Meister deines Lebens: Die Kraft der Affirmationen und Suggestionen

Erstaunlich, was unser Unterbewusstsein alles kann, oder? Und das heißt letztlich: Erstaunlich, was wir können und was du kannst. In den vorherigen Kapiteln haben wir jene Macht entdeckt, die tief in uns steckt und die wir wecken und nützen wollen. Zum Teil auch bereits mit ganz konkreten und praktischen Übungen, die äußerst effektiv und effizient sind. Lass uns jetzt noch etwas tiefer in unsere Potenziale und Fähigkeiten eintauchen. Auf den nächsten Seiten möchte ich dir Erstaunliches über Techniken verraten, die uns auf unserem Weg in die tiefe innere Kraft und Stille im Alltag weiter voranbringen.

Auf der Reise zu uns selbst: Los geht’s

Die Techniken und Übungen, die wir jetzt näher kennenlernen werden, können wir grob in zwei Kategorien mit den beiden Oberbegriffen »Affirmationen« und »Suggestionen« unterteilen. Was ist damit gemeint? Zunächst zu den Affirmationen. Vereinfacht könnte man sagen, dass es sich bei ihnen um Bestätigungssätze handelt. Diese Bestätigungen wirken auf unser Bewusstsein und unseren Intellekt ein. Hierzu ein Beispiel: Ich habe einen bestimmten Wunsch und will eine bestimmte Sache in meinem Leben realisieren. Um das zu erreichen, formuliere ich einige Sätze für mich, die ich ständig wiederhole und mir auf diese Weise immer tiefer einpräge. Wichtig ist dabei das Hineinfühlen. Wenn ich z. B. folgende Affirmationen praktiziere: »Ich bin gesund« oder »Ich bin erfolgreich« oder »Ich bin wohlhabend«, muss ich mich fragen: Wie würde es sich anfühlen, wenn ich gesund wäre? Wie fühlt es sich an, wenn ich erfolgreich bin? Wie würde ich mich durch meinen Alltag bewegen? Wie wäre meine Körpersprache usw.? Durch die ständige Wiederholung wirken diese Affirmationen in Kombination mit Gefühlen nun auf mich ein. Selbstverständlich können wir sie auch abändern und noch viel konkreter auf einzelne Wünsche oder Ziele ausrichten. Wichtig ist: Wir bleiben mit der Methode der Affirmationen auf der Ebene unseres Intellekts und der Logik.

Das konzentrierte Denken mit Imagination und Gefühl verändert Leben. In einer alten Schrift habe ich mal folgenden Satz gelesen: »Wenn Denken und Fühlen im Einklang sind, entsteht göttliches Wirken.«

Suggestionen hingegen wirken auf einer tieferen Ebene, also weniger auf der Ebene des Intellekts. Der Begriff »Suggestion« stammt vom lateinischen »suggestio«, was übersetzt »Eingebung« oder auch »Einflüsterung« bedeutet. Der Begriff wurde im 17. Jahrhundert gebräuchlich, wobei er zu Beginn manchmal noch mit einer eher negativen Konnotation versehen war, da man Suggestion im Sinne einer ungewünschten und schädlichen Manipulation von außen verstand. Wenn wir hier über Suggestionen sprechen, dann meinen wir damit sowohl Autosuggestionen, also Suggestionen, die von mir ausgehen und auf mich selbst gerichtet sind, als auch Suggestionen, die von anderen Menschen ausgehen. Entscheidend ist: Es handelt sich immer um Suggestionen, die gut für mich sind, die mich aufbauen und mir Kraft und Motivation für meine Vorhaben schenken.

Suggestionen sind im wahrsten Sinne des Wortes unterschwellig, weil sie am bewussten Denken vorbeischleichen. Wir nutzen sie immer dann, wenn die Gehirnwellen weniger aktiv sind, zum Beispiel kurz vor dem Schlaf oder kurz nach dem Aufwachen. Und Suggestionen wirken schneller als Affirmationen, weil sie eben tiefer ansetzen; Affirmationen wiederum kann man zum Beispiel im Alltag den ganzen Tag immer wieder vor sich hersagen, man kann mit ihnen kleine Rituale kreieren, die unseren Tag strukturieren und uns Halt geben. Sie sind wie der Rahmen für ein prächtiges Gemälde. Nicht für irgendein Gemälde, sondern für das Gemälde unseres Lebens, für unser Lebensgemälde.

