Sie war ganz feucht, ich war tief in ihr drin und sie bockte wie eine wilde Ziege. Sie packte meinen Hintern und zog mich zu sich heran, so als ob sie mich noch tiefer spüren wollte. Aber tiefer konnte ich nicht gehen. Ich war an sie gepresst und sie rieb sich an mir. Ihr bedürftiges Klagen und Stöhnen klang wie die Verzweiflung, die auf den Wellen von unersättlichem Hochgenuss dahinritt. Ihre Brüste wurden verschwommen, als sie ihren Körper auf und ab bewegte und gegen meinen rammte.
Ihre wilde sexuelle Hemmungslosigkeit ließ mich fast schon kommen. Es war aber nicht einfach nur die körperliche Stimulation. Ihre bestialische Weiblichkeit lockte das wilde Tier in mir. Ich wollte sie wie ein Tier ficken.
Ich begann, wie ein wilder Mann zu stoßen, und hatte das Gefühl, dass ich in einigen Augenblicken literweise Samen tief in ihren hungrigen Körper hineinpumpte. Und plötzlich wurde mir bewusst, dass wir beide nur Tiere waren, die fröhlich miteinander kopulierten. Verloren im Schweiß des Augenblicks. Das Herz von leidenschaftlicher Inbrunst verfinstert.
Als mir das klar wurde, übte ich mich darin, mein Herz zurückzugewinnen. Ich erinnerte mich an die Liebe und atmete Liebe. Einen Moment lang wurde ich langsamer und ließ zu, dass mein Körper von der Liebe durchdrungen wurde, die von meinem Herzen ausging. Mein ungezügeltes Stoßen und Umklammern wurde von dem bösartigen Eifer befreit und regenerierte sich durch die stetige Kraft der Liebe, die ich durch meinen Atem in Gang gebracht hatte.
Das Herz war wiederauferstanden, der Atem wurde voller und der Körper öffnete sich – jetzt befreite ich die Liebe durch das Tier meines Verlangens. Auch ihr Wesen veränderte sich im Handumdrehen. Sie war immer noch wild. Aber jetzt war sie offen und liebevoll. Wir waren immer noch ineinander verkeilt. Unsere Körper klatschten immer noch aneinander, und unser Schweiß flog immer noch, aber die wilde Kraft unserer Hingabe wurde von Liebe bewegt. Obwohl wir ineinander verkrallt waren, vereinten sich unsere Herzen, und unsere Körper entspannten sich in dem mächtigen Ausmaß der Liebe.
Du solltest den Unterschied kennen, ob du dich in animalischer Lust oder durch das Spiel der Begierde hingibst. Lustvolle Hemmungslosigkeit ist in Ordnung. Es gibt Zeiten, in denen du nur Spaß an wildem Sex haben willst. Aber diese Art von Sex ist etwas völlig anderes, als durch die sexuelle Wildheit Liebe zu geben.
Wenn du dich mitten im Gerangel der hemmungslosen Paarung befindest, dann spüre deinen tiefsten Kern der Liebe auf und überreiche diese Gabe durch dein animalisches Fauchen und Schlingen. Der männliche Partner verwandelt die statische Elektrizität der chaotischen Erregung in einen herzzentrierten Blitz der Liebe. Der weibliche Partner öffnet sich so weit wie das Universum und verschlingt alle niederen Kräfte im Sturm des Liebeslichts. Ficke deinen Partner mit so viel Energie, wie du kannst, aber sei auch verletzlich. Lasse erhabene Vereinigung und Übertragung zu. Erinnere dich an die Liebe, auch wenn du die Zähne fletscht und der Schweiß rinnt. Welche Form deine Leidenschaft auch immer annimmt – sende Liebe durch sie hindurch.
Nutze die Gesamtheit des menschlichen Seins und beziehe auch das Tierische und das Engelhafte mit ein – als Medium, um deine Liebe zu übertragen. Übe dich darin, deine sexuellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, damit du durch alle Formen Liebe geben kannst, ob schweinisch oder himmlisch, ob als Tiger oder Deva. Liebe kennt keine Grenzen.
Die meisten Männer haben ziemlich schräge sexuelle Bedürfnisse. Vielleicht hast du als Kind in deinem Kleiderschrank masturbiert, und jetzt macht dich der Geruch von Lederschuhen an. Vielleicht überschnitten sich bei dir elterliche Bestrafung und hormonelle Entwicklung zeitlich, was in dir das sexuelle Bedürfnis nach Ohrfeigen, Peitschen oder Schlägen entstehen ließ. Vielleicht träumst du davon, eine Frau brutal zu vergewaltigen, oder deine Fantasien gleiten in dunkle Bilder von Folter, Erniedrigung, Bestialität, Fäkalien oder Urin ab. Wenn du die Sexszenen sehen könntest, die den Geist mancher Männer manchmal beschäftigen, dann wäre das sicherlich kein schöner Anblick.
