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Die Dämmerung dunkelte herab. In spätestens einer Stunde würde es stockfinster sein. Marija Pavlekovic war nun doch noch in den »Genuss« der Waika-Küche gekommen. Die Käferlarven ließen sich geröstet gerade noch hinter den Knorpel drücken, schmeckten sogar den Scampi ähnlich, doch bei den Regenwürmern und dem Schlangenragout streikte sie. Alle Überredungskünste Ajas versagten.
Sie waren nicht weiter verfolgt worden. Nicht bis hierher in diese Höhlen. Das Indiomädchen hatte ihre Spur allem Anschein nach perfekt verwischt. Zumindest durften sie sich vorübergehend in Sicherheit wähnen, so trügerisch sie auch sein mochte.
Aja löschte gerade das Feuer - sie hatte es angefacht, indem sie Holzstäbchen gegen Holzstäbchen rieb -, als Marija plötzlich aufschreckte. Diesmal grub die junge Jugoslawin ihre Fingernägel in den Unterarm der Freundin.
»Hörst du’s?«
Aja hob den Kopf, lauschte angestrengt. Ihre Ohren waren besser und im Unterscheiden von Nuancen geschulter als jene des Susak-Girls.
»Ein Flugzeug?«
»Ja. Zweifellos.«
Vlatko de Figuera war nicht wieder gestartet. Es musste eine andere Maschine sein. Eine fremde.
»Anderes Flugzeug«, bestätigte die Yoanama in diesem Augenblick, als hätte sie in Marijas Gedanken gelesen. »Schon mal da gewesen. Früher. Viel früher. Mann mit Haaren wie Feuer.«
Das interessierte Marija nun wieder weniger. »Er gehört nicht zu dieser Clique?«
»Klick?« Aja blinzelte verständnislos.
»Lassen wir’s! Wie weit ist es von hier zur Landepiste?«
»Eine Handbreit Sonne.«
»Eine Viertelstunde also?«
»Da«, bestätigte Aja auf kroatisch. Sie hatten voneinander gelernt.
»Was hält uns dann noch hier! Los, Mädchen! Vielleicht ist das unsere Einzige und vor allem letzte Chance!«