Vielen Menschen fallen Suggestionen zu Beginn ihrer Reise zu sich selbst leichter, da man dabei sehr wenig oder gar nicht nachdenkt. Lass uns deshalb mit ihnen beginnen. Was wir dafür brauchen, ist zunächst entweder eine Person, der wir vertrauen und die weiß, was sie tut. Oder wir brauchen genug Wissen und Erfahrung, wie wir sie selbst anwenden können und mit ein wenig Praxis und Übung eine Art passive Aktivität erzeugen. Das sind dann genau die Zeiten kurz vor dem Einschlafen oder beim Aufwachen. In diesen Momenten sind die Gehirnwellen ruhiger. In der Fachsprache der Neurowissenschaftler sagt man: Sie sind im Alphazustand. Wir können Suggestionen auch selbst aufnehmen und sie uns zu gegebenen Ruhezeiten anhören. Was wir jetzt noch tun müssen, ist, uns einfach hinlegen, uns entspannen, zuhören und die Suggestionen auf uns wirken lassen. Vielleicht gönnen wir uns dazu etwas leise und meditative Musik, und schon verabschieden wir uns aus dem Hamsterrad unseres Bewusstseins.

Bei Seminaren mache ich übrigens immer eine gleiche Erfahrung. Wenn ich für die Teilnehmenden Suggestionen vorbereitet habe, sie sich hinlegen und mir zuhören, frage ich manchmal am Ende: »Und, was glaubt ihr, wie lange hat das gedauert?« Spoiler: Normalerweise liegt niemand mit seiner Antwort richtig. Alle glauben, viel kürzer »weggewesen« zu sein, und sind dann total überrascht. Sie können sich auch nicht im Detail an die Worte der Suggestion erinnern, spüren aber, dass da etwas war. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Suggestionen in eine Ebene eingedrungen sind, die tiefer als unser logisches Denken ist. Tatsache ist, dass bei der richtigen Anwendung die Logik einen Schritt zurücktritt und das tiefere Unbewusste nach vorne kommt und alles aufnimmt, was wir als unterschwellige Nahrung hingeben.

Affirmationen fallen meiner Erfahrung nach zu Beginn weniger leicht. Damit meine ich nicht, dass es besonders schwierig wäre, den einen oder mehrere Sätze zu formulieren. Das ist kein Problem. Das Schwierige liegt eher darin, diesem Satz und seiner Botschaft tatsächlich zu glauben. Unser Unterbewusstsein hat ein altes Verhaltensmuster, ein Programm, das über Jahre hinweg eingestellt wurde. Dieses Programm zu verändern, dauert. Dafür brauchen wir Geduld und Disziplin. Wir müssen uns – das hatten wir schon im vorherigen Kapitel gesehen – regelrecht »umprogrammieren«. Und das kostet Zeit und Kraft. Das Alte hält sich hartnäckig, und das Neue lässt sich nicht eben so mal ruckzuck etablieren. Wir brauchen eine gewisse Routine, wir müssen dranbleiben. James Clear hat in seinem Megaseller Die 1%-Methode geschrieben: »Gewohnheiten sind wie die Atome unseres Lebens. Jede einzelne ist ein grundlegender Baustein, der zu einem großen Ganzen beiträgt. Anfangs erscheinen diese kleinen Routinen unbedeutend, aber sie summieren sich bald.« Was Clear hier über unseren Alltag sagt, können wir auch speziell auf unseren Geist übertragen. Nur wenn die Affirmationen zu unseren Gewohnheiten, zu unseren Habits, werden, wirken sie sich aus. Wenn sie das aber tun, dann können sie unser Leben entscheidend prägen.

Auf ins mentale Gym!

