KAPITEL 3

Blut

LASS UNS ÜBER diese klebrige, glibberige, rote Flüssigkeit sprechen, die in jedem von uns steckt. Blut ist eines der wenigen Bestandteile deiner Innereien, die du jemals zu sehen bekommst. Deshalb dachte ich, du möchtest vielleicht ein paar Dinge darüber wissen.

Blut tut viel mehr, als nur aufzutauchen, um Hallo zu sagen, wenn man sich schneidet: Es ist dein Lebenssaft – du kannst ohne es nicht leben. Ich sollte noch darauf hinweisen, dass es kein echter Saft ist – du solltest es wirklich, wirklich nicht trinken. (Das gilt nicht für Vampire – ihr könnt so viel davon trinken, wie ihr wollt, nur bitte nichts von meinem. Habe ich schon erwähnt, dass ich Knoblauch-Sandwiches zum Mittagessen hatte?)

WAS BLUT MACHT

Wir wissen, dass Blut überall in uns herumgurgelt, aber was macht es eigentlich? Am einfachsten ist es, sich das Blut wie ein Transportsystem vorzustellen. Kennst du diese Karten, die man in Bahnhöfen sieht, auf denen verschiedene Bahnen in verschiedene Richtungen verschwinden? Tja, das ist es, was Blut tut. Und so wie Züge alle möglichen Leute transportieren (müde Pendler mit Aktenkoffern, Touristinnen mit riesigen Rucksäcken, die sie dir um die Ohren hauen, Leute, die stinkende Thunfisch-Sandwiches essen), so transportiert das Blut alle möglichen Dinge durch deinen Körper. Zum Beispiel muss der Sauerstoff überall hinkommen – von deinem Gehirn ganz oben bis zu deinem Popo und den Zehen ganz unten. Außerdem transportiert dein Blut auch den Treibstoff, den dein Körper braucht (bekannt als Nährstoffe), und bringt ihn von deinem Verdauungsapparat (dein Magen und Darm – das hat nichts mit einem Fotoapparat zu tun) dorthin, wo er benötigt wird. Und es transportiert auch alle Abfallprodukte, die deine Zellen produzieren, um sie aus dem Körper zu bekommen. Im Gegensatz zu den meisten Zügen ist dein Blut immer auf Achse – auch wenn du schläfst. Es schützt dich auch vor Krankheiten! Es ist also zugleich Post, Müllabfuhr und Sicherheitsdienst. Ach ja, und es ist auch ein zentrales Heizsystem, das mit seiner Partnerin, der Haut, zusammenarbeitet und damit deinen Körper immer schön auf knapp 37 Grad hält. Und natürlich ist Blut ein köstlicher Snack. (Bitte ignoriere den letzten Satz, wenn du kein Vampir bist.)

WIE SICH DAS BLUT FORTBEWEGT

Du bist nicht nur ein mit Blut gefüllter Ballon. Das hoffe ich zumindest. Das Blut fließt durch deinen Körper mit Hilfe eines unglaublichen Netzwerks namens Arterien und ... kannst du dich erinnern? Ja, richtig: Arterien und BUTLERTRON-6000. Nein, warte mal, das ist der Name meines Roboter-Butlers. Ich meinte natürlich Arterien und Venen.

ARTERIEN

Arterien sind die Rohre, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen zum Rest deines Körpers transportieren. Die Arterie, die direkt aus dem Herzen kommt, heißt AORTA und ist die größte Arterie von allen. Wenn sie eine Straße wäre, wäre sie eine riesige Autobahn mit zehn Fahrspuren und diesen wirklich großen Raststätten mit vielen Restaurants und Greifautomaten, an denen man Plüschtiere gewinnen kann. Fast sofort verzweigt sich die Aorta in kleinere Arterien, die sich wiederum in noch kleinere Arterien verzweigen – diese sind eher wie die Straße, in der du wahrscheinlich lebst, mit nur ein oder zwei Fahrspuren. Je weiter die Arterien vom Herzen entfernt sind, desto kleiner werden sie. Bis sie deine Zehen erreichen, sind sie wirklich winzig – wie schmale kleine Pfade, auf die nicht mal ein Fahrrad richtig passen würde. Arterien haben flexible Wände, die sich ausdehnen und schrumpfen können, wenn das Herz Blut durch sie hindurchpresst – ein bisschen wie ein Gartenschlauch, der sich ausdehnt, wenn man den Wasserhahn ganz aufdreht.