Warum sind manche Männer sexuell so verdreht? Da ihre sexuelle Energie nicht von Natur aus mit ihrem Herzen verbunden ist, kann sie frei in die unmoralischen Schlupfwinkel und niederen Verstecke ihrer Psyche fließen. Bei den meisten Frauen geht es beim Sex um Beziehungen: Es ist eine emotionale Angelegenheit, ein miteinander geteiltes Vertrauen und verletzliches Annehmen. Aber für viele Männer ist die sexuelle Energie mehr mit privaten Fantasien als mit einem gemeinsamen Austausch in der Beziehung verknüpft.
Männer sind oft im Nachteil, wenn es darum geht, Liebe, Emotionen und Sex miteinander zu kombinieren, während die meisten Frauen das auf eine viel natürlichere Weise tun. Aber wenn die emotionalen Fähigkeiten eines Mannes einmal wachsen und er in der Lage ist, sich liebevoll sexuell zu verbinden, dann ist die Frau in Bezug auf die nächste Wachstumsstufe manchmal im Nachteil – denn diese geht über die persönliche Verbindung hinaus.
Ihr Bedürfnis nach einer emotionalen Bindung – ihr Wunsch, die eine besondere Frau zu sein, die mit ihrem Mann eine unzertrennliche „Liebeseinheit“ bildet – kann die Fülle und Tiefe ihrer Liebe einschränken. Ein Mann der einmal gelernt hat, sich mit seiner Frau tief in Liebe zu verbinden, kann manchmal eher durch die Begrenzungen der persönlicher Hoffnung und des Verlangens hindurchspüren und sich offen als die Liebe entspannen, die alle Lebewesen lebt. Auf dieser Wachstumsstufe gereicht ihm die Tatsache, dass Sex für ihn nicht so stark mit einer persönlichen Bindung verflochten ist, gelegentlich zum Vorteil. Aber zuerst muss ein Mann diese Stufe erreichen, und das ist nicht immer einfach. Unverbunden mit der Tiefe seines Herzens und nicht verwurzelt im Feingefühl einer Beziehung, durchströmt die sexuelle Energie eines Mannes seinen Körper mit der Kraft eines tobenden Flusses – zumindest in seiner frühen Jugend. Weil seine sexuelle Energie nicht so sehr vom Bedürfnis des intimen Austausches angezogen wird, ist sie häufig auf andere Art und Weise gesteuert. Manchmal entscheidet sich ein Mann, seine sexuelle Energie für kreative Zwecke einzusetzen, und schreibt ein Buch, erläutert eine Philosophie oder praktiziert spirituelle Disziplinen. Häufiger folgt dieser sexuelle Energiefluss jedoch einem seltsamen Pfad in der männlichen Psyche.
Dieser Pfad ist durch eine Kombination von animalischem Erbe, Kindheitserfahrungen, kultureller Prägung und zufälligen Neigungen geebnet worden, die von unzähligen Einflüssen geformt wurden. Manchmal ist es möglich, die Ursachen für die sexuellen Begierden und das Verhalten zurückzuverfolgen. So neigt ein Junge, der als Kind missbraucht wurde, als Erwachsener eher zu sexuellem Missbrauch. Aber es gibt viele Beispiele von missbrauchten Kindern, die zu außergewöhnlich liebevollen Menschen herangewachsen sind, genauso wie Kinder, die sehr viel Liebe empfangen haben, zum Schrecken der Gesellschaft werden können. Nicht alle Charakterzüge eines Menschen können so einfach auf belegbare Ursachen zurückgeführt werden.
Destruktive sexuelle Bedürfnisse und Verhaltensweisen müssen entsprechend gehandhabt werden. Es gibt ein Gesetzessystem, das Männer bestraft, wenn sie einem anderen Menschen etwas antun, und Personen abschottet, die der Gesellschaft auf Dauer gefährlich sein können. Wenn die Biochemie eines Mannes nicht im Gleichgewicht ist, können Medikamente verwendet werden, um seine Verhaltensweisen zu regulieren. Verschiedene Formen von Psychotherapie und medizinischer Behandlung können dabei helfen, gestörten Männern ein Minimum an sexueller Gesundheit und Balance zu bieten.
