19
Badezimmer und Bereit sein
Ich atme tief durch und versuche, mich zu sammeln. Nicht an Tilos Nachrichten zu denken. Und nicht daran, was ich gerade hier mache. Ohne Erfolg. Von unserem Zeltausflug am Anfang der Ferien weiß ich noch, dass es hier unten zwei Toiletten gibt. Wahrscheinlich ist keine davon eine gute Idee. Ich drehe mich um und folge den Steinstufen mit meinem Blick bis zur oberen Etage, von der man einen Überblick über den Eingangsbereich hat. Die Villa von Camilles Eltern hat wahrscheinlich mehr Bäder als Roberts Haus Zimmer.
Ich habe meinen Plan nicht wirklich überdacht. Trotzdem nehme ich wenige Minuten später die Treppe. Oben angekommen, werde ich hinter der zweiten Tür auf der rechten Seite fündig.
Mir steht der Mund offen, als ich um die freistehende Badewanne gehe, die mitten im Zimmer unter einem ins Dach eingelassenen Fenster steht. Ich lege meinen Kopf in den Nacken, kann aber wegen des hellen Lichts keine Sterne erkennen. Ich lehne mich noch ein Stück zurück.
Bevor ich das Gleichgewicht verliere, halte ich mich am Rand der Wanne fest.
Nach mehrmaligem Blinzeln klärt sich meine Sicht und das Zimmer hört auf sich zu drehen. Ich hätte nicht so viel trinken sollen. Schwankend gehe ich zum Waschbecken und spritze mir Wasser ins Gesicht.
Ich blicke in den Spiegel. Glasige grüne Augen schauen zurück. In dem grellen Licht des Badezimmers sieht meine Haut beinahe durchsichtig aus, wären da nicht die Sommersprossen, die jetzt wie Dreckspritzer aussehen. Ich reibe mehrmals mit den feuchten Händen darüber, aber ich weiß aus Erfahrung, dass sie
nicht wegzuwischen sind.
Wenn er überhaupt herkommt, was will er dann mit mir? Woher soll er wissen, in welchem Bad ich bin? Was sage ich dann? Dass ich wissen will, was wir sind? Dass ich ihn vor unseren Freunden auch anfassen möchte?
Wahrscheinlich lacht er nur und verschwindet dann mit der Blondine. Wenn er überhaupt kommt.
Im Spiegelbild finde ich keine Antwort auf die Frage. Auch dann nicht, als mein Blick längst wieder auf meinen dünnen, mit Sommersprossen gesprenkelten, Fingern liegt, die den Beckenrand umklammern, als bräuchte ich den Halt. Wahrscheinlich ist das auch so. Weg ist die Alkohol-Euphorie. Der Mut. Die Hoffnung. Weggespült, wie die Wassertropfen, die von meinen Händen ins Becken rinnen. Ein leises Klopfen reißt mich aus dem Konzept. Ich fahre mir mit noch feuchten Fingern durch meine Locken. Das verbessert meinen Anblick nicht wirklich, weil das Rot jetzt noch deutlicher im Licht glitzert.
»Besetzt«, rufe ich, als es nochmal klopft. Ich greife in meine Hosentaschen, um Mum anzurufen, als sich die Tür öffnet.
Es ist Cap. Irgendwo zwischen all den vom Alkohol geschürten Selbstzweifeln glimmt wieder Hoffnung auf.
»Was machst du hier?« Sekunden später merke ich erst, wie dumm die Frage ist.
»Du hast mir geschrieben. Schon vergessen?« Er streicht sich mit den Händen durchs Haar, das er heute ausnahmsweise mal nicht unter einer Kappe versteckt.
»Ehm … ja. Ich meine nein.« Hitze sprenkelt mein Gesicht.
Er schließt die Tür und kommt wenig später auf mich zu. Mein Blick gleitet derweilen ungeniert über sein Gesicht. Von seinen dunkelblauen Augen über die kantige Nase und die hohen Wangenknochen zu den vollen Lippen.
