Vor den Menschen waren die Wölfe!
So steht es geschrieben, so ist es gesagt worden. Sie sind immer die Stärkeren gewesen, sie haben diejenigen Arten und Rassen überlebt, die schwächer waren. Und sie werden noch sein, wenn es die Menschen nicht mehr gibt! Manchmal, wenn die Nächte besonders dunkel sind und der Mond als blasse Scheibe am Himmel steht, hört man in den einsamen Weiten ferner Länder ihr Heulen. Dann schleichen sie aus ihren Verstecken, schauen mit kalten, gelbgrünen Augen durch die Finsternis, lauern auf Beute, schlagen blitzschnell zu und fressen sich satt.
»Lupina gegen Mandragoro«
Der Glaube oder vielmehr die Überzeugung, dass Menschen sich in ein Tier, vorzugsweise in ein Raubtier verwandeln, ist so alt wie die Menschheit und damit mindestens so alt wie die Angst vor der Wiederauferstehung der Toten. Die Vorsilbe »Wer« geht auf den lateinischen Begriff »vir« (Mann) zurück, womit Werwolf zunächst einmal nichts anderes bedeutet als Mannwolf.
Tatsächlich schien die Verwandlung eines Menschen in ein Raubtier in den Köpfen der Menschen lange Zeit ein den Männern vorbehaltenes, zweifelhaftes Privileg gewesen zu sein. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich bei JOHN SINCLAIR vor allem die weiblichen Werwölfe hervorgetan haben.
Der Wolf galt in vielen altertümlichen Kulturen als Symbol der Nacht, des Winters und somit des Todes. Gleichzeitig wurde er für seine Kraft und Ausdauer ebenso bewundert wie gefürchtet. In der germanischen Mythologie gilt der Wolf als Abkömmling der Riesen, die sowohl Göttern als auch Menschen feindlich gesonnen sind.
Einer der mächtigsten und zugleich finstersten Götter ist Loki, der mit der Riesin Angrboda drei Kinder zeugte: Die Totengöttin Hel, die Midgardschlange sowie den Riesenwolf Fenrir, der als »Fenris, der Götterwolf« sehr früh bei JOHN SINCLAIR eine Rolle spielt, nämlich schon in Band 191, wo er dafür sorgt, dass die Seele der ermordeten Schauspielerin Nadine Berger in den Körper eines Wolfes fährt.
Das Phänomen der Seelenwanderung von Menschen in tierische Leiber findet sich ebenfalls in vielen Mythologien und ist nicht zuletzt ein wichtiger Bestandteil des Schamanismus. Schon in der Antike haben sich Gelehrte und Philosophen mit dem Thema Tierverwandlung auseinandergesetzt, so finden sich Beschreibungen bei Herodot, Plinius dem Älteren und Vergil. Eine Renaissance fand der Glaube an Werwölfe und Tiermenschen im Mittelalter, doch seinen Höhepunkt erreichte er schließlich im 16. und 17. Jahrhundert, als allein in Europa rund dreißigtausend Fälle von »Lykanthropie« vorgekommen sein sollen.
Der Grund für die Verwandlung kann dabei mannigfaltiger Natur sein und muss nicht zwangsläufig durch eine Infektion infolge eines Bisses geschehen, wie es erstmals in »Der Wolfsmensch« (The Wolf Man , 1941) gezeigt wird.
In vielen Überlieferungen kommt vielmehr eine tief verwurzelte Angst vor der bestialischen Natur des Menschen zum Ausdruck. So sollen sich Menschen bereits in Werwölfe verwandeln können, wenn sie irgendwo im Freien ihre Kleidung ab- oder verlegen. Im Mittelalter wurde die Verwandlung in einen Werwolf auf einen Pakt mit dem Satan zurückgeführt. Der Teufel überlässt seinem willfährigen Diener ein Wolfsfell, einen Gürtel aus Wolfs- beziehungsweise Menschenhaut oder auch eine Zaubersalbe, mit deren Hilfe er sich in eine reißende Bestie verwandeln kann.
