht der bösen Frauen« deutlich, einem Roman, der Ende 1991 erschien, als die große Zeit der HAMMER -Filme schon mehr als zwanzig Jahre zurücklag.

Vor mir stand Dracula! Der echte Dracula, Vlad Dracula, der Pfähler, der Blutgraf, der Tyrann und Despot. Nicht in Verkleidung, auch nicht von Christopher Lee gespielt. In der Grube vor mir stand der historische Dracula, und er war wie aus dem Nichts erschienen.

Es ist das erste und einzige Mal, dass John Sinclair mit dem »echten« Dracula zu tun hat. Es heißt zwar, dass er später tatsächlich zum untoten Blutsauger wurde, der schließlich von einem Geschlecht von Vampirjägern, der Familie Marek, zur Strecke gebracht wurde (unter anderem mit John Sinclairs geweihtem Kreuz), doch das erfährt die Leserschaft nur aus Erzählungen. Dafür bekommt es der Geisterjäger mit Draculas Neffen Kalurac (Band 33 bis 35) zu tun sowie mit einem Nachfolger des Königs der Vampire, der sich der Einfachheit halber Dracula II nennt.

Sowohl Kalurac als auch Dracula II sind von ihrem Äußeren stark an das Bild des Vampirs angelehnt, das Bela Lugosi und Christopher Lee geprägt haben. Auch viele der Regeln, wie Vampire bekämpft werden können, wurden von HAMMER -Filmen inspiriert, aber dazu mehr in Kapitel 3.

Weitere Filme, die einen starken Einfluss auf die Serie hatten, sind die Werke des Regisseurs John Carpenter. Jason Dark hat sogar ein Buch über ihn herausgegeben, zu dem er auch das Vorwort beisteuerte (John Carpenter – Das große Filmbuch , Bergisch Gladbach, 1990).

Seine größte Hommage an Carpenter ist wohl der Roman »Der Todesnebel« (Band 132), wo das Küstendorf Grynexxa von einer Nebelbank eingehüllt wird. In dessen Schutz nähert sich eine Meute Untoter, bei der es sich um die Besatzung eines französischen Schiffes handelt, das vor hundertfünfzig Jahren an der Küste zerschellte. Nun kehren sie zurück, um sich an den Bewohnern des Ortes dafür zu rächen, dass ihre Vorfahren sie nicht gerettet haben. John Sinclair und seine Freunde stellen sich ihnen entgegen. Ja, der Plot erinnert nicht umsonst an »The Fog – Nebel des Grauens«, obgleich das Finale bei Sinclair ungleich dramatischer verläuft.

Es war nicht der letzte Auftritt des Todesnebels, der von Sinclairs damaligem Erzfeind Doktor Tod mithilfe des Würfels des Unheils kontrolliert wird. Allerdings zeigt sich der dämonische Dunst in den folgenden Romanen deutlich aggressiver. Zombies gibt es keine mehr, dafür frisst der Nebel seinen Opfern kurzerhand das Fleisch von den Knochen. Daraufhin werden sie von den Dämonenseelen, aus denen der Nebel besteht, wieder zum Leben erweckt.

Auf so eine Idee ist selbst Carpenter nicht gekommen. Aber so funktioniert Kultur eben: Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, manchmal genügt es, ihm einfach neuen Schwung zu verleihen. So geschehen zum Beispiel in Band 184 »Schlimmer als der Satan«, wo der Biophysiker Jason Kongre Menschen in ihre Atome auflöst, um sie anschließend mit denen von Insekten zu vermischen. Kommt Ihnen ebenfalls bekannt vor? Kein Wunder, schließlich wiederholt sich hier das Thema des Gruselklassikers »Die Fliege«, auch wenn die Mutationen im Roman keineswegs unbeabsichtigt sind, sondern erwünscht. John Sinclair bekommt es am eigenen Leib zu spüren …

Selbst auf der »Halloween«-Welle schwamm John Sinclair im Jahr 1984 mit »Blutiger Halloween« mit, obwohl die Story des untoten Kindes, das sich für seinen verfrühten Tod an seinen Mitschülern rächt, eher an den Kultfilm »Prom Night – Die Nacht des Schlächters« erinnert. Das Grundrezept ist jedoch dasselbe, und immerhin spielte Jamie Lee Curtis in beiden Filmen die Hauptrolle.

