18

Im Ratssaal unterhielt man sich immer noch aufgeregt und zum Teil recht lautstark. Patriarchen standen mit verklärten Gesichtern herum, und immer wieder hörte Sperber die Phrase, »von Gott inspiriert«, in ehrfürchtigem Ton, während er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Kirchenmänner sind schon aus Tradition sehr konservativ, und allein der Hauch der Vorstellung, dass eine Frau die Hierokratie in ihrer Entscheidung geleitet haben könnte, war undenkbar. Göttliche Inspiration erwies sich da als willkommener Ausweg. Demnach war es nicht Ehlana gewesen, die gesprochen hatte, sondern Gott durch ihre Stimme. In diesem Moment interessierte Sperber jedoch nicht die Theologie – er machte sich Sorgen um den Zustand seiner Königin. Stragens Erklärung war natürlich plausibel, doch Stragen hatte von Sperbers Königin gesprochen – und seiner Verlobten. Sperber musste sich selbst vergewissern, dass es ihr gut ging.

Es schien ihr nicht nur gut zu gehen, sie strotzte offenbar nur so vor Gesundheit, als er die Tür öffnete, durch die König Wargun sie getragen hatte. Sie wirkte allerdings ein bisschen lächerlich, wie sie halb gebückt dastand, das Ohr an die Stelle gedrückt, wo sich eben noch die Tür befunden hatte.

»Du könntest von deinem Thron im Ratssaal aus alles viel besser hören, meine Königin«, sagte Sperber ein wenig schroff.

»Oh, sei still, Sperber«, entgegnete sie unwirsch. »Komm herein und schließ die Tür.«

Sperber trat ein.

König Wargun stand mit dem Rücken an der Wand und schaute Hilfe suchend um sich, während Mirtai sich drohend vor ihm aufgebaut hatte. »Pfeift dieses Drachenweib von mir zurück, Sperber«, flehte Wargun.

»Habt Ihr Euch entschlossen, aus der Schauspielkunst meiner Königin keine Staatsaffäre zu machen, Majestät?«, fragte Sperber höflich.

»Was hattet Ihr denn gedacht? Habt Ihr wirklich geglaubt, ich würde hinauslaufen und laut verkünden, dass sie mich zum Narren gehalten hat? Ich wollte nur allen versichern, dass Eure Königin wohlauf ist. Aber ich hatte es noch nicht einmal zur Tür geschafft, als diese Riesin hereinstürmte! Sie hat mich bedroht , Sperber. Ausgerechnet mich! Seht Ihr den Sessel dort?«

Sperber folgte Warguns Blick. Aus einem langen Schnitt am Rücken eines Polstersessels waren dicke Büschel von Rosshaar gequollen.

»Es war nur eine sanfte Warnung, Sperber«, erklärte Mirtai mild. »Ich wollte Wargun klarmachen, was geschehen könnte, falls er falsche Entscheidungen trifft. Aber jetzt ist alles in Ordnung. Wargun und ich sind beinahe schon Freunde.« Sperber war bereits aufgefallen, dass für Mirtai Titel offenbar nicht zu existieren schienen.

»Es ist sehr ungehörig, einen König mit dem Messer zu bedrohen«, rügte Sperber.

»Das hat sie gar nicht. Sie hat es mit dem Knie getan«, erklärte Wargun schaudernd.

Sperber blickte die Tamulerin leicht verwirrt an.

Mirtai zog ihre Mönchskutte zur Seite, langte hinunter und hob sittsam ihren Kilt ein paar Zoll. Wie Sperber bereits von Talen wusste, hatte sie Krummdolche so an ihre Unterschenkel geschnallt, dass die Klingen sich in einer Länge von etwa vier Zoll an die Innenseiten der Waden schmiegten. Diese Messer schienen sehr scharf zu sein. Flüchtig bemerkte Sperber, dass Mirtai Grübchen an den Knien hatte. »Es ist eine sehr praktische Einrichtung für eine Frau«, erklärte sie. »Männer werden manchmal zu einem unerwünschten Zeitpunkt verspielt. Die Messer überzeugen sie, dass es ratsamer ist, mit jemand anderem zu spielen.«

»Ist das nicht ungesetzlich?«, fragte Wargun.

»Wollt Ihr versuchen, sie zu verhaften, Majestät?«

»Würdet Ihr mit diesem Geplapper aufhören?«, sagte Ehlana scharf. »Ihr hört Euch an wie eine Schar Elstern. Wir werden Folgendes tun. In wenigen Minuten werden sich die Gemüter da draußen wieder beruhigen. Dann wird Wargun mich ritterlich zurückführen, und Mirtai und Sperber begleiten uns. Ich lehne mich an Warguns Arm und sehe angemessen schwach und zittrig aus. Immerhin bin ich ja entweder in Ohnmacht gefallen oder von Gott benutzt worden – je nachdem, welche von den Gerüchten, die ich da draußen herumschwirren höre, Ihr glauben wollt. Wir werden alle auf unseren Plätzen sitzen, wenn man den Erzprälaten zu seinem Thron geleitet.«

»Wie wollt Ihr ihnen Eure Rede erklären, Ehlana?«, fragte Wargun.

»Gar nicht«, antwortete sie. »Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Jeder wird glauben, was er glauben will, und niemand wird es wagen, mich einer Lüge zu bezichtigen, weil entweder Sperber oder Mirtai sie, wenn sie es täten, sozusagen zur Rede stellen würden.« Sie lächelte. »Ist der Mann, den ich erwählte, mehr oder weniger der, an den du auch gedacht hattest, Liebster?«, fragte sie Sperber.

»Ja, ich denke, das ist er.«

»Du darfst mir dann gebührend danken – wenn wir allein sind. Nun gut, kehren wir in den Saal zurück.«

Alle gaben sich angemessen ernst, als sie den Saal wieder betraten. Ehlana lehnte sich stützend an Wargun, und ihr Gesicht wirkte blass und erschöpft. Eine plötzliche, ehrfürchtige Stille setzte ein, als die beiden Monarchen ihre Plätze wieder einnahmen.

Patriarch Emban watschelte mit besorgtem Gesicht herbei. »Fühlt sie sich wieder gut?«, fragte er.

»Es scheint ihr ein bisschen besser zu gehen«, erwiderte Sperber. Das war keine direkte Lüge. »Sie sagt, dass sie sich nicht mehr erinnern kann, was sie bei ihrer Ansprache sagte. Es wäre vielleicht besser, wenn wir sie in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht zu sehr bedrängten, Eminenz.«

Emban bedachte Ehlana mit einem rätselhaften Blick. »Ich verstehe vollkommen, Sperber. Ich werde mich mit ein paar entsprechenden Worten an die Hierokratie wenden.« Er lächelte Ehlana an. »Ich bin sehr froh, dass es Euch besser geht, Majestät.«

»Danke, Eminenz«, erwiderte sie mit leiser, zittriger Stimme.

Emban kehrte zum Rednerpult zurück, während Sperber und Mirtai die Tribüne zu ihren Freunden hinaufstiegen. »Meine Brüder«, begann er. »Ich bin überzeugt, Ihr freut Euch mit mir, dass es Königin Ehlana wieder besser geht. Sie bat mich, an ihrer Stelle um Entschuldigung zu bitten für alles, was sie vielleicht während ihrer Ansprache gesagt haben mag. Der Gesundheitszustand der Königin ist noch immer nicht befriedigend, fürchte ich. Obwohl sie das wusste, hat sie die Mühen der Reise auf sich genommen, um an unseren Beratungen teilzunehmen.«

Ein Murmeln allgemeiner Bewunderung war zu vernehmen.

»Es wäre angebracht«, fuhr Emban fort, »Ihre Majestät nicht mit Fragen über ihre Bemerkungen zu bedrängen. Sie hat keine Erinnerung an ihre Ansprache. Das ist bei ihrer geschwächten Gesundheit nur allzu erklärlich. Natürlich wäre auch noch eine andere Erklärung dafür möglich, aber ich finde, dass uns Weisheit und Rücksicht auf Ihre Majestät davon abhalten sollten, weiter darauf einzugehen.« Das war der Stoff, aus dem Legenden entstehen!

Dann schmetterten Fanfaren, und die Tür links vom Thron schwang auf. Dolmant, von Ortzel und Bergsten geleitet, trat ein. Der neue Erzprälat trug eine schlichte weiße Soutane, und seine Miene wirkte nun entspannt. Ein eigenartiger Gedanke beschlich Sperber. Es bestand eine auffallende Ähnlichkeit zwischen Dolmants weißer Soutane und Sephrenias weißem Gewand. Dieser Gedanke führte ihn an die Schwelle von Überlegungen, die vielleicht schon ein wenig häretisch waren.

Die beiden Patriarchen, der eine von Lamorkand, der andere von Thalesien, geleiteten Dolmant zum Thron, der während ihrer Abwesenheit abgedeckt worden war, und der Erzprälat nahm darauf Platz.

»Wird Sarathi nun zu uns sprechen?«, fragte Emban. Er trat hinter dem Rednerpult hervor und verbeugte sich tief.

»Sarathi?«, fragte Talen Berit flüsternd.

»Das ist ein uralter Name«, erklärte Berit leise. »Als die Kirche vor dreitausend Jahren vereinigt wurde, hieß der erste Erzprälat Sarathi. Man gedenkt seiner und ehrt seinen Namen, indem man den Erzprälaten damit anredet.«

Dolmant saß ernst auf seinem goldenen Thron. »Ich habe diese Erhebung nicht begehrt, meine Brüder«, sagte er, »und ich würde mich wohler fühlen, wenn ihr sie mir nicht auferlegt hättet. Wir können nur hoffen – wir alle –, dass dies wahrlich Gottes Wille ist.« Er hob das Gesicht ein wenig. »Jetzt gibt es viel zu tun. Ich werde viele von Euch berufen müssen, mich zu unterstützen, und, wie es immer der Fall ist, wird es zu Veränderungen hier in der Basilika kommen. Ich bitte Euch, meine Brüder, fühlt Euch nicht gekränkt oder niedergeschlagen, wenn kirchliche Ämter neu verteilt werden. Auch das war immer so, wenn ein neuer Erzprälat diesen Thron besteigt. Unsere Heilige Mutter sieht sich der ernstesten Herausforderung seit einem halben Jahrtausend gegenüber. Deshalb muss mein erster Schritt sein, die Glaubenskrise zu bestätigen, und ich verfüge, dass dieser Zustand bestehen bleibt, bis wir uns dieser Herausforderung gestellt haben und als Sieger hervorgegangen sind. Und nun, meine Brüder und teuren Freunde, lasst uns beten. Danach werden wir uns unseren mannigfaltigen Pflichten zuwenden.«

»Schön und kurz«, lobte Ulath. »Sarathi packt die Sache richtig an.«

»War die Königin wirklich nicht bei Sinnen, als sie die Ansprache hielt?«, wandte Kalten sich neugierig an Sperber.

»Das kommt darauf an, was du unter ›bei Sinnen‹ verstehst!«, schnaubte Sperber. »Sie wusste jedenfalls genau, was sie tat.«

»Ich dachte es mir fast. Ich glaube, deine Ehe wird ein steter Born von Überraschungen werden, Sperber. Aber das ist schon richtig so. Das Unerwartete hält einen Mann in Schwung.«

Als sie die Basilika verließen, hielt Sperber Ausschau nach Sephrenia. Er fand sie in einem Seitengang im Gespräch mit einem Mann in Mönchskutte. Als der Mann sich umdrehte, erkannte Sperber jedoch, dass er kein Elenier war, sondern ein silberbärtiger Styriker. Der Mann verbeugte sich vor dem Ritter. »Ich verlasse Euch jetzt, liebe Schwester«, sagte er zu Sephrenia. Seine kräftige, tiefe Stimme schien sein offensichtliches Alter Lügen zu strafen.

»Nein, Zalasta, bleibt«, bat sie und legte ihm eine Hand auf einen Arm.

»Ich möchte die Ordensritter nicht durch meine Anwesenheit in ihrer heiligen Stätte kränken, Schwester.«

Sie lächelte. »Sperber fühlt sich nicht so schnell gekränkt wie manch andere Ordensritter, mein lieber Freund.«

»Das ist der sagenhafte Ritter Sperber?«, fragte der Styriker überrascht. »Ich fühle mich geehrt, Herr Ritter.« Er sprach Elenisch mit starkem Akzent.

»Sperber«, stellte Sephrenia ihn vor. »Das ist Zalasta, mein ältester und teuerster Freund. Wir wuchsen in der gleichen Ortschaft auf.«

»Es ist mir eine Ehre, Sionda «, sagte Sperber auf Styrisch und verneigte sich. Sionda war ein styrisches Wort, das so viel wie ›Freund meines Freundes‹ bedeutete.

»Das Alter hat mir offenbar die Augen getrübt«, bemerkte Zalasta. »Nun, da ich sein Gesicht besser zu sehen vermag, erkenne ich, dass dies Ritter Sperber ist. Das Licht seines hehren Zieles umgibt ihn.«

»Zalasta hat uns seine Hilfe angeboten, Sperber«, erklärte Sephrenia. »Er ist sehr weise und in den Geheimnissen tief bewandert.«

»Es wäre uns eine sehr große Ehre, oh Weiser«, sagte Sperber.

Zalasta lächelte. »Ich wäre von wenig Nutzen auf Eurem Feldzug, Ritter Sperber«, entgegnete er ein wenig entschuldigend. »In einer Rüstung würde ich gewiss dahinwelken wie eine Blume.«

Sperber tippte auf seinen Harnisch. »Es ist eine elenische Vorliebe, gelehrter Freund. Wie Spitzhüte oder Brokatwämser. Wir können nur hoffen, dass stählerne Kleidung eines Tages aus der Mode kommt.«

»Ich habe Elenier immer für eine humorlose Rasse gehalten«, bemerkte der Styriker. »Aber ich sehe, dass es Euch nicht schwerfällt zu scherzen, Ritter Sperber. Auf Eurer weiten Reise wäre ich Euch von geringem Wert, doch vielleicht kann ich Euch später in einer anderen wichtigen Angelegenheit von Nutzen sein.«

»Weite Reise?«, fragte Sperber.

»Ich weiß nicht, wohin Ihr Euch mit meiner Schwester begeben werdet, Herr Ritter, aber ich sehe viele lange Meilen vor Euch beiden. Ich bin gekommen, um Euch zu raten, Eure Herzen zu stählen und stets wachsam zu sein. Eine Gefahr, welcher man ausweicht, ist manchmal einer überwundenen Gefahr vorzuziehen.« Zalasta blickte sich um. »Und meine Anwesenheit hier ist eine dieser Gefahren, der man ausweichen kann. Ihr, Ritter Sperber, seid weltoffen, aber ich glaube, … einige Eurer Kameraden lassen Toleranz vermissen.« Er verbeugte sich vor Sperber und küsste Sephrenias Handteller; dann verschwand er lautlos im dämmrigen Seitengang.

»Ich habe ihn seit mehr als hundert Jahren nicht gesehen«, sagte Sephrenia. »Er hat sich ein bisschen verändert.«

»Wer würde sich in einer so langen Zeitspanne nicht verändern, kleine Mutter.« Sperber lächelte. »Außer Ihr, natürlich.«

»Ihr seid so ein netter Junge, Sperber.« Sie seufzte. »Alles scheint schon weit zurückzuliegen. Zalasta war immer so ernst als Kind. Selbst damals war er unvorstellbar weise. Er ist in den Geheimnissen bewandert wie kaum ein anderer.«

»Was ist das für eine Reise, von der er gesprochen hat?«

»Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr es nicht spüren könnt? Ihr fühlt die Ferne nicht, die sich vor Euch erstreckt?«

»Nein.«

»Elenier!« Sie seufzte wieder. »Manchmal wundert es mich sogar, dass ihr den Jahreszeitenwechsel bemerkt.«

Sperber ging nicht darauf ein. »Wohin reisen wir?«

»Das weiß ich nicht. Nicht einmal Zalasta kann das erkennen. Die Zukunft liegt im Dunkeln, Sperber. Ich hätte wissen müssen, dass es so ist, aber ich habe offenbar noch nicht bis zum Ende gedacht. Sicher ist, dass wir irgendwohin reisen. Wieso seid Ihr nicht bei Ehlana?«

»Die Könige sind alle so sehr um sie bemüht, dass ich nicht einmal in ihre Nähe komme.« Er hielt inne. »Sephrenia«, sagte er schließlich, »sie kann ihn auch sehen – den Schatten, meine ich. Ich vermute, es liegt daran, dass sie einen der Ringe trägt.«

»Das glaube ich auch. Der Bhelliom ist ohne die Ringe nutzlos.«

»Bringt sie das in Gefahr?«

»Natürlich, Sperber. Aber Ehlana befindet sich seit ihrer Geburt in Gefahr.«

»Klingt das nicht ein wenig fatalistisch?«

»Möglich. Ich wünschte, ich könnte diesen Schatten sehen. Vielleicht könnte ich ihn dann etwas genauer erkennen.«

»Ich kann mir Ehlanas Ring borgen und Euch beide geben«, erbot er sich. »Dann könnt Ihr den Bhelliom aus dem Beutel nehmen. Ich wette, dass dabei auch Ihr den Schatten sehen werdet.«

»Schlagt das nicht einmal vor, Sperber!« Sie schauderte. »Ich würde von keinem großen Nutzen für Euch sein, wenn ich plötzlich verschwände – für immer.«

»Sephrenia«, sagte er in leicht missbilligendem Tonfall, »war ich eine Art Versuchsperson? Ihr warnt jeden, den Bhelliom zu berühren, aber Ihr habt nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als Ihr mich veranlasst habt, ihn Ghwerig abzujagen. War ich etwa nicht in Gefahr? Wolltet Ihr nur herausfinden, ob es mich zerreißen würde, wenn ich ihn in die Hand nehme?«

»Macht Euch nicht lächerlich, Sperber. Jeder weiß , dass es Eure Bestimmung ist, den Bhelliom zu führen.«

»Ich nicht.«

»Darauf wollen wir jetzt nicht weiter eingehen, Lieber. Wir haben bereits Probleme genug. Findet Euch einfach damit ab, dass Ihr mit dem Bhelliom verbunden seid. Ich denke, dass wir uns jetzt mit diesem Schatten beschäftigen sollten. Was ist er? Und was tut er?«

»Er folgt offenbar dem Bhelliom – und den Ringen. Meint Ihr, dass ich vor weiteren Mordanschlägen sicher bin? Perraine auf mich anzusetzen, war doch Martels Idee, oder?«

»Ich weiß nicht, ob wir das mit Sicherheit annehmen können. Martel lenkte Perraine, aber vielleicht ist auch Martel gelenkt worden – ohne dass er es bemerkt hat.«

»Ich sehe schon, das ist wieder eine dieser Diskussionen, die mir Kopfschmerzen bereiten.«

»Trefft Vorsichtsmaßnahmen, Lieber«, wies sie ihn an. »Seid stets auf der Hut! Aber nun wollen wir uns erst einmal auf die Suche nach Ehlana begeben. Sie wird verstimmt sein, wenn Ihr sie jetzt vernachlässigt.«

Sie waren alle etwas stiller, als sie sich an diesem Abend zusammensetzten. Diesmal trafen sie sich jedoch nicht im pandionischen Ordenshaus, sondern in einem großen, prunkvoll eingerichteten Zimmer, das unmittelbar an die Privatgemächer des Erzprälaten anschloss. Der Raum diente üblicherweise als Ratskammer für die Besprechungen der höchsten Kirchenmänner. Sie hatten sich auf Sarathis persönliche Bitte dort eingefunden. Sperber fiel auf, dass Tynian abwesend war. Die Wände der Ratskammer waren getäfelt. Blaue Vorhänge waren vor die Fenster gezogen, und blaue Teppiche bedeckten den Fußboden. Ein großes religiöses Fresko zierte die Decke.

Die Tür öffnete sich, und Dolmant kam herein. Alle erhoben sich und beugten das Knie.

»Bitte!«, sagte Dolmant müde. »Verschont mich damit. Das tun die Leute jetzt unablässig, seit die überschlaue Königin von Elenien mich auf einen Platz manövriert hat, den ich nicht wollte!«

»Aber Sarathi!«, tadelte sie. »So was sagt man doch nicht!«

»Wir haben viel zu besprechen, meine Freunde, und Entscheidungen zu treffen.« Er ließ sich auf seinen Platz am Kopfende des langen Tisches in der Mitte des Gemachs nieder. »Bitte, setzt Euch, und dann lasst uns beginnen!«

»Wir müssen Eure Krönung ansetzen, Sarathi. Wann wäre sie Euch genehm?«, fragte Patriarch Emban.

»Sie kann warten. Vertreiben wir erst einmal Otha von unserer Schwelle. Ich lege keinen Wert auf seine Teilnahme«, sagte er. »Nach meinem Dafürhalten haben wir zwei Möglichkeiten. Wir können gen Osten marschieren, bis wir auf die Zemocher stoßen, und dann auf offenem Gelände gegen sie kämpfen. Oder wir können ein geeignetes Terrain suchen und dort auf sie warten. Die erste Möglichkeit würde Otha weiter von Chyrellos fernhalten, die zweite würde uns Zeit für die Errichtung von Befestigungsanlagen geben. Beide haben ihre Vor–, aber auch ihre Nachteile.« Er blickte seine Freunde an. »Was meint Ihr?«

»Ich denke, wir sollten erst feststellen, wie die Streitkräfte bestellt sind, gegen die wir kämpfen werden«, meinte König Dregos.

»Es gibt massenweise Menschen in Zemoch«, erinnerte König Obler.

»Weiß Gott!« Wargun verzog das Gesicht.

»Wir können also annehmen, dass der Feind uns zahlenmäßig überlegen ist«, fuhr Obler fort. »Wenn ich mich recht an militärische Strategie erinnere, würde uns das zwingen, zu Verteidigungsmaßnahmen Zuflucht zu nehmen. Bevor wir in die Offensive gehen können, müssen wir Othas Streitkräfte dezimieren.«

»Noch eine Belagerung!«, stöhnte Komier. »Ich hasse Belagerungen!«

»Wir kriegen nicht immer, was wir möchten, Komier«, sagte Abriel. »Aber es steht uns noch eine dritte Möglichkeit offen, König Wargun. In Lamorkand gibt es viele Festungen und Burgen. Wir können sie mit großen Aufgeboten besetzen und halten. Otha wird sie nicht umgehen können. Denn wenn er es tut, marschieren ihre Besatzungen aus und werden seine Reserven aufreiben und seinen Nachschub vernichten.«

»Abriel«, gab Wargun zu bedenken, »mit dieser Strategie würden wir über ganz Mittellamorkand verstreut sein!«

»Ich gebe zu, dass es seine Nachteile hat«, gestand Abriel, »aber als Otha das letzte Mal einfiel, haben wir uns ihm am Randerasee entgegengestellt. Der Kontinent wurde dabei nahezu entvölkert, und Eosien brauchte Jahrhunderte, um sich zu erholen. Ich bin sicher, dass wir dergleichen vermeiden wollen.«

»Wir haben gesiegt, oder nicht?«, sagte Wargun.

»Wollen wir wirklich noch einmal auf diese Weise siegen?«

»Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit«, warf Sperber ein.

»Ich würde mich freuen, wenn Ihr sie uns erläutert«, sagte Hochmeister Darellon. »Über die, welche ich bisher gehört habe, bin ich nicht sehr glücklich.«

»Sephrenia«, fragte Sperber, »wie mächtig ist der Bhelliom?«

»Wie ich Euch bereits sagte, ist er der mächtigste Gegenstand auf der ganzen Welt, Lieber.«

»Also, damit bieten sich einige Möglichkeiten!«, lobte Wargun. »Sperber könnte den Bhelliom einsetzen, um ganze Truppenteile von Othas Armee auszulöschen. Übrigens, Sperber, Ihr werdet den Bhelliom doch dem Königshaus von Thalesien zurückgeben, wenn Ihr damit fertig seid, nicht wahr?«

»Darüber können wir reden, Majestät«, erwiderte Sperber. »Er würde Euch jedoch nicht viel nützen. Ohne die Ringe tut er nichts, und ich denke nicht, dass ich mich von meinem Ring schon trennen möchte. Ihr könnt natürlich meine Königin fragen, wie sie es mit ihrem Ring hält.«

»Mein Ring bleibt, wo er ist!«, entgegnete Ehlana entschieden.

Sperber hatte über sein Gespräch mit Sephrenia nachgedacht. Er war sicher, dass die drohende Konfrontation nicht durch riesige Armeen beigelegt werden konnte, die in Mittellamorkand gegeneinander kämpften wie vor fünfhundert Jahren. Er konnte diese Gewissheit nicht erklären, da sie nichts mit Logik zu tun hatte, sondern von einer intuitiven Eingebung herrührte, die in ihrer Art eher styrisch denn elenisch war. Jedenfalls war er irgendwie überzeugt, dass es für ihn ein Fehler wäre, sich einer Armee anzuschließen. Es würde ihn nicht nur aufhalten, das zu tun, was er tun musste, es wäre auch gefährlich. Wenn Ritter Perraines Geschick nicht allein Martels Werk war, würde er sich und seine Freunde Tausenden von potenziellen Feinden aussetzen, von denen keiner bekannt war und jeder bis an die Zähne bewaffnet sein würde. Wieder musste er sich unbedingt von einer eosischen Armee fernhalten. Sein Plan wuchs mehr aus dieser Notwendigkeit denn aus wirklicher Überzeugung, dass er Erfolg haben könnte. »Ist die Kraft des Bhelliom stark genug, Azash zu vernichten?«, fragte er Sephrenia. Er kannte die Antwort natürlich bereits, aber er wollte, dass alle anderen es aus ihrem Munde hörten.

»Was sagt Ihr da, Sperber?«, fragte sie zutiefst erschrocken. »Ihr sprecht davon, einen Gott zu vernichten! Die ganze Welt erzittert bei solch einer Vorstellung!«

»Ich habe die Frage nicht gestellt, um eine theologische Debatte auszulösen, kleine Mutter. Ich möchte nur wissen, ob der Bhelliom dazu imstande ist.«

»Das weiß ich nicht. Noch nie zuvor hatte jemand die Verwegenheit, einen solchen Gedanken zu fassen.«

»Wo ist Azash am verwundbarsten?«, fragte Sperber.

»Nur in seinem Gefängnis. Die Jüngeren Götter von Styrikum ketteten ihn in dieses Tonidol, das Otha vor Jahrhunderten fand. Das ist einer der Gründe, weshalb er den Bhelliom so verzweifelt sucht. Nur die Saphirrose kann ihn befreien.«

»Und wenn das Idol zerstört würde?«

»Wäre das auch Azashs Ende.«

»Und was würde geschehen, wenn ich mich in die Stadt Zemoch begäbe und erkennen müsste, dass ich Azash mit dem Bhelliom nicht vernichten könnte und stattdessen den Bhelliom zerschmetterte?«

»Dann wäre die Stadt dem Erdboden gleich«, antwortete Sephrenia besorgt, »selbst die Berge ringsum.«

»Es kann demnach gar nicht schiefgehen, nicht wahr? So oder so wird es mit Azash aus sein. Und wenn es stimmt, was Krager berichtete, dann ist auch Otha in der Stadt Zemoch und mit ihm Martel, Annias und noch einige andere. Ich würde sie alle mit einem Streich erwischen. Und Azashs und Othas Ende wäre auch das der zemochischen Invasionsarmee, oder?«

»Ihr schlagt vor, Euer Leben wegzuwerfen, Sperber!«, wandte Vanion ein.

»Besser ein Leben als das von Millionen.«

»Ich verbiete es ausdrücklich!«, rief Ehlana.

»Verzeih, meine Königin, aber du hast mir selbst befohlen, mit Annias und den anderen abzurechnen«, erinnerte Sperber sie. »Du kannst diesen Befehl nicht widerrufen – jedenfalls nicht, soweit es mich betrifft.«

Nach einem höflichen Klopfen an der Tür trat Tynian mit dem Domi Kring ein. »Verzeiht die Verspätung«, entschuldigte sich der deiranische Ritter. »Der Domi und ich haben uns ein paar Landkarten angesehen. Aus irgendeinem Grund haben die Zemocher Truppen aus ihrem Hauptlager an der lamorkischen Grenze nach Norden geschickt. In Ostpelosien wimmelt es nur so von Zemochern.«

Krings Augen leuchteten auf, als er König Soros sah. »Ah, da seid Ihr ja, mein König!«, rief er erfreut. »Ich habe Euch überall gesucht. Ich habe einen ganzen Haufen zemochischer Ohren, die ich Euch verkaufen möchte.«

König Soros flüsterte etwas. Offenbar war sein Hals immer noch nicht in Ordnung.

»Allmählich ergibt sich ein Bild«, stellte Sperber fest. »Krager sagte aus, dass Martel Annias zur Stadt Zemoch bringen würde, um Asyl bei Otha zu suchen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich denke, die endgültige Lösung unseres Problems, mit dem wir uns seit fünf Jahrhunderten herumschlagen, liegt in der Stadt Zemoch, nicht auf den Ebenen von Lamorkand. Azash ist unser Feind, nicht Martel oder Annias oder Otha und seine Zemocher, und jetzt haben wir die Waffe in der Hand, Azash ein für alle Mal zu vernichten. Wäre es nicht töricht, eine solche Gelegenheit nicht zu nutzen? Ich könnte nach und nach die Blütenblätter der Saphirrose mit der Vernichtung von zemochischen Fußtruppen verschwenden, und wir alle könnten auf wechselnden Schlachtfeldern irgendwo nördlich des Cammoriasees alt und grau werden. Wäre es nicht besser, uns gleich den Kern des Problems vorzunehmen – Azash persönlich? Beenden wir es jetzt, statt uns alle fünfhundert Jahre wieder damit zu beschäftigen.«

»Es ist strategisch bedenklich«, wandte Vanion ein.

»Verzeiht, mein Freund, aber wäre ein Patt auf einem offenen Schlachtfeld strategisch richtig? Es hat über ein Jahrhundert gedauert, bis der Westen sich von der letzten Schlacht mit den Zemochern erholt hatte. So aber haben wir eine Chance, es für alle Zeiten zu beenden. Falls es sich als nicht machbar erweisen sollte, werde ich den Bhelliom vernichten. Dann wird Azash zumindest keinen Grund mehr haben, in den Westen zu kommen. Vielleicht wird er stattdessen die Tamuler verärgern oder sonst jemand.«

»Ihr würdet nie so weit kommen, Sperber«, gab Hochmeister Abriel zu bedenken. »Ihr habt gehört, was dieser Peloi gesagt hat. Auch in Ostpelosien sind Zemocher, nicht nur in Ostlamorkand. Wollt Ihr es allein mit ihnen aufnehmen?«

»Sie werden mir den Weg schon frei machen. Martel flieht gen Norden – das hat er zumindest gesagt –, vielleicht bis Paler, oder auch nicht. Das ist nicht wirklich wichtig, denn ich werde ihm folgen, wohin er auch geht. Er will , dass ich ihn verfolge. Das hat er im Keller klargemacht, und er war sehr darauf bedacht, dass ich es auch wirklich hören konnte, denn er möchte mich Azash ausliefern. Ich glaube, ich kann mich darauf verlassen, dass er mir nichts in den Weg legen wird. Es mag zwar ein bisschen merkwürdig klingen, aber ich denke, diesmal können wir Martel wirklich trauen. Wenn ihm nichts anderes übrig bleibt, wird er sogar zum Schwert greifen und einen Weg für mich freihauen.« Er lächelte düster. »Die Sorge meines Bruders um mein Wohlergehen rührt mein Herz.« Sperber blickte Sephrenia an. »Ihr habt gesagt, dass schon die Vorstellung, einen Gott zu vernichten, undenkbar ist. Was ist mit der Vorstellung, den Bhelliom zu vernichten?«

»Das ist sogar noch weniger denkbar, Sperber.«

»Dann würde unseren Feinden der Gedanke, dass ich es erwäge, gar nicht erst kommen, oder?«

Sie schüttelte stumm den Kopf, und aus ihren Augen sprach Angst, als sie Sperber anblickte.

»Und darin liegt unser Vorteil, meine Herren«, erklärte Sperber. »Ich kann etwas tun, das niemand erwartet. Ich kann den Bhelliom zerstören – oder damit drohen. Ich habe das Gefühl, dass sich mir dann weder Menschen noch Götter in den Weg stellen werden.«

Hochmeister Abriel schüttelte immer noch den Kopf. »Ihr würdet Euch mit primitiven Zemochern in Ostpelosien und entlang der Grenze herumschlagen müssen, Sperber. Nicht einmal Otha kann diese Wilden an der Leine halten.«

»Gestattet Ihr, dass ich spreche, Sarathi?«, bat Kring mit tiefster Hochachtung.

»Selbstverständlich, mein Sohn.« Dolmant wirkte ein wenig verwirrt. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wer dieser kriegerische Mann war.

»Ich kann Euch durch Ostpelosien bis tief nach Zemoch bringen, Freund Sperber«, versicherte ihm Kring. »Wenn die Zemocher weit verstreut sind, können meine Reiter mitten durch sie hindurchpreschen. Wir ziehen einen fünf Meilen breiten Streifen voller Leichen – natürlich alle ohne das rechte Ohr – von Paler bis zur zemochischen Grenze.« Kring grinste wölfisch und schaute sich selbstzufrieden um. Da entdeckte er Mirtai, die sittsam neben Ehlana saß. Seine Augen weiteten sich. Er wurde zuerst rot, dann blass, dann seufzte er tief.

»Ich würde es an Eurer Stelle lassen«, warnte Sperber ihn.

»Was?«

»Das erkläre ich Euch später.«

»Ich gebe es nicht gern zu«, sagte Bevier, »aber dieser Plan gefällt mir immer besser. Es dürfte uns wirklich nicht allzu schwerfallen, Othas Hauptstadt zu erreichen.«

»Uns?«, fragte Kalten.

»Wir kommen doch mit, Kalten, oder etwa nicht?«

»Ist der Plan überhaupt durchführbar, kleine Mutter?«, fragte Vanion.

»Nein, Hochmeister Vanion, absolut nicht!«, fiel Ehlana ein. »Sperber kann nicht nach Zemoch, um Azash mit dem Bhelliom zu töten, weil er nicht beide Ringe besitzt. Ich habe einen, und er bekäme ihn nur über meine Leiche!«

Das war ein Punkt, an den Sperber nicht gedacht hatte. »Meine Königin …«, begann er.

»Ich habe Euch nicht gestattet, zu sprechen, Ritter Sperber!«, sagte sie förmlich. »Ihr werdet diesen nutzlosen und tollkühnen Plan nicht durchführen! Ihr werdet Euer Leben nicht wegwerfen! Es gehört mir , Sperber! Mir! Ihr habt die Erlaubnis nicht, es uns zu nehmen!«

»Das ist deutlich genug«, brummte Wargun, »und wirft uns zum Anfang zurück.«

»Vielleicht nicht«, sagte Dolmant ruhig. Er erhob sich. »Königin Ehlana, werdet Ihr Euch dem Willen unserer Heiligen Mutter Kirche fügen?«, fragte er streng.

Sie blickte ihn trotzig an.

»Tut Ihr es?«

»Ich bin eine gläubige Tochter der Kirche«, antwortete sie verdrossen.

»Freut mich, das zu hören, mein Kind. Es ist der Wille der Kirche, ihr diesen Ring eine kurze Zeit anzuvertrauen, damit ein wichtiges Werk getan werden kann.«

»Das ist nicht recht, Dolmant«, rief sie anklagend.

»Wollt Ihr Euch der Kirche widersetzen, Ehlana?«

»Ich … ich kann nicht! «

»Gebt mir den Ring, Ehlana!«

Ehlana brach in Tränen aus. Sie umklammerte seine Arme und grub das Gesicht in seine Soutane.

»Gebt mir den Ring, Ehlana«, wiederholte er.

Sie schaute zu ihm auf und wischte sich trotzig die Tränen ab.

»Nur unter einer Bedingung, Sarathi«, entgegnete sie.

»Versucht Ihr, mit unserer Heiligen Mutter zu handeln?«

»Nein, Sarathi, ich gehorche lediglich einem ihrer Gebote. Sie weist uns an zu heiraten, damit wir die Zahl ihrer Gläubigen vermehren. Ich werde Euch den Ring an dem Tag geben, da Ihr mich mit Ritter Sperber vermählt. Ich habe keine Mühen gescheut, ihn zu bekommen, und bin nicht gewillt, auf die Früchte meines Wirkens zu verzichten. Wird unsere Heilige Mutter zustimmen?«

»Es erscheint mir recht und billig.« Dolmant lächelte Sperber väterlich zu, der die beiden anstarrte, während er wie eine Rinderlende verschachert wurde.

Ehlana hatte ein gutes Gedächtnis. Wie sie es von Platime gelernt hatte, spuckte sie in die Hand. »Abgemacht!«, sagte sie.

Dolmant war weit genug herumgekommen, deshalb kannte er diese Geste. Auch er spuckte in die Hand. »Abgemacht«, antwortete er. Die beiden klatschten ihre Rechte zusammen und besiegelten Sperbers Geschick.