Aber viele „gesunde“ Männer – praktisch alle Männer – verbergen Begierden, die sie nicht zugeben wollen, weil sie ihnen peinlich sind. Diese Wünsche und Begierden können komplett im Reich der Fantasie verbleiben. Vielleicht erinnerst du dich beim Masturbieren an ein Mädchen aus einer Fernsehshow, die du als Kind gern gesehen hast. Oder du stellst dir möglicherweise vor, dass du ein König bist, der von nackten Haremsfrauen umgeben ist. Im Alltag magst du ein „normaler“ und liebevoller Typ sein, aber in deinen privaten Selbstbefriedigungsfantasien stellst du dir vielleicht vor, dass stranguliert wirst, wenn du deinen Höhepunkt erreichst. Wahrscheinlich kannst du deine eigenen „seltsamen“ Fantasien in dir selbst wahrnehmen. Die Landschaft deiner geheimen sexuellen Wünsche wird von allen möglichen Einflüssen aus Vergangenheit und Zukunft geprägt. Du hast weder deine Mutter darum gebeten, dich übermäßig zu beschützen, noch deinen Vater, dich schwach fühlen zu lassen. Noch hast du darum gebeten, dass dein erstes Masturbationserlebnis mit einem Onkel, einem Tier oder beim Stuhlgang stattfand oder von Marilyn-Monroe-Filmen oder Fernsehwiederholungen von „Gilligans Insel“ inspiriert war.
Vielleicht bist du nicht dafür verantwortlich, auf welche Weise du dir die geheimen sexuellen Fantasien und Wünsche angeeignet hast, die du in dir birgst. Aber du bist dafür verantwortlich, wie du mit ihnen umgehst. Wenn du spirituell wächst, dann müssen deine sexuellen Fantasien und Wünsche geistig verarbeitet, verstoffwechselt und assimiliert und nicht ignoriert oder unterdrückt werden – und zwar in der Offenheit und Liebe deines tiefen Seins.
Abgesehen von den rechtlichen, pharmazeutischen, medizinischen und psychologischen Möglichkeiten, die bei Bedarf genutzt werden können, um deine sexuellen Wünsche und Verhaltensweisen zu regulieren und zu heilen, gibt es eine weitere Maßnahme, die ergriffen werden kann, will man spirituell wachsen: Nimm deine sexuellen Begierden an – egal wie seltsam sie dir erscheinen – und umschließe sie mit den Armen der Liebe und mit der natürlichen Offenheit deines tiefen Wesens. Wenn du für deine sexuellen Wünsche vollkommen präsent sein kannst, ohne sie zu vermeiden, zu unterdrücken oder ihnen zu folgen, nehmen sie durch die Kraft deiner vollen Präsenz eine neue Form an.
Bewusstsein befreit Energie. Wenn du eine beliebige Energie oder ein Verlangen fühlen und durch es hindurchspüren kannst, ohne daran festzuhalten oder auszuweichen, dann kannst du als offenes Bewusstsein verweilen, auch wenn eine Begierde auftaucht. Der Wunsch entsteht in deiner natürlichen Offenheit und wird von der Anspannung befreit. Er verwandelt sich von einem ängstlichen Druck in einen Energiesegen.
Deine sexuellen Fantasien sind häufig Reflektionen deiner unbefriedigten spirituellen Bedürfnisse. Möglicherweise hast du den Kontakt zu deinem tiefen Wesen verloren und fühlst dich daher von der authentischen Kraft abgekoppelt. Also suchst du einen Ersatz für dieses Allmachtsgefühl in Fantasien, in denen du eine Frau mit Gewalt nimmst.
Oder vielleicht hast du dich jahrelang mit deiner Fähigkeit identifiziert, Verantwortung zu übernehmen und andere zu führen – zum Beispiel als Führungskraft oder Oberhaupt einer Gemeinschaft –, und dann beginnst du, dich nach anderen Aspekten deines essenziellen Wesens zu sehnen, die du bisher ignoriert hast. Vielleicht sehnst du dich danach, die Glückseligkeit der Ergebenheit, Hingabe und des Vertrauens zu erleben, aber es fällt dir schwer, die Kontrolle und Verantwortung abzugeben. Also hast du Fantasien, in denen du gefesselt, verletzlich und der sexuellen Gnade einer dominanten Frau unterworfen bist.