Steven Spielbergs »Der Weiße Hai« setzte Jason Dark mit Band 387 »Satans Killerhai« ein literarisches Denkmal:

Der weiße Hai war ein Kinohit und ein Gruselspaß. Unzählige Besucher hat dieses Monstrum in Angst und Schrecken versetzt. War der Film gelaufen, ging man beruhigt aus dem Theater. Ich hatte mir den Streifen ebenfalls angesehen, aber damals noch nicht ahnen können, dass auch mir einmal so etwas zustoßen könnte. Dann traf ich auf so ein Monster. Alpträume wurden wahr, denn Satans Killerhai hatte es allein auf mich abgesehen …

Aber nicht nur Horrorfilme inspirierten Jason Dark. Anfang der 1980er-Jahre trat der Film »Ninja – die Killermaschine« (Enter the Ninja ) eine wahre Welle an Ninja-Filmen los, die auch in die JOHN -SINCLAIR -Serie herüberschwappte. Vertreten wurde das Genre durch Shimada, die lebende Legende, der sich untoten Ninjas bedient, um sein Ziel, die Vernichtung der Sonnengöttin Amaterasu, zu erreichen. Titel wie »Ninja, Zombies und Shimada«, »Der Tod, der Ninja und ich« oder auch »Ninja-Rache« kamen beim Jugendschutz allerdings nicht so gut an. Entsprechend behutsam musste Jason Dark mit dem Thema umgehen, sodass nur wenige Romane in immer größer werdenden Abständen erschienen, bis Band 978 »So jagten wir Shimada« nach knapp vierzehn Jahren schließlich das Ende der Ninja-Ära bei John Sinclair einläutete. Das bedeutete leider auch für Yakup Yalcinkaya das Ende. Glücklicherweise betrifft das nur sein literarisches Alter Ego, das in Band 980 »Die Rächerin« stirbt.

Wie sehr kulturelle Phänomene in die Romane einfließen, zeigt auch der folgende Absatz aus Band 238 »Belphégors Rückkehr« aus dem Jahr 1983:

Pink Floyd hatte gerufen – und alle kamen. »The Wall« lief. Der Film, die Supershow, das irre Vergnügen zwischen Horror, Wahnsinn und Rock. Ein Erlebnis, Rauschgift für die Nerven, weg vom Frust, ein Karussell des Schreckens. Die Werbeleute hatten sich viel einfallen lassen, um den Film anzuheizen. Ihre Slogans waren auf fruchtbaren Boden gefallen, denn die Leute kamen. Sie wollten »The Wall« nicht nur sehen, sondern auch erleben. Pink Floyds Meisterwerk sollte zur Geburtsstätte eines neuen Kults werden. Man wollte die Theorien in die Welt hinaustragen und sie noch mehr publik machen. In Europa rannten die Menschen in die Kinos. Ob in Berlin, Wien oder Paris, der Film zog die Massen magisch an. Ähnlich wie das große Fantasy-Spektakel »Conan«.

Apropos »Conan«. Ja, auch in den Körper eines Barbaren durfte John Sinclair bereits schlüpfen. Der dritte Teil »Götzenbrut« der vierbändigen Okastra-Saga aus dem Jahr 1984 wirbt mit dem Untertitel »Mein Leben als Barbar«. Und das Fernsehen bleibt ebenfalls nicht ohne Wirkung auf den wackeren Geisterjäger. Vor allem die Serie AKTE X – DIE UNHEIMLICHEN FÄLLE DES FBI hatte Mitte der 1990er-Jahre einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Geschichten. Plötzlich musste John Sinclair »UFO -Gespenster« (Band 877), »Geister aus der Zukunft« (Band 967) und »Kometen-Geister« (Band 1009) jagen. »Der UFO -Bastard« (Band 982) machte ihm das Leben ebenso schwer wie »Die Magnetfrau«, die »Das Erbe der Fremden« verwaltete (Band 988 und 989). In den beiden letztgenannten Bänden haben sich Außerirdische als Menschen getarnt. Allerdings ist ihre Maskerade anfällig für hochprozentigen Alkohol, und so enttarnt John einen der Aliens, indem er ihm eine Whiskey-Flasche über die Rübe zieht.

