Show-Fantasie

Lisa Cohen

Die Frauen im Club wurden langsam unruhig. Einige fingen an zu pfeifen, ein paar johlten laut und der Rest begnügte sich mit anhaltendem Klatschen. Svenja drängelte sich weiter unablässig Stück für Stück durch die Menge. Sie war zu spät gekommen, wollte aber die Show trotzdem aus nächster Nähe sehen. Die genervten Bemerkungen der anderen Zuschauerinnen, die sie beiseite drängte, überhörte sie geflissentlich. Endlich stand sie ganz vorne. Keine Sekunde zu früh. Der Vorhang hob sich und unter dem lauten Jubel der anwesenden Frauen traten die sechs professionellen Striptänzer auf die Bühne. Svenjas Augen glitten ungeduldig über die Männer hinweg. Schön waren sie alle. Natürlich. Sie hatte nichts anderes erwartet. Und durchtrainiert und sexy waren sie auch. Was sonst. Ein Sixpack-Bauch, gebräunte Körper, das gefiel den Frauen.

Musik, die anheizte und Lust machte sich zu bewegen, setzte die Stripper in Gang. Svenja hielt den Atem an. Sie spürte ein heftiges, sexuelles Verlangen in sich aufsteigen bei so viel erotischer Männlichkeit. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie die ausnahmslos weiblichen Zuschauer in ihren Bann gezogen. Die Frauen bewegten sich im Rhythmus der Musik und starrten auf die tanzenden Männerleiber. Noch war nicht viel nackte Haut zu sehen. Schillernde Anzüge, hauteng geschnitten, verhüllten die Körper der Tänzer. Aber die Zuschauerinnen konnten ahnen, wie gut gebaut sie allesamt darunter waren.

Svenja hatte sich mittlerweile ihren Lieblingstänzer ausgeguckt. Er war eine göttliche, kaffeebraune Erscheinung mit glänzendem, schwarzem Haar und funkelnden Augen, die mehr als einmal an ihr hängen blieben. Jedes Mal, wenn seine Augen ihre streiften, schlug ihr Herz schneller und ein süßliches Ziehen machte sich in ihrem Unterleib breit. Sie hatte viel zu lange auf Sex verzichten müssen. Nichts war passiert in der letzten Zeit. Seit Tagen hatte sie das Gefühl, bei ihr war mittlerweile der sogenannte sexuelle Notstand ausgebrochen. Sie träumte nicht nur nachts von einem feurigen Liebhaber, sondern auch tagsüber von heftigen Liebesszenen, die sich in ihrem Kopf abspielten. Dabei handelte es sich nie um einen bestimmten Mann, sondern um jeden, der ihr gerade begegnete und ein Minimum an Erotik versprach. In Gedanken hatte sie schon Dutzende von fremden Männern auf ganz spezielle Art verwöhnt. Svenja stand darauf, einen Mann oral zu erobern. Ein ausgiebiger Blowjob versetzte auch sie meist selbst in Ekstase …

Sie starrte nach vorne. Die Musik wurde schneller, so wie die Bewegungen der Stripper. Sie wirbelten über die Bühne und heizten der Menge ein. Tosender Applaus beendete die erste Darbietung. Danach wurde es ruhiger. Die Männer fingen mit ihrer eigentlichen Stripnummer an. Einer nach dem anderen streifte sich den Anzug vom Körper. Jede Bewegung war einstudiert und perfekt. Nichts war dem Zufall überlassen. Sie wussten sich perfekt in Szene zu setzen. Stück für Stück Haut wurde sichtbar und glänzte verlockend im Scheinwerferlicht. Die Tänzer hatten sich mit verführerisch duftendem Öl eingerieben, der die Sinne der Zuschauerinnen benebelte. Svenja sog gierig den Duft ein, als ihr favorisierter Stripper dicht vor ihr zu Boden ging, um sich die Hose nur ein winziges Stück herunterzuziehen. Gerade so viel, um dem Publikum einen Vorgeschmack auf noch mehr verlockende Männlichkeit in Aussicht zu stellen. Hinter dem hauchdünnen Stoff des knappen Strings konnte frau erahnen, was da an Potenz zu erwarten war.

Svenja spürte eine ihrer Lieblingsfantasien in sich aufsteigen. Wie gern hätte sie ihm den Slip heruntergestreift und sein wunderschönes Glied verwöhnt.

Gebannt sah sie seinen Bewegungen zu. Er sprang auf die Beine und fing an sein Becken zu kreisen. Schob seine Finger tief in den Slip hinein und wieder heraus. Rechts und links von ihm machten es die anderen Männer ihm nach. Sie alle trugen nun nur noch einen schmalen, transparenten Tanga und brachten mit ihren anzüglichen Bewegungen die Frauen zum Toben.