Mein Körper fühlt sich an wie eine Schlacht auf Myrsky
, bei der zu viele verschiedene Chars versuchen, den Sieg für sich zu
entscheiden. Unzählige Gefühle rasen durch mich hindurch, keins wirklich greifbar. Wut. Weil er mich den ganzen Abend nicht beachtet hat. Eifersucht. Lust. Weil wir uns so lange nicht mehr wirklich angefasst haben. Weil ich ihn vermisse. Hoffnung. Angst. Davor, dass wir nie mehr sind als das hier.
Ich weiß nicht, ob es die Überbleibsel der Pubertät sind oder der Alkohol. Eins von beidem trägt die Verantwortung dafür, dass ich mich ihm am liebsten an den Hals werfen würde und ihn zeitgleich gegen die nächste Wand schubsen will. Vielleicht lässt sich beides auch kombinieren?
»Dacre?« Ich reagiere nicht auf seine Frage, sondern presse meine Lippen auf seine. Der Kuss ist hart, holprig und nicht das, was ich erwartet habe. Vor allem nicht, als er mich ein Stück von sich drückt.
»Sag mal, wie viel hast du eigentlich getrunken?«
»Keine Ahnung«, antworte ich und blicke zu seinen Sneakers. Wir haben den gleichen Schuhgeschmack. Als ob das irgendwas ändert. Ich verschränke die Arme vor meiner Brust. Dann schaue ich wieder zurück zu ihm.
Er hebt abwehrend die Hände. »Okay. Was ist los?«
»Du hast mich die ganze Zeit ignoriert.« Drunky-Dacre scheint das Herz auf der Zunge zu tragen.
»Nein. Du standest doch immer bei Sara. Und beim Beerpong habe ich dich zu spät gesehen.« Warum hört sich alles, was er sagt, logisch an? Und warum fühlt mein Bauch sich trotzdem komisch an?
»Ich habe mir das einfach anders vorgestellt«, sage ich resigniert und zucke mit den Schultern.
»Dann sag mir was, dann können wir das ändern.«
Ich lache verzweifelt auf. »Na ja, mit ihr konntest du Zeit verbringen. Sie durfte dich die ganze Zeit anfassen und ich …« Ich kann dich nicht mal lange angucken, ohne Angst zu haben, dass es jemand merkt, weil du nicht bereit dazu bist.
»Bist du etwa … eifersüchtig?«
»Ist das so verwunderlich?« Er kommt mir wieder ein Stück näher und legt eine Hand auf meine verschränkten Arme.
»Ich verspreche dir, dass du keinen Grund dazu hast.«
Dann treffen sich unsere Blicke. Die Aufrichtigkeit in seinen Augen löst die Anspannung in meinem Körper, die ich bis jetzt gar nicht wahrgenommen habe. Trotzdem reicht mir die Antwort nicht.
»Das heißt, du schläfst nebenbei nicht mit jemand anderem?«, frage ich leise, weil ich Angst habe. Davor, dass er es doch tut. Oder tun will. Damit würde ich nicht klarkommen. In dem Dunkelblau seiner Augen tobt ein Sturm aus Gefühlen, die ich nicht deuten kann. Ich kann nicht sagen, was mich erwartet, wenn er das nächste Mal was sagt. Er schließt die Augen und ich atme zitternd ein.
»Es tut mir leid, dass ich dich so scheiße behandelt habe. Dass ich zu dir und Karin so gewesen bin.« Das beantwortet meine Frage nicht, auch wenn sein sanfter Tonfall mich besänftigt. Mir Hoffnung schenkt. »Keine Ahnung, für wie asozial du mich hältst, aber das
würde ich dir nicht antun. Ich habe keine Frau seitdem hier angerührt.« Er hält inne und zeigt mit dem Finger auf mich und dann wieder auf sich.
»Ich bin noch nie zweigleisig gefahren. Außer die Personen haben sich in einem Raum befunden und wollten das.« Als wäre es das Normalste der Welt, dass man ab und an mal einen Dreier hat. Vergangenheits-Dacre würde die Antwort akzeptieren, aber der wurde schon vor Stunden in Maracuja-Korn ertränkt.