Selbst im Malleus Maleficarum, dem als Hexenhammer bekannt gewordenen Standardwerk zur Überführung von Hexen aus dem Jahr 1486, findet der Werwolf Erwähnung, natürlich ebenfalls als Günstling des Leibhaftigen. Demnach gibt es vier Möglichkeiten, zu einem Werwolf zu werden:
Vor allem bei den slawischen Völkern in Südosteuropa geht der Glaube an Vampire oft mit dem an Werwölfe Hand in Hand, wovon einige typische Bezeichnungen Zeugnis ablegen, die später vielfach zum Synonym für Vampire wurden: vilktakas (Litauen), volkodlak (Slowenien), vukodlak (Serbien, Kroatien), vurkollak bzw. vurvolak (Albanien), wrukolakas (Griechenland) und wurdalak (Russland).
In Griechenland ging der Glaube um, man verwandele sich in einen Vampir, sobald jemand das Fleisch von Wölfen gerissener Schafe esse. Weit verbreitet war auch die Überzeugung, dass Werwölfe nach ihrem Tod automatisch zu Vampiren würden, denn im Gegensatz zu den untoten Blutsaugern handelt es sich bei Werwölfen schließlich um lebende Menschen.
Mit welcher Art Werwolf es John Sinclair in der Regel zu tun hat, wurde er selbst schon im »Horror-Quiz« (Band 445) von einem seiner Gegenspieler gefragt:
»Was ist ein Werwolf, John Sinclair?«
Ich hob die Schultern. »Der Werwolf ist eigentlich eine tragische Figur. Er lebt am Tage oft genug als Mensch, aber in der Nacht, wenn der volle Mond am Himmel steht, bricht der Trieb in ihm durch, und so verwandelt er sich von einem Menschen in eine Bestie.«
Ausnahmsweise sind es dieses Mal nicht die HAMMER -Filme, die den Grundstein für den Werwolf-Mythos bei SINCLAIR legen. Das mag unter anderem daran liegen, dass es nur einen Werwolf-Film der britischen Produktionsfirma gibt, nämlich »Der Fluch von Siniestro« (The Curse of the Werewolf , 1961), in dem praktisch keine der gängigen Mythen aufgegriffen werden. Vielmehr dürfte »Der Wolfsmensch« Pate gestanden haben, dessen Skript Curt Siodmak geschrieben hat, ein deutsch-amerikanischer Autor zahlreicher Drehbücher und Science-Fiction-Romane, darunter auch »Donovans Hirn«.
Durch Siodmaks Drehbuch festigten sich folgende Regeln:
Bis auf die Sache mit den Pentagrammen, die sich aber allgemein nicht durchgesetzt hat, hat Jason Dark diese Regeln für seine Serie adaptiert. Ebenso wie die Abhängigkeit von den Mondzyklen, bei der es aber auch Ausnahmen gibt.
Derartige Ausnahmen begegnen John Sinclair schon recht früh. Bereits in seinem ersten Werwolf-Fall, im GESPENSTER -KRIMI »Wenn der Werwolf heult …«, ist das Serum eines fanatischen Wissenschaftlers, Ramon Cazalis, für die Transformation verantwortlich, auch wenn am Ende noch ein Fluch ins Spiel kommt, der die eigentliche Drahtzieherin (bezeichnenderweise ebenfalls eine Frau) zwingt, sich in eine Bestie zu verwandeln.
Schon zwei Bände zuvor, auf der »Hochzeit der Vampire«, muss John zwei Wölfe töten, die sich anschließend in Menschen zurückverwandeln. John vermutet, dass sie Opfer von Doktor Tods Experimenten geworden sind, bestätigt wurde dies jedoch nie. Ebenso wenig weiß man, ob möglicherweise eine Verbindung zwischen Doktor Tod und Cazalis beziehungsweise Mister Mondo existiert, der ja ebenfalls mit einem Werwolf-Serum experimentiert und John Sinclair schlussendlich sogar in solch eine Bestie verwandelt (Band 130 und 131). Erst Jahre später erfährt John, dass es diese Verbindung tatsächlich gibt, denn sämtliche Wissenschaftler gehören einem Netzwerk an, das sich »Die Visionäre« nennt und von einem Mann namens Nikolai Kunasjanow ins Leben gerufen wurde, hinter dem sich niemand anderes als Doktor Satanos verbirgt (Band 2079 und 2080).
