Sylvia und Adrienne wurden zu Rittern der Ehrenlegion ernannt, das ist der höchste Verdienstorden, den Frankreich seinen Bürgern und Offizieren verleiht – Adrienne 1937 und Sylvia 1938. Und obgleich mein Buch 1936 endet, knapp zwanzig Jahre nach seinem Beginn, weil ich fand, dass es Sylvias Geschichte als Buchhändlerin und Verlegerin auf sehr befriedigende Weise schildert, lebte sie noch viele Jahre in Paris, bis sie 1962 mit fünfundsiebzig starb. Hier kommen noch einige bemerkenswerte Ereignisse aus diesen Jahren.

Zuerst die schlechten Nachrichten: Sylvia und Adrienne trennten sich 1937. Adrienne begann ein Verhältnis mit Gisèle Freund, während Sylvia ihre Familie in Amerika besuchte, und so zog Sylvia in die Wohnung über ihrem Laden, die einst George Antheil gemietet hatte. Und dann versuchte 1941, während der Besatzung von Paris, ein deutscher Offizier, eine Ausgabe von Finnegans Wake zu erwerben, aber Sylvia weigerte sich, sie ihm zu verkaufen. Ich finde, darin liegt eine wunderbare poetische Ironie: Joyce bringt sie ein letztes Mal in Schwierigkeiten, sogar noch aus dem Grab (denn er starb einige Zeit zuvor im gleichen Jahr). Der deutsche Offizier war so erbost über Sylvias Weigerung, dass er ihr damit drohte, er und seine Männer würden wiederkommen und die Buchhandlung schließen.

Nun eine bessere Nachricht: Einige ihrer treuen Freunde halfen ihr, sämtliche Bücher in den vierten Stock ihres Hauses zu bringen, die Regale abzubauen und das Schild von Shakespeare and Company zu übermalen, sodass der Laden quasi spurlos verschwand und der Plan dieses Nazis vereitelt wurde. Die Bücher blieben bis zum Ende des Krieges unentdeckt, und Sylvia schenkte später viele davon ihrer einstigen Konkurrenz, der American Library in Paris.

Den Nazis jedoch genügte die Schließung des Ladens nicht, und so brachten sie Sylvia in ein Internierungslager im französischen Erholungsort Vittel. Zu ihrem Glück war es nicht zu vergleichen mit den Konzentrationslagern. Es war vor allem für britische und amerikanische Bürger gedacht, die sich weigerten, in ihre Heimat zurückzukehren, und funktionierte mehr oder weniger noch wie ein Kurhotel. Die deutsche Propagandamaschinerie nutzte es dazu, den Leuten vorzugaukeln, alle Lager wären so gestaltet. Sylvia musste nur sechs Monate dort bleiben, weil Jacques Benoist-Méchin, einer der ursprünglichen Übersetzer des Ulysses, mittlerweile ein einflussreicher Offizier im Vichy-Regime war und sich für sie einsetzte – ein weiteres Beispiel dafür, wie die Freundschaft, die sie den Pariser Schriftstellern entgegenbrachte, ihr in einer schwierigen Situation zu Hilfe kam.

Obwohl sie den Krieg überlebte und Ernest Hemingway unmittelbar nach der Befreiung von Paris 1945 in die Rue de l’Odéon marschierte, »um Shakespeare and Company zu befreien«, eröffnete Sylvia die Buchhandlung nie wieder. Laut Sylvias Biografin Noël Riley Fitch sagte sie zu ihren Freunden: »Man sollte nie etwas zweimal machen.« Doch ich vermute, die Gründe dafür gingen tiefer. Als der Laden geschlossen war, konnte sie ihn vielleicht mit einem gewissen Abstand als das Gesamtkunstwerk sehen, das er war, ihr eigener Ulysses.

