Worauf hatte ich mich da nur eingelassen! Als Lars mich fragte, ob ich bereit war Lust und Befriedigung in ihrer extremsten Form zu erleben, hatte ich nicht lange gezögert und begeistert zugestimmt. Dabei wusste ich doch genau, dass Lars sexuell einen äußerst bizarren Geschmack hatte. Er probierte alles aus, für ihn gab es absolut keine Tabus, er wollte immer mehr …
Und nun war es so weit: Ich war hier, in diesem großen, alten Haus weit außerhalb der Stadt. Lars hatte auf der ganzen Fahrt kaum mit mir gesprochen und je näher wir unserem Ziel kamen, desto mulmiger wurde mir zumute.
Sicher, ich war wahrlich alt genug, um über meine sexuellen Wünsche und Grenzen selbst zu entscheiden – aber ich liebte es, wenn Lars das für mich tat! Dieses Gefühl der Willenlosigkeit, des Beherrschtwerdens turnte mich wahnsinnig an. Es schenkte mir Gefühle, die ich nie für möglich gehalten hätte!
Wenn Lars mich – wie so oft in den vergangenen drei Jahren – zu immer neuen sexuellen Ufern führte, mich zum Beispiel in Erotik-Clubs mitnahm oder sinnliche Spiele zu dritt oder viert inszenierte, erkannte ich mich nicht wieder. In diesen Stunden wurde ich voll und ganz von meiner Lust regiert; alles, was ich dann tat, stand ganz im Zeichen höchster Befriedigung; und so sollte es auch heute Abend wieder sein …
Das Licht war diffus. Jemand führte mich eine schmale Treppe hinunter in das dunkle Kellergewölbe. Als wir dort ankamen, musste ich zunächst warten. Wir waren nicht allein; in dem großen, dunklen Raum, der vor uns lag, waren noch mehr Leute anwesend. Alle anderen Gäste schauten mich an und ich spürte ein Prickeln auf der Haut. Man nahm mir den schweren Umhang von dem Schultern und jetzt erst wurde mir wieder bewusst, dass ich darunter ja nackt war bis auf einen winzigen Slip, der allerdings im Schritt offen war, und einen BH, der mehr von meinen Brüsten zeigte, als er verbarg. Lars hatte es so gewollt und ich hatte mich gefügt.
Es war sehr dunkel in dem Raum und ich konnte nicht erkennen, woher dieses intensive Stöhnen kam, das ich hörte. Irgendwo dort hinten im Dunkeln bewegte sich etwas, einige Gestalten, die ich aber nur verschwommen wahrnahm. Ich fühlte mich unwohl, denn ich wusste nicht, wo ich war und was hier passieren würde. Einige der Anwesenden sahen unheimlich aus, trugen Masken und merkwürdige Lederkostüme. Das Ganze hatte etwas Mystisches. Ich bekam Angst.
In der Mitte des Raumes befand sich eine Art Holzkreuz, an das ich nun gebunden wurde. Während die Fesseln an meinen Hand- und Fußgelenken befestigt wurden, sah ich die berauschten Gesichter meiner Peiniger und blanke Panik kroch in mir hoch! Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht. Irgendetwas lähmte mich, schnürte mir die Kehle zu.
Plötzlich konnte ich etwas mehr erkennen, der diffuse Nebel schien sich etwas gelichtet zu haben. Die Atmosphäre war total bizarr. Ich hörte Stimmengewirr, Schreie, Stöhnen, Wimmern; ich sah vorbeihuschende Menschen, die miteinander …
Frauen klammerten ihre Beine um die Hüften ihrer umherlaufenden Partner oder knieten vor ihren Männern und verwöhnten sie oral; Männer liebten ihre Partnerinnen zu dritt oder zu viert und überall wurde geschmatzt und gestöhnt …
Ich befand mich gänzlich in einer Welt der Lust, in der es scheinbar keine Grenzen gab. Und dieses Grenzenlose machte mir Angst. Wenn hier keine Limits galten, dann gab es vielleicht auch keine für den Schmerz! Wer würde mir helfen, wenn ich schrie?
Ich schien zu schweben außerhalb von Raum und Zeit und plötzlich veränderte sich das Bild vor meinen Augen erneut und die hemmungslosen Gestalten, die ich gerade noch erkennen konnte, waren wieder im Nichts verschwunden. Das war eine zusätzliche Qual für mich, denn das, was ich gerade noch gesehen und was mir Angst gemachte hatte, hatte mich gleichzeitig aufs Höchste erregt! Während ich nämlich versuchte im Dunkeln die bizarren Gestalten zu erkennen, hatten sich mehrere von ihnen über mich und meinen Körper hergemacht. Ich sah, wie sie sich gegenseitig verwöhnten, und gleichzeitig spürte ich ihre Hände auf meinem Body …
Da, plötzlich tauchte Lars auf. Er führte eine ganz in schwarzes Leder gekleidete Lust-Sklavin an einer Metall-Kette mit sich; ihre Lederklamotten waren an den entsprechenden Stellen ouvert und ich konnte ein blitzendes Schamlippenpiercing sowie zwei silberne Brustklammern erkennen. Gerade als ich hinsah, zog Lars genussvoll an der kleinen Kette, die die Brustklammern verband, und die Sklavin stöhnte laut auf. Die ganze Zeit sah mir Lars dabei direkt in die Augen, als wäre ich es, die er da so genussvoll quälte beziehungsweise verwöhnte – was für ein irres Spiel!
Es fiel mir sehr schwer, nicht zu stöhnen oder zu wimmern. Ich hatte Angst vor diesen verhüllten, scheinbar gesichtslosen Leuten, und doch sehnte ich mich nach mehr! Sie taten mit mir Dinge, die ich mir nie zuvor hätte träumen lassen und die ich hier kaum auszusprechen wage: gummiartige Riesendildos, elektrische Reizstromgeräte und Brustklammern waren dabei ihre Helfer!
Ich war nicht mehr ich selbst, war nur noch einzigartige Lust, Lust, Lust und kam in einer nicht enden wollenden, gigantischen Orgasmenkette, die mich wegzuschwemmen schien …