Svenja war in ihren eigenen Fantasien gefangen. Sie fixierte sich ausschließlich auf den braunen Körper mit einem wahrscheinlich sensationell üppigen Glied. Es schien immer näher zu kommen. Sie schloss die Augen, um den betörenden Duft, der von ihm ausströmte, besser wahrnehmen zu können.

Als sie die Augen wieder öffnete, stand der ganze Mann zum Greifen nahe vor ihr. Sie zwinkerte mit den Augen, weil sie dachte sich verguckt zu haben. Doch dann war sie sich sicher. Er zeigte mit dem Zeigefinger auf sie und schien sie zu sich zu bitten. Je länger er auf sie zeigte, umso deutlicher wurde, dass es keine Bitte, sondern ein Befehl war.

Svenja sah sich um und dann wieder nach vorne. Sein Lächeln überzeugte sie. Dieser zum Anbeißen scharfe Typ wollte sie zu sich auf die Bühne holen. Svenja atmete kurz und heftig. Dann gab sie sich einen Ruck und schob sich ganz dicht an die Bühne heran. Sie spürte die neidischen Blicke der anderen Frauen und fühlte sich beflügelt, als sie die ihr entgegengestreckte Hand nahm. Sie schwebte förmlich auf die Bühne. Dann stand sie dicht vor ihm. Die anderen Stripper bildeten einen Kreis um sie. Svenja wusste noch nicht, was sie jetzt erwartete, hatte aber schon eine ungefähre, süße Ahnung, was da in greifbare Nähe zu rücken schien.

Zwei kräftige Hände drückten sie sanft zu Boden und schoben sie dicht vor eine verheißungsvolle Wölbung hinter dünnem Stoff. Svenja sah kurz nach oben in zwei funkelnd braune Augen.

„Fang an, ich warte!“

Sie griff erst noch zurückhaltend, dann überzeugt nach dem Rand des Slips und zog ihn langsam, aber ohne zu zögern herunter. Ein Prachtglied schnellte hervor und verursachte anerkennendes Raunen im Publikum.

Svenjas Finger glitten fast ein wenig ehrfürchtig über die glänzende Kuppe des stattlichen Schwanzes und strichen sanft am Schaft auf und ab. Es verdickte sich unter ihren fast fürsorglichen Bewegungen und strahlte eine Kraft und Erotik aus, die sie schwindelig machte. Ihre Finger erkundeten die glatt rasierten Hoden und fingen an, sie liebvoll zu kneten. Ein Stöhnen über ihr spornte sie an, mit ihren kreisenden Bewegungen weiterzumachen. Sie nahm beide Hände. Mit Genugtuung sah sie, wie sich die Adern auf dem Penis verdickten und pulsierten.

„Nimm ihn in den Mund!“

Sie schaute in das Gesicht des Strippers, das bereits erste Anzeichen der einsetzenden Ekstase zeigte. Sie kostete kurz und intensiv die Macht aus, die Frauen gerade in diesem Moment über das männliche Geschlechtsteil haben. Ein Blick über die Schulter gab ihr noch einen zusätzlichen Kick. Hunderte von Frauen starrten gebannt auf sie, mit neidvollen und anerkennenden Blicken. Nicht wenige wären liebend gern an ihrer Stelle gewesen. Was für ein Auftritt! Sie würde es gut machen. Sehr gut. So gut, dass ihr Tänzer diese Show niemals vergessen würde …

Wie in Zeitlupe öffnete sie den Mund, um sich vorsichtig dem leicht vibrierenden Glied zu nähern. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Was für ein erotischer Leckerbissen wartete da auf sie. Svenja schloss ihre Augen, um die erste Begegnung mit diesem Prachtstück noch intensiver genießen zu können. Ein leichter Schauer lief durch ihren Körper, als ihr der herbe, männliche Duft, der von diesem Penis ausging, in die Nase stieg. Herb und doch gleichermaßen auch süß. Doch dieser süße, verführerische Duft war nichts im Vergleich zu dem Geschmack, der ihre Zunge und den Gaumen traf, als sie das steife Glied über ihre Lippen schob. Tiefer und tiefer in ihren weit geöffneten Mund hinein. Es herrschte fast vollkommene Stille um sie herum, als sie den Mund um den prallen Schaft schloss. Gleichzeitig umfasste sie den strammen Hintern ihres Tänzers, um das Glied noch tiefer aufnehmen zu können.

Es zitterte zwischen ihren Lippen voll unverschämter Lust und Gier nach Erlösung.