Um uns den Affirmationen weiter zu nähern, möchte ich kurz einen Schritt zurückgehen: Erinnerst du dich noch daran, was wir am Anfang des vorherigen Kapitels über diese irre Zahl von Gedanken gesagt haben, die uns täglich durch den Kopf schießen? Diese 70 000 bis 80 000 Gedanken pro Tag? Ja, dieses innere Selbstgespräch haben die meisten Menschen nicht auf dem Schirm, weil es eben unterschwellig abläuft. Wenn du das Experiment wirklich gemacht und über die Dauer von zehn Minuten deine Gedanken aufgeschrieben hast, weißt du, wie viel und vor allem was du gedacht hast. Probier das an dieser Stelle ruhig noch einmal aus. Und jetzt schau dir an, wie viele positive und wie viele negative, wie viele überflüssige und bedeutungslose Gedanken darunter sind. Sollten es mehr negative sein, sei beruhigt: Erstens ist das bei den meisten Menschen so. Und zweitens: Du kannst das ändern. Ja, der Großteil der Menschheit befindet sich in dieser Unachtsamkeit. Und wirklich jeder Mensch redet den ganzen Tag unterschwellig in sich selbst. Es läuft dauernd ein Gedankengespräch.

Diese Gedanken, die du aufgeschrieben hast und die nur ein Minutenbruchteil jenes inneren Selbstgesprächs darstellen, das du jeden Tag mit dir führst, können wir als Spiegel nutzen. In diesem Spiegel können wir erkennen, ob wir uns etwas zutrauen, ob wir Power haben, ob wir voller Euphorie sind. Oder wir sehen unsere Zweifel, wir blicken auf das, was uns einschränkt, und auf die Gründe, weshalb wir wieder und wieder scheitern. Wir sind zu verkopft. Doch wir können uns davon befreien. Wir können uns selbst – und auch andere – dafür sensibilisieren, indem wir uns bewusst machen, wie unser Bewusstsein beschaffen ist. Mach dir bewusst, wie viele Gedanken und Bilder dir durch den Kopf ziehen. Und dann stell dir vor, du würdest diese Bilder selbst malen, die Ströme selbst lenken.

Und hier eine gute Methode, dein Denken in die Verantwortung zu nehmen. Die meisten Menschen haben diese Verantwortung an das Außen abgegeben. Beim nächsten Mal, wenn du dich beim Zweifeln oder Sorgen erwischst – es kann auch Angst oder ein anderer negativer Gedanke sein –, frag dich im lauten Ton: »Wer denkt denn überhaupt?« Die Antwort sagst du laut vor dich hin: »Ich denke!« Nächste Frage: »Und wer ist für mein Denken verantwortlich?« Und wiederum sagst du: »Ich bin für mein Denken verantwortlich. Ich übernehme das Steuer.« Und wieder eine Frage: »Was will ich denken?« Antwort: »Ich will dies und das Gute denken.« Nach mehrmaligem Wiederholen dieses mentalen Gewichthebens wirst du stärker und stärker und lernst, dich in gewissen Momenten zu stoppen und neu auszurichten.

Dieses zielgerichtete und positive Denken ist der Schlüssel zu einem neuen Leben. Stell dir einmal vor: Du ersetzt die negativen Gedanken durch positive. Erst einige wenige und dann von Mal zu Mal mehr. So wirst du zum Meister deines Denkens und deines Geistes. Und so wirst du auch Meister deines Lebens.

Wenn wir das begriffen haben, dann haben wir schon eine wichtige Stufe genommen. Einige Techniken werden wir später noch kennenlernen. Im Moment soll uns die Vorstellung helfen, wir gingen ins Gym. Ja, richtig gehört, ins Gym, nur dass wir das Fitnessstudio nicht besuchen, um unsere Muskel zu trainieren oder uns zu stretchen. Wir gehen ins mentale Gym, um unseren Geist zu trainieren und unser Mindset zu stärken.