VENEN

Die Venen sind die andere Hauptart an Blutgefäßen. Sobald die Arterien den Sauerstoff geliefert haben, treten die Venen auf den Plan und bringen das verbrauchte Blut zurück zum Herzen. Die Venen fangen winzig an, wie ein kleines Rinnsal, das so winzig ist, dass die Fische in einer Reihe schwimmen müssen. Aber je näher sie dem Herzen kommen, desto größer werden die Venen, bis sie eher wie riesige Flüsse sind, in denen Nilpferde herumhängen.

Die größte Vene von allen mündet ins Herz und heißt VENA CAVA. Vena cava ist lateinisch für ... hmm, das weiß ich eigentlich auch nicht – ich war immer schlecht in Latein. Es bedeutet wahrscheinlich „große Vene“ oder so. Ich wünschte jetzt, ich hätte nicht mit diesem Absatz angefangen. Da das Blut nicht so schnell durch die Venen rauscht wie durch die Arterien, müssen die Venen nicht so stark sein – ihre Wände sind dünner und ein bisschen schmächtig. (Bitte sag meinen Venen nicht, dass ich sie schmächtig genannt habe.)

Es gibt tatsächlich noch eine dritte Art von Blutgefäßen, die KAPILLAREN – ich habe sie vergessen, weil sie so klein sind. Kapillaren sind riesige gelbe Baumaschinen mit schwarzem Aufdruck. Du hast sie sicher schon mal auf einer Baustelle gesehen. Sorry, ignorier das letzte bitte – die heißen Caterpillar. Ich habe den falschen Eintrag im Wörterbuch gelesen. Kapillaren sind die kleinste Art an Blutgefäßen, und sie sitzen zwischen den Arterien und den Venen. Die Wände der Kapillaren sind so dünn, dass Sauerstoff und Treibstoff direkt an die Stellen gelangen können, wo sie benötigt werden. Wie Geister, die durch Wände gehen können. (Medizinische Warnung: Versuche nicht, durch Wände zu gehen, wenn du kein Geist bist. Ich habe es heute Morgen versucht und jetzt tut meine Stirn echt gewaltig weh!)

WORAUS BESTEHT BLUT?

Es gibt drei Arten von Blutzellen: rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen.

Blutplättchen sind leicht gelblich, aber aus irgendeinem Grund heißen sie nicht gelbliche Blutkörperchen. Sie werden Blutplättchen genannt, weil sie ein bisschen wie platte Teller aussehen, was nicht sehr einfallsreich ist. Ich habe gehört, dass es eine Art Namenskomitee gibt, das für all das zuständig ist – ich werde versuchen, etwas mehr darüber herauszufinden.

Alle drei Arten von Zellen schwimmen in einem ekligen, aber wichtigen Schleim namens Plasma herum, der das Blut schön flüssig macht und nicht zu einem schrecklichen Schlamm werden lässt.

ROTE BLUTKÖRPERCHEN

Wie der Name schon sagt, sind sie rot. Tatsächlich sind sie der Grund dafür, dass dein Blut diese Ketchup-artige Farbe hat. Sie sind der häufigste Zelltyp in deinem Blut – in einem einzigen Tropfen befinden sich über fünf Millionen von ihnen. (Fünf Millionen sind übrigens eine Menge. Das ist die Anzahl der Wörter, die du innerhalb von zwei Jahren redest, wenn du ein echtes Plappermaul bist.) Wenn du dir rote Blutkörperchen unter dem Mikroskop ansehen würdest, könntest du sehen, dass sie rund sind, leicht gequetscht und abgeflacht, wie ein Weingummi, auf das man sich versehentlich gesetzt hat, oder ein Sitzsack, der den größten Teil seiner Füllung verloren hat. Rote Blutkörperchen transportieren den gesamten Sauerstoff durch den Körper, und das können sie, weil sie etwas enthalten, das HÄMOGLOBIN genannt wird und wie ein Rucksack ist, der Sauerstoff speichert.

Bitte setz dich, ich habe eine traurige Nachricht für dich: Rote Blutkörperchen leben nicht ewig. Genau genommen nutzen sie sich ab und sterben nach etwa vier Monaten. Oh, ich dachte, du würdest dich mehr darüber aufregen. Wie unhöflich. Während ihrer viermonatigen Lebenszeit legen sie etwa 480 Kilometer in deinem Körper zurück – das entspricht ungefähr der Entfernung vom Buckingham Palace zum Eiffelturm. Kein Wunder, dass sie so erschöpft sind. Glücklicherweise produzierst du ständig neue rote Blutkörperchen, um die absterbenden zu ersetzen, und zwar in einem Teil des Körpers, der sich Popo nennt. Entschuldigung, ich habe aus Versehen Popo geschrieben – in diesem Kapitel ist irgendwie der Wurm drin. Ich meinte das Knochenmark. Obwohl deine Knochen stark und hart sind, haben sie in der Mitte ein weiches, matschiges Stück, das Knochenmark genannt wird, und von dort kommen die Baby-Blutkörperchen.