Auch zu diesem Ausflug in das UFO -Genre bezog Jason Dark in dem bereits erwähnten Interview mit Thomas Kaestle Stellung:

Kaestle: »Wessen Meinung ist Ihnen wichtig? Wessen Kritik nehmen Sie ernst?«

Dark: »Die Kritik der Fans. Als Akte X auf dem Höhepunkt war, da dachte ich mir: Jetzt bringst du mal Außerirdische in die Serie. Um Gottes willen! Das waren tolle Romane, hat man mir geschrieben. Aber: Nein, das gehört nicht rein, das ist kein John Sinclair. Sinclair, bleib bei deinen Vampiren.«

Und das war es dann auch schon mit UFO s und Außerirdischen. Obwohl das nicht so ganz richtig ist, immerhin stammt einer von Johns mächtigsten Gegnern aus den Tiefen des Alls. Doch das ist eine andere Geschichte, der ich mich ebenfalls in Kapitel 3 und 5 widme.

Auch vor Comic-Verfilmungen war Sinclair nicht sicher. So sorgte der Vampirschocker »Blade« aus dem Jahr 1998 dafür, dass sich ein regelrechter »Blutkult um Angela« (Band 1093) bildete.

Die Vampirin Justine Cavallo, die zwischenzeitlich eine zentrale Rolle in den Romanen spielte, basiert im Übrigen auf einer Figur aus einem Independent-Film, »Kinder der Nacht 2«, in dem auch Jason Dark einen Gastauftritt hat. Gespielt wurde Justine dort von der Schauspielerin Kelly Trump. Dass es so weit kommen konnte, lag daran, dass Jason Dark den Produzenten und Regisseur des Films Heiko Michael Bender vorab in einem Roman auftreten ließ – und zwar im Taschenbuch »Teufels-Friedhof«, das als Sonder-Edition Band 109 nachgedruckt wurde.

Leider ist der Film bis heute nicht fertiggestellt worden.

Auch ich habe mich bereits von Filmen inspirieren lassen und nach den Vorbildern der Trash-Tierhorror-Filme »Snakes on a Plane« und »Taranteln – Sie kommen, um zu töten« (Tarantulas: The Deadly Cargo ) den Roman »Spiders on a Plane« (Band 2268) verfasst.

Zu guter Letzt möchte ich noch auf ein besonderes Projekt zu sprechen kommen, das durch den Moderator des JOHN SINCLAIR -YouTube-Kanals Hennes Bender und die Podcast-Moderatorin Amy Zayed angestoßen wurde, die sich während der Aufnahmen zu einer Podcast-Folge über David Bowie unterhielten und beide der Meinung waren, dass Sinclair und Bowie doch irgendwie mal aufeinandertreffen müssten.

Mit Band 2243 »Jenseits der Qual« war es dann endlich so weit. Basierend auf dem Konzeptalbum 1. Outside entstand ein Horror-Thriller, der sich mit der Entwicklung des Albums, aber auch mit Bowies Vergangenheit auseinandersetzt, dessen Geist in den Kater einer weißen Hexe fährt, bei der es sich um Amy Zayed persönlich handelt. Selten haben sich bei Sinclair Fiktion und Realität intensiver miteinander vermischt.

Gleichzeitig ist es der Beweis dafür, dass JOHN SINCLAIR mittlerweile weit mehr ist als bloß eine weitere Horrorheftchen-Serie. Er ist selbst zum popkulturellen Phänomen geworden. Ein Stück Zeitgeschichte, das von historischen Aspekten ebenso geprägt wird wie von medialen Einflüssen, ohne dabei seine eigene Identität zu verlieren. Trotz aller Anspielungen, Anleihen und Tribute bleibt John Sinclair sich stets selber treu. Wo Jason Dark und andere Autoren sich inspirieren lassen, wird nicht bloß kopiert, sondern adaptiert und in ein für die Serie angemessenes Gewand gekleidet. Und das ist es, was JOHN SINCLAIR bis heute so einzigartig und unverkennbar macht.