»Das heißt, dir reicht das, was wir im Moment machen?« Ich löse meine Arme und schiebe meine zitternden Hände in die Taschen meiner Shorts.
»Wie meinst du das?«, fragt er und legt den Kopf schief.
»Na ja, wir schlafen ja nicht richtig miteinander. Wie du gerade ja nochmal klar gemacht hast, hast du viel Erfahrung.« Bevor ich
noch etwas ergänzen kann, unterbricht er mich schon.
»Ich verfüge über Erfahrungen mit Frauen. Ich habe nie einen Schwanz außer deinem oder meinem in der Hand gehabt.«
Er wandert mit den Fingerspitzen über meinen Unterarm. Ein heißkalter Schauer läuft mir den Rücken hinab und ich kann die Augen von dem Anblick kaum lösen.
»Bist du schon so weit?«
Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll. Der Alkohol in mir ist auf jeden Fall bereit für mehr. Aber ich will ich
sein, wenn das passiert, und gerade bin ich das nicht.
»Können wir uns nicht einfach darauf einigen, nur so weit zu gehen, wie wir beide bereit dazu sind? Ich bin jetzt noch nicht bereit dazu, mit dir zu schlafen. Wie sieht es bei dir aus?« Seine Finger, die an meinem Handgelenk angekommen sind, lenken mich von seinem Gesagtem ab. Bringen mich dazu, meine Hände aus den Taschen zu nehmen und unsere Finger miteinander zu verschränken. Aufregung kribbelt durch meinen Körper. Hoffnung. Vertrauen. Und ganz tief in mir gibt es fünf Buchstaben, die ich noch nicht sagen darf.
»Ich bin auch noch nicht so weit«, hauche ich und blicke wenig später in seine warmen Augen. Er nickt. Dann kommt er meinen Lippen näher. Ich zähle die Sekunden, bis er endlich seinen Mund auf meinen legt. Bis all die Selbstzweifel verstummen. Bis ich ihn wieder fühle. Er verteilt federleichte Küsse auf meinen Lippen. Sammelt all die unausgesprochenen Gefühle und die kleinen Seufzer auf. Als sich unsere Zungen berühren,
fängt mein Körper Feuer. Alles kribbelt.
Ich würde all die Emotionen am liebsten abfüllen, zuschrauben und das Glas immer dann öffnen, wenn ich mich verloren fühle. Oder wertlos. Dann, wenn ich nochmal wissen will, wonach Sommer schmeckt. Wie er riecht. Wie er sich anfühlt. All das würde ich am liebsten abspeichern, wie die wertvollen Dinge, die ich in Myrsky
sammele. Nur, dass das hier kostbarer ist als alles,
das ich je besessen habe.
Als er das nächste Mal über meine Lippen leckt, Worte murmelt, die ich nicht verstehe, aber schmecke, werde ich mutiger. Wandere mit den Händen unter sein Shirt. Streiche über die Spur an zarten Haaren, die seinen harten Bauch säumen, bis zu seiner Brust.
Unser Kuss wird leidenschaftlicher. Lebendiger. Liebevoller. Ich drücke mich gegen ihn. Ein überraschender Laut verlässt seine Lippen, als wir nach hinten taumeln. Während er versucht, uns auszubalancieren, bemühe ich mich, sein T-Shirt loszuwerden.
»Du bist unmöglich«, sagt er lachend.
»Und du bist verdammt heiß«, erwidere ich, bevor ich ihm den Stoff über den Kopf ziehe. Unsere Lippen treffen wieder aufeinander. Stürmisch. Unaufhaltsam. Genauso wie meine Hände, die über seine Haut streichen. Er löst sich von meinem Mund. Nur so lange, bis er mit seinen Lippen zu meinem Ohr wandert. Er verteilt feuchte Küsse, die meinen ganzen Körper zum Kribbeln bringen. Die Gänsehaut an Stellen hinterlassen, die zuvor noch von Hitze versenkt wurden.