Und wir werden belohnt. Im normalen Fitnessstudio trainierst du die Kraft und Ausdauer deines Körpers, im mentalen Gym trainierst du deine Konzentration und die Kraft deines Denkens, die sich wie ein Muskel mit der Zeit stärkt und aufbaut.

Meiner Erfahrung nach sind bei den meisten Menschen zwei Punkte häufig der Grund zur gesuchten Veränderung: Die Menschen suchen Erfolg und Harmonie. Sie suchen ein inneres Gleichgewicht.

Wenn jemand zu mir kommt, der in erster Linie auf Erfolg aus ist, dann besprechen wir, wie dieser Erfolg aussehen könnte. Denn wir müssen uns erst einmal sicher sein: Was genau ist mein Wunsch? Unser Gehirn braucht Klarheit. Und dann gehen wir diesen Wunsch step by step durch. Was ist der erste Schritt? Wo möchten wir damit in zwei Monaten sein, wo in zehn Monaten und wo in einem Jahr? Und wie wird es sich in einem Jahr anfühlen, was wird das Erreichen des Erfolgs in dir auslösen?

Halte dieses Gefühl fest. Fühl es, betrachte es, lebe es. Je bunter die Farben ausfallen und je prächtiger das Gedankengemälde vor dir entsteht, desto stärker wirken diese Ströme. Schau dir dieses vollendete Bild an, schau es dir wieder und wieder an, und mach dir klar, dass du selbst dessen Schöpfer bist. Und dann lass dich davon wie von einem inneren Navigationssystem leiten. Gib die Adresse ein und vertrau diesem unausweichlichen Gesetz des Universums, deinem Unterbewusstsein, denn es kennt oft den schnellsten und kürzesten Weg, und zwar viel besser als jede Logik. Auch wenn deine ersten Schritte auf diesem Weg vielleicht etwas unsicher geraten: Wenn du dich darauf einlässt, wirst du merken, dass dich der Weg in Richtung Abenteuer deines Lebens führt. Und du wirst noch eine andere Sache merken. Entscheidend bei diesen Affirmationen ist etwas, worauf wir oben schon einmal hingewiesen haben: Sie müssen zu Gewohnheiten werden. Denn zuerst bildet man Gewohnheiten, und dann bilden die Gewohnheiten dich. Und das heißt: Wir müssen diese Bilder wieder und wieder malen, wir müssen sie wieder und wieder sehen. Das Tolle: Das klingt anstrengend, und das mag es am Anfang auch sein. Aber wenn wir diese Affirmationen einmal ritualisiert haben, wird es immer leichter. Sie werden zu unseren Weggefährten, sie werden zu Lebensbegleitern, ohne die wir nicht mehr sein wollen. Es ist genauso kraftzehrend, negativ zu denken. Also nutze ich diese Kraft doch lieber dafür, Gutes zu denken und damit Gutes zu kreieren. Davon haben wir alle viel mehr.

Für welche Zeitpunkte am Tag sollten wir die Affirmationen einplanen? Zwei Zeitpunkte eignen sich dafür besonders gut. Einmal die Momente kurz vor dem Schlafengehen. Denn wenn wir richtig runtergefahren haben, befinden wir uns in einem ruhigen Zustand. Wir können dafür zum Beispiel Alphawellen nutzen, verbunden mit entsprechend beruhigender Musik. Wenn du in diesem Zustand deine Affirmationen sprichst und dann schlafen gehst, arbeitet dein Unterbewusstsein im Schlaf an deinem Wunsch. Es sucht nach Wegen und Lösungen, die dem Intellekt meist fremd sind. So haben große Denker ihr Potenzial oft ausschöpfen können, ihnen sind manche ihrer weltverändernden Ideen im Schlaf oder in einem meditativen Zustand eingegeben worden.