Wie gehst du mit gewohnheitsmäßigen Sexmustern um? Am besten arbeitest du mit ihnen, sobald sie auftauchen. Stell dir vor, dass du mit deiner Frau Sex hast. Die Intensität baut sich auf. Sie beißt dich fest in die Schulter. Zuerst entsteht Schmerz, und dann steigt deine Wutenergie auf. Du gibst ihr eine sanfte Ohrfeige und sie schlägt zurück, und zwar ziemlich kräftig – sodass deine Lippe blutet und dir die Nase wehtut. Wenn du an diesem Punkt nicht achtsam bist, dann kann deine Wutenergie in einen Pfad einbiegen, der von deinen vergangenen Gewohnheiten angelegt wurde.
Wenn du aggressive Energie gewohnheitsmäßig als etwas „Schlechtes“ angesehen hast, dann verschließt du dich vielleicht emotional, deine Erektion erschlafft, du rollst dich von deiner Liebsten herunter und schmollst. Wenn du gewalttätige Sexfantasien aktiv gepflegt hast, dann kann deine entfachte Energie den Pfad durchströmen, der von deinen bösartigen Masturbationsträumen geebnet wurde, und du stellst fest, dass du außer Kontrolle gerätst und deine Frau erbarmungslos schlägst.
Vertiefst du deine Sexualität spirituell, dann werden gewohnheitsmäßige Energien angenommen und aufgelöst: Über ihre innewohnende Offenheit befreien sie sich selbst, anstatt zurückgewiesen oder befolgt zu werden. All deine Energien – ob pervertiert oder tugendhaft – entstehen als Bewusstseinsformen im Fluss deines tiefen Seins. Sie steigen wie Kräuselwellen an die Oberfläche des Ozeans und lösen sich in der Tiefe deiner Offenheit auf. Wenn die Erkenntnis der sich selbst befreienden Natur deiner Fantasien kraftvoll genug geworden ist, dann kannst du sie als Tore zu größerer Offenheit nutzen, anstatt sie als Hindernisse auf dem Weg zur Liebe zu begreifen.
Deine Frau beißt dich fest, und du wirst von intensiver Energie erfüllt: Fühle den Energiefluss in dir in allen Einzelheiten. Ist er heiß oder kalt? Strömt er von deinem Bauch aufwärts oder vom Kopf abwärts? Ist die Energie spitz oder rund, abgehackt oder gleichmäßig? Spüre deine Liebste. Ist sie offen oder verschlossen? Ist sie mit der Liebe tief in ihrem Herzen verbunden, oder hat sie sich in den Energien des Augenblicks verloren? Was braucht sie von dir, das ihre Liebe noch mehr nach vorne bringt: einen Klaps, einen Biss oder vielleicht ein sanftes Kuscheln?
Bleibe für deine eigenen Sinneswahrnehmungen, Emotionen, Gelüste, Schmerzen und Gedanken und auch für die Wahrnehmungen deiner Partnerin vollkommen präsent. Selbst wenn du dich schämst, dir mulmig wird oder du Schwäche empfindest – so als würde sich ein Loch in der Magengrube öffnen –, verweile bei diesem Gefühl. Selbst wenn du dich selbst anwiderst, weil du auf deine Liebste einschlagen willst, gib dieses Gefühl nicht auf. Gehe nicht darauf ein. Denke nicht darüber nach oder versuche, dich besser zu fühlen oder dich abzuwenden. Bleibe einfach total präsent mit allem, was du denkst, fühlst und spürst – in dir selbst und in deiner Partnerin.
Deine Präsenz, die Kraft deines bloßen Bewusstseins, wird damit beginnen, deine Energien und Begierden zu durchdringen. Du magst den Schmerz an der Stelle fühlen, wo dich deine Frau geschlagen hat. Vielleicht spürst du die heiße Wut, die in deinem Körper wallt und Druck im Kopf aufbaut. Aber du bleibst auch für dieses Gefühl präsent und entspannst, während es in die Offenheit des tiefen Seins wieder aufgesaugt wird.
Wenn du feststellst, dass sich deine Atmung verkrampft, dann nimm sie wahr wie einen Sonnenuntergang, dessen Essenz du künstlerisch festhalten möchtest, oder wie ein Kind, das du liebevoll an deiner Brust hältst. Nimm alle Eigenschaften deiner beengten Atmung ganz genau wahr. Liebe deinen beengten Atem. Bleibe präsent für deinen beengten Atem. Ohne ihn zu verändern, wird sich deine Anspannung in reine Präsenz auflösen, in Offenheit und Liebe. Dein zornvolles Dranggefühl wird sich in der tiefen Offenheit des Seins verlaufen.
