Asanas – Yogahaltungen

Asanas haben körperliche, emotionale, geistige und spirituelle Wirkungen. Somit bieten sie ein Erfahrungsfeld auf vielen Ebenen.

Die Yogis in früheren Zeiten haben sich in der Natur umgeschaut und von ihr gelernt. Daher haben viele asanas Namen aus der Natur, wie z. B. die Kobra, die Heuschrecke, der Baum, der Berg, der Lotos etc.

In den asanas werden die Muskeln bewegt, es entstehen Flexibilität und Kraft, und die Lebensenergie kann durch den Körper fließen. Viele Emotionen und Erfahrungen sind in den Muskeln jahrelang gespeichert. Beim Üben der Yogahaltungen können diese Emotionen an die Oberfläche kommen und transformiert werden.

Asanas sind der äußere Teil einer angestrebten inneren Haltung. Die innere Haltung fördert das Bewusstsein. Somit sind die Yogahaltungen ekagrata, einpunktige Konzentration (Yogasutra I.2), auf der körperlichen Ebene. Durch die Achtsamkeit bei den Übungen entsteht eine Feinfühligkeit gegenüber dem eigenen Selbst, die Verbindung mit dem inneren Wesenskern. Dies führt zum Einklang mit dem Kosmos.

Jedes asana hat therapeutische Wirkungen. Manche asanas sind besonders effektiv bei bestimmten Krankheitsbildern, andere wiederum sind nicht empfehlenswert bei bestimmten Krankheitsbildern. In diesem Buch werden jeweils zwei Haltungen pro Krankheit vorgestellt, die besonders geeignet sind, die Krankheit umzuwandeln. Dennoch genügt es nicht, nur diese beiden Haltungen zu üben. Um eine geeignete Abfolge einzuüben, empfiehlt es sich, bei einem dafür ausgebildeten Lehrer bzw. einer Lehrerin ein paar Stunden Yogatherapie zu nehmen.

Ansonsten kann man auch in einen Yogakurs gehen und die beiden vorgestellten Haltungen in die Übungsabfolge zu Hause mit integrieren.

Besonders angenehm ist die Entspannung und Leichtigkeit, die nach dem Üben meist eintritt, denn Anspannung ist Krankheit – Entspannung ist Gesundheit!

Bei den beiden asanas unter jedem Krankheitsbild steht manchmal auch ein mudra. Mudra bedeutet Siegel. Die mudras, die im Yoga eine Bedeutung haben, sind oft symbolische Handgesten, die Gefühle und innere psychische Zustände ausdrücken. Sie generieren Qualitäten wie Angstfreiheit, Klarheit, Frieden und Kraft. Damit unterstützen sie die Entwicklung zur Gesundheit.

Eine genauere Darstellung der in diesem Buch erwähnten asanas findet sich im Anhang (siehe hier).

Eine Yogahaltung soll stabil und angenehm sein.

Patanjali, Yogasutra II.46