Die Luft draußen war warm, fast schwül und es regnete seit Stunden ununterbrochen. Es war Mitte August und der Sommer erreichte gerade seinen Zenit. Es würde nicht mehr heißer werden. Wahrscheinlich war heute der wärmste Tag des ganzen Jahres.
Durch den Regen war die Luft schwer geworden. Diese schwüle Atmosphäre regte Helenas Fantasien immer besonders an. Wenn sie den Sex im Sommer schon sehr liebte, dann mochte sie ihn noch ein bisschen mehr an Tagen wie diesem. Sie war dann so sensibilisiert für die körperliche Liebe, dass sie an nichts anders mehr denken konnte. Das Arbeiten fiel ihr schwer, denn einfach still auf dem Bürostuhl zu sitzen und abzuwarten, bis der Feierabend sie endlich erlöste, das war schlecht zu ertragen.
Ihre Nerven waren fast zum Zerreißen angespannt. In solchen Nächten schlief sie wenig, weil sie nur noch an große, pralle Männlichkeiten denken konnte, die ihren Unterleib verwöhnten. Sehnsuchtsvoll warf sie sich von rechts nach links, umfasste ungeduldig ihre Brüste, zog an den gierig aufgrichteten Nippeln und konnte ihre heiße Lust nur mit Hilfe eines stattlichen Vibrators beruhigen.
Doch so ganz befriedigte sie das nicht. Es fehlte ihr zum körperlichen Glück ein Penis aus Fleisch und Blut, ein sinnlicher Mann, der sich auf sie legte, und forschende Hände, die wussten, was sie brauchte. Denn das war mehr als gewöhnlicher Sex. Das war etwas anderes, als sich zu Hause in einem Bett erotischen Fantasien hinzugeben. Und so machte sie sich auf die Suche danach …
In der zweiten Bar hatte sie gefunden, was sie wollte. Er stand am Tresen und lud sie ungefähr knapp fünf Minuten, nachdem er sie registriert hatte, zu einem Glas Sekt ein. Groß war er, kräftig mit Händen, die ganz bestimmt zupacken konnten. Außerdem besaß er ihrer Einschätzung nach genau den Grad an Dominanz, die Bereitschaft dazu, sie zu beherrschen, die sie für ihre sexuellen Spiele benötigte. Seine dunklen Augen strahlten etwas Animalisches aus, das sie unruhig machte und gleichzeitig beruhigte.
Er schien der Richtige für ihre Fantasien zu sein. Ein Blick in seinen Schritt bestätigte ihre Ahnung. Der Mann, der sich für sie interessierte, schien gut gebaut zu sein. Nachdem sie ihm intensiv zwischen die Beine geschaut hatte, ihre Hand wie zufällig die seine berührte und sie ihre Brüste aufmunternd nach vorne schob, konnte sie ganz deutlich erkennen, wie sich die Hose über seinem Glied in einer Form spannte, die auf Großes dahinter schließen ließ.
Seine Augen blieben bewundernd in ihrem Dekolleté hängen. Sie trug wie immer, wenn sie auf der „Pirsch“ war, ein hautenges Kleid aus einem edlen Satinstoff, durch den sich ihre Brustwarzen pausenlos hindurchzuschießen schienen. Kein Männerauge konnte von diesem Anblick lassen.
Als sie die Bar betreten hatte, konnte sie die Blicke fast greifbar spüren. Sie war eine Frau, der man hinterhersah. Eine Frau, die eine fast agressive Erotik ausstrahlte, der sich kaum ein Mann entziehen konnte und die eine ganz bestimmte Sorte Mann auch liebend gern ausprobieren wollte. Zufrieden spürte sie, wie sich der erste Anflug von Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen sammelte. Das Spiel nahm seinen Lauf und es überfiel sie wie immer eine erregende Nervosität, eine freudige Anspannung darüber, wie es wohl dieses Mal mit diesem Lover sein würde …
Sie waren mehr als bereit füreinander. Beide wollten schnellstmöglich scharfen Sex!
Und sie wollten nicht mehr warten, bis sie bei einem von beiden zu Hause waren. Sie für ihren Teil nahm sowieso nicht gern einen Mann mit zu sich nach Hause. Das nahm dem Ganzen die Spontaneität und auch das notwendig Anonyme, um den Sex etwas extremer gestalten zu können.
Nach dem zweiten Glas Sekt waren die restlichen Hemmungen von ihnen abgefallen. Es gab nur noch den einen verbindenden Gedanken: Lust!
