Gabriele Ackermann hatte in der Tat einen Abgang erlitten. Sie befand sich in der Klinik und schon bald würde sie entlassen werden. Die Ermittlungen gegen sie waren eingestellt worden. Sie war jung, das Leben lag vor ihr, die Zeit würde die seelischen Wunden heilen, die ihr zugefügt worden waren.
Die Feststellungen der Kommissare ergaben, dass es in der Tat einen Rechtsanwalt namens Wolfgang Krasmann in ihrer Stadt gegeben hatte, dass dieser aber vor etwas über einem halben Jahr seine beiden Sekretärinnen entlassen und die Kanzlei geschlossen hatte.
Den Grund hatte Uwe Schimon alias Wolfgang Krasmann dem Hauptkommissar genannt, kurz bevor er das Zeitliche gesegnet hatte.
Die Kommissare Schuhbauer und Söllner begannen wieder an Gott zu glauben. Niemand war klarer als ihnen, dass die Hölle aktiv war. Der Satan streckte immer wieder seine Fühler aus – und sicher fand er irgendwann wieder jemand, den er als Werkzeug benutzen konnte.
Kommissar Schuhbauer hatte im Verein mit seinem Kollegen Söllner das Abschlussprotokoll gefertigt. Er las es noch einmal durch, dann legte er es zu der Post, die für die Staatsanwaltschaft bestimmt war und murmelte: „O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel ...“
Oberkommissar Söllner hörte es und hob den Blick zur Decke. Es mutete an, als stimmte er gedanklich in das Gebet ein.
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E N D E