Das Knochenmark ist übrigens der Grund dafür, dass Hunde Knochen so köstlich finden. Andererseits liebt Pippin auch verschwitzte Socken, also darf man da nicht zu viel hineininterpretieren.

Wie auch immer, wer wusste schon, dass Knochen nicht nur dazu da sind, dich in Menschenform zu halten, sondern auch eine ekelhafte Heinzelmännchen-Werkstatt sind, die Blut herstellt? Frag deine Eltern, woher die roten Blutkörperchen kommen, und wenn sie es nicht wissen, lässt du sie eine Stunde lang in Schande auf der Treppe sitzen.

WEISSE BLUTKÖRPERCHEN

Die Farbe der weißen Blutkörperchen ist leicht zu erraten, aber weißt du, welche Form sie haben? Rund? Quadratisch? Dreieckig? Die Form der Nase deines Mathelehrers? Jep – all diese Antworten sind richtig. Sie verändern ständig ihre Form, als wären sie aus Knetmasse gemacht. Du hast nicht so viele weiße Blutkörperchen wie ihre roten Kumpels, aber sie sind genauso wichtig. Sie sind die harten Hunde in deinem Körper – eine Miniaturarmee an Superhelden, die dir hilft, Krankheiten zu bekämpfen. Tag ein, Tag aus patrouillieren sie durch deinen Körper und suchen nach Keimen und anderen Übeltätern, die dich krank machen wollen. Es gibt verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen, die sich jeweils an verschiedene Arten von Keimen klammern. Es gibt welche für Bakterien, welche für Viren und welche für Würmer. (Ernsthaft! Dein Körper hat an alles gedacht.)

Weiße Blutkörperchen sind rücksichtslose Killer – wenn sie etwas finden, das nicht da sein sollte, zerstören sie es. Während sie sich abmühen, geben deine weißen Blutkörperchen chemische Stoffe in deinen Blutkreislauf ab, die deine Temperatur in die Höhe schnellen lassen. Sie tun dies, weil eine höhere Körpertemperatur, also Fieber, es Keimen erschwert, zu überleben – es ist also eine gute Sache, versprochen. (Auch wenn du dich dann fühlst, als würdest du mittags in einem dickem Wollpullover an einem tropischen Strand liegen und Marshmallows über einem großen Feuer rösten.)

BLUTPLÄTTCHEN

Blutplättchen arbeiten in Teams, und ihre Aufgabe ist es, deinem Blut beim Gerinnen zu helfen, was bedeutet, dass es zu einem großen fetten Klumpen wird. Sie wollen natürlich nicht, dass dein Blut das tut, während es in dir herumgluckert, aber wenn du einen Unfall hast und dich schneidest, dann treten die Blutplättchen in Aktion. Nun, zuerst warten sie einen Moment, um dir Zeit zum Schreien zu geben, weil überall Blut ist. Dann machen sie sich ganz klebrig und sausen los, um das Loch zu stopfen, aus dem es herausläuft. Je größer der Schnitt ist, desto mehr ihrer Kumpels rufen sie herbei, um zu helfen. Und im Gegensatz zu meinen Freunden, die immer zu sehr mit Schlafen oder Fernsehen beschäftigt sind, um auf meine Nachrichten zu antworten, lässt ein Blutplättchen seine Kumpels nie im Stich.

PLASMA

Plasma klingt viel spannender, als es tatsächlich ist. Als ob man es in einer Laserpistole oder so nutzen könnte. In Wirklichkeit ist es nur die Flüssigkeit, in der alle Blutzellen herumschwimmen – und es sieht verdächtig nach Pipi aus (ich habe mich bei einigen Wissenschaftlern erkundigt, und sie haben mir versprochen, dass es definitiv kein Pipi ist). Das Plasma verwandelt das Blut nicht nur in sein vertrautes flüssiges Selbst, sondern transportiert auch alle Nährstoffe, die dein Körper braucht. Es transportiert außerdem HORMONE, die das Nachrichtensystem des Körpers bilden. (Ein bisschen wie WhatsApp für Zellen – nur dass Hormone auch dann noch funktionieren, wenn das WLAN kaputt ist.)