Ebenfalls unabhängig vom Vollmond ist eine Werwolf-Art, die erstmals in der »Wolfsnacht« (Band 1668) in Erscheinung tritt. Die Familie Baranov aus Bulgarien kann sich innerhalb von Sekunden in reißende Bestien verwandeln, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Nur sind sie nicht in der Lage, durch einen Biss den Werwolf-Keim weiterzugeben. Sie müssen sich auf herkömmliche Weise vermehren und rauben daher Frauen, um sie als Leihmütter zu missbrauchen. John und Suko setzen dem ein Ende, und lange Zeit sieht es so aus, als ob mit den Baranovs das letzte Geschlecht dieser neuen, alten Werwolf-Variante ausgelöscht wurde – ein Irrtum, wie sie einige Jahre später in der »Arena der Werwölfe« (2015) feststellen müssen. Dort treten sie gegen die Sippe der Petrovas an, die mit den Baranovs verwandt ist. Deren Oberhaupt Boris ist übrigens nicht so tot, wie John und Suko angenommen haben. Er hat sich nach seinem Treppensturz, bei dem er sich das Genick brach, lediglich tot gestellt, um in Ruhe die Rückkehr ihres Gottes vorzubereiten. In »Lykaons Erwachen« (Band 1932) ist es schließlich so weit.
Der Name ist Programm, leitet sich von ihm doch der weit verbreitete Begriff Lykanthropie ab, der sich aus den griechischen Wörtern lykos für Wolf und anthropos für Mensch zusammensetzt. Griechisch sind auch die Wurzeln von Lykaon, bei dem es sich nicht um eine Erfindung von mir handelt, sondern um den König von Arkadien, einer Landschaft auf der Halbinsel Peloponnes. Der Sage nach verscherzte es sich Lykaon mit Zeus, als er ihm während eines Festbanketts zu Ehren der Götter Menschenfleisch servierte. In seinem Zorn verwandelte der Göttervater den kannibalisch veranlagten König in einen Wolf und begründete damit den Werwolf-Mythos.
Bei JOHN SINCLAIR lief die Geschichte indes ein wenig anders ab. Hier sind Lykaon und Fenris Halbbrüder. Fenris ist der Sohn von Loki und Angrboda, hinter der sich keine Geringere als Lilith verbirgt, die mit Phorkys, dem Vater der Ungeheuer, schließlich den Wolfsdämon Lykaon zeugte. Während Fenris im Prinzip nicht mehr als ein übergroßer schwarzer Werwolf ist, handelt es sich bei Lykaon um eine Kreatur halb Wolf, halb Fledermaus. Beide beanspruchten schon in grauer Vorzeit die Herrschaft über die Wölfe und ihre Magie. Es kam zum Kampf, den Fenris schließlich gewann. Doch er konnte seinen Bruder nicht töten, weshalb er ihn bannte. Diesen Bann nahm Luzifer von ihm, indem er Lykaon eine menschliche Gestalt gab, nämlich die des Arkadier-Königs. Doch ebenso wie der Kater das Mausen nicht lassen kann, so verfiel auch Lykaon wieder in alte Verhaltensmuster und verging sich am Fleisch der Menschen. Das ging so lange gut, bis ihm Zeus die Maske vom Antlitz riss und ihn als das enttarnte, was er wirklich war. Daraufhin erschien Fenris erneut, und dieses Mal verbannte er seinen Bruder in einen magischen Sarkophag, den er in einer Höhle auf der Halbinsel Peloponnes versteckte. Sollte Lykaon abermals die Flucht gelingen, so war Fenris überzeugt, würde er es sofort erfahren. Doch Lykaons Helfer, zu denen nicht nur Werwölfe gehörten, sondern auch andere Dämonen der griechischen Mythologie, wie Harpyien und Sirenen, befreiten den Wolfsdämon, ohne dass Fenris davon erfuhr. Statt Lykaon sperrten sie eine Chimäre – eine Mischung aus Löwe, Schlange und Ziegenbock – in den Sarkophag. Um sich vor seinem Bruder zu tarnen, nahm Lykaon die Identität des griechischen Geschäftsmannes Egeas Demeter an, der als Vorsitzender des Ölkonzerns Lykos Oil ein weltweites Netz an Beziehungen knüpfte, das bis in die Reihen der NSA reichte. Dort arbeitete er am Aufbau einer neuen Werwolf-Armee, um abermals gegen seinen Bruder anzutreten. Dazu bediente er sich nicht nur herkömmlicher Methoden zur Fortpflanzung, sondern auch der Errungenschaften der oben bereits erwähnten Visionäre: Er ließ Boris Baranov kurzerhand klonen.
Aber auch Fenris und sein Alpha-Weibchen Morgana Layton, die inzwischen die Nachfolge von Lupina angetreten hatte, blieben nicht untätig. Wie bereits geschildert, entführte Morgana den russischen Werwolfjäger Michail Chirianow, damit dieser für ihre Leute Silberkugeln herstellte. Denn Fenris’ Werwölfe haben einen entscheidenden Nachteil: Zwar können sie den Wolfskeim durch einen Biss an andere Menschen weitergeben, doch ihre Verwandlung ist schmerzhaft und schreitet deutlich langsamer voran.
Und da Lykaon mit den Harpyien, Sirenen und später auch den Mantikoren mächtige Verbündete an seiner Seite wusste, beschloss Morgana, sich ebenfalls Hilfe zu organisieren, und verbündete sich mit dem Stamm der Berserker.
Der Begriff Berserker, zu Deutsch Bärenhäuter, stammt aus dem Altnordischen und setzt sich aus den Worten für Bär (beri ) und Gewand (serkr ) zusammen. Bei SINCLAIR leben die letzten Berserker in Sibirien. Der Stamm ist streng matriarchalisch organisiert und wird von Frauen angeführt – konkret von der Schamanin Irmina, die von drei weisen Frauen Daglind, Fehild und Arngard beraten wird. Die Männer dienen in erster Linie als Krieger und Jäger. Irmina hat zwei Kinder: Lykke und Berengar. Die Berserker sind zunächst normale Menschen, die vor Eintritt in die Pubertät im Alter von zehn Jahren in die Wildnis geschickt werden, damit sie den Bund mit dem Asenbären schließen, dem Götterbär der germanisch-nordischen Mythologie, hinter dem niemand Geringeres als der Donnergott Thor steckt. Der sogenannte Berserkergang dauert sieben Jahre. In dieser Zeit dürfen sie keinen Kontakt mit anderen Menschen haben und sich weder Haare noch Finger- und Zehennägel schneiden. So Thor will, werden sie auf dieser Reise ihrem Bruder Bär begegnen, der ihnen nicht nur Fleisch und Blut, sondern auch seinen Pelz überlässt, woraufhin sie sich mit dessen Hilfe selbst in Bären verwandeln können. Berserker sind also Werbären, die allerdings durchaus mit herkömmlichen Waffen zu töten sind.
Die Berserker schließen sich Morgana an und reisen mit ihr und ihren Werwölfen nach Alaska, wo die Königin der Wölfe eine »Kolonie der Bestien« errichtet hat (Band 2096). Nicht weit davon entfernt befindet sich das Lager der Berserker, die auch weiterhin ihrer nomadischen Lebensweise frönen, jetzt allerdings angeführt von Lykke, die die Rolle der Schamanin von ihrer Mutter geerbt hat, nachdem diese beim »Aufstand der Werwölfe« (Band 2039) ums Leben kam.
Morgana Layton hat es sich zum Ziel gemacht, dass Menschen und Werwölfe in Harmonie zusammenleben, indem sie ihren Artgenossen hilft, die Bestie in sich zu kontrollieren. (Im Zuge dessen erfährt John Sinclair, dass die Werwölfe sich keineswegs nur bei Vollmond verwandeln können. Vielmehr ist es so, dass sich der infizierte Mensch instinktiv gegen den Wolfskeim wehrt, diesen Kampf aber zwangsläufig verliert, sobald der Vollmond am Himmel steht. Der Werwolf ist dann jedoch bereits so ausgehungert, dass er in blinde Raserei verfällt.)
So human war Morgana Layton allerdings nicht immer. Tatsächlich dürften Michail Chirianow, John Sinclair und nicht zuletzt Irmina und Lykke einen erheblichen Anteil an ihrem Sinneswandel haben. Morgana gehört schon sehr lange zum Bestand der Serie und hat ihren ersten Auftritt in Band 291 »Killer-Hunde«. Zunächst dient sie Fenris nur widerwillig und scheint selbst ein Opfer der Wolfsmagie zu sein, bis sie schließlich Lupinas Nachfolge antritt, als diese den Kampf gegen Mandragoro verliert (Band 460 und 461).
Apropos Lupina . Die Fans werden es mir nicht verzeihen, wenn ich die erste Königin der Wölfe nicht ebenfalls ausführlicher vorstelle. Lupina ist eine Mischung aus Mensch und Bestie. Oft tritt sie in Wolfgestalt mit menschlichem Kopf auf. Sie hat langes blondes Haar und grüngelbe Raubtieraugen. Ihren ersten Auftritt hat sie in Band 131 »Königin der Wölfe«. Dieser Roman sei jedem Werwolf-Fan ans Herz gelegt, denn hier verwandelt sich John Sinclair durch das bereits erwähnte Serum selbst in einen Werwolf, der sich unsterblich in Lupina verliebt. Lupina selbst schließt sich – ebenso wie vor ihr schon Marvin Mondo, Lady X und der untote Samurai Tokata – der Mordliga an. Hier nimmt sie eine Sonderrolle ein, denn wie in Kapitel 2 erwähnt, rebelliert sie gegen Doktor Tod und verlässt die Mordliga, um zusammen mit ihrem Sohn Luparo die Werwolf-Elite zu gründen. Ausgerechnet ihre ehemalige Verbündete, die Vampirin Lady X, macht ihr mit Silberkugeln einen dicken Strich durch diese Rechnung (Band 218 und 219). Durch die Verbindung zu ihrem Sohn Luparo, den Lupina einst mit Fenris zeugte, überlebt sie jedoch. Erst als es Suko gelingt, Luparo zu vernichten, verschwindet ihr Geist in der Urzeit, aus der Fenris sie schließlich wieder hervorholt, um ihr noch eine zweite Chance zu geben.
Auffallend ist die weibliche Dominanz, oft gepaart mit mehr oder weniger eindeutigen sexuellen Anspielungen. So gelingt es Morgana Layton, den Keim des Werwolfs durch den Geschlechtsakt weiterzugeben (Band 650 und 651). Die Parallelen zum Vampir-Mythos, der ebenfalls auf der Gegenüberstellung von Lustprinzip und Todestrieb (Eros und Thanatos) basiert, sind nicht von der Hand zu weisen.
Doch John Sinclair und seine Freunde bekommen es im Laufe ihres Jahrzehnte währenden Kampfes gegen die Mächte des Bösen nicht nur mit Werwölfen und Berserkern zu tun, sondern auch mit einem Wertiger, der Hamburg unsicher macht (Band 205). Seine überlebenden Opfer werden ein Jahr später zum Problem, als es für John heißt: »Ich stürmte den rollenden Sarg« (Band 259).
Eine ganz spezielle Art von Tiermenschen stellen die Tiger-, Panther- und Löwenfrauen dar, denen John Sinclair erstmals während einer Modenschau begegnet (Band 85 »Tigerfrauen greifen an«). Anführerin der Tigerfrauen ist Serena Kyle (nicht zu verwechseln mit Selina »Catwoman« Kyle), eine Dienerin von Asmodina, der Tochter des Teufels. Diese lässt ihre Todesengel in einer Arena gegen Pantherfrauen antreten (Band 103). Jahre später, genauer gesagt in Band 2103, erfährt John Sinclair, dass die Tiger-, Panther- und Löwenfrauen eigentlich Dienerinnen der ägyptischen Göttin Sachmet sind. Als diese jedoch von ihrer Rivalin Bastet verbannt wurde, übernahm Asmodina die Führung über die Tiger-, Panther- und Löwenfrauen.
Eine Enklave der Tigerfrauen hat sich in ein Bordell in Singapur zurückgezogen. Nachdem sie von Phorkys, dem »Vater der Ungeheuer«, dazu genötigt werden, sich Lykaon und seinen Werwölfen im Kampf gegen Fenris anzuschließen, suchen sie Hilfe bei Sinclairs indischem Freund Mandra Korab, der sich prompt in die Herrin Benasir verliebt, die nach Serena Kyles Vernichtung zur Anführerin der Tigerfrauen wurde (Band 2170).
Noch immer versucht Sachmet, auf die Erde zurückzukehren, was John Sinclair aus naheliegenden Gründen verhindern will (Band 2065).
Widmen wir uns zunächst einer weiteren Gruppe von Dämonen, die weniger für ihre Attraktivität bekannt ist, sondern eher berüchtigt wegen ihrer eigenwilligen Ernährungsgewohnheiten und einem daraus resultierenden penetranten Gestank.