Er erhob sich mit einem besonders sinnlichen Blick in ihre Augen, drehte sich um und ging in Richtung der Waschräume. Ganz selbstverständlich folgte sie ihm.
Er stieß eine Außentür auf, die in einen kleinen Hof führte. Erstaunt registrierte sie: er kannte sich hier aus. In dem unübersichtlichen Hof standen überall Müllcontainer herum. Das Ganze machte einen wenig einladenden Eindruck, was die beiden jedoch nicht zu stören schien. Eher das Gegenteil war der Fall. Es war ein Ort so ganz nach ihrem Geschmack. Ein Ort, an dem man wunderbar etwas „schmutzigeren“ Sex haben konnte …
Er zog sie hinter eine Bretterwand und setzte sich auf einen Mauervorsprung, schob ihren Rock hoch und wollte ihren Slip herunterziehen, als sie ihn zurückhielt, um in ihre Tasche zu greifen. Überrascht betrachtete er die beiden groben Stricke, die sie ihm hinhielt. Aber er begriff schnell. Sie wollte von ihm gefesselt werden. Sich ihm unterwerfen. Sie wollte sich in seine Hände begeben!
Damit hatte er nicht gerechnet. Doch allein der Gedanke daran schien ihm zu gefallen. Ein wollüstiges Lächeln glitt über sein Gesicht.
„So eine bist du also. Na, so ein Spiel ist doch mal was anderes …“
Er griff nach den Seilen, streifte sie über ihre Handgelenke und befestigte die Enden links und rechts an dem Geländer, das an der Mauer entlangführte.
„So, du kleines Luder, dann schauen wir mal, was dir sonst noch so gefällt …“
Wieder griff er nach dem Slip und zog ihn mit einem Ruck herunter. Sie stöhnte erregt und schloss die Augen. Genau so war es gut.
Er stellte ihre Beine rechts und links auf den Mauerabsatz und schob sich dazwischen. Seine Finger waren ungestüm und hatten nichts Zärtliches an sich. Genau so, wie sie es mochte.
Schnell hatte er ihre Klitoris für seine Berührungen empfänglich gemacht. Die winzige lustorientierte Stelle richtete sich auf, verdickte sich und fing an heftig zu pulsieren. Stöhnend ergab sie sich. Er sollte mit ihr alles machen, was er nur wollte. Es würde alles richtig sein!
Er tauchte zwischen ihre Beine, umfasste beide Knöchel mit den Händen und fing an sie mit der Zunge dort zu liebkosen, wo die Lust am größten war. Ihre Knöchel waren nun wie in zwei Schraubstöcken gefangen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, was ihr Lustempfinden immer besonders steigerte. Der Mann, der ihr vor einer Stunde noch völlig fremd gewesen war, verwöhnte oral ihren hochsensiblen Punkt und entlockte ihr damit die sinnlichsten Töne. Nur so empfand sie wirkliche, tiefe Lust, wenn sie sich einem Mann unterwerfen durfte. Wenn er sich nahm, was er wollte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte …
Seine Zunge war wunderbar rau und erforschte unermüdlich ihre verborgensten Lustnerven. Tief fuhr sie dort hinein, wo es schön warm und feucht war. Die dazugehörigen Lippen pressten sich auf ihren sensibelsten Punkt und sorgten für einen Lustlaut nach dem nächsten.
Sie war so überfällig, so geil, dass sie bereits nach wenigen Stimulationen zu ihrem ersten Höhepunkt kam.
Der fremde Mann, die Tatsache, dass sie gefesselt war, der ungewöhnliche Ort und die Möglichkeit, dass jemand sie bei diesem „schmutzigen“ Sex-Spiel entdecken konnte, stachelte ihre Ekstase ungebremst an.
Er zog sich die Hose so weit herunter, dass sein stattliches Glied endlich freilag. Ein lauter Seufzer entfuhr ihr. Was für eine Männlichkeit! Sie war ihrer Lust angemessen. Stolz ragte der noch unbekannte Phallus in die Luft und wartete ungeduldig zuckend darauf, in sie eintauchen zu können.
Sie schob ihren Unterleib ein Stückchen weiter nach vorne und wartete vor Erregung zitternd das Eindringen dieses mächtigen Gliedes ab. Als es in sie eindrang, schrie sie erregt auf.