Sanftes Stöhnen begleitete ihre oralen Liebkosungen. Svenja ging völlig auf in ihrem Wunsch, den Mann, der ihr sein Heiligstes anvertraute, in höchste Ekstase zu versetzen. Das Wissen um die vielen Augenpaare, die auf sie gerichtet waren, spornte sie unaufhörlich an. Nie hatte sie eine ähnliche Wollust verspürt. Schauer liefen schubweise durch ihren Körper, von den Zehen bis zu den Haarspitzen, und brachten ihre Brustwarzen dazu, sich aufzustellen.

„Oh, jaaa, weiter. Du machst das perfekt.“

Svenja warf einen Blick nach oben in das verzückte, vor Schweiß glänzende Männergesicht. Der Tänzer sah sie unter halb geschlossenen Lidern an. Nie hatte sie einen schöneren Mann gesehen. Sie vergaß für einen Moment, was sie zwischen den Lippen hielt, doch er erinnerte sie schnell daran. Er griff nach ihrem Kopf und drückte ihn sanft, aber bestimmt wieder in seine vorherige Stellung zurück. Svenja konzentrierte sich ergeben mit ihrer Zunge auf die Penisspitze und spielte damit in unterschiedlichster Form und Vielfalt. Ihre Fingerkuppen berührten die Hoden dabei unaufhörlich. Sie spürte unter ihren Händen, wie sich die stahlharten Gesäßmuskeln des Tänzers noch mehr anspannten. Sein gesamter Körper zitterte vor Anspannung und Lust. Er wäre längst so weit gewesen, wenn er sich nicht so gut unter Kontrolle gehabt hätte. Er wollte seinen Orgasmus hinauszögern und er wollte die Show, die beide dem verzückten Publikum boten, ausdehnen. Er wollte nicht nur sich, sondern auch den mittlerweile ganz schön angetörnten Frauen mit seiner Ekstase etwas ganz Besonderes bieten.

Svenja hörte sie nun endlich auch, die manchmal leisen, meist lauteren Anfeuerungsrufe aus dem Publikum.

„Zeig es ihm.“

„Gut so, weiter …“

„Gleich hast du ihn so weit.“

Die Sätze hallten in ihren Ohren und trieben sie an. Nun fingen auch die anderen Tänzer auf der Bühne an, sie mit leisen, drängenden Worten anzufeuern. Es war ein Gewirr von Stimmen und Lauten um sie herum. Das Glied in ihrem Mund schwoll weiter an. Sie spürte den ersten Lusttropfen auf ihrer Zunge und ließ ihn langsam die Kehle hinuntergleiten. Dieser erste Tropfen war schon Genuss pur und gab ihr den letzen Anstoß zum Finale zu blasen … Sie konzentrierte sich vollkommen auf ihre Zunge und genoss die ekstatisch stöhnenden Laute, die der schöne Mann, den sie so wunderbar in ihrer Gewalt hatte, ungehemmt von sich gab. Für einen kurzen Moment öffnete sie den Mund und lächelte zufrieden, als sie enttäuschtes Seufzen hörte.

„Nicht aufhören. Bitte!“

Sie hatte ihn total im Griff. Doch sie ließ sich nicht lange bitten. Auch ihre eigene Lust war zu groß, um widerstehen zu können. Sie projizierte alle Kraft auf ihre Lippen und schob sie an dem zuckenden Glied auf und ab, bis es endlich aufbrach und sich in schnellen, kurzen Schüben in ihrem Mund ergoss. Begleitet wurde dieser Akt von ekstatischem Stöhnen und stammelnden Worten. Das verzerrte Gesicht, der zitternde Unterleib und der Nektar auf ihren Händen befriedigten sie mehr als jeder eigene Orgasmus.

Der Beifall hinter ihr klang wie eine Liebeshymne in ihren Ohren. Benommen ließ sie sich von dem schönen, braunen Tänzer hochziehen …

Die Show war vorüber. Svenja ließ sich zwischen den angeheizten Frauen zum Ausgang treiben. Erregtes Getuschel und Geraune um sie herum verwirrten sie. Was sagten sie da?

„Dieser dunkelhäutige Typ war ja wohl das Schärfste, was ich je gesehen habe.“

„Ob der ohne Slip genauso geil aussieht, wie es den Anschein hatte?“

„Wahrscheinlich hat der ein Riesenglied, bestimmt das größte, was …“

Svenja sah sich nach den beiden Frauen um, die da so angeregt überlegten. Sie war verwirrt, dass sie es nicht wussten. Es war doch eindeutig zu sehen gewesen. Oder nicht? Hatte sie etwa nur geträumt? War ihre Fantasie mal wieder mit ihr durchgegangen? Aber sie war sich ganz sicher, diesen unverwechselbaren, süßen Geschmack wollüstiger Männlichkeit auf der Zunge zu spüren. Diesen einen Geschmack, für den es doch nur eine Erklärung geben konnte. Wie war das möglich?