Er bahnt sich küssend den Weg an meinem Hals entlang, hinterlässt zarte Bisse, die er Augenblicke später mit seiner Zunge liebkost. Ich greife mit den Fingern nach dem Bund seiner Hose, kämpfe mit dem Verschluss, als er mir in den Nacken beißt. Ich stöhne auf. Ein Schauer durchfährt meinen Körper.
»Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich will«, flüstert er und drückt seinen Ständer gegen meinen.
»O Gott«, murmele ich. Er malt mit der Zunge Muster auf meine Haut, während ich den Kampf gegen seinen Knopf endlich gewinne. Ich schiebe seine Jeans samt Unterhose so schnell runter, als würde unser beider Leben davon abhängen. Mit den Fingern streiche über seine Erregung. Fahre das Relief der Adern nach, als würden sie mir den Weg weisen zu den
schönsten Orten der Welt. Dabei weiß ich doch schon, dass es überall schön ist, solange er da ist.
»Caspar«, murmele ich, bevor er meine Lippen mit seinen verschließt. Obwohl der Kuss alles ist, weiß ich, dass ich mehr will. Ich will ihn schmecken, wenn er kommt. So richtig.
Ich löse mich von ihm, gehe langsam auf die Knie und streife seine Hose noch ein Stück runter. Dabei fixiere ich seine mitternachtsblauen Augen und verpasse keine einzige Regung.
Nicht die vor Überraschung weit geöffneten Fenster zu seiner Seele.
Nicht die Lider, die sich vor Lust senken.
Auch nicht sein genüssliches Seufzen, als ich nur mit der Zungenspitze seinen Schwanz entlang lecke.
Das erste Mal, dass ich meine Lippen um ihn lege, werde ich wohl nie vergessen. Egal, wie viel Alkohol in meinem Kreislauf zirkuliert, sein heiseres Stöhnen, der leicht salzige Geschmack und der moschusartige, männliche Geruch werden auf ewig in mein Hirn gebrannt sein.
Als ich mit der Zunge über seine weiche Haut fahre, greift er in meine Haare und stöhnt. »Fuck. Dacre.«
Ich weiß nicht, ob er mir jemals ein schöneres Kompliment gemacht hat. Meine Finger legen sich um sein bestes Stück. Meine Hand bewegt sich auf und ab, während ich über seine Spitze lecke.
Nach einigen Augenblicken wird er unruhiger und drückt sein Becken nach vorne. Ich lehne mich ein Stück zurück, komme aber nicht weit, weil in meinem Rücken die Wand ist. Ich kralle die Finger meiner anderen Hand in seinen Oberschenkel. Er zieht sich sofort zurück.
»Sorry«, sagt er schwer atmend. Doch anstatt ihm zu antworten, greife ich wieder nach seinem Schwanz, lecke mir über die Lippen, bevor ich ihn wieder in den Mund nehme. Ich sauge, schmecke und stöhne, als er seine Finger in meinen
Locken vergräbt. Meine Hand bewegt sich schneller auf und ab. An den gemurmelten Worten und seinen abgehackten Beckenbewegungen merke ich, dass er kurz davor ist, zu kommen. Bis plötzlich ein Klopfen ertönt.
Ich verharre in meiner Bewegung. Dann schaue ich nach oben, sehe seine dunklen, lustverhangenen Augen und die angespannten Gesichtszüge. Zwei Atemzüge und einen Stoß später ergießt sich seine salzige, warme Lust in meinen Mund und ich schlucke alles reflexartig. Dabei verschlucke ich mich beinahe, kann mich aber gerade so noch zusammenreißen. Er scheinbar auch, denn nur ein leises Stöhnen verlässt seine Lippen.
Beim zweiten Klopfen angelt er schon nach seinem Shirt und hat seine Hose bereits hochgezogen und geschlossen.