Ein zweiter Zeitpunkt, der sehr geeignet ist, ist der Morgen. Denn dann ist dein Hirn noch frisch und ausgeruht und bereit für das Date mit dir selbst. Nimm dir nach dem Aufwachen dafür einige Minuten Zeit. Zuerst ist es hilfreich, sich seine Affirmationen aufzuschreiben. Es sollten nicht mehr als sieben oder acht Sätze sein. Schreib dir einige Dinge auf, für die du dankbar bist, und schreibe dir einige Dinge auf, die du erreichen willst. Die Sätze sollten in der Gegenwart geschrieben sein. Dann nimm deine Notizen und lies deine Sätze laut vor dich hin. Am besten dreimal. Dann liest du das Gleiche noch einmal, aber lautlos. So trainierst du gleichzeitig deine stillen Selbstgespräche. Und dann schließ deine Augen und sprich deine Affirmationen innerlich lautlos. So trainierst du Denken und Selbstgespräch auf verschiedenen Ebenen und erreichst in kürzerer Zeit eine Stabilität. Mach diese Übungen täglich für mindestens vier Wochen.

Entspannung ist gleich Vertrauen

Lass uns an diesem Punkt zu den Suggestionen wechseln. Wie gesagt: Am Anfang werden uns die Affirmationen sehr wahrscheinlich etwas schwerer fallen, weil wir uns erst an sie gewöhnen müssen. Suggestionen hingegen haben weniger mit bewusster Aktivität zu tun. Was bei ihnen sehr wichtig ist, ist, dass wir unseren Körper in einen Entspannungszustand versetzen. Um das zu erreichen, leite ich mich selbst oder die Klienten mit einer ruhigen Musik in einen Zustand, in dem der Körper sich wirklich wohlfühlt, in dem die Muskeln entspannt sind und der Geist sich öffnet. Der Geist öffnet sich immer nur, wenn er sich in einem Entspannungszustand befindet. Und so lautet auch einer meiner wichtigsten Sätze: Entspannung ist gleich Vertrauen. In einem Vertrauenszustand bist du offen, und du bist auch entspannt. Wenn du jedoch angespannt bist, dann bist du vom Misstrauen gefangen. Anders gesagt: Misstrauen ist ein Anspannungszustand, da kann nichts fließen. Sind wir dagegen entspannt, sind wir ruhig und relaxed, dann haben wir Vertrauen. In diesem Zustand können die Suggestionen wirken. Und selbst wenn wir dabei einschlafen, wirken sie trotzdem auf uns. Ob wir uns in einem Halbwachzustand oder in einem Schlafzustand befinden, das spielt keine Rolle; das Unterbewusstsein nimmt die Botschaften in jedem Fall auf. Und das ist der Unterschied zu den Affirmationen, die wir bewusst aussprechen. Das Gute: Wir können beides miteinander kombinieren. Affirmationen plus Suggestionen über den Tag verteilt. Die Mischung macht’s.

Jetzt bist du hoffentlich neugierig geworden. Wenn du dir einen Eindruck verschaffen willst, habe ich etwas ganz Besonderes für dich: einen exklusiven QR-Code zu einem praktischen Beispiel, das du verwenden kannst. Bei den Suggestionen geht es hauptsächlich darum, den Körper zu entspannen, den Geist zu entspannen, es geht darum, loszulassen, zu vertrauen, Vertrauen zu gewinnen in den Fluss des Lebens, Vertrauen in sich selbst, das Selbstwertgefühl, das Immunsystem und unsere Gesundheit. Dabei wirken Naturgeräusche gut, Wasserrauschen oder Vogelgezwitscher, Windbrausen oder Regengeprassel. Wir sind Teile der Natur, und deshalb wirkt das so auf uns und geht, verbunden mit den entscheidenden Botschaften, tiefer in das Unterbewusstsein ein.

