I ch schlage ihn und versuche, mich zu befreien, aber es geht nicht. Er hält mir den Mund zu, damit ich nicht schreien kann, aber ich beiße fest zu. Wahrscheinlich tut es richtig weh, denn er sagt Schlimmes. Geschieht ihm recht.

Doch niemand rennt hinterher, als er mich mitschleift. Oder vielleicht tun sie es doch, es sind jedenfalls viele Leute da. Viele Leute sehen zu. Aber er rennt so schnell. Ich trete um mich, aber er rennt einfach weiter. Und zwingt mich ins Auto.

Im Auto wage ich nicht mehr, so wild um mich zu schlagen, denn was, wenn er von der Fahrbahn abkommt. Dann sterben wir vielleicht. Und deshalb schreie ich stattdessen. Die ganze Zeit. Während er fährt, kann er mir ja nicht den Mund zuhalten. Aber er hält nicht an. Ich schreie mich heiser, aber ich höre nicht auf.

Ich will nicht in seinem Auto sein. Ich will mir ein Eis kaufen. Ich habe Geld von Mama gekriegt. Wenn ich mit dem Eis nach Hause komme, gebe ich ihr das Rückgeld. Nach einer Weile tut das Schreien so weh, dass ich für kurze Zeit leise bin.

»Hab keine Angst, Wilma«, sagt er.

»Ich weiß, wer du bist«, sage ich.

Er zuckt zusammen.

»Das … weißt du?«

»Ja. Du bist einer, der Kinder klaut. Ein Pädo.«

»Was? Nein, nein, das bin ich wirklich nicht.« Er sieht erschrocken aus. »Ich will dir nichts tun. Im Gegenteil. Du wirst neu geboren werden.«

»Das will ich aber nicht«, schreie ich. »Es ist total langweilig, ein Baby zu sein. Bring mich jetzt nach Hause!«

Ich werde so wütend, dass ich jetzt doch um mich schlage. Ich schlage auf das Lenkrad, auf seine Arme und auf seinen Kopf. Und da schreit er mich plötzlich an. Ganz laut. Ich bekomme solche Angst, dass ich anfange zu weinen. Und ich mache mir ganz viel Pipi in die Hose.