Ich glaube auch, dass sie keine Lust hatte, noch einmal von vorn zu beginnen und zu erleben, wie es im Vergleich zu jener ersten aufregenden Erfahrung von damals verblasste. Und so brach sie als die Pionierin, die sie war, auf in ein neues Abenteuer. Sie schrieb ihre Erinnerungen auf, Shakespeare and Company – Ein Buchladen in Paris, die ich Ihnen insbesondere wegen der charmanten Schilderung, wie Hemingway erst den Buchladen und dann den Weinkeller des Ritz befreite, ans Herz legen möchte.

Vermutlich war es auch Sylvias liebevolle Erinnerung an jene ersten Jahre, die es ihr ermöglichte, die Verbindung zu Adrienne wiederaufzunehmen, obwohl ihre Gefährtin sie betrogen hatte. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie wieder ein Liebespaar wurden, aber sie blieben eng befreundet, aßen zusammen und teilten fast ihren gesamten Alltag miteinander, vor allem nach Gisèles Flucht nach Argentinien 1942 (nach dem Krieg kehrte sie nach Paris zurück, ebenfalls als Freundin, und genoss eine ziemlich illustre Karriere als Fotografin). Leider jedoch verlor Sylvia Adrienne 1955. Nachdem bei Adrienne ein Morbus Menière festgestellt worden war und sie als Folge der Schwindelanfälle Halluzinationen bekam, nahm sie sich das Leben – ein Verlust, über den Sylvia nie ganz hinwegkam, vielleicht auch weil sie ihre Mutter auf dieselbe Weise verloren hatte.

Doch Sylvia hält sich in ihren Memoiren nicht bei diesen traurigen Episoden ihres Lebens auf, und um ihr Leben in dem Geist zu feiern, den sie selbst hinterlassen hat, habe ich mich bemüht, es ihr gleichzutun; und ihr Leben so zu schildern, dass man versteht, warum sie als ältere Frau den Blick vor allem auf die glücklichen Zeiten lenken wollte.

Es war ihr Buch, das mich damals im College auf ihre Geschichte aufmerksam machte. Als Englischstudentin mit einem Faible für die 1920er Jahre fand ich ein gebrauchtes Exemplar in einer der Kisten vor den Buchhandlungen an der Telegraph Avenue in Berkeley, Kalifornien, und ich verschlang es sofort und war begeistert. Kaum zu glauben, dass ich ein Vierteljahrhundert und zwei historische Romane brauchte, um zu erkennen, dass ihre Lebensgeschichte eine Fiktionalisierung verdient hatte!

Sylvias Shakespeare and Company ist ein schmales Bändchen, vor allem wenn man bedenkt, was für ein gewaltiges Leben sie geführt hat. Und wie Fitch immer wieder betont, gibt es viele Passagen, die sie in der endgültigen Fassung weggelassen oder umgeschrieben hat, da ihr deutlich bewusst war, dass das Lesepublikum sich vor allem für die berühmten Schriftsteller interessieren würde, die zu Figuren in ihrer Geschichte geworden waren. Sie entschied sich stets, positiv und herzlich über ihre Freunde und Kollegen zu schreiben – aber die Tatsache, dass sie für ihre Autobiografie ihre eigene Geschichte abgewandelt hat, war für mich befreiend, denn ich fand, das gab mir die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Autoren von historischen Romanen und vor allem Romanbiografien wie Die Buchhändlerin von Paris werden ständig gefragt: »Wie viel davon ist wahr?« Jeder Autor hat darauf eine andere Antwort, und das Nachwort ist der geheiligte Ort, wo wir alle erklären dürfen, inwieweit wir von den historischen Fakten abgewichen sind. Mein Problem bei diesem Vorgehen ist jedoch, dass ich diesen netten kleinen Essay nie mit meinen zahllosen Schuldbekenntnissen belasten wollte.

Aber ich finde, Leser verdienen zumindest ein paar Antworten. Diesmal dachte ich mir, ich erzähle Ihnen, was tatsächlich stimmt, und sage dann ohne jede Entschuldigung, dass alles andere meiner Fantasie entsprungen ist – ich hoffe, das erspart uns allen eine Menge Zeit, Stress und Tinte.

Also: Was stimmt tatsächlich?