WENN DU BLUT VERLIERST

Wenn du hinfällst und dir das Knie aufschlägst, ist dein Körper extrem gut darin, das verlorene Blut zu ersetzen. Es ist ein bisschen so, wie wenn deinem Roboter-Butler der Saft ausgeht – du schließt ihn einfach an, und er ist im Handumdrehen wieder voll einsatzbereit. Wenn sich jemand verletzt, kann der Körper normalerweise mehr Blut bilden, um das verlorene zu ersetzen, und alles ist wieder in bester Ordnung. Aber manchmal verlieren Menschen bei schweren Unfällen oder bei sehr schwierigen Operationen sehr viel Blut, und der Körper kann es nicht schnell genug ersetzen. Nicht genug Blut im Körper zu haben, ist gefährlich – du weißt ja inzwischen, wie wichtig Blut ist, vor allem, um den Sauerstoff überall dorthin zu bringen, wo er gebraucht wird. Aber es gibt Abhilfe. Wenn dein Blut aufgefüllt werden muss, kannst du eine Bluttransfusion bekommen.

Eine Bluttransfusion ist eine sehr einfache Sache: Man nimmt einen Beutel mit Blut und spritzt ihn in eine Vene im Arm. Und woher kommt das Blut? Von anderen Menschen! Entspanne dich – es wird ihnen nicht nachts im Schlaf geraubt: Sie haben sich entschieden, es zu spenden. Vielleicht hast du schon einmal altes Spielzeug oder Bücher an eine Wohltätigkeitsorganisation gespendet − Blutspenden ist genau das Gleiche. Der Hauptunterschied ist, dass du es nicht in einer alten Mülltüte abgibst. Du gehst zu einem Blutspendezentrum, wo Pflegepersonal dich an einen Schlauch anschließt und dir etwas Blut entnimmt – etwa ein paar Gläser. Du hast noch eine Menge davon übrig, sodass sich ein gesunder Mensch nach der Blutspende immer noch wohlfühlt. Nachdem du gespendet hast, bekommst du sogar Kekse. (Ich kann dir leider nicht sicher sagen, was für Kekse das sein werden, sorry.) Aber noch besser als die Kekse ist das Wissen, dass man jemandem das Leben gerettet hat. Wie oft kann man das behaupten? Wahrscheinlich gar nicht so oft. Es sei denn, man ist Batman, das ist ja klar. (Wenn du Batman bist, kann ich mir dann bitte dein Auto ausborgen? Es sieht aus, als hätte man damit viel mehr Spaß als mit meinem.)

Du wirst warten müssen, bis du 18 bist, bevor du Blut spenden kannst, aber bitte denk darüber nach, es dann zu tun – es ist eine wunderbare, hilfreiche Tat.

BLUTTYPEN

Verschiedene Menschen haben verschiedene Arten von Blut. Das ist so, wie Menschen unter-schiedliche Augenfarben oder unterschiedlich lange Zungen haben, oder wie manche Menschen gut im Schreiben von Büchern sind (ich) und andere Menschen absolut mies darin sind (meine Brüder).

Bei Bluttransfusionen ist es sehr wichtig, die Blutgruppe der Patienten zu kennen, denn manche Blutgruppen vertragen sich überhaupt nicht (so wie meine Brüder sich nicht mehr mit mir vertragen werden, wenn sie den letzten Absatz lesen), und es würde die Person, die das Blut erhalten hat, sehr krank machen. Die vier Blutgruppen heißen A, B, AB und 0. (Du kannst sie dir als Äpfel, Bananen und Orangen merken. Oder du kannst sie dir einfach ganz normal merken – das ist nicht so schwer, oder?) 0 ist eine ganz besondere Blutgruppe, denn absolut jeder auf der Welt kann eine Transfusion mit Blutgruppe 0 bekommen. Dieses Blut ist wie ein Mensch, mit dem jeder gut kann, so wie ... du! (Ignoriere bitte diesen Teil, falls du ein wirklich schrecklicher Mensch bist.)

KAYS VRAGEN

WARUM IST SCHORF HART, WENN ER AUS BLUT BESTEHT?

