Der Tote hieß also mit Vornamen Jan und hatte schätzungsweise ein bis zwei Stunden vor seinem gewaltsamen Tod einen Streit mit einem rothaarigen Mann gehabt, so rekapitulierte George die Ergebnisse seiner bisherigen Recherchen in diesem Fall. Viel war das noch nicht, aber immerhin ein Anfang. Vielleicht waren sich beide Männer später noch einmal begegnet und hatten ihre Auseinandersetzung fortgesetzt – worum auch immer es dabei gegangen sein mochte.
Aber es gab vielleicht einen Weg, um mehr darüber herauszufinden.
Nachdem der Reporter das Restaurant „Haus Hamacher” wieder verlassen hatte, rief er als erstes Kriminalhauptkommissar Krichel an. Der saß inzwischen schon wieder in seinem Büro in Heinsberg.
„Tut mir leid, Herr Schmitz, aber ich habe noch nichts Neues für Sie. Der Obduktionsbericht kommt frühestens in einer halben Stunde. Ich habe auch schon versucht, in Düsseldorf Dampf zu machen, aber ich bin überzeugt davon, dass Dr. Belden tut, was er kann.”
„Deswegen rufe ich auch nicht an”, behauptete George.
„So?”, fragte Krichel interessiert und fühlte förmlich, dass der Reporter irgendetwas herausgefunden hatte.
„Dass Sie noch nichts für mich haben, konnte ich mir schon denken, aber ich habe vielleicht etwas für Sie. Kann ich, sagen wir in einer Stunde, bei Ihnen vorbeikommen?”
„Können Sie. Ich werde da sein. Aber vielleicht könnten Sie schon mal so etwas wie eine Andeutung machen”, bat Krichel höflich um Aufklärung.
„Nein, nicht am Telefon. Ich muss vorher auch noch etwas erledigen. Wir sehen uns dann, Herr Krichel.”
George unterbrach die Verbindung und in Krichels Büro war nur noch der Piepston des Telefons zu hören. Nachdenklich legte der Kriminalhauptkommissar den Hörer auf.
Schmitz hingegen telefonierte nacheinander mit den drei Bürgermeistern der Selfkant-Gemeinden, die gestern ihre Versammlung bei Hamacher abgehalten hatten.
Er machte ihnen folgenden Vorschlag: Da die Veranstaltung vom Vorabend ja mehr oder minder unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatte, könne man nachträglich noch für etwas Publicity sorgen, indem er die Bürgermeister und vielleicht den ein oder anderen, der am Abend dabei gewesen sei, dazu befrage.
Damit stieß Schmitz sofort auf positive Resonanz.
Und so wurde nach einigem Hin und Her ein Treffen für den Abend vereinbart. Natürlich im Lokal Hamacher. Und bei dieser Gelegenheit, so nahm sich Schmitz vor, würde er die Beteiligten dann auch gleich nach dem Rothaarigen fragen.