Spüre des Weiteren jegliche aggressive Energie, die sich in dir bewegt, dich von innen drängt und „veranlasst“, deine Frau ebenfalls zu schlagen. Spüre diesen Druck in dir, liebe ihn, nimm ihn an und wandle ihn in der Offenheit deines Seins um. Wenn sich dein Atem in die natürliche Offenheit entspannt hat, kannst du seinen ruhigen Rhythmus nutzen, damit sich dein innerer Druck ins Meer zurückziehen kann, so wie Wellen, die immer wieder an den Strand spülen – ein Ein- und Ausatmen, Ein- und Ausatmen.
In jedem präsenten Moment steigt deine Wutenergie in der Offenheit auf, die du bist. Wenn die Wut als solches erkannt wird, dann wird sie als eine energetische Kräuselwelle im Ozean des tiefen Seins wahrgenommen. Im Raum dieser Offenheit verliert die aggressive Energie ihre „verzerrte“ Eigenschaft und bewegt sich als liebevolle Leidenschaft. Deine sexuellen Handlungen strömen wie entspannte Blitze der Liebeslust und verlocken deine Frau zur Offenheit. Euer sexuelles Spiel mag weiterhin rau und wild sein, aber ihr agiert aus der Liebe heraus und sorgt füreinander. Deine Frau spürt dein Herz in jedem Augenblick des sexuellen „Kampfes“.
Wenn du Jahre damit verbracht hast, gewalttätige Sexfantasien zu hegen, dann mag es schwierig sein, sich inmitten von sexueller Wutenergie an die Liebe zu erinnern. Als Erstes musst du vielleicht die in meinem Buch The Enlightened Sex Manual (Deutsch: Erleuchteter Sex, Goldmann) beschriebenen Atemübungen praktizieren, um die Energie zirkulieren zu lassen. Während du beim Sex für den Fluss der Wutenergie präsent bleibst, musst du lernen, sie durch deine natürlichen inneren Schaltkreise fließen zu lassen. Atme die Wutenergie auf deiner Körpervorderseite nach unten und deine Wirbelsäule hinauf, während du aus dem Herzen durch dich und deine Partnerin hindurchspürst und dich tief als Offenheit der Liebe entspannst.
Indem du beständig die hier beschriebenen Wege praktizierst, lockern sich deine sexuellen Verkrustungen, egal welche einzigartigen Fantasien und Gewohnheiten du auch besitzt. Deine Energie und Aufmerksamkeit werden frei genug, damit du üben kannst, deine Fantasien zu erkennen, zu lieben und zuzulassen, sodass sie sich entwirren und in der gigantischen Offenheit des Seins selbst befreien.
Schließlich gehst du nicht mehr voller Schuld- oder Lustgefühle auf deine Fantasien ein, sondern mit einer gewissen Kompetenz und einer sehr weit reichenden Akzeptanz. Du brauchst deine Fantasien nicht länger zu unterdrücken oder auf sie zu reagieren, sondern lässt sie im Ozean deines Seins aufsteigen, nimmst wahr, wie sie sich an der Oberfläche kräuseln, und dann werden sie – mit Hilfe einer gekonnten Kombination von Atemarbeit, aktiver Liebe und aufrechterhaltener Gefühlsoffenheit – im Licht deines Bewusstseins umgewandelt und erneut vom Ozean deiner Tiefe aufgesogen.
Deine größten Gaben sind häufig mit deinen perversesten Energien verflochten. Männer und Frauen, die der Welt Großartiges geschenkt haben, sind häufig in genauso großem Umfang mit seltsamen sexuellen Begierden und Energien gesegnet. Die sexuelle Energie ist eine Reflexion deiner Gesamtenergie. Wenn du wirklich große Gaben schenkst, dann fließt bei dir eine gigantische Energie. Ein winziges Rinnsal kann sich zu einem riesigen Kraftungestüm vergrößern. Das bedeutet, dass eine zarte Sexfantasie, die jeder Mann möglicherweise einen Moment lang hegt, sich in einem Mann, der von immenser Energie erfüllt ist, verstärken kann.
Das ist ein Grund, weshalb so viele politische Führer, Entertainer und spirituelle Lehrer in „Sexskandale“ verwickelt sind. Diese Menschen tragen gigantische Kräfte in sich, damit die gewöhnlichen und trüben Träume der mittelmäßigen Menschen außergewöhnlich energetisiert werden und zu kraftvollen Handlungen erwachsen, die herrlich hell und dunkel, tugendhaft und pervers sein können.