Erinnerst du dich an die Blut-plättchen, die wie winzige plättchenförmige Sanitäter zum Ort des Geschehens eilen und ihre Klebearbeit machen, damit das Blut nicht herausfließt? Nun, nachdem sie das getan haben, hinterlassen sie ein Netz aus FIBRIN. Das ist ein sehr starkes Material, das den Schorf bildet, den du kennst und so liebst. Wenn du das nächste Mal von einem Erwachsenen geschimpft wirst, dass du aufhören sollst, an deinem Schorf zu kratzen, kannst du ihm sagen, dass es eigentlich Fibrinnetz heißt. Aber sie haben recht – du solltest wirklich nicht daran rumkratzen. Es ist dazu da, das Eindringen von Keimen zu verhindern und deine Haut zu schützen, während sie sich selbst repariert. Sobald die Haut verheilt ist, fällt der Schorf (sorry, ich meine das Fibrinnetz) von selbst ab.

WENN MEIN BLUT ROT IST, WARUM SIND DANN MEINE VENEN BLAU?

Deine Venen sind eigentlich rot – sie sehen nur von außen blau aus. Es ist eine optische Täuschung, die dadurch entsteht, dass das Licht von deiner Haut absorbiert wird. Kein Mensch hat blaues Blut ... Spinnen, Krebse und Tintenfische hingegen schon. Das liegt daran, dass sie den Sauerstoff nicht mit Hämoglobin transportieren – ihr Blut verwendet Hämocyanin, das blau ist. (Bonusfakt: Würmer haben grünes Blut!)

WARUM FALLEN MANCHE MENSCHEN BEIM ANBLICK VON BLUT IN OHNMACHT?

Weil es ekelerregend ist. Oh, du möchtest eine wissenschaftlichere Antwort? Okay, gut. Wenn du wegen etwas in Panik gerätst, sendet dein Gehirn eine Nachricht entlang eines Nervs, um dich zu beruhigen (das ist der Vagusnerv, falls du dir Notizen machst). Eine der Auswirkungen davon ist, dass dein Herz langsamer schlägt. Manchmal verlangsamt sich dein Herz dadurch ein bisschen zu sehr, und dann heißt es plötzlich ... klonk – hallo, Fußboden! Das ist nichts, wofür man sich schämen müsste – das passiert vielen, vielen Leuten. Mir ist es sogar ein paar Mal passiert, als ich Medizin studiert habe ... Einmal wurde ich ohnmächtig, als ich einen Schnitt am Arm eines Mannes nähte. Ups! Zum Glück habe ich mich nicht verletzt und musste selbst genäht werden. (Übrigens ist dann jemand anderes gekommen, um den Mann zu verarzten. Er sitzt nicht immer noch da und blutet den Boden voll.)

HEISS ODER SCHEISS?

BLUTEGEL WERDEN IMMER NOCH IN DER MEDIZIN EINGESETZT.

Vor Hunderten und Aberhunderten von Jahren verstanden die Ärzte nicht wirklich, wie der Körper funktioniert, also erfanden sie einige ziemlich ungewöhnliche (und völlig nutzlose) Behandlungen. Ein besonderer Favorit in den alten Tagen war die Verwendung von Blutegeln, um alles von Herzproblemen bis hin zu infizierten Beinen zu behandeln. Blutegel sehen aus wie hässliche Schnecken mit einem riesigen Mund, der 300 Zähne enthält, und sie saugen dein Blut aus. Ärzte haben vor langer Zeit aufgehört, Blutegel zu verwenden (vor allem, weil sie viele Patienten und Patientinnen töteten), aber heutzutage sind sie wieder im Kommen: In der Chirurgie werden sie verwendet, um den Blutfluss in dem Bereich zu fördern, in dem operiert wird. Blutegel können während einer einzigen Mahlzeit das Zehnfache ihres Gewichts an Blut zu sich nehmen. Das ist so, als würdest du etwa 2.000 Hamburger zu Mittag essen. (Bitte tu das nicht.)

DEIN BLUT ENTHÄLT GOLD.

Blut enthält kleine Mengen an Metallen wie Eisen, Kupfer und Gold. Aber freue dich nicht zu sehr – es ist wirklich eine sehr kleine Menge. Man müsste allen Menschen in einem vollen Fußballstadion jeden Tropfen Blut absaugen, um genug Gold für einen kleinen Ring zu sammeln. (Bitte tu das nicht, sonst muss ich die Polizei rufen.)

EINER VON ZEHN MENSCHEN BRAUCHT IM LAUFE SEINES LEBENS EINE BLUTTRANSFUSION.

Tatsächlich braucht mehr als die Hälfte aller Menschen irgendwann eine Bluttransfusion. Ein Grund mehr, Blut zu spenden – es ist ein fairer Tausch, wenn du vielleicht eines Tages das Blut eines anderen brauchst, meinst du nicht?