Eine Tatsache, die vermutlich viele Leser überraschen wird – wie auch mich bei meinen Recherchen! –, ist die Offenheit, mit der homosexuelle Beziehungen damals gelebt wurden. Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren gesellschaftlich enorm kompliziert: Auf der einen Seite herrschte ein starker Konservativismus vor – in Amerika war Alkohol durch die Prohibition verboten, der Hass auf Immigranten war stärker als je zuvor, und die Zensur herrschte über alles, wie man am Beispiel von Ulysses sehen kann. Dieser Konservativismus beeinflusste sowohl das heterosexuelle wie das homosexuelle Leben. Auf der anderen Seite war es, wie ich zu meiner Freude feststellte, auch eine Zeit bemerkenswerter Freiheit, denn in Städten wie New York und Chicago florierten Flüsterkneipen und Cabarets für Schwule und Lesben, obwohl der Alkohol ebenso verboten war wie die homosexuelle Liebe, aber die Künstler und Intellektuellen dieser Zeit scherten sich nicht darum. Paradoxerweise existierten konservative und liberale Tendenzen oft nebeneinander, wie bei John Quinn, den es wirklich gegeben hat. In Paris jedoch wurde der gesellschaftliche Liberalismus der amerikanischen Großstädte noch dadurch verstärkt, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen schon seit der Französischen Revolution nicht mehr verboten waren, was die Stadt seit über hundert Jahren zu einer Oase für Homosexuelle machte.

Darüber hinaus stieß ich bei meinen Recherchen auf eine bemerkenswerte und überraschende Tatsache: Die Rückkehr in die Heimlichkeit ist ein relativ neues Phänomen. George Chauncey, einer der ersten Historiker, die sich mit der Geschichte der LGBTQ+-Community befasst haben, schreibt in einem Artikel in der New York Times anlässlich der Veröffentlichung seines bahnbrechenden Buchs Gay New York: »Die systematische Unterdrückung der homosexuellen Gemeinschaft [in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts] entsprang nicht einer uralten, unveränderlichen gesellschaftlichen Ablehnung, und ebenso wenig war sie ein Zeichen von Passivität und Duldung seitens der Homosexuellen. Antihomosexuelle Kräfte drängten die Schwulen und Lesben als Reaktion auf deren Offenheit und Selbstbewusstsein zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zurück in die Heimlichkeit.« Sylvia und Adrienne, Margaret und Jane, Gertrude und Alice haben sich zwar vermutlich nicht »geoutet«, aber diese Frauen hielten ihre Identität und ihren Lebensstil auf eine Weise für selbstverständlich, wie es vielen in der LGBTQ+-Community heutzutage ironischer- und tragischerweise nicht möglich ist.

Alle wesentlichen Daten sind, soweit ich es überprüfen konnte, korrekt: die Eröffnung und Schließung des Buchladens, der Krieg, die Veröffentlichungen der erwähnten Bücher, die Gerichtsverhandlungen, die Todesfälle und Sylvias Reisen.

Dasselbe gilt für alle wichtigen Ereignisse im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Ulysses. Am 2. Februar 2022 jährte sich das Erscheinen der ersten Ausgabe von Joyce’ Roman – der, wie Sylvia richtig vorhersah, den Lauf der Literatur im zwanzigsten Jahrhundert veränderte – zum hundertsten Mal. Fast auf den Tag genau zehn Jahre später gab sie ihre Rechte an dem Roman auf, damit Random House seine beträchtlichen Mittel nutzen konnte, um das Buch legal zu machen – was ihr später echte Befriedigung verschaffte, denn sie hatte von Anfang an nur das Beste für das Buch und seinen Autor gewollt. Ich habe versucht, mir die Gefühlsachterbahn aus Stolz, Freude und Kummer vorzustellen, die sie in der persönlichen und professionellen Beziehung zu Joyce als seine Verlegerin empfunden haben muss.