Im spirituellen Wachstumsprozess ist es unserer aller Pflicht, sexuelle Verdrehtheiten im Humor der offenen Liebe zu verarbeiten. Wenn unsere Energien immer weiter anwachsen, gilt das auch für unsere sexuellen Begierden und Fantasien – unsere absonderlichen Angewohnheiten tönen so laut, wie unsere Gaben leuchten. Sie erhalten übermäßig viel Energie.
Wenn wir unsere Energie zurückhalten, um diese Ticks und Eigenarten nicht zu spüren, dann halten wir auch unsere tiefsten Gaben zurück. Ohne Scheu sollten wir unsere Gaben wachsen und unsere seltsamen sexuellen Wünsche an die Oberfläche kommen lassen. Dann können wir voller Mitgefühl, bewusst und geschickt diese Kräfte der Gewohnheitsenergien entflechten, die oft von einer Geschichte geprägt wurden, die jenseits unserer Kontrolle liegt.
Du bist auf einer Party und hast ein paar Gläser Wein getrunken. Dein Intimpartner ist nicht zu sehen. Eines deiner Lieblingslieder wird gespielt, und plötzlich zieht dich ein Mann auf die Tanzfläche. Du kennst ihn nicht besonders gut, weißt aber, dass er alleinstehender Arzt ist, ein paar Bücher über Spiritualität geschrieben hat, es genießt, in seinem Privatjet auf tropische Inseln zu fliegen, und sich zwischendurch um seine Ranch kümmert und Geld spendet, um die Hungernden zu versorgen. Zudem ist er ein wirklich guter Tänzer.
Durch den Wein bist du gelöster, und dein Körper fließt mit der Musik. Dein Tanzpartner spürt sich in deinen Rhythmus und Stil ein und stimmt seine Bewegungen auf dich ab. Dann beginnt er zu führen, reizt dich mit komplizierteren und humorvollen Tanzschritten und zieht dich in seine fröhliche Energie hinein. Du nimmst den Ball auf und gehst mit, wobei du feststellst, dass es dieser Typ wirklich mit dir aufnehmen könnte, wenn er auch noch zu deiner Anmut und Freude passt. Das tut er.
Ohne Vorwarnung nimmt er dich in den Arm und lässt dich nach hinten fallen. Du bist überrascht, fühlst dich aber in der sanften Kraft seiner Arme total sicher. Du merkst, wie du dahinschwindest, und du bist dir nicht sicher, ob es der Wein oder das Tanzen ist.
Er zieht dich zu sich heran und schaut dir in die Augen. Dein Körper ist offen und energiegeladen. Sein Blick ist verspielt, intensiv, wissend. Du fühlst dich nackt. Er drückt dich noch fester an seinen kraftvollen Körper, während ihr beide in der Zeitlosigkeit schwebt und atmet.
Das Weibliche ist ein Wunder der Hingabe, eine Blüte der Kraft, die sich entweder öffnet oder schließt. Als Frau kannst du dein männliches Unterscheidungsvermögen einsetzen, um festzulegen, in welche Richtung du dich bewegen möchtest. Wenn deine Energie jedoch ganz stark zum Weiblichen bewegt wird – beispielsweise durch einem Mann mit einer großartigen männlichen Präsenz –, dann kannst du den Zugang zu deiner männlichen Zielgerichtetheit verlieren. In solchen Momenten stellst du vielleicht fest, dass du in der Lage bist, dich zu öffnen oder zu verschließen. Und das ist es.
Das ist der Grund, weshalb das Thema der sexuellen Integrität für die Männer so wichtig ist, die sich in einer Position befinden, in der sie den Frauen ihre männliche Führung als Lehrer, Therapeut oder religiöser Berater anbieten: Selbst eine Frau mit hohem Unterscheidungsvermögen verliert ihr Gefühl für die Perspektive in dem Augenblick, in dem sie von einem sehr präsenten Mann in ihre extreme Weiblichkeit polarisiert wird. So wie die Ausstrahlung einer Frau einen Mann dazu bringen kann, fast alles zu tun, so kann die Präsenz eines Mannes eine Frau so öffnen, dass sie Vertrauen und eine verletzliche Durchlässigkeit zeigt. In einem Augenblick der starken Polarisation öffnet sie sich vielleicht und stimmt zu, Sex zu haben, während sie in einem Moment der schwächeren Polarisation eine andere Richtung gewählt hätte.
Auf dem Tanzboden und in den Armen eines liebevollen, starken und vollständig präsenten Mannes, der dich begehrt, öffnet sich dein Körper gemeinsam mit deinem Herzen. Sicherlich kannst du widerstehen. Du kannst dich genügend verschließen, damit du nicht von seiner magnetischen Präsenz davongetragen wirst. Aber wenn du offen genug bist, um wirklich frei zu tanzen, dann bist du mit Sicherheit auch offen genug, um mehr „verfügbar“ für seine männliche Präsenz zu sein als üblich.