Der erste Stoß war wie ein Dolchhieb. Das Glied schien in ihr noch an Umfang zuzunehmen. Sein Rhythmus setzte ihren Unterleib in Brand. Es war Ekstase pur, was sie vom ersten Moment an verspürte. Ihre leisen, spitzen Schreie erstarben jedoch abrupt, als sie hörte, wie sich eine Tür öffnete und Stimmen näher kamen …
Zwei Männer waren in den Hinterhof getreten. Die Flamme eines Feuerzeuges erhellte die Umrisse der beiden durch die Bretterwand hindurch für einen kurzen Moment. Die glühenden Zigaretten funkelten fast romantisch im tristen Halbdunkel des Hofes. Auch wenn die beiden sie wahrscheinlich nicht sehen würden, hören konnten sie die zwei ganz bestimmt.
Sie hielten beide den Atem an. So geil sie auch waren, entdeckt werden wollten sie nicht. Das würde nur Ärger geben und mit der geilen Nummer wäre es ganz schnell vorbei gewesen.
Ihre Beckenbewegungen verebbten langsam und sie lauschte gemeinsam mit dem Mann, der sich nun weitaus zärtlicher als noch kurz zuvor in ihr teils angstvoll, teils lüstern bewegte.
Er nickte ihr beruhigend zu und machte lautlos weiter. Sie presste ihre Lippen zusammen. Die Männer hatten es nicht eilig. Während sie sich lachend ihre sexuellen Wunschpartnerinnen des Abends offenbarten, stieß sie der Fremde zu einem lautlosen Orgasmus. Sie presste sich zuckend an ihn und biss sich auf die Hand, um nicht zu schreien. Auf diese Weise verharrten sie zitternd und schwer atmend noch so lange aufeinander, bis sie wieder allein waren. Was für ein supergeiles Erlebnis!
Ihre Lust aufeinander war durch diesen Akt noch nicht gestillt worden. Sie wollten es noch mal miteinander treiben. Dieses Mal ungestört.
Sie zerrte an ihren Fesseln. Wie gern hätte sie ihn jetzt berührt, aber er machte keine Anstalten sie zu befreien. Er schien außerordentlichen Reiz an dieser ungewöhnlichen Art des Sexspiels zu empfinden. Seine Hände hielten nach wie vor ihre Knöchel fest umschlungen. Seine Arme öffneten ihre Schenkel noch ein bisschen mehr und er genoss den freien Blick auf ihre Scham, die sich vom ersten Akt noch nicht beruhigt hatte.
„Du bist ein geiles Stück. Verdorben und schmutzig. So mag ich es besonders gern …“
Als er sich stöhnend ein zweites Mal in sie hineinschob, schloss sie die Augen. Um ihre Lippen spielte ein selbstgefälliges Lächeln. Sie hatte ihn besiegt. Sie hatte ihn genau da, wo sie ihn hatte hinhaben wollen.
Er hatte das Gefühl, sie hätte sich ihm unterworfen, er hätte sie erobert. Dabei war es genau umgekehrt. Der Fremde spielte dieses Spiel ganau nach ihren Spielregeln, ohne es zu wissen. Er verhielt sich genau so, wie sie es wollte, wie es ihr gefiel, wie sie es brauchte, um befriedigt zu sein. Das verschaffte ihr den optimalen sexuellen Genuss.
Genau so sollte es sein, wenn sie mit einem Mann schlief. Als er sich hemmungslos in ihr entlud, stieß sie einen triumphierenden Seufzer aus.
Sie kehrten wieder an den Tresen zurück, erhitzt und aufgewühlt, mit pochenden Gliedmaßen und brennenden Lippen. Zur Abkühlung tranken sie noch einen Sekt zusammen.
Wie sie es erwartet hatte, fragte er sie, ob sie sich wiedersehen würden. Sie bejahte, sagte aber nicht, wann und wo. Sie musste ihn etwas zappeln lassen. Auch das gehörte zu ihrer ganz speziellen Befriedigung dazu. Er hatte angebissen. Er würde so schnell nicht wieder abspringen, auch wenn sie ihn etwas hinhalten würde. Nicht zu lange natürlich. Denn auch sie war noch nicht satt.
Sie hatte den richtigen Mann für den richtigen Ort gefunden. Mit ihm konnte sie genau den Sex haben, der sie glücklich machte. Schnell und obszön und ziemlich geil. Sie würde ihn wieder bekommen – in diesem Hinterhof, hinter der alten Bretterwand, zwischen all den großen Müllcontainern – gefesselt und mit der Option darauf, vielleicht doch entdeckt zu werden …