Abgesehen von Julie und Michel hat es die Hauptfiguren und ihre Ehemänner und -frauen wirklich gegeben. Auch die Art und Weise, wie die Figuren miteinander verbunden sind, entsprechen der Wirklichkeit. Eine Nebenfigur, die aber eine entscheidende Rolle spielt, nämlich Patrick »Paddy« Kelly, ist eine erfundene Mischung aus Joyce’ zahlreichen Helfern; einen davon – Padraic Colum – schickte Joyce zu Sylvia, um sie dazu zu bringen, Ulysses freizugeben.

Abgesehen von den Hauptdaten habe ich nicht anhand von Tagebüchern oder Briefen überprüft, ob eine Figur an einem bestimmten Tag tatsächlich in Paris war. Es genügte mir, wenn sie in dem Jahr dort war. Ebenso habe ich nicht die Wetterberichte für einen bestimmten Tag überprüft. Wenn es für meine Geschichte passend war, dass es regnete, dann regnete es. (Obwohl es in Paris im Frühjahr 1935 tatsächlich sintflutartige Regenfälle und Überflutungen gab!) Gelegentlich habe ich wegen des Spannungsbogens Daten leicht verändert – zum Beispiel war John Quinn zweimal in Paris, einmal, als Shakespeare and Company noch in der Rue Dupuytren war, und einmal, nachdem der Laden in die Rue de l’Odéon umgezogen war; aber ich habe ihn nur einmal dorthin reisen lassen, und zwar im Sommer des Umzugs, sodass er zumindest beide Räumlichkeiten zu Gesicht bekam, was das Wesentliche war. Außerdem schickte er in Wirklichkeit Fotos von seinen Seiten des Kirke-Kapitels, aber durchaus mit all dem Hin und Her, das ich schildere. Darüber hinaus habe ich Joyce 1931 ein wenig länger aus Paris ferngehalten als die fünf Monate, bis er Nora schließlich geheiratet hatte. Und da eingeschworene Hemingway-Fans mich ohnehin ertappen werden, gestehe ich, dass ich ihn 1921 etwa ein halbes Jahr eher nach Paris geschickt habe, als er tatsächlich dort ankam.

Wenden wir uns noch ein wenig ausführlicher den Figuren zu, denn sie und ihre Handlungen stehen den Lesern verständlicherweise am nächsten. Was davon ist wahr? Ich gebe sofort zu, dass ich nicht jeden Brief, jede Biografie und jeden Tagebucheintrag gelesen habe, die es zu den Hauptfiguren dieses Romans gibt, unter anderem deshalb, weil ich dann nie dazu gekommen wäre, mein Buch zu schreiben (ja, es gibt wirklich eine Unmenge an Informationen über diesen illustren Haufen). Und da die Geschichte aus Sylvias Sicht geschildert wird, schien es mir das Wichtigste, darzustellen, was sie in Bezug auf die Menschen in ihrem Leben dachte und fühlte. Dennoch habe ich mich entschieden, den Roman in der dritten Person zu schreiben, weil ich wollte, dass die Leser manches sehen können, was Sylvia vielleicht nicht sehen konnte. Deshalb habe ich so viel wie möglich gelesen, damit ich eigene Figuren erschaffen konnte, die für die Geschichte funktionierten und zugleich das Wesentliche der echten Vorbilder bewahrten.

Fällt Ihnen auf, wie viele vage Formulierungen im letzten Absatz stehen? Das liegt daran, dass es etwas wie den wahren James Joyce, den wahren Hemingway oder die wahre Adrienne Monnier nicht gibt. Sie sind tot. Das Einzige, was Schriftsteller tun können, ist, ihr Leben zu interpretieren. Wie Hilary Mantel in einem ihrer brillanten BBC-Vorträge sagte: Leser von historischen Romanen »kaufen keine Replik oder ein getreues fotografisches Abbild, sondern ein Gemälde, auf dem die Pinselstriche noch zu sehen sind«. Was für eine gelungene Unterscheidung. Ich würde lediglich hinzufügen, dass wir bei der Lektüre eines historischen Romans die Interpretation des Autors interpretieren – somit entfernen sich Schriftsteller und Leser gemeinsam sogar noch weiter von der »Wahrheit« dessen, was geschehen ist.