Wenn du körperlich offen bist, dann öffnest du dich emotional. Wenn dein eigentlicher Intimpartner plötzlich auftauchen und dich in den Armen eines Fremden dahinsinken sehen würde, Auge in Auge, in ohnmächtiger Hingabe, dann würde er sich wundern, was da los ist. Und du dich auch.
Es ist vollkommen natürlich, sich als Reaktion auf die Präsenz eines starken Mannes zu öffnen, selbst wenn es sich um einen Fremden handelt. Und wenn du dich öffnest, dann wirst du das körperlich und emotional spüren. Das Weibliche gedeiht in der Hingabe, findet in der Hingabe seine Glückseligkeit. Ob du dich jedoch der Lust eines Mannes hingibst, deiner eigenen Lust oder der göttlichen Lust, hängt davon ab, auf welcher Ebene der Liebe du dich gerade befindest.
Liebe ist Liebe. Du bist entweder offen als Liebe oder bis zu einem gewissen Grad verschlossen. Aber wem du dich öffnest, wird von deiner Wachstumsstufe bestimmt, von deiner spirituellen Reife. Nimm einmal an, dass du mit dem netten Fremden über die Tanzfläche fliegst, der dich total mitgerissen hat. Du hast dich vollkommen geöffnet. Dein Körper ist offen. Deine Emotionen sind offen. Du schmilzt in der Glückseligkeit der Hingabe dahin. Aber wem gibst du dich hin?
In deiner Offenheit könntest du dich diesem Mann schenken. Du könntest dich seiner Lust hingeben. Dies ist eine eher niedere Stufe der Offenheit, bei der deine Richtung von seiner Lust beeinflusst wird. Und wie gesagt, das ist ein vollkommen natürlicher und unvermeidlicher Weg, sich zu öffnen. Wenn du erst einmal dahingeschwunden bist, kannst du nichts dagegen tun – bis du die nächste Wachstumsstufe erreicht hast.
Auch auf der nächsten Stufe öffnest du dich noch und gibst dich hin, aber die Kraft, die dich bewegt, die Kraft, der du dich wahrhaft hingibst, ist stärker als der Mann, den du vor dir hast. Vielleicht bist du verheiratet und deine tiefste Hingabe gilt der Kraft deiner Verpflichtung auf die Ehe. Selbst wenn dein Körper und deine Emotionen auf deinen Tanzpartner reagieren und sich weit öffnen, wirst du nicht in erster Linie vom Begehren deines Tanzpartners, sondern von deinem eigenen Wunsch gelenkt, deine Ehe aufrechtzuerhalten. Dies ist eine tiefere Form der Hingabe, die eher der Wahrheit des Herzens entspricht, als das, was du in einer kurzen Ohnmacht mit dem Mann auf der Tanzfläche verspürst.
Aber was geschieht, wenn du deinen Kopf wendest und deinen Mann neben dir auf der Tanzfläche entdeckst? Er ist mit einer lebhaften Frau unterwegs, die scheinbar nicht genug von ihm kriegen kann. Ihre Wangen berühren sich und ihre Becken schmiegen sich eng aneinander. Wie offen wird dein Herz dann sein? Wenn du dein Herz der Ehe widmest, dann ist das sicherlich viel tiefer gehend, als es einem Mann zuzuwenden, der dich zufällig auf der Tanzfläche zum Schmelzen bringt. Aber es gibt eine Hingabe, die tiefer ist, weniger zerbrechlich und die der tiefsten Sehnsucht deines Herzens mehr entspricht.
Es ist sehr schwierig, diese Hingabe in Worte zu fassen, da sie in der heutigen Welt nicht so verbreitet ist und in unserer Alltagssprache nicht so einfach beschrieben werden kann. Es geht um eine Hingabe an die Kraft der Liebe selbst. Es ist eine Hingabe deines ganzen Körpers und deines vollen Herzens an die göttliche Liebe, damit du schließlich von Liebe erfüllt wirst, von ihr gelebt und bewegt wirst – anstatt vom Begehren eines Mannes oder deiner eigenen Lust. Im Licht dieser Liebe sind dein reizender Tanzpartner und dein abgelenkter Ehemann beide nur ein verschmitztes, bärtiges Zwinkern, egal wie sexy, präsent oder engagiert sie auch sein mögen.