Ein Disclaimer, der mir wichtig ist und den ich meinen Klienten immer wieder sage: Wir können unglaublich viel aus uns selbst heraus erreichen. Doch oft nutzen wir nur einen kleinen Prozentsatz unserer Kapazitäten. Und daher können wir viele unserer Wünsche, aber auch unserer Probleme angehen. Es gibt Probleme, die einem kleinen Graben gleichen. Du läufst, und du fällst in diesen Graben hinein, aber dieser Graben ist nur dreißig Zentimeter tief, und du kommst auch selbst wieder raus. Mit deiner Kraft und deiner Disziplin kannst du dir weiterhelfen. Dann gibt es Probleme, die gleichen einer tieferen Grube. Du fällst hinein, sie ist einen Meter tief. Jetzt musst du dich mit den Händen rausziehen. Das kostet mehr Kraft, aber du kriegst es trotzdem wieder irgendwie hin. Nur dass es mehr Kraft und mehr Zeit kostet. Dann aber gibt es Probleme, bei denen fällst du in ein Loch von vielleicht zwei Metern Tiefe, aus dem du nicht mehr rauskommst. Auseigener Kraft wirst du es nicht schaffen, egal, wie sehr du dich anstrengst und wie häufig du es probierst. Du brauchst jemanden, der dich herauszieht. Wir müssen also für uns herausfinden: Wo befinden wir uns gerade, ist es ein kleiner Graben, eine Grube – oder ein tiefes Loch? Ohne dieses Bewusstsein verstehen wir oft nicht, was wir gerade brauchen. Deshalb ist das essenziell. Und es ist sicherlich keine Schwäche, wenn wir uns bei einer guten Quelle Kraft zulegen können, im Gegenteil. Es ist Stärke. Jeder große Champion hat einen Mentor an seiner Seite.

Kleine Brücken bauen zu etwas Großem

Ein kleines Detail zum Schluss, noch einmal zum Thema Affirmationen. Manche von uns sind ja hervorragend darin, Sachen zu verdrängen. Und das nicht ohne Grund, denn zunächst mag sich äußerst angenehm anfühlen, etwas Unangenehmes auszublenden. Zugleich aber spüren wir immer sehr genau, wenn wir uns selbst belügen. Deshalb nützt es wenig, wenn wir uns etwas vormachen. Was heißt das in diesem Zusammenhang? Ich will es konkretisieren: Wenn wir krank sind, können wir natürlich sagen: »Ich bin gesund.« Dummerweise sind wir es in diesem Augenblick nicht. Und deshalb wird diese Affirmation nicht verfangen. Denn wir wissen und spüren mit jeder Faser unseres Körpers, dass wir es nicht sind. Daher ist es in dieser Situation entscheidend, dass wir unsere Affirmation abändern: Wir können zum Beispiel formulieren, dass wir auf dem besten Weg sind, gesund zu werden. Die Sprache der Affirmation befindet sich ja immer im Hier und Jetzt. Das Unterbewusstsein kennt weder Zukunft noch Vergangenheit, es gleicht unserem Herzklopfen, das sich allein im Jetzt befindet. Und auch wir können nur im Jetzt fühlen.

Wir können nicht morgen und auch nicht gestern fühlen. Wir können nur im Jetzt fühlen. Deswegen ist eine Affirmation immer nur dann richtig, wenn sie in der Gegenwart gesprochen ist. Wir müssen also Brücken bauen, was in unserem Beispiel bedeutet, dass ich formuliere: »Ich bin auf dem besten Weg zur Gesundung.« »Ich bin auf dem besten Weg zum Erfolg.« Dies hier ist jetzt ein Zwischenschritt, den ich hier und jetzt akzeptiere. Und durch diese Akzeptanz im Hier und Jetzt haben wir keinen Widerstand. Wir heben diesen Widerstand auf. Diese Brücke ist deshalb so wichtig, weil unser Geist über sie gehen kann. Wir selbst bauen sie und gehen dann selbst darüber – weil wir ehrlich zu uns selbst sind. Es geht bei Affirmationen und Suggestionen darum, sich selbst aufzubauen, lebensbejahende Energie anzuzapfen und somit sein eigenes Potenzial weggerecht auszuschöpfen, wir wollen in unsere Tiefe vorstoßen und wirklich das berühren, was ist und was wir sein können. Wir wollen Großes schaffen, entweder für und in uns selbst oder auch für unsere Mitmenschen und unsere Welt.

»Die Ruhe in der Ruhe ist nicht wahre Ruhe. Das kann jeder. Nur die Ruhe im Lärm des Alltags ist die wahre Ruhe.«