Trotz alledem habe ich mich nach bestem Vermögen bemüht, mir vorzustellen, wie es für Sylvia gewesen sein mag, ihr bemerkenswertes Leben bei Shakespeare and Company zu leben. Ich habe versucht, keine echten Fehler zu machen, und am Ende des Buchs habe ich eine Liste der wichtigsten Bücher, die ich gelesen habe, beigefügt. Außerdem konnte ich beim Schreiben einige eigene Lebenserfahrungen einfließen lassen, denn als junge, angehende Schriftstellerin habe ich in einer unabhängigen Buchhandlung in Brooklyn, New York, gearbeitet, die ein Treffpunkt literarischer Talente war, genau wie Sylvias Laden – berühmte Autoren wie Mary Morris und Paul Auster waren Stammkunden, und alle, die dort arbeiteten, standen selbst am Beginn einer Schriftstellerlaufbahn. Jahre davor habe ich im Magazin meiner Universitätsbibliothek gearbeitet. Meine Zeit dort hat mich gewissermaßen für Sylvias Geschichte prädestiniert, und sie hat mir nicht nur einen Einblick in das Alltagsgeschäft einer Buchhandlung wie Shakespeare and Company gegeben, sondern auch die Erkenntnis, was für eine lebensverändernde Wirkung die Bücher haben können, die wir anderen zu lesen geben. Nichts freute mich mehr, als wenn eine Kundin wiederkam und fragte, was sie als Nächstes lesen sollte.

Sylvias übrige Unterlagen befinden sich in der Bibliothek der Princeton University, und wie es der Zufall wollte, eröffnete Princeton 2020, gerade als ich mit meinem Manuskript fertig war, eine fantastische Website mit dem Namen »Shakespeare and Company Project«, für die sämtliche Quittungen und Leihbüchereikarten aus Sylvias Bestand eingescannt, katalogisiert und in eine Datenbank eingegeben worden sind, sodass Sie zum Beispiel nachschauen können, welche Bücher James Joyce 1926 ausgeliehen hat. Die Website hat noch einige andere nützliche Features, die Sylvia sicher gefallen hätten, und wenn Sie die Welt von Shakespeare and Company nach der Lektüre dieses Buchs noch nicht verlassen möchten, empfehle ich Ihnen, die Seite zu besuchen und sich dort umzuschauen.

Sie können auch heute noch eine Buchhandlung mit dem Namen Shakespeare and Company in Paris besuchen. Sie liegt zehn Gehminuten von der ursprünglichen entfernt und wurde 1951 unter dem Namen Le Mistral von einem anderen amerikanischen Buchhändler namens George Whitman eröffnet. Im Jahr 1964, an William Shakespeares 400. Geburtstag, benannte er sie um in Shakespeare and Company, und sie ist in vielerlei Hinsicht eine Hommage an Sylvias Original, mit zahlreichen Gedenktafeln und Informationen an allen möglichen Regalen. Der Laden bietet wandernden Schriftstellern – den so genannten Tumbleweeds – ein vorübergehendes Zuhause, und auch wenn ich selbst nicht das Vergnügen hatte, haben viele andere bekannte Schriftsteller wie Dave Eggers und Anaïs Nin dort gewohnt.

Die derzeitige Eigentümerin von Shakespeare and Company ist George Whitmans Tochter, die den Vornamen Sylvia trägt. Passenderweise hat die aktuelle Inkarnation des Ladens Sylvia Beachs Traum von einem dazugehörigen Café umgesetzt, und wenn Sie dort sitzen und Ihren Tee trinken, können Sie über die Seine blicken und den fantastischen Ausblick auf die Notre-Dame genießen – wie ich es bei meinen Recherchen zu dem Buch tun konnte.

Wie all die Schriftsteller in diesem Roman fühlte ich mich genauso vom Glück gesegnet, dass ich in Paris sein durfte, und der Anblick der gotischen Kathedrale, die nach dem Brand von 2019 wieder aufgebaut wird, erinnerte mich daran, dass Kunst sehr oft aus Asche ersteht.