Die Präsenz eines großartigen Tänzers und die Integrität eines Mannes, der sich dir vollkommen verpflichtet hat, sind niedriger eingestufte Versionen der Tiefe und Kraft der göttlichen Liebe. Die Präsenz der göttlichen Liebe erfüllt dich, dringt in dich ein – und zwar so wie ein leidenschaftlicher Liebhaber. Die Vertrauenswürdigkeit der göttlichen Liebe ist absolut – sie ist, wer du bist, sie lebt als alles und jedermann, und du kannst niemals von ihr getrennt sein. Die Präsenz des Tänzers und das Engagement deines Ehemanns erfüllen dich mit einer Art von Glückseligkeit, weil sie Miniaturversionen der tiefen Liebe sind, die du bist, aber nach der du noch immer suchst, weil deine nicht vorhandene Hingabe ein Herzvakuum entstehen lässt.
Die Glückseligkeit, die du bei einem anmutigen Tänzer oder deinem loyalen Ehemann spürst, ist echt. Es spielt keine Rolle, wie offen du in der göttlichen Liebe bist – du wirst immer noch bei der großartigen Präsenz eines Tänzers dahinschwinden und dich durch das Engagement deines Ehemanns in Hingabe öffnen. Du wirst immer noch das Gefühl haben, dass du im Stich gelassen worden bist, wenn sich herausstellt, dass der Tänzer ein Trottel ist, oder am Boden zerstört sein, wenn du herausfindest, dass dein Ehemann eine Geliebte hat. Die Hingabe an die göttliche Liebe lässt die Freuden und den Schmerz von Beziehungen nicht verschwinden. Du bist einfach nicht länger davon abhängig, dass dir Partnerschaften das geben, was du bereits bist: glückselige Fülle, die sich als strahlende Liebe hingibt.
Bis du göttliche Liebe durch deinen ganzen Körper geatmet und dich als die Kraft der Liebe selbst hingegeben hast, besitzt du in einer Beziehung anscheinend nur zwei Optionen: Abhängigkeit und Unabhängigkeit. Du kannst dich entweder einem Mann hingeben oder eine ungebundene und selbstverantwortliche Frau sein, die sich für ihre eigenen Wünsche einsetzt. Aber deine Wünsche sind genauso egoistisch und letzten Endes genauso sinnlos wie die eines jeden Mannes. Du musst dich nur umsehen, um zu erkennen, dass Frauen, die auf sich selbst ausgerichtet sind – „unabhängige“ Frauen, die sich vielleicht für einen sozialen Zweck oder ihre eigene wirtschaftliche Freiheit einsetzen –, nicht notwendigerweise glücklicher sind als Frauen, die sich einem Mann widmen.
Eine Frau erlebt Glückseligkeit, wenn sie sich in hingebungsvoller Liebe öffnet – ihrem Mann, sich selbst, ihrer Kunst oder ihrer Gemeinschaft. Aber ihre Glückseligkeit wird tiefgreifender, wenn sie sich den tieferen Quellen der Hingabe öffnet. Wer kann bestreiten, dass die Hingabe zu einem Kind eine der tiefsten Glückseligkeiten ist, die eine Mutter erleben kann? Nur eine Frau, die sich offen als strahlende Liebe hingibt und als das tiefe Mitgefühl der Göttlichen Mutter lebendig ist – nur eine solche Frau kann den Stich fühlen, der entsteht, wenn sich ihre Liebe und Hingabe auf eine Handvoll exklusiver Beziehungen beschränkt.
Nur wenige Frauen sind dazu bereit, sich als diese Tiefe der Liebe und Fülle hinzugeben, genauso wie es nur wenige Männer gibt, die bereit sind, sich durch ihr gesamtes Streben nach Erfolg hindurchzuspüren und als die Tiefe zu verweilen, die sie bereits die ganze Zeit über gewesen sind. Dennoch werden alle Frauen jeden Tag von Hinweisen auf die göttliche Liebe angezogen und aus der Fassung gebracht, ob auf der Tanzfläche, in den Augen ihrer Kinder und dem Lächeln ihres Geliebten.
Schließlich öffnest du dich als tiefe Liebesfülle und gibst und empfängst göttliche Liebe über jeden Atemzug, jede Geste deines Körpers und in jeder Beziehung, einschließlich deiner Familie und Freunde. Bis dahin wirst du dich mit der gelegentlichen Glückseligkeit einer kurzen Hingabe zufriedengeben, wo immer du sie auch bekommen kannst, während deine Sehnsucht zu dem völlig hingebungsvollen Verlangen heranwächst, voll als die Liebe zu leben, von der dich die nicht gelebte Hingabe getrennt hat.