»Könnt ihr euch nicht ein Schlafzimmer suchen, wie jeder andere? Ich muss pissen.«
Maxi
. Ich stehe ruckartig auf, ziehe meine Hose zurecht und fahre durch meine Haare. Meine Atmung geht viel zu schnell. Aber auch an Caps rasch hebenden Schultern erkenne ich, dass ihn die Situation nicht kalt lässt. Ich trete von der Tür weg und mache Platz für Cap, der sich mit den Händen über die Hose reibt, bevor er die Tür öffnet.
Ich schließe die Augen und versuche, irgendeinen Ausweg aus der Lage zu finden. Aber mein Kopf ist immer noch durch den Alkohol und das Verlangen benebelt.
Kein Platz für realistische Ausreden und Gedankengänge.
»Cap?«, kommt es erstaunt von Maxi, der sich mit einer Hand an dem Türrahmen festhält. Er lehnt sich zur Seite und sein glasiger Blick fällt auf mich.
»Was zur Hölle macht ihr hier?«
Ich habe gerade meinen ersten Blowjob gegeben.
»Streiten«, wirft Cap ein.
»Warum?«, fragt er gedehnt und stolpert in den Raum. Sein Blick klebt dabei weiterhin an mir.
»Dacre hat zu viel getrunken. Ich habe seiner Mum versprochen, auf ihn aufzupassen.«
»Interessiert mich nicht. Warum seid ihr dafür hier oben im Bad?«
Gute Frage. Auf die Cap gerade keine Antwort hat. Dann wird meinem Hirn auch endlich bewusst, dass ich, falls wir hier keine logische Erklärung finden, Cap ganz sicher nicht mehr küssen darf.
»Weil man sich unten nicht anschreien kann.« Keine souveräne Antwort, Dacre.
»Hier hat niemand geschrien.« Richtig.
»Ist das dein Haus, Maxi? Es geht dich also nichts an.« Maxis Blick verdüstert sich, als er zurück zu Cap blickt.
»Warum guckst du wie damals, als du mit Joshs Ex gevögelt hast, Sanders?«
»Niemand kann was dafür, dass du und Camille euren Kram nicht geregelt bekommt, also lass das nicht an uns aus.«
»Uns? Ich bin vielleicht dicht, aber hier läuft doch irgendwas.«
Scheiße
.
Ich atme tief durch. Was soll ich darauf sagen? Verunsichert blicke ich an mir herab.
»Ich bring Dacre jetzt nach Hause.« Caps Stimme zittert, was wahrscheinlich niemand außer mir hört, weil er alles in diesem neutral-abgefuckten Tonfall verpackt. Ganz anders als eben noch. Und irgendwie reagiert der Alkohol in mir allergisch darauf.
»Hör auf, dich in mein Leben einzumischen. Ich trinke so viel, wie ich will. Ich fahre dann nach Hause, wann ich will. Nicht, wenn du es sagst.« Alle Aufmerksamkeit liegt auf mir und ich schiebe noch ein genervtes »Fick dich« nach, bevor ich den Raum verlasse.
Mein Herz schlägt wie verrückt, als ich unten in der Küche ankomme. Ich greife nach einem leeren Becher und fülle ihn mit
Saft. Ohne Alkohol. Für heute reicht‘s. Ich lehne mich mit dem Rücken gegen die Küchentheke und vernichte mit dem Getränk die letzten Spuren seines Geschmacks.
Ich schließe die Augen. Doch bevor ich mich in den Erinnerungen an das verliere, was eben im Bad passiert ist, berührt mich eine Hand am Arm.
»Nach Hause. Jetzt.« Es sind die einzigen Worte, die seine schönen Lippen verlassen, an denen mein Blick jetzt klebt.
Er gibt mir keine Sekunde Zeit, darüber nachzudenken, sondern zieht mich einfach hinter sich her. Wenig später sitzen wir im Auto und seine Hand liegt wieder auf meiner. Dieses Mal genauso warm und verschwitzt wie meine.
Tilo (01:02):
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll …
Dacre (01:20):
Und ich